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Die Ereignisse fingen an, sich zuzuspitzen. Das Massaker von Cirta war Thema im Senat, die Gemüter erhitzten sich, doch es begann sich abzuzeichnen, dass sich wieder jene, die von Jugurtha bestochen worden waren, durchsetzten. Man versuchte es sogar so darzustellen, dass man in Rom doch zufrieden sein müsse, kehre doch jetzt endlich Ruhe in Numidien ein. Den Versicherungen Jugurthas, sein Reich im Sinne Roms zu verwalten, könne man getrost Glauben schenken, habe er doch durch seine Taten in der Vergangenheit bewiesen, dass er ein Freund der Römer sei.
Aber da trat ein Mann namens Gaius Memmius auf, der für das Amt eines Volkstribuns vorgesehen war, ein Mann voller Energie und Zorn auf die römische Nobilität. Er stellte sich vor dem auf dem Forum Romanum versammelten Volk auf die Rostra und hielt eine flammende Rede, die die Bestechlichkeit verschiedener Senatoren zum Inhalt hatte und in der er die grausamen Verbrechen Jugurthas anprangerte. Das Volk von Rom forderte schließlich lautstark und drohend, den Thronräuber zur Rechenschaft zu ziehen.
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Historisches Serial - Episode 7
von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 47 Taschenbuchseiten.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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Die Ereignisse fingen an, sich zuzuspitzen. Das Massaker von Cirta war Thema im Senat, die Gemüter erhitzten sich, doch es begann sich abzuzeichnen, dass sich wieder jene, die von Jugurtha bestochen worden waren, durchsetzten. Man versuchte es sogar so darzustellen, dass man in Rom doch zufrieden sein müsse, kehre doch jetzt endlich Ruhe in Numidien ein. Den Versicherungen Jugurthas, sein Reich im Sinne Roms zu verwalten, könne man getrost Glauben schenken, habe er doch durch seine Taten in der Vergangenheit bewiesen, dass er ein Freund der Römer sei.
Aber da trat ein Mann namens Gaius Memmius auf, der für das Amt eines Volkstribuns vorgesehen war, ein Mann voller Energie und Zorn auf die römische Nobilität. Er stellte sich vor dem auf dem Forum Romanum versammelten Volk auf die Rostra und hielt eine flammende Rede, die die Bestechlichkeit verschiedener Senatoren zum Inhalt hatte und in der er die grausamen Verbrechen Jugurthas anprangerte. Das Volk von Rom forderte schließlich lautstark und drohend, den Thronräuber zur Rechenschaft zu ziehen.
Daraufhin beugte sich der Senat dem Druck des Volkes und hob eine Armee aus, die unter dem Befehl des Konsuls Lucius Calpurnius Bestia nach Afrika übersetzen und Jugurtha in seine Schranken verweisen sollte. Man schrieb das Jahr 642 n.G.R.
Jugurtha kam dies zu Ohren und er schickte drei seiner engsten Vertrauten nach Rom, die Geld und Gold im Gepäck hatten und getreu seinem Spruch, in Rom sei alles und jeder käuflich, die alten Gönner- und Freundschaften auffrischen sollten.
Aber man ließ diese Gesandtschaft erst gar nicht in die Stadt, sondern erklärte ihr, dass sie Italien innerhalb von zehn Tagen zu verlassen habe, es sei denn, sie wäre gekommen, um Jugurtha an Rom auszuliefern.
Daraufhin kehrten die Gesandten unverrichteter Dinge nach Numidien zurück.
Jugurtha war in Ungnade gefallen. Rom war nicht mehr bereit, bezüglich seiner Verbrechen die Augen zuzudrücken. Der Krieg mit Rom war nicht mehr aufzuhalten.
Und bald schon gelangte die Botschaft nach Vaga, in jene Stadt also, in die Jugurtha seine Residenz verlegt hatte, dass die römischen Truppen von Sizilien aus nach Afrika übergesetzt worden waren und begonnen hatten, in Numidien einzumarschieren.
Die Nachricht versetzte Jugurtha in helle Aufregung. Er begann um sein Leben zu fürchten.
Die Römer unterwarfen auf ihrem Marsch von der Küste in Richtung Vaga eine Stadt nach der anderen. Lucius Calpurnius Bestia ging mit aller Härte vor, und die Hiobsbotschaften, die im Königspalast eintrafen, jagten sich regelrecht.
Einmal mehr berief Jugurtha den Rat ein.
„Wir müssen etwas tun“, rief er. „Wenn wir Bestia nicht entgegentreten, steht er mit seiner Armee in wenigen Wochen vor meiner Stadt.“
„Ja, das ist sein Ziel“, erklärte ich grimmig. „Der Feldzug der Römer richtet sich nämlich nicht gegen Numidien, sondern ausschließlich gegen dich, mein König.“
„Ja, das ist so. Man hat in Rom meinen guten Ruf zerstört, und nun will man mir auch noch die Krone und wohl auch das Leben nehmen.“
Das ist der Fluch der bösen Tat, sagte ich mir, verbarg diesen Gedanken aber hinter einem nichtssagenden Gesichtsausdruck und sagte: „Die Schlagkraft unseres Heeres reicht nicht aus, um den römischen Truppen mit der Waffe in der Hand entgegenzutreten.“
„Dann müssen wir Bestia eben um einen vernünftigen Frieden angehen“, meinte Jugurtha. „Und wir müssen ihm unser Angebot schmackhaft machen.“
Ich wusste, was er im Schilde führte.
„Einer seiner Legaten ist Aemilius Scaurus“, gab ich zu bedenken. „Seine Einstellung zu dir ist bekannt. Du hast es aus seinem eigenen Mund vernommen, als du ihn in Utica trafst. Er ist dein erklärter Gegner und nicht käuflich.“