John Devlin - Mergun 3: Die Sterblichen - Alfred Bekker - E-Book
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John Devlin - Mergun 3: Die Sterblichen E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Heroic Fantasy
Die Saga um Mergun von der Wolfsinsel, den Abenteurer und Barbar.
„Wisset, ihr Nachgeborenen, es war eine dunkle Zeit. Eine Zeit, in der die Magie und das Schwert regierten, eine Zeit mächtiger Götter und ruhmreicher Helden; eine Zeit, erfüllt vom Lärm unzähliger Schlachten. Mächtige Reiche zerfielen zu Staub und am Ende jenes Zeitalters wurden selbst die Götter von ihrem Thron auf dem nebelverhangenen Gipfeln des heiligen Berges verjagt...
In dieser Zeit aber lebte Mergun von der Wolfsinsel, ein Barbar und Abenteurer, ein Ausgestoßener und Verdammter...
O höret nun seine Geschichte. Die Geschichte jenes Mannes, der später die Götter selbst stürzen und ein Äon beenden sollte...“

Zum Autor
JOHN DEVLIN ist das Pseudonym von Alfred Bekker, dem Autor der Romane um DAS REICH DER ELBEN, der GORIAN-Trilogie und der DRACHENERDE-SAGA. Außerdem schuf er die Jugend-Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, ZWERGENKINDER und DIE WILDEN ORKS.
Die vorliegende Erzählung ist (in teils veränderter Form) auch Teil der Sammelbände DIE MAGISCHE KLINGE und ELFEN UND GÖTTER.

Cover: STEVE MAYER

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Alfred Bekker

John Devlin - Mergun 3: Die Sterblichen

Aus der Saga von Edro und Mergun/ Cassiopeiapress Fantasy

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Sterblichen

 

 

 

MERGUN

Band 3

 

Fantasy-Roman von Alfred Bekker

© 1980 by Alfred Bekker, All Rights reserved

 

 

© by Alfred Bekker

www.AlfredBekker.de

[email protected]

All rights reserved

Ein CassiopeiaPress Ebook

Ausgabejahr dieser Edition: 2012

 

 

 

Und es ward berichtet, daß Mergun, der Befreier Balans, zu einem Gott geworden war. So nahm er Residenz auf dem Berg der Götter, wie es es sich für seinesgleichen geziemte. Doch unruhige Träume suchten ihn heim. Was war aus seinem Traum geworden, ein Land namens Dhum zu erreichen, daß auch das LAND DER

SEELEN genannt wurde? Das Feuer dieser Sehnsucht loderte noch in ihm, aber es war tief begraben, im hintersten Winkel seiner Seele.

Verborgen in der staubigen Gruft verblassender Erinnerungen einesunsterblich gewordenen...

 

DAS BUCH MERGUN

 

 

*

Das Tor war offen, die Zugbrücke herabgelassen, als er die Nebelburg verließ. Nicht einen Steinwurf weit konnte man durch die finsteren Nebelschwaden blicken. Mergun lief ins Ungewisse. Es schien ihn in diesem Moment gleichgültig, wohin ihn seine Füße tragen würden.

Vielleicht traf er Kriin, den Götterboten. Möglicherweise konnte dieser ihn zurück nach Balan bringen (oder auch an irgend einen anderen Ort, das war im Moment unwichtig.)

Ich laufe davon, wurde es ihm klar.

Und wovor?

Vor den Göttern?

Oder am Ende gar vor sich selbst?

Mergun verscheuchte diese zersetzenden Gedanken wieder so gut es ging.

Dann erreichte er den Altar, auf den das Buch der Götter lag, jene uralte Schrift, deren Sinn und Weisheit heute niemand mehr verstand, weil man es versäumt hatte, es zu übersetzen. Mergun hielt inne und sein Blick fiel auf das auf den Einband aufgestickte Symbol. Seltsam, überlegte er, daß es mir beim ersten MaI nicht aufgefallen ist!

Das Symbol war ein Gesicht mit geschlossenen Augen.

Mit den Augen eines Toten -

Einige Momente lang verharrte Mergun vor den Altar, dann kam mit einemmal eine unbändige Wut und Verzweiflung in ihm auf. Mergun riß sein Schwert heraus, dessen Klinge grünlich schimmerte - er hatte sie einst im magischen Feuer von Grijang gehärtet, um den Kampf gegen Rhyr und Taykor bestehen zu können. Die Macht jenes Feuers war noch immer in diesem Schwert.

Er riß die Waffe herum und zerfetzte mit ihr die Äonen vor Merguns Zeit geschriebenen Seiten. Das grüne Feuer, von den es hieß, es sei geeignet, die Götter zu verbrennen, entzündete schließlich die alten Seiten und das Buch der Götter verbrannte zu Asche. Danach steckte er das Schwert wieder in die Scheide und sah befriedigt (und auch etwas entsetzt) auf das, was er angerichtet hatte.

"Mergun!" rief eine ihm bekannte Stimme. Er wandte sich um und erblickte Lari. Die Göttin war bleich geworden, als ihr Blick auf die Asche fiel, die nun vom Wind in alle Richtungen zerstreut wurde.

"Mergun! Was habt Ihr getan?"

"Etwas was man schon vor zehntausend Jahren hätte tun sollen: Ich habe das Buch der Götter verbrannt."

"Ich glaube, Ihr könnt gar nicht ermessen, was Ihr da vernichtet habt, Mergun!"

"Ein Buch voller nichtssagender Runen, deren Bedeutung und Sinn längst in Vergessenheit geraten sind und die heute niemand mehr zu lesen - geschweige denn zu verstehen - vermag!"

"Mergun!"

"Einst erhoffte ich, in diesem Buch einen Hinweis zu finden. Einen Hinweis auf die Lage eines Landes, dem viele den Namen Dhum gegeben haben, das man aber auch unter andereren Bezeichnungen kennt..."

"Ich habe nie davon gehört!"

"Wirklich nicht?"

Ein freudloses Lächeln erschien in Merguns Gesicht.

Er deutetete auf die Überreste des Buches der Götter. "Es ist wertlos!"

"Wertlos für Euch - aber seid Ihr der Maßstab für alles?"

"Bedeutungslos gewordene Schriftzeichen, die seid Äonen niemand mehr zu lesen vermag... Nichts weiter ist es!"

Lari schwieg und trat zu dem Altar, ihre Hände berührten die kalte Asche.

"Was Ihr getan habt, ist ein Verbrechen, Mergun! Es ist ein Verbrechen und die anderen Götter werden es nicht ungesühnt lassen."

Mergun musterte sie.

"Weshalb seid Ihr mir gefolgt, Lari?"

Der Blick ihrer Augen erschrak Mergun noch vielmehr als das, was sie dann sagte.

"Ich ahnte, daß Ihr etwas Unvernünftiges tun würdet. Aber ich kam zu spät. Und weshalb seid Ihr davongelaufen? Hat Euch irgendjemand von uns ein Unrecht zugefügt?"

"Die Gesellschaft der Götter ekelt mich."

"Ihr seid selbst ein Gott, Mergun! Ich rate Euch, das nicht zu vergessen!"

"Ich hasse sie: für das was sie tun, was sie denken; für das, was sie sind."

"Ihr solltet versuchen, sie zu verstehen, Mergun!"

"Verstehen?" Er schüttelte den Kopf. "Könnt Ihr verstehen, wie man Freude an den Schreien von Gefolterten empfinden kann? Könnt Ihr verstehen, wie man - nur so zum Spaß! - über dreihundert Kriege vom Zaun brechen kann, die unbeschreibliches Leid über unzählige Menschen gebracht haben? Mir fehlt dafür jede Art von Verständnis!"

Lari schwieg eine Weile. Dann fragte sie: "Was habt Ihr jetzt vor?"

"Ich werde diesen verfluchten Berg wieder verlassen!" war die unmißverständliche Antwort.

"Verlassen? Aber das könnt Ihr nicht! Ihr könnt nicht einfach davonlaufen, Mergun. Hier ist Euer Platz, hier habt Ihr die Rolle zu spielen, die Euch zugedacht ist - und ich denke im Innern Eures Herzens wißt Ihr das auch!" Lari faßte Merguns Hand. "Kommt!" sagte sie. "Zur Nebelburg. Ihr werdet diesen Ort sicher noch als Euer Heim lieben lernen, selbst wenn Euch das im Moment unwahrscheinlich erscheinen mag. Die Sterblichen glauben an Euch. Ihr seid Mergun, der Befreier, jener mutige Wanderer, der die grausamen Götter Rhyr und Taykor besiegte. Die Sterblichen glauben an Euch, Ihr verleiht ihnen die vage Hoffnung, daß die Götter vielleicht doch nicht altmächtig sind. (Wenn sie nur wüßten wie ohmächtig sie in Wahrheit sind...) Wollt Ihr die Menschen enttäuschen?"

"Die Menschen werden andere finden, die ihnen als Idol dienen können..."

"Wenn Ihr schon nicht um der Sterblichen willen hierbleiben wollt, so bleibt um meinetwillen... Ich empfinde Zuneigung für Euch, Ihr seid anders, als die meisten derer, mit denen wir soeben an einer Tafel saßen.

Eure Gesellschaft würde mir fehlen."

Hand in Hand gingen sie davon. Der Asche des Buches der Götter schenkten sie keinen Blick mehr.

*

Einige Tage waren vergangen und inzwischen schien sich Merguns Gemüt etwas aufzuhellen. Das Leben auf der Nebelburg erschien ihm nicht mehr ganz so abstoßend, wie zu Beginn. Er bewohnte prächtige Gemächer und brauchte sich um nichts zu sorgen. Darüberhinaus hatte er in Lari eine liebende Gefährtin gefunden, deren Anwesenheit ihm seinen Aufenthalt in der Residenz der Götter erträglicher machte.

Arodnap war unterdessen auf seinem Einhorn davongeritten, um seinen dreihundertfünfundvierzigsten Krieg auszufechten. Allerdings kehrte er bereits wenige Augenblicke nach seinem Aufbruch wieder zurück.

"Das Buch der Götter ist nicht mehr da!" rief er und die anderen Bewohner der Nebelburg waren darüber sehr bestürzt.

"Ich habe Spuren von Asche gesehen!" berichtete der barbarische Kriegsgott weiter und verzog den Mund. "Vielleicht hat es jemand verbrannt..."

"Wer könnte so etwas frevelhaftes getan haben?" fragte Kebatene, die Tugendgöttin, sogleich mit anklagendem Unterton. Die Götter warfen sich untereinander mißtrauische Blicke zu.