Kampfe den guten Kampf des Glaubens - Dr. Lothar Gassmann - E-Book

Kampfe den guten Kampf des Glaubens E-Book

Dr. Lothar Gassmann

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Beschreibung

Die zwei Timotheusbriefe sind das Vermächtnis des Apostels Paulus an seinen Schüler Timotheus und an die Gläubigen aller Zeiten. Sie behandeln wichtige Fragen für den einzelnen Christen und für die Gemeinde. Hier finden Sie eine bibeltreue Erklärung, bezogen auf die heutige Zeit.

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Dr. Lothar Gassmann

 

 

 

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!

 

Die zwei Timotheusbriefe

 

 

Reihe bibel.aktuell

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinweis: Dieses Buch geht auf frei gehaltene Predigten während mehrerer Bibelwochen zurück. Die Predigten zum ersten Timotheusbrief wurden von Michaela Eisele vom Band getippt und von Ute Bromund sprachlich bearbeitet. Die Predigten zum zweiten Timotheusbrief wurden von Justus Hupp vom Band getippt. Für die Redaktion und Endfassung ist der Autor verantwortlich. Der Redestil wurde weitgehend beibehalten.

Copyright:

Jeremia-Verlag GbR

Breite Str. 155

76135 Karlsruhe

0721 / 47 05 19 15

[email protected]

www.jeremia-verlag.com

1. Auflage 2021

Satz: Harry Kran

Umschlaggestaltung: Peter Schütz, saved & sent design, Stutensee

Druck: WIRmachenDRUCK, Backnang

ISBN: 978-3-944834-50-4

Artikel-Nr.: 1242

Inhalt: Der erste Timotheusbrief

Bleibe auf dem schmalen Weg!

1. Timotheusbrief 1, 1-11

Erbarmen ist's und weiter nichts

1. Timotheusbrief 1, 12-20

Sei treu im Gebet!

1. Timotheusbrief 2, 1-8

Der wahre Schmuck der gläubigen Frau

1. Timotheusbrief 2, 9-15

Biblische Voraussetzungen für die Ältesten in den Gemeinden

1. Timotheusbrief 3, 1-7

Biblische Voraussetzungen für Diakone in den Gemeinden

1. Timotheusbrief 3, 8-16

Hüte dich davor, vom Glauben abzufallen!

1. Timotheusbrief 4, 1-5

Habe Acht auf dich selbst und die Lehre!

1. Timotheusbrief 4, 6-16

Der biblische Umgang mit Witwen

1. Timotheusbrief 5, 1-16

Der biblische Umgang mit Ältesten

1. Timotheusbrief 5, 17-25

Warnung vor Streitsucht

1. Timotheusbrief 6, 1-5

Geldgier – eine Wurzel allen Übels

1. Timotheusbrief 6, 6-10; 17-21

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!

1. Timotheusbrief 6, 11-16

Inhalt: Der zweite Timotheusbrief

Gottesfurcht vertreibt die Menschenfurcht      179

2. Timotheusbrief 1, 1-8

„Ich weiß, an wen ich glaube“      196

2. Timotheusbrief 1, 9-18

Sei stark im HERRN!      211

2. Timotheusbrief 2, 1-7

Durch Leiden geht’s zur Herrlichkeit      227

2. Timotheusbrief 2, 8-13

Der HERR kennt die Seinen      244

2. Timotheusbrief 2, 14-19

Ein Leben in der Heiligung      261

2. Timotheusbrief 2, 20-26

Kennzeichen der Endzeitgeneration      279

2. Timotheusbrief 3, 1-9

Standhalten in Verfolgung!      302

2. Timotheusbrief 3, 10-13

Das Wesen der Heiligen Schrift      319

2. Timotheusbrief 3, 14-17

Predige treu Gottes Wort!      339

2. Timotheusbrief 4, 1-8

Verlassen und doch nicht allein!      363

2. Timotheusbrief 4, 9-22

Der breite und der schmale Weg      384

Bleibe auf dem schmalen Weg!

1. Timotheusbrief 1, 1-11

1. Brief des Apostels Paulus an seinen Schüler und geistlichen Sohn Timotheus, Kapitel 1, 1-11.

Paulus, ein Apostel Christi Jesu nach dem Befehl Gottes, unseres Retters, und des Herrn Jesus Christus, der unsere Hoffnung ist, an Timotheus, meinen rechten Sohn im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit und Friede von Gott dem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Du weißt, wie ich Dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, und einigen zu gebieten, dass sie nichts anderes lehren, auch nicht Acht haben auf die Geschlechtsregister, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als dass sie dem Heilsplan Gottes im Glauben dienen. Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen, aus ungeheucheltem Glauben. Davon sind einige abgeirrt und haben sich hingewandt zu unnützem Geschwätz, wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen selber nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten. Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn man es im Sinn des Gesetzes anwendet und berücksichtigt, dass den Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenhändlern, den Lügnern, den Meineidigen und wenn noch etwas anderes der heilsamen Lehre zuwider ist, nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des glückseligen Gottes, das mir anvertraut ist.

Bleibe auf dem schmalen Weg! Wir wissen aus der Bergpredigt unseres HERRN Jesus, dass es den breiten Weg und den schmalen Weg gibt: den breiten Weg, der zur ewigen, endlosen Verdammnis führt - und den schmalen Weg, der zum Himmelreich führt. Die enge Pforte, durch welche man auf den schmalen Weg kommt, ist niemand anderes als unser HERR Jesus Christus allein. Jesus allein, das soll die Losung sein. Und jeder möge sich fragen: Bin ich schon auf dem schmalen Weg? Bin ich bereits ein Nachfolger unseres Heilandes Jesus Christus? Bin ich errettet? Habe ich Erlösung von meinen Sünden? Bin ich wiedergeboren durch Wasser und Geist – also reingewaschen durch das Blut des Lammes? Wenn der Geist GOTTES in meinem Herzen wohnt, dann bin ich ein Kind GOTTES, dann bin ich auf dem schmalen Weg. Wenn aber nicht, dann hat noch jeder Mensch, jede Seele, die Möglichkeit, zu Jesus zu kommen.

Es gibt zwei Briefe an Timotheus, welcher einige Jahrzehnte jünger als der Apostel Paulus war. In Apostelgeschichte 16, 1-5 wird beschrieben, wie sich der Apostel Paulus und Timotheus kennenlernten:

Er (Paulus) kam aber nach Derbe und Lystra. Und siehe, dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters. Der hatte ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium. Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen. Und er nahm ihn und ließ ihn beschneiden um der Juden willen, die in jener Gegend waren, denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war. Als sie aber die Städte durchzogen, übergaben sie ihnen zur Befolgung die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem gefassten Beschlüsse. So wurden nun die Gemeinden im Glauben gestärkt und nahmen an Zahl täglich zu.

Timotheus war demzufolge der Sohn einer gläubigen, jüdischen Frau. Wir wissen aus 2. Timotheus 1,5, dass seine Großmutter Lois und seine Mutter Eunike ihn schon früh in den Schriften des alten Bundes unterwiesen haben und er später zum Glauben an Jesus Christus kam. Timotheus hatte zugleich einen griechischen Vater und war gewissermaßen ein Mischling. Dadurch war er - wie der Apostel Paulus - geradezu prädestiniert für die Mission unter den Heiden. Deshalb hatte ihn Paulus als Begleiter auf der zweiten Missionsreise mit dabei. Timotheus tritt auch als Mitabsender in verschiedenen Briefen auf. Der Name kommt im Neuen Testament infolgedessen sehr häufig vor. Timotheus heißt auf Deutsch: „Einer, der GOTT fürchtet.“ Time bedeutet: Ehrfurcht, und Theos: GOTT. Paulus heißt übersetzt: der Geringe. Aus dem großen Saulus wurde vor Damaskus - als der erhöhte HERR ihm erschien - der geringe Paulus.

Ich bin davon überzeugt, dass der 1. und 2. Timotheusbrief - wie auch alle anderen Paulusbriefe - wirklich vom Apostel Paulus stammen, und nicht - wie es die Bibelkritik in frecher und unglaublicher Weise behauptet - von einem Fälscher aus dem 2. Jahrhundert. Die Heilige Schrift fordert uns zu einem vertrauensvollen und unvoreingenommenen Umgang mit dem Wort GOTTES auf. So kann man in jeder Zeile erkennen, wie persönlich insbesondere die Timotheusbriefe gehalten sind, wie viel der Apostel an dieser Stelle von sich selbst preisgibt und wie er auch negative Dinge über sich selbst nicht verschweigt. Beispielsweise die Aussage in Kapitel 1, Vers 13: „… der ich früher ein Lästerer, Verfolger und Frevler war.“ Derart ungünstige Gedanken würde ein Fälscher wahrscheinlich kaum über den Apostel Paulus schreiben.

Für uns ist es völlig undenkbar, dass der Brief nicht von Paulus geschrieben ist. Man behauptet zwar, dass es „Lügen-Schriften“ gegeben habe, sogenannte Pseudepigraphen (unter Pseudonym), die später von anderen Autoren den Aposteln in den Mund gelegt wurden. Es ist aber unvorstellbar, gerade diesen Zeugen der Wahrheit etwas so Unwahrhaftiges zu unterstellen. Hieraus spricht der freche Geist der Bibelkritik, die unter dem Fluch GOTTES steht. Daher gehen wir von dem Wort aus, so wie es geschrieben steht.

Die von Paulus verfassten Briefe bestätigen sich auch ohne Schwierigkeiten beim Lesen, u.a. weil viel persönliches Erleben hineinfließt. Gemeint sind insbesondere die Grüße zum Schluss, die individuellen Anmerkungen und die Namen, die genannt werden. Dies alles stammt eindeutig aus der Zeit des Apostels Paulus.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man davon ausgehen, dass die Timotheusbriefe nach der ersten Gefangenschaft (ca. 62-64 nach Christus) geschrieben wurden, als der Apostel Paulus noch einmal frei gelassen wurde. Sein Prozess wurde nur deshalb in Rom verhandelt, weil Paulus sich auf den Kaiser berufen hatte. Er war nicht in einer so strengen Haft, dass er im Kerker schmachtete, sondern er konnte Besuch empfangen. Aber es gab wohl noch eine zweite Haft zur Zeit des Kaisers Nero – wie viele treue Bibelausleger annehmen. Zwischen diesen beiden Haftzeiten ist wohl der erste Timotheusbrief entstanden. Der zweite Timotheusbrief ist wahrscheinlich während der zweiten Gefangenschaft in der Zeit von Neros Herrschaft (ca. 66 nach Christus) geschrieben worden, bei welcher (laut frühchristlicher Tradition) der Apostel Paulus unter der furchtbaren Christenverfolgung in Rom hingerichtet wurde.

Ich möchte dazu aus dem Kommentar eines anderen Auslegers einige Zeilen zitieren. Es ist der „Kommentar zum Neuen Testament: 1. Timotheus“ (Bielefeld 2001) von John Mac Arthur. Hieraus kann man viel lernen und ich denke, seine Auslegung ist weithin zutreffend (auch wenn ich nicht alle seine Lehren teile). Mac Arthur hat zu der Abfassungszeit folgendes gesagt (S. 14):

„Nach der Freilassung aus seiner ersten Gefangenschaft kehrte Paulus zu einigen der Gemeinden, in denen er hauptsächlich gedient hatte, zurück, unter anderem nach Ephesus. Danach reiste er nach Mazedonien, ließ aber Timotheus in Ephesus zurück, um dort einige Probleme in der Gemeinde zu klären (1 Tim 1,3). Paulus schrieb diesen Brief aus Mazedonien, um Timotheus weitere Anweisungen zu geben und um ihn bei seiner Aufgabe zu unterstützen. Während dieser Zeit (63-64 n.Chr.) schrieb er auch an Titus, der sich im Dienst auf der Insel Kreta befand. Nach dem Ausbruch der Verfolgung durch Nero wurde Paulus ein weiteres Mal verhaftet. Während er in Gefangenschaft saß und auf seine Hinrichtung wartete (ca. 66 n.Chr.) schrieb er seinen letzten Brief (den 2. Timotheusbrief).“

Die Timotheusbriefe und der Titusbrief werden auch als Hirtenbriefe oder Pastoralbriefe bezeichnet, weil darin sehr viel über den Dienst in den Gemeinden geschrieben ist, z.B. die Frage: Welches sind die Voraussetzungen und Lebensregeln für Älteste, für Diakone, für jüngere und ältere Brüder, für jüngere und ältere Schwestern, für Witwen und für Sklaven. Alle diese Personengruppen und Bereiche werden angesprochen. Es ist also sehr wichtig für das Leben in einer biblischen Gemeinde, dass wir diese Briefe ganz intensiv studieren, insbesondere wenn es um Ältesten- und Diakonenwahl geht.

Die Pastoralbriefe sind das Vermächtnis des Apostels Paulus an seine geistlichen Söhne Timotheus und Titus, die etwa eine Generation jünger waren als er selbst. Es ist sehr vorbildhaft, dass Paulus schon früh (und eben nicht zu spät, wie es leider so oft geschieht) an seine Nachfolger gedacht hat - an jüngere Brüder, die diesen Dienst nach seinem Tod weiterführen sollten. Denken wir auch rechtzeitig an Nachfolger in einem Auftrag, den wir ausüben? Man muss die Stafette rechtzeitig weitergeben, damit danach nicht jemand mit einem anderen Geist kommt, der nicht geprüft werden konnte. In wie vielen Werken ist plötzlich ein ganz anderer Geist eingedrungen, wenn zu Lebzeiten kein Nachfolger gefunden wurde, der das Werk im Geist der Väter weitergeführt hat.

Timotheus ist der rechte Sohn im Glauben. Aber bevor diese Anrede im Vers 2 steht, stellt sich Paulus als ein Apostel (also Gesandter) Jesu Christi (des Messias) vor. Er ist Apostel, nicht durch Menschen eingesetzt, sondern nach dem Befehl GOTTES, unseres Retters. GOTT allein rettet uns. Jesus ist der Heilskönig, der unsere einzige Hoffnung ist.

Timotheus ist des Paulus rechter Sohn im Glauben. Manchmal gibt es auch Missgeburten: Man irrt sich in den Brüdern, die man zuvor für geeignet gehalten hat, etwa für den Ältestendienst. In manchen Fällen wird man bitter enttäuscht, weil Dinge geschehen, die man nicht erwartet hat. Aber wie wunderbar, wenn GOTT einen rechten Sohn oder eine rechte Tochter im Glauben schenkt - auch den Müttern, die unter uns sind.

In Vers 2b lesen wir den Gruß und die Anrede: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von GOTT dem Vater und unserem HERRN Jesus Christus. Solche ausdrucksstarken Begriffe kommen oft in den Adressatenanreden vor.

Gnade beinhaltet die Vergebung der Schuld durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz von Golgatha.

Barmherzigkeit: So erbarmungsvoll zu lieben, wie eine Mutter ihr Kindlein liebt - das ist die Barmherzigkeit GOTTES. Im Buch des Propheten Jesaja (66,13) steht: Gott tröstet uns, „wie einen seine Mutter tröstet“. Hier steht gleichwie, also ähnlich wie uns eine Mutter tröstet: Gott ist Vater, aber Er tröstet mit Liebe wie eine gute Mutter. GOTTES Wort gebraucht die Begriffe, die wir aus unserer menschlichen Perspektive nachempfinden können. GOTT hat in Seiner Schöpfungsordnung Mann und Frau erschaffen – im Gegensatz dazu steht die heutige Gendertheologie völlig gegen das Wort Gottes.

Friede ist der allumfassende Heilszustand eines erlösten Gotteskindes. Unsere Seele kommt allein in GOTT zur Ruhe. Bereits im Vers 2 ist das gesamte Evangelium enthalten.

Nun kommen wir zu Vers 3: „Du weißt, wie ich Dich ermahnt habe, in Ephesus zu bleiben, als ich nach Mazedonien zog, um einigen zu gebieten, dass sie nicht anders lehren.“ Im Griechischen steht hier: heteros didaskalein, d.h. anders lehren, fremd lehren oder falsch lehren. Zu falschen Lehren, die in die Gemeinden hineingebracht werden, folgen im Vers 4 auch gleich Beispiele. Wir sollen nicht Acht haben auf die Fabeln, Mythen und Geschlechtsregister, auf Genealogien, die kein Ende haben und eher Fragen aufbringen, als dass sie dem Ratschluss oder dem Heilsplan (griechisch: oikonomia) GOTTES im Glauben dienen.

Manchmal kommen Menschen in die Gemeinde, die nur diskutieren wollen und meinen, Widersprüchlichkeiten in der Bibel zu erkennen. Sie wollen z.B. die verschiedenen Stammbäume Jesu im Lukas- und Matthäus-Evangelium thematisieren und dann Fragen dazu stellen, weil diese teilweise unterschiedlich sind. Die Unterschiedlichkeit lässt sich allerdings gut erklären, denn der eine Stammbaum (in Lukas 3,23-38) bezieht sich vermutlich auf Maria und der andere (in Matthäus 1,1-17) auf Josef als den Pflegevater Jesu. Möglich ist auch die andere Erklärung: dass sich beide Stammbäume auf Josef beziehen, der seinerseits einen leiblichen und einen juristischen Vater (im Sinn der Leviratsehe) besaß.

Vor einiger Zeit war ich in einer Gruppe eingeladen, in welcher viele Bibelkritiker vertreten waren. Das war sehr ernüchternd, da sie sich nicht wirklich an der Schönheit GOTTES und Seines Wortes freuen können. Da wird nur gesucht, ob es einen „Widerspruch“ in der Bibel gibt oder ob der Apostel Paulus etwas geschrieben hat, was angeblich nicht mehr in die heutige Zeit passt, etwa über die Stellung der Frau oder anderes. Sie können sich nicht wirklich an dem Heilswerk Jesu auf Golgatha freuen – und auch nicht an den vielen erfüllten Prophezeiungen, die wir in der Bibel lesen und deren Erfüllung wir vor unseren Augen erleben dürfen. Es gibt derzeit bereits über 3.000 Verse mit erfüllten Prophezeiungen und über 3.000 weitere, die sich noch erfüllen werden.

Man sucht immer nur das vermeintlich Fragwürdige, das man kritisieren kann, wenn man sich nicht die Mühe macht, wirklich in der Heiligen Schrift zu forschen. Das ist gewiss eine Theologenkrankheit. Ich selbst habe Theologie an einer staatlichen Universität studiert. Professoren wollten uns beibringen zu unterscheiden, „was ein echtes und ein unechtes Jesuswort ist“. Oder ob dieser oder jener Brief wirklich von Paulus stammt - oder von einem Fälscher. Oder ob der Prophet Daniel wirklich das Buch Daniel geschrieben hat – oder ob vieles erst im 2. Jahrhundert vor Christus hinzugefügt wurde. Im bibelkritischen Studium wird alles auseinandergepflückt. Die Mosebücher werden in mindestens 5 verschiedene Quellen zerlegt, so dass am Ende gar nichts mehr zusammenpasst.

Weil mich das von Anfang an nicht überzeugt hat, habe ich zusätzlich zur deutschen Theologie auch bibeltreue amerikanische Theologie studiert, um Kritik an der Kritik zu üben. Das kostete viel Mühe, aber es war Gnade und Gebetserhörung, dass ich den Glauben in diesem Studium nicht verloren habe. Die Bibelkritik ist in Wirklichkeit nicht haltbar. Ihre Argumente sind an den Haaren herbeigezogen. Ich freue mich, dass jetzt immer mehr bibeltreue Kommentare in Deutschland erscheinen.

„Nicht anders lehren …“ - was heißt das? Nur dementsprechend lehren, wie es geschrieben steht! Nicht über das Wort GOTTES hinausgehen, nichts hinzufügen, nichts hinwegtun! Und wenn man eine Schriftstelle nicht versteht (wie z.B. manche Geschlechtsregister im Alten Bund, die zum Teil schwierig sind, weil Generationen übersprungen werden), muss man nicht alles bis ins Letzte begreifen können oder wollen.

Ich hoffe, dass niemand der Leser die Diskutiersucht hat, sondern dass wir uns am Evangelium und der Liebe des HERRN freuen können. Das heißt nicht, dass wir den Verstand ausschalten und die „Knoten der Bibel“ gar nicht mehr betrachten. Wenn wir etwas nicht verstehen, dürfen und sollen wir dem nachforschen. Aber ich gehe von einem Grundvertrauen gegenüber dem Wort GOTTES aus, wie es der Apostel Paulus auch von sich sagt: „Ich glaube allem, was geschrieben steht.“ So steht es in Apostelgeschichte 24,14 nachzulesen. Dann verfallen wir nicht in die Seuche des Diskutierens. Falsche Lehre ist gefährlich, weil sie die Gemeinde und den Glauben zerstört und weil sie das Heil raubt.

Bibelkritiker behaupten, dass Adam und Eva keine historischen Personen wären, sondern literarische Gestalten aus einer alten orientalischen Sage. Wo aber fängt das Historische denn an: bei Abraham, bei Mose, bei David oder bei Jesus? Sind das für sie historische Gestalten? Wo machen sie den Anfang und wo das Ende? Und wer hat die Deutungshoheit? Wenn man dem Teufel den kleinen Finger gibt, so nimmt er die ganze Hand. Am Schluss stimmt gar nichts mehr und es bleibt kein Stein auf dem anderen.

Deshalb möchten wir von einem völligen Vertrauen zu GOTT und Seinem Wort ausgehen; wir machen keine Abstriche am Wort Gottes und wir fügen ihm nichts hinzu. Wir wollen nicht achthaben auf die Fabeln, die Mythen, die Legenden und die Geschlechtsregister, die ohne Ende diskutiert werden und immer neue Fragen aufwerfen. Es ist ein Zeichen des Menschen der Endzeit, dass er immer diskutiert und nicht zur Erkenntnis der Wahrheit kommt (2. Timotheus 3,7). Das sind wahrlich Menschen mit zerrütteten Sinnen.

Erleben wir das nicht heute in der Diskutiersucht unserer Gesellschaft? Es wird immer weiter diskutiert, aber man akzeptiert kein festes Fundament mehr. Nur die „bösen Fundamentalisten“ sagen, dass es noch ein Fundament gibt. Aber heute im postmodernen Relativismus („alles ist beliebig“) wird endlos weiter debattiert - und wenn einer äußert, er hätte die Wahrheit, dann wird er als „gefährlich“ eingestuft.

Was aber sagt Jesus Christus über sich selbst? Er erklärt nicht, dass Er die Wahrheit hätte. Sondern Er offenbart von sich: Ich bin die Wahrheit (Johannes 14,6). Das ist für die Weltmenschen von heute, so wie auch für die Juden und Pharisäer von damals, gefährlich. Deshalb haben sie Jesus gekreuzigt. Aber Er ist auferstanden und hat somit bewiesen, dass Er Gottes Sohn ist. Das tat Er auch durch Seine Worte, durch Seine Wunder und durch Seine Zeichen - und doch waren so viele damals verblendet und sind es auch heute noch. Lassen wir uns nicht durch diese Menschen irreführen, die nur kommen, um zu zerstören, zu diskutieren und niederzureißen.

In Vers 5 steht geschrieben, was das Ziel und die Hauptsumme aller Unterweisung ist. Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungeheucheltem Glauben.

Die Liebe – dazu möchte ich einige Verse aus 1. Korinther 13 anführen. Hier ist das Verhältnis zwischen Liebe und Erkenntnis dargestellt. Das ist sehr wichtig, besonders auch für Theologen oder Möchte-Gern-Theologen, die sich so viel einbilden auf ihr Wissen (und vielleicht sogar auf ihr Bibelwissen). Ja, es ist wunderbar, wenn man die Bibel von vorne bis hinten gelesen hat und vieles auswendig kennt, aber es darf niemals ein Grund zum Hochmut sein!

Wir sollten Folgendes beachten, was der Apostel Paulus, inspiriert vom Heiligen Geist, uns in 1. Korinther 13,1 ff. mit auf den Weg gibt.

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel redete (also ganz hohe Gaben hätte), aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönernes Erz oder eine klingende Schelle. (Jetzt kommt die Erkenntnis:) Wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis und wenn ich allen Glauben besäße, so dass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts.

Wenn die Handlungen nicht aus Liebe getan sind, wenn auch die Lehre nicht aus Liebe erfolgt, wenn die Predigt und die Bibelwoche nicht aus Liebe geschieht, dann nützt das alles nichts. Es geht immer darum, dass Menschen zum Glauben an Jesus kommen, dass sie (aus Liebe) der Verdammnis der Hölle entrissen werden, dass sie im Glauben gestärkt werden und ihnen seelsorgerlich und praktisch geholfen wird. Es geht nicht darum, akademisches Sonderwissen anzuhäufen und zu zeigen, wie intelligent und begabt man ist, wie viel man schon weiß und dass man die Bibel besser kennt als andere - das alles wäre gerade verfehlt. Hier zeigt sich der Hochmut als ein Feind der Liebe.

Das Ziel („telos“) aller Unterweisung ist Liebe, nämlich Agape, die göttliche Liebe, die sich selber hingibt. Sie geschieht aus reinem Herzen und ist insofern keine unreine, egoistische Liebe. Es gibt auch eine manipulative, steuernde (angebliche) Liebe, die Menschen an sich zieht, um zu herrschen und zu ergreifen. Nein, echte Liebe soll aus einem reinen Herzen kommen - ohne eigennützige Nebengedanken - und aus einem guten Gewissen, damit man sich im Nachhinein keine Vorwürfe machen muss. Wenn man Liebe nur vorspielt, um Macht über Menschen zu bekommen, dann erfolgt daraus kein gutes Gewissen.

„… und aus ungeheucheltem“ (oder nach Luther:) „ungefärbtem Glauben“. Glaube soll nicht geheuchelt sein, etwa durch allerlei berechnende Taten oder Werke der Liebe, die Glauben vortäuschen sollen. Echte Liebe können wir gar nicht aus unserer eigenen Kraft hervorbringen. Es schwingt bei uns immer mancherlei fleischliche Gesinnung von der alten Natur her mit. Deshalb können wir immer nur bitten: Herr, schenk mir die uneigennützige, hingebungsvolle, opferbereite Liebe, die den anderen höher achtet als sich selbst.

Von Natur aus sind wir alle kleine (oder eher: große) Egoisten - und darum ist es wichtig, den Mitmenschen zu sehen und sich auch Zeit für ihn zu nehmen. Je mehr Menschen man kennt, umso weniger Zeit hat man für den Einzelnen. Aber wo der HERR uns jemanden mit wirklicher Not zeigt, da sollen wir uns Zeit nehmen. Das ist dann unser Nächster, wo wir gerufen sind, uns einzubringen und zu helfen, soweit es uns möglich ist. Die Liebe wird praktisch in der Tat, etwa in der Gastfreundschaft, und in der Zeit, die man zur Verfügung stellt. Auch in der materiellen und finanziellen Unterstützung anderer.

Nun sehen wir uns einige Kritikpunkte im Vers 6 an. Der Apostel hat zuerst das positive Ziel genannt hat, die Liebe. Davon aber sind einige abgeirrt und haben sich zu unnützem Geschwätz hingewandt. Das ist leeres Gerede, welches nicht aufbaut, sondern niederreißt. Sie wollen (Luther übersetzt:) „die Schrift meistern“. Wörtlich steht da: „Sie wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen selber nicht, was sie sagen oder was sie so fest behaupten“. Diese Lehrer aus dem 1. Jahrhundert kamen wohl aus judaistischen Kreisen, so wie es auch im Galaterbrief beschrieben wird. Sie wollten den Leuten in den Gemeinden das mosaische Gesetz wieder auferlegen - bis hin zur Beschneidung. Paulus hatte zwar Timotheus beschneiden lassen (Apostelgeschichte 16,3), aber das war keine grundsätzliche Erwägung oder eine Handlung aus Überzeugung, sondern das tat er, um nicht Anstoß im dortigen Umfeld zu erregen, wenn sie in die Synagoge gingen. Es geschah also aus rein missionarischen Gründen.

Aber grundsätzlich sind Heiden, die sich bekehren (also auch wir als heidnische Germanen) nicht gehalten, sich beschneiden zu lassen. Denn im Neuen Bund geht es wie auch im Alten Bund um die Beschneidung der Herzen (Römer 2,29). Wenn die Vorhaut beschnitten ist und das Herz nicht beschnitten ist, hat es auch dem Juden nichts genützt. Das Herz beschneiden heißt, im Glauben an Gott zu leben, Ihn zu lieben und Seine Liebe weiterzugeben.

Wie oft aber herrschten Rechthaberei, Richtgeist und Lieblosigkeit bei manchen Christen. Auch wenn sie heuchlerisch sagen, sie seien am Herzen beschnitten und nicht an der Vorhaut. Da müssen wir alle immer wieder um Bewahrung und um Reinigung bitten - und auch dafür, dass man nicht bitter wird. Man erlebt heutzutage manche Enttäuschung, auch in christlichen Kreisen. Jedoch sind wir immer auf die Gnade des HERRN und auf die gegenseitige Vergebungsbereitschaft angewiesen

Die Irrlehrer damals zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass sie „nomodidaskaloi“ sein wollten – auf Deutsch: „Gesetzeslehrer“. Sie haben aber das Gesetz im neutestamentlichen Sinn falsch gelehrt. Christi Gesetz ist ein Riegel gegen die Sünde, ein Spiegel, um die eigene Sündhaftigkeit zu erkennen, und eine Regel für das Leben im Glauben und der Nachfolge Jesu.

Im Neuen Bund leben wir nicht aus Werken des Gesetzes, das heißt: Wir werden nicht durch das Halten der Gebote gerecht. Es kann keiner aus Werken des Gesetzes vor Gott gerecht werden, sondern einzig und allein aus dem vollbrachten Opfer Jesu Christi auf Golgatha. Durch die Erlösung und geistliche Wiedergeburt entsteht neues Leben - und dadurch erwachsen die Werke des Glaubens. Das Gesetz hat also für uns nur noch die Aufgabe, uns den Spiegel vorzuhalten, dass wir verloren sind. Wir können nichts aus eigener Kraft zur Erlösung tun. Es ist auch ein Riegel gegen die Sünde - und es ist die Regel, wie wir aufgrund des Opfers Jesu im Glauben Ihm nachfolgen dürfen. Das ist der 3-fache Gebrauch des Gesetzes.

Die Verdrehung davon ist das, was der Apostel Paulus im Galaterbrief beschreibt: „Alle, die aus Werken des Gesetzes sind, die sind unter dem Fluch, denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun. Dass aber durch das Gesetz vor Gott niemand gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn der Gerechte wird aus Glauben leben“ (Galater 3,10 f.).Hier nimmt der Apostel Bezug auf den alttestamentlichen Propheten Habakuk (Kapitel 2, 4).

Die Juden in Israel versuchen, die 613 Gebote (abgesehen von den zeremoniellen Tempelgeboten) zu halten, weil sie Jesus noch nicht erkannt haben. Aber das Halten-Wollen der Gebote aus menschlicher Kraft wird zur Heuchelei - es geht gar nicht anders. Das Wort GOTTES sagt ganz klar, dass kein Mensch GOTTES Gebote alle halten kann. Einiges Gutes tun, ist vielleicht in Ansätzen möglich, aber es heißt im Jakobusbrief, dass, wer nur an einem einzigen Gebot schuldig wird, das ganze Gesetz gebrochen hat (vgl. Jakobus 2,10). Das ist der Maßstab GOTTES. Es darf keine Sünde in die Gemeinschaft mit dem heiligen GOTT kommen. Deshalb, um uns aus diesem Dilemma, aus dieser Aporie (unlösbares Problem) zu erlösen, hat GOTT Seinen Sohn gesandt, der alle Gerechtigkeit erfüllt hat. Wer die Vergebung durch Sein Blut angenommen hat, der hat Zugang zu GOTT dem Vater. Er erhält die Kraft, Ihm im Glauben und Gehorsam nachzufolgen.

Nicht so, dass wir im Moment Vergebung haben und im anderen Augenblick unbedacht darauf los sündigen. „Das sei ferne“, schreibt der Apostel Paulus im Römerbrief (Römer 6,15) - sondern gerade aus Liebe halten wir die guten Gebote unseres himmlischen Vaters. Das Gesetz ist ja an und für sich gut - es zeigt uns aber, wie unfähig wir sind - und dass Jesus alles für uns getan hat.

Der Apostel schärft dem Bibelleser im Galaterbrief 5, 1-6 über das Gesetz folgendes ein: „So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat. Lasst Euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen. Siehe, ich, Paulus, sage Euch: Wenn Ihr Euch beschneiden lasst, so wie es im Alten Bund war, wird Euch Christus nichts nützen. Ich bezeuge nochmals jedem Menschen, der sich beschneiden lässt, dass er verpflichtet ist, das ganze Gesetz zu halten. Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt. Ihr seid aus der Gnade gefallen.“

Etwas Schlimmeres gibt es nicht, als aus der Gnade zu fallen. Im Galaterbrief ist es ausführlich dargestellt und im 1. Timotheusbrief wird das Thema erwähnt: „Sie wollen Gesetzeslehrer sein und verstehen selbst nicht, was sie so fest sagen und behaupten“. Die führenden Juden haben den einfachen Leuten Bürden auferlegt. Und wenn wir heute die Religionen näher beleuchten, ob es der Islam ist, der Hinduismus oder der Buddhismus - alle streben danach, sich durch ihre Werke unterschiedlichster Art zu erlösen. Etwa Almosen geben, Wallfahren, Fasten, sich dem Ramadan unterwerfen, die 5 Säulen des Islam halten - oder im Hinduismus den 8-stufigen Yoga-Weg beachten - oder im Buddhismus die Versenkung bis zur Selbstauflösung im Nirwana befolgen. Überall findet sich der Weg der Selbsterlösung, weil die Menschen Jesus Christus ablehnen und nicht anerkennen, dass Er der Weg zum Vater ist. Keiner kommt zum Vater außer durch Ihn.

Vers 8: „Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn es jemand im Sinne des Gesetzes anwendet.“

Nämlich als Riegel gegen die Sünde, als Spiegel für unsere sündhafte Verlorenheit und als Regel für die Nachfolge im Glaubensleben. Vers 9: „… weil Er weiß, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist sondern den Ungerechten und Ungehorsamen.“

Sodann werden diverse Sünden anhand der Tafel der Zehn Gebote aufgeführt. Nicht unbedingt wortwörtlich, aber sinngemäß in dieser Abfolge. Den Ungerechtenund Ungehorsamen, den Gottlosen und Sünder betreffen die ersten Gebote: Ich bin dein HERR und GOTT, du sollst keine anderen Götter neben Mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen, du sollst sie nicht anbeten. Du sollst den Namen GOTTES nicht missbrauchen (2. Mose 20). Das sind (gegenübergestellt) die Ungerechten, die Gottlosen, die Sünder, welche GOTT ablehnen und ohne Ihn leben wollen.

Insbesondere den Unheiligen wird gesagt, dass sie den Namen Gottes nicht zu missbrauchen haben und kein Götzenbild anbeten dürfen. Diese Übertretung geschieht besonders durch die Unheiligen. Letztlich stranden sie im Okkultismus, der alles verdreht und den Widersacher verehrt.

Weiter werden die Ungeistlichen aufgeführt, denn sie heiligen nicht den Ruhetag. Für uns ist es der Sonntag - der Tag der Auferstehung Jesu Christi.

Danach spricht Paulus von den Vatermördern und Muttermördern, die im krassen Widerspruch handeln zu dem Gebot „Du sollst Deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das Ich dir geben will“.

Wir haben GOTTES Gebot erhalten, unsere Eltern zu ehren. Was bedeutet Vatermörder und Muttermörder im Einzelnen? Es fängt bereits damit an, wenn man ein Familienmitglied hasst. Es muss gar nicht wirklich die Tötung als solche geschehen sein, sondern schon den Hass gegen Eltern bezeichnet das Neue Testament als Mord. Zwischen den Generationen gibt es oftmals zahlreiche Konfliktherde und vielleicht gab es schon Auseinandersetzungen in so mancher Familie, dass man sich die Eltern oder die Kinder weggewünscht hat - das sind katastrophale Erfahrungen.

In diesem Fall sollte man GOTT um Vergebung bitten und die Schuld unter Jesu Kreuz legen. Wenn der Mensch noch am Leben ist, dann sollte man sich bemühen, den Streit zu bereinigen. Es gehören naturgemäß immer und grundsätzlich beide Seiten zur Versöhnung. Aber soweit es an uns liegt - und wenn wir wirkliche Christen sind - sollten wir Gott um Kraft bitten, den ersten Schritt zu tun. Was dann der andere Mensch tut, liegt in seiner Verantwortung - ob er die Bitte um Vergebung, den Versöhnungsversuch annimmt oder ablehnt. Aber wenn man sein Möglichstes tut, dann hat man das Gesetz Christi erfüllt.

Als nächstes in der Aufzählung folgt der Totschläger, wobei das Morden im Gegensatz zum Gebot „Du sollst nicht töten“ steht.

Es geht weiter mit den Unzüchtigen und Knabenschändern, deren Handeln entgegengesetzt zum Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ ist. Hierbei geht es um sexuelle Sünden und Unzucht - jede Art von Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe ist hier gemeint. „Knabenschänder“ wird von Luther so übersetzt; im Griechischen allerdings steht wortwörtlich „arsenokoitois“. Hierbei handelt es sich um junge Männer, welche sich im Bettlager miteinander vereinigen. Koitois bedeutet: Beischlaf - und Arsenos: junger Mann. Es sind hier eindeutig homosexuelle Beziehungen gemeint, was durch den Grundtext unschwer zu erkennen ist. Jene Sünde wird unter der Sündenliste auch im 1. Timotheusbrief aufgezählt. Dieses Thema findet man auch in Römer 1, in 1. Korinther 6 und in 3. Mose 18 - demzufolge wird es in vielen Bibelstellen ganz deutlich verurteilt.

Der Heiligen Schrift entgegengesetzt, wird heute ja selbst in sogenannten Kirchen das gesegnet, was vor Gott ein Gräuel ist. Wir haben inzwischen eine sehr fortgeschrittene endzeitliche Situation, denn so etwas war vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar. Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war homosexuelle Betätigung in Deutschland noch verboten. Heute dagegen ist es verboten, etwas dagegen zu sagen. Wir wollen nicht urteilen über diese Menschen, aber wir wollen sie einladen umzukehren. Diese Gebundenheit ist eine seelsorgerliche Not, denn es geht nicht darum, jemanden irgendwie zu diskriminieren, wie immer behauptet wird. Aber Sünde muss man auch Sünde nennen - und da ist es einerlei, um welche Sünde es geht. An dieser Stelle handelt es sich um Knabenschänder und um den Beischlaf zwischen Männern, wobei man das auch auf den Lesbianismus (bei den Frauen) übertragen muss.

In der Aufzählung der Sünden geht es nun weiter um Menschenhändler, Menschendiebstahl und Kindesdiebstahl. Diese Praktik war damals, als noch der Sklavenmarkt gang und gäbe war, sehr verbreitet. Jedoch existieren diese Untaten auch heute leider wieder - so dass mit Menschen Geschäfte gemacht werden. Man kann auch Prostitution und andere Dinge nennen, bei denen Menschen zu allen möglichen erniedrigenden Dingen missbraucht werden.

Nun geht es im Bibeltext weiter mit den Lügnern. Lüge ist, wenn jemand bewusst die Unwahrheit sagt. Es besteht zuweilen die Situation, dass man bestimmte Angelegenheiten nicht richtig weiß und man auf eine Frage eine Antwort gibt, die gar nicht stimmt. Das ist keine bewusste Lüge. Lüge findet statt, wenn jemand bewusst hinters Licht geführt wird. Wenn man eine Sache nicht genau weiß, dann sollte man das lieber ehrlich zugeben und anbieten, es noch einmal nachzuprüfen, bevor man etwas Falsches sagt. Es ist wichtig, grundsätzlich vorsichtig zu sein, aber man darf auf keinen Fall Menschen bewusst anlügen.

Genau das geschieht vor allem bei Meineid, welches nun als Nächstes genannt wird - die Meineidigen. Sie kreuzen auf dem Rücken die Finger und machen vorne einen Schwur. Dabei wissen sie ganz genau, dass es falsch ist, was sie schwören. Das ist eine schwere Sünde.

Der HERR Jesus geht sogar noch weiter und sagt (sinngemäß) an anderer Stelle: Du sollst überhaupt nicht schwören, denn du kannst gar nicht wissen, was der morgige Tag bringt. Es liegt alles in GOTTES Hand (vgl. Matthäus 5,33-35). Ein Mensch kann unmöglich schwören, dass man morgen kommt oder geht. Wer weiß, ob er morgen noch lebt? Was wäre das wohl für ein Schwur? Wenn man sich dagegen auf uns verlassen kann und weiß: Das ist ein zuverlässiger Christ - dann reicht es aus, wenn man ja oder nein sagt. Hier muss das Wort als Wort gelten, und es erübrigt sich jede Übertreibung als Schwur.

Gottes Wort erklärt nun weiter: „… und wenn noch etwas der heilsamen Lehre zuwider ist“: Es gibt noch viele weitere Formen und Varianten von den einzelnen Sünden. Zum Beispiel könnten noch Neid, Geiz, Verleumdung und alle möglichen Dinge genannt werden. Leider machen diese Probleme und Übertretungen auch vor christlichen Kreisen nicht halt.

Im Vers 11 lesen wir: „… nach dem Evangelium von der Herrlichkeit des seligen oder rettenden Gottes, das mir anvertraut ist“. Der Apostel Paulus, wie jeder Bote des HERRN, hat einen speziellen Auftrag, die Botschaft weiter zu sagen. Er kann nicht schweigen, da er sonst an GOTT schuldig werden würde. Es ist das Evangelium, das auch uns drängt, die Botschaft weiterzugeben. Auch wir würden uns schuldig machen, wo wir schweigen würden, wenn GOTT uns Gelegenheit gibt zu evangelisieren. Es ist manchmal unbequem, ja es ist bestimmt unangenehm in unserer heutigen bösen Zeit, die GOTT leugnet. GOTTES Rede und Sein Wort sind für den Menschen an und für sich ein Anstoß, da Er Seine Geschöpfe für ihr Tun zur Rechenschaft zieht. GOTTES Aufforderung in der Bibel unterbricht des Menschen sündigen Lebenszusammenhang und ruft ihn auf, von dem Weg des Verderbens umzukehren.

Aber liebe Seele, es ist nur zum Heil, wenn das geschieht. Deshalb sollten wir es freudig annehmen, wenn Gott uns etwas durch Sein Wort sagt und uns beim Lesen der Bibel etwas deutlich macht. Wenn er uns durch Seinen Geist ermahnt, sollten wir es in Freudigkeit und Dankbarkeit akzeptieren. Möge auch diese Botschaft unter diesem Zeichen stehen, dass wir darauf dankbar eingehen und lernen wollen, damit es zum Segen wird für uns und viele andere Menschen. Amen.

Erbarmen ist's und weiter nichts

1. Timotheusbrief 1, 12-20

 

Zur Einführung erfolgt eine kurze Begebenheit, die zum Nachdenken anregen möchte über das, was wir danach im Wort GOTTES hören werden.

Eine Pfarrstelle hatte keinen Pfarrer mehr. Daraufhin haben sich mehrere Theologen in der Landeskirche beworben. Alle Bewerber waren dieser Kirchengemeinde aber nicht gut genug. An allen hatten sie etwas auszusetzen. Ein Mitglied des Kirchenvorstandes zog daraufhin einen Brief aus seiner Tasche und sagte: „Hier ist noch ein Brief von einem weiteren Kandidaten für diese Stelle. Dieser kann bestimmt alle Stimmen auf sich vereinigen“. Dann las er bei der Versammlung dem Wahlkomitee folgenden Brief von diesem Bewerber vor.

„Ich habe gehört, dass Ihre Gemeinde einen Pfarrer sucht, und würde mich gerne als Bewerber vorstellen. Mir scheint, dass ich einige Eigenschaften habe, die Sie schätzen werden. Ich habe die Gabe erhalten, mit Überzeugungskraft zu predigen. Auch habe ich einige Erfolge erzielt mit dem, was ich geschrieben habe. Manche sagen, ich könne gut organisieren. Tatsächlich habe ich an den meisten Orten, wo ich bisher gewesen bin, immer die Fäden fest in der Hand gehabt. Andere haben an mir etwas auszusetzen. Ich habe schon die 50 überschritten. Noch nie bin ich länger als 3 Jahre ununterbrochen in einer Gemeinde gewesen. Einige dieser Gemeinden habe ich verlassen müssen, weil es Uneinigkeit gegeben hat. Auch darf ich nicht verschweigen, dass ich 3 oder 4 mal im Gefängnis gesessen habe, wenn auch nicht wegen eines wirklichen Verbrechens. Meine Gesundheit lässt zu wünschen übrig. Aber trotzdem arbeite ich noch viel. Von Zeit zu Zeit arbeite ich noch in meinem Handwerk, um mein Brot zu verdienen. An den meisten Orten habe ich mich nicht gerade gut mit den Vorstehern der anderen religiösen Gemeinschaften verstanden. Ja, einige haben mich sogar vor Gericht gebracht und mich auf das Heftigste bekämpft. Verwaltungsarbeit ist nicht meine Stärke. Ich bin als einer bekannt, der mitunter vergisst, wen er getauft hat. Trotzdem würde ich mein Bestes tun, um Ihrer Gemeinde zu dienen, selbst wenn ich mir abermals etwas dazu verdienen müsste.“

Soweit dieses Bewerbungsschreiben. Da gab es ein „Hallo“ in dem Wahlgremium und man fragte sich in der Gemeindeversammlung, wie ein solcher vorbestrafter, kränklicher, streitsüchtiger und gedächtnisschwacher Mann auf die Idee käme, sich überhaupt zu melden. Das war so außergewöhnlich, dass man unbedingt den Namen dieses „üblen Kandidaten“ wissen wollte. Der Kirchenvorstand antwortete: „Meine Herren, das ist der Apostel Paulus“.

Diese Meldung stand vor einigen Jahrzehnten in einem Kirchenbrief einer Gemeinde in Straßburg. Es ist interessant, wenn wir so etwas hören - und wir dürfen erkennen; Erbarmen ist’s und weiter nichts. Wenn wir nachfolgend lesen, was der Apostel Paulus selbst über sich schreibt, dann werden wir das bestätigt finden.

Wir lesen 1. Timotheus 1, 12-20:

Ich danke unserem HERRN Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet und in den Dienst eingesetzt hat - mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war. Aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan im Unglauben. Es ist aber desto reicher geworden die Gnade unseres HERRN samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist. Das ist gewisslich wahr und ein Wort des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, dass Christus Jesus an mir als erstem alle Geduld erweise zum Vorbild denen, die an Ihn glauben sollten zum ewigen Leben. Aber GOTT, dem ewigen König, dem unvergänglichen und unsichtbaren, der allein GOTT ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit. Amen.

Diese Botschaft vertraue ich dir an, mein Sohn Timotheus. Nach den Weissagungen, die früher über dich ergangen sind, damit du in ihrer Kraft einen guten Kampf kämpfst und den Glauben und ein gutes Gewissen hast. Das haben einige von sich gestoßen und am Glauben Schiffbruch erlitten. Unter ihnen sind Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie in Zucht genommen werden und nicht mehr lästern.

Paulus gilt (mit Ausnahme von Petrus) als einer der größten Apostel Jesu. Er ist der Heidenmissionar, der bis zu den fernsten Orten des damaligen römischen Reiches gesandt wurde. Er kam bis nach Rom in Gefangenschaft und wurde (nach der Überlieferung) noch einmal in die Freiheit entlassen. Paulus bereiste dann Spanien. Die Timotheus- und Titusbriefe weisen auch darauf hin, dass er dann noch einmal freigelassen wurde und in dieser Zeit weiter wirkte. Der Apostel hatte das erklärte Ziel, Spanien zu besuchen, so wie er es zuvor niederschrieb (Römer 15,24 ff.).

Paulus hat sehr viele Länder besucht und wurde vielen Menschen zum Segen. Aber gerade dieser Apostel nannte sich nach seiner Bekehrung dann Paulus, was übersetzt: der Geringe heißt. Zuvor war Saulus sein Name, benannt nach dem ersten großen König Israels, der aber in vielerlei Hinsicht versagt hatte. Genauso hatte Paulus versagt, als er noch Saulus war. Er hatte schwer gesündigt und war sogar mitschuldig am vergossenen Blut zahlreicher Christen, weil er einer der heftigsten und fanatischsten Verfolger der jungen Gemeinde war. Wir lesen diese Begebenheiten ausführlich in der Apostelgeschichte.

Betrachten wir, anknüpfend daran, einige Schriftstellen. Etwa Apostelgeschichte 7, ab Vers 54, wo die Rede vom ersten Blutzeugen Stephanus ist. Stephanus war der erste Märtyrer der Kirchengeschichte. Wir erfahren aus Vers 57, dass sie diesen steinigten, weil er ein klares Zeugnis von Jesus von Nazareth als dem Messias gegeben hat. In Apostelgeschichte 7, 54 ff. heißt es: Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los - und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes nieder, der hieß Saulus. Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: HERR Jesus, nimm meinen Geist auf.

Dieses Gebet zum HERRN Jesus ist ein wichtiger Bibeltext.Wir erkennen durch diesen Vers, dass wir sehr wohl auch zu Jesus beten dürfen, was einige Menschen in Frage stellen. Der HERR Jesus war zuvor bereits erhöht. Und er kniete nieder und rief mit lauter Stimme: HERR, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und nachdem er das gesagt hatte, entschlief er.

Und wie verhielt sich nun Saulus? Kapitel 8, 1 ff.: Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Er war demnach mitbeteiligt durch sein Stimmrecht und hatte es nicht verhindert. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. Und gottesfürchtige Männer begruben den Stephanus und veranstalteten eine große Trauer um ihn. Saulus aber verwüstete die Gemeinde, drang überall in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und brachte sie ins Gefängnis. Und wie geschah es mit denjenigen, die zerstreut worden waren? Diejenigen nun, die zerstreut waren, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums.

Gerade die Verfolgung musste dazu beitragen, dass das Evangelium die entlegenen Stellen erreichte, wo es sonst vielleicht nicht hingelangt wäre. So gebraucht GOTT der HERR in Seiner Souveränität auch die Verfolgung.

Aktuell in unserer Zeit entsteht eine große Erweckung gerade in den islamisch dominierten Ländern, also in solchen Staaten, wo es streng verboten ist, zu konvertieren. Viele Moslems kommen in innere Not wegen der Blutrünstigkeit dieser Religion und wenden sich dem Friedensheiland Jesus Christus zu, der sagte: „Liebet eure Feinde“. Ist das nicht wunderbar?

Und auch damals zur Zeit der Apostel war es so, obwohl das Judentum gewiss nicht mit dem Islam vergleichbar ist. Es ist der erste Bund, den GOTT zur Zeit des Alten Testaments mit Abraham geschlossen hat. Das mosaische Gesetz dient als Riegel, Spiegel und Regel - aber wir können dadurch nicht selig werden, weil kein Mensch die 613 Gebote alle halten kann.

Aus Gnade werden wir selig. Allein Jesus ist der Weg zum Vater - Er ist die Wahrheit und das Leben. In einem Liedtext heißt es: Jesus nimmt die Sünder an, sage doch dies Trostwort allen. Und Paulus (anfangs noch als Saulus) wütete und tobte gegen die Gemeinde Jesu. Er hätte sich gewiss in diese Richtung weiterentwickelt, wenn nicht etwas geschehen wäre. Der HERR selber ist ihm in den Weg getreten und ihm erschienen. Der Apostel bezeugt es mehrfach, dass er den erhöhten Christus Jesus selbst gesehen hat und durch Ihn direkt berufen wurde.

So auch in 1. Tim.1, 12:Und darum danke ich dem, der mir Kraft verliehen hat, Christus Jesus, unserem HERRN, dass Er mich treu erachtet und in den Dienst eingesetzt hat.

Genau so geschah es, wie zweifellos die meisten Bibelleser wissen. In Apostelgeschichte 9, als er vor Damaskus war, wird Paulus’ Bekehrungserlebnis beschrieben. Er reiste sogar bis nach Syrien und wollte auch dort noch alle Gläubigen möglichst verhaften und umbringen. Aber dann steht folgendes in Vers 3:

Als er aber hinzog, begab es sich, dass er sich Damaskus näherte - und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel. Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, warum verfolgst du Mich? „Mich“ meint Jesus Christus in Verkörperung Seiner Gemeinde, denn der HERR und die Gemeinde lassen sich nicht trennen. Er aber sagte: Wer bist du, HERR? Der HERR aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen. Da sprach er, Saulus, mit Zittern und Schrecken: HERR, was willst Du, das ich tun soll? Und der HERR antwortete ihm: Steh auf und geh in die Stadt hinein, so wird man dir sagen, was du tun sollst.

Nachfolgend lesen wir, wie er nach Damaskus kam und gleichzeitig der HERR den Jünger Hananias instruierte, was jener zu tun hatte. Sie alle hatten Angst vor Saulus, aber Jesus Christus selbst hatte ihm angekündigt: Dieser Saulus kehrt von seinem bösen Wege um und wird zum Paulus werden. Danach sollte Hananias ihn taufen - und daraufhin würden ihm die Augen nach drei Tagen Blindheit wieder aufgetan werden. Diese Erblindung – auch eine Metapher auf sein Leben - wird von GOTT selbst geheilt. Nach jenen bewegenden Ereignissen ist Paulus zum Glaubensbruder für die vormals Verfolgten geworden: Da fiel es wie Schuppen von seinen Augen. Er konnte augenblicklich wieder sehen und stand auf, um sich taufen zu lassen. Dann nahm er Speise zu sich, kam zu Kräften und verkündete sogleich in den Synagogen den HERRN und Messias Christus und dass dieser der Sohn GOTTES ist.

Dieses Erlebnis fasst der Apostel Paulus im 1. Timotheus 1 ab Vers 12 zusammen. Jene, die so vermessen die Bibel angreifen und des Apostels Urheberschaft dieses inspirierten Briefes anzweifeln und ihn ins 2. Jahrhundert von einem Fälscher geschrieben verorten, müssten diese Autobiographien und andere selbstkritische Angaben praktisch wegschieben. Und wäre es wirklich später geschrieben worden, hätte dieser andere „Autor“ gewiss nicht den Apostel Paulus in ein so schlechtes Licht gerückt und betont, dass er ein Lästerer, ein Verfolger und ein Frevler war. Unfraglich hat Paulus selber diesen Text in seiner Demut so geschrieben und will damit deutlich machen, dass wenn GOTT ihn aus diesem Wesen der Sünde und der Verdammnis herausrufen konnte, er dann auch dich und mich herausrufen kann. Die einzige Entschuldigung, die er äußert, ist, dass er es unwissend im Unglauben getan hat.

Der HERR Jesus bittet bekanntermaßen am Kreuz für Seine Verfolger: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Und Stephanus betet: „HERR, rechne ihnen diese Sünde nicht an.“ Ein wirklicher Zeuge Jesu wird für seine Verfolger und Peiniger beten, was wir aber aus eigener Kraft nicht vermögen. Es steht geschrieben (Mt. 5, 44+45): „Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid.“ Das können wir nur in der Kraft des HERRN tun.

Als mir seinerzeit große Widerstände in der Landeskirche durch den dortigen Bischof und seine Helfer begegneten, gab mir ein Pfarrer im Ruhestand den geistlichen Rat, für diese Gegner zu beten. Und da ist es mir ganz klar geworden, dass ich auch für diese Theologen beten sollte. Es sind allzumal fehlerhafte und irrende Menschen, die GOTT auch zur Nachfolge berufen möchte. Ja, auch wenn es ungläubige Pfarrer und Bischöfe sind, will doch GOTT in ihr Herz sprechen, dass auch sie umkehren mögen. Aus diesem Grund habe ich kürzlich in einem bibelkritischen Kreis das Evangelium verkündigt. Ob es Frucht gebracht hat, wird die Ewigkeit erweisen.

Saulus, vor seiner Bekehrung, war der Ansicht, das Beste für das Judentum zu tun. Leider begriff er es allerdings eben nur zum Teil und war der Auffassung, dafür eifern zu müssen und diese neue Lehre, die ihm so gefährlich schien, mit Stumpf und Stiel auszurotten. Hätte er aber wirklich das hebräische Alte Testament verstanden, müsste er auch die Schriftstellen aus Jesaja 53, Psalm 22 und viele andere gelesen haben. In Psalm 16 ist die Rede von dem Messias, der zuerst leiden muss, um unsere Schuld zu sühnen. „Die Strafe liegt auf Ihm, damit wir Frieden hätten“, lesen wir in Jesaja 53. Saulus hätte insbesondere nach der Auferstehung Jesu erkennen sollen, dass Er wirklich der Messias ist. Jedoch lag noch eine Decke auf vielen Israeliten (leider auch heute noch), so dass sie immer noch blind für die Wahrheit sind.

Trotz der vielen Zeichen und Wunder, der vollmächtigen Verkündigungen und der machtvollen Auferstehung sind viele Menschen immer noch blind für Jesus Christus als den Heilskönig Israels und den Retter derer aus den Nationen, die sich rufen lassen. Saulus war ein Lästerer, er verteidigte das Gesetz des Mose, aber die Decke der Blindheit lag auf ihm, einem mächtigen Verfolger der jungen Gemeinde. Es klebte Blut an seinen Händen und er war ein Frevler, denn er hat sich am Heiligen Gottes vergangen. Aber Erbarmung ist ihm widerfahren, so dass aus Saulus ein Paulus wurde.

Es folgen zur Betrachtung einige Liedverse aus dem bekannten Lied: „Mir ist Erbarmung widerfahren“ von Friedrich Philipp Hiller. Er war Pfarrer bei Mühlhausen an der Enz bei Pforzheim, hatte die Stimme verloren, konnte dann aber umso mehr durch seine Dichtkunst den HERRN verherrlichen. Hiller hat sehr viele tiefgründige Lieder gedichtet und zusammengefasst in einem Liederschatz.

In einem seiner Lieder heißt es: „Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, derer ich nicht wert. Das zähl´ ich zu dem Wunderbaren, mein stolzes Herz hat`s nie begehrt. Nun weiß ich das und bin erfreut und rühme die Barmherzigkeit. Ich hatte nichts als Zorn verdienet und sollt´ bei Gott in Gnaden sein, Gott hat mich mit sich selbst versühnet und macht durchs Blut des Sohns mich rein. Wo kam dies her, warum geschieht's? Erbarmung ist's und weiter nichts. Das muss ich Dir mein Gott bekennen, das rühm ich, wenn ein Mensch mich fragt. Ich kann es nur Erbarmung nennen, so ist mein ganzes Herz gesagt. Ich beuge mich und bin erfreut und rühme die Barmherzigkeit“.

Den Inhalt dieses Textes hat der Apostel Paulus, als er noch der alte Saulus war, genauso erlebt. Gut, dass er nicht so weitergemacht hat und in seinem religiösen Eifer in die Verdammnis gekommen ist. Eine solche Verstockung ist die große Tragik der Menschen, die blind und verfinstert für den HERRN Jesus als ihren Retter sind. Deshalb wollen wir ihnen das Evangelium in Liebe und in Wahrheit weitersagen. Beides gehört zusammen wie zwei Seiten einer Medaille: Liebe und Wahrheit.

Der Apostel Paulus schreibt in Vers 14: Und die Gnade unseres HERRN wurde über alle Maßen groß samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist.

Glaube, Gnade, Liebe - das sind Schlüsselbegriffe in der Heiligen Schrift. Gnade ist, dass GOTT uns wegreißt vom Weg in die Verdammnis und dem Höllenfeuer. GOTT hätte es nicht nötig, auch nur einen von uns zu erretten, denn wir sind ja sozusagen nur Staubkörner im Universum. Es ist einzig und allein Gnade, wenn GOTT uns sündigen Menschen das Heil vorlegt, damit wir uns für den schmalen Weg entscheiden können.

Viele Kritiker werfen der Heiligen Schrift Grausamkeit vor, wenn sie davon spricht, dass die Hölle ewig ist. Sie gehen darum nur von einer begrenzten Zeit aus. Solche weise ich auf die Winzigkeit des Menschen gegenüber einer allgewaltigen Majestät des Schöpfers hin. Wir sind gewissermaßen nur Staubkörner, die Er eigentlich gar nicht zu beachten bräuchte. Es ist auch hier wieder reine Gnade, dass Er des Menschen Liebe besitzen möchte. Und auch, dass Er Gemeinschaft mit uns wünscht und sich unseren Dienst gefallen lässt.

Wie entscheidend ist es doch, sich mit GOTT versöhnen zu lassen und dafür ewig ins Himmelreich zu kommen. Darum haben wir den so wichtigen Missionsauftrag, um noch viele Menschen zur Versöhnung mit GOTT einzuladen. Eine ernste Bitte an den Leser: Versäume nicht die Gnadenzeit! Der Glaube an Jesus Christus ist der einzige Weg zum Vater - und die Liebe, die sich dann in unserem Leben auswirken darf, wird man geschenkt bekommen.

Das ist gewisslich wahr und ein Wort des Glaubens wert, dass Jesus Christus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der Erste bin. Aus 1. Korinther 13, Vers 15, Lutherübersetzung.

Das ist der Grund, warum GOTT Seinen Sohn aus Liebe gesandt hat: die Sünder selig zu machen, sie vom ewigen Verderben zu retten.

Auch Charles Haddon Spurgeon erkannte sich als einen solchen Sünder. Nachstehend folgt ein Auszug einer Predigt über seine Bekehrung.

„Mein Herz war Brachland und mit Unkraut bedeckt, aber eines Tages kam der große Bräutigam und begann meine Seele zu pflügen. Er kam mit 10 schwarzen Pferden, er benutzte eine scharfe Pflugschar und zog tiefe Furchen. Die schwarzen Pferde waren die 10 Gebote und es war die Gerechtigkeit Gottes, die mein Gewissen wie eine Pflugschar aufriss. Das Evangelium mit seinen Verheißungen konnte ich noch nicht fassen, es blickte mich finster an. Nur eine Hoffnung hatte ich, eine einzige, einen Zufluchtsort in meiner Not. Jesus, Jesus, Jesus – Er allein war der Bergungsort im Sturm.“

Und dann schreibt er weiter, wie die 10 Gebote ihm für seine Sünde und Verlorenheit den Spiegel vorhielten. Er kam in immer tiefere Verzweiflung und hatte noch nicht wirklich den Ausweg gefunden. Spurgeon hat zwar von Jesus gehört, Ihn aber noch nicht als seinen HERRN und Heiland angenommen. Dann sagt er:

„Ich war voller Reue und mir kamen die Worte über meine Lippen: Gott, sei mir Sünder gnädig. Meine Knochen wurden krank durch mein tägliches Seufzen. Die Hand Gottes lag Tag und Nacht auf mir. Meine Trauer war übervoll in diesem Zustand, in dem ich über viele Monate lebte. So las ich immer wieder die Bibel und besonders bedrückte es mich, wenn mir das Gesetz seinen Spiegel vorhielt.“

Dann zeigt er Beispiele für diese Spiegelfunktion des Gesetzes auf. Er schreibt:

„Wenn das Gesetz sagt: `Du sollst nicht ehebrechen` und ich antwortete: `Ich habe noch nie die Ehe gebrochen`, dann antwortete das Gesetz mit Jesu Worten und sprach: `Wer eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon in seinem Herzen die Ehe gebrochen.` So ging es mir mit allen Geboten. Wenn das Gesetz sagte: `Du sollst nicht stehlen` und ich antwortete: `Nun, ich habe noch nie gestohlen`, dann entdeckte ich, dass selbst das Verlangen nach dem, was nicht mein Eigentum war, Sünde ist. Die geistige Natur des Gesetzes verblüffte mich. Während vieler Monate, die ich in diesem Zustand lebte, las ich immer und immer wieder die Bibel, aber ich fand keinen Trost, weil selbst meine allerbesten Taten sündig waren.“

Daraus folgte dann nämlich der Hochmut, der spricht: „Schau her, hier tue ich doch so gute Taten!“ Aber aufgepasst; man kann da und dort vom Pferd fallen. Schließlich hat GOTT ihn durch folgendes Ereignis, das sehr bekannt wurde, zur Bekehrung geführt. Spurgeon berichtet:

„So machte ich mich auf die Suche nach dem Evangelium - und es war das gepredigte Wort, das mich rettete. Vielleicht würde ich heute noch in Dunkelheit und Verzweiflung leben, hätte Gott nicht in seiner Güte einen Schneesturm gesandt, der mich auf dem Weg zum Sonntagsgottesdienst überraschte. Ich suchte in einer Kapelle der Methodisten (die damals noch bibeltreu waren; L.G.) Zuflucht. Darin saßen ungefähr 15-20 Menschen. Ich hatte von den Methodisten gehört - sie würden so laut singen, dass man Kopfschmerzen davon bekäme. Aber das störte mich nicht. Ich wollte wissen, wie ich gerettet werden könnte - und wenn sie mir das sagen konnten, dann waren mir die Kopfschmerzen egal. An diesem Morgen kam der Prediger nicht, vermutlich war er eingeschneit. Schließlich stand ein sehr schlanker Mann auf und ging nach vorne auf die Kanzel, um zu predigen. Dieser Mann war sehr schlicht und einfältig und kein Akademiker oder studierter Theologe. Sein Predigttext lautete: ´Schaut auf mich und ihr werdet gerettet werden, all ihr Enden der Erden`, und dann predigte er folgendes: ´Meine lieben Freunde, das ist in der Tat ein sehr einfacher Text. Schaut! Nun ist Schauen nicht allzu schmerzhaft und anstrengend, du musst nicht einmal deinen Finger oder deinen Fuß dafür heben. Nur Schauen. Nun, ein Mensch muss nicht zur Universität gehen, um sehen zu lernen. Du kannst der größte Trottel sein und trotzdem kannst du sehen. Ein Mensch muss nicht Tausende im Jahr verdienen, um sehen zu können. Jeder kann sehen, sogar ein Kind kann sehen. Aber dann sagt der Text: Schaut auf Mich. Nun, viele von euch schauen auf sich selbst. Aber es hat keinen Sinn, auf sich selbst zu schauen. Ihr findet keinen Trost in euch selbst. Ich sage euch: Schaut auf Christus! Jesus sagt: Schaut auf Mich – Ich hänge am Kreuz. Schaut auf Mich: Ich bin tot und bin begraben worden. Schaut auf Mich: Ich bin wieder auferstanden. Schaut auf Mich: ich bin gen Himmel gefahren. Oh Sünder, schau auf Mich, schau auf Mich!“

Spurgeon fährt fort: „Etwa 10 Minuten predigte er in dieser Weise. Dann sah er mich auf der Empore sitzen, und er richtete seine Augen auf mich, als würde er mein ganzes Herz kennen. Dann sagte er: ´Junger Mann, sie werden immer elend sein. Elend im Leben und elend im Tode, wenn sie diesem Vers nicht gehorchen. Aber wenn sie jetzt in diesem Augenblick gehorsam werden, dann werden sie gerettet. Und dann rief er mit erhobenen Händen: Junger Mann, schau auf Jesus Christus. Du musst nichts tun außer schauen, dann wirst du leben.“ Und Spurgeon erzählt: „Und plötzlich erkannte ich den Weg der Erlösung. Ich hatte erwartet, 50 Dinge tun zu müssen, aber als ich dieses Wort ´schau` hörte, kam es mir vor wie das schönste Wort der Welt. Christus besiegte meinen störrischen Willen, er schmolz mein steinernes Herz, er brach die stählernen Ketten, er öffnete die Gefängnistore und die eisernen Riegel. Er hat mein Weinen in Lachen verwandelt und meine Verzweiflung in Freude. Er hat meine Gefangenschaft beendet und er füllt mein Herz mit unbändiger Freude. Gesegnet sei Sein heiliger Name. Ich war 15 Jahre alt und wusste: Mein Geliebter ist mein.“

Er hat das Evangelium erkannt, dieser junge Spurgeon. Und das war auch bei Hudson Taylor so. Er hat sich abgemüht in der Chinamission, bis er erkannte: Das Geheimnis seines Glaubenslebens lautet: Christus in mir und ich in Christus. In allem das ganze Leben Jesu zu Füßen legen und Seinen Geist in uns wirken lassen. Immer wieder bitten: HERR, wirke Du durch mich. Wir dürfen jeden Tag den HERRN im Gebet und im Bibelstudium um Leitung bitten: Führe Du mich diesen Tag für den Auftrag, der heute bevorsteht.

Wenn ihr so in der Abhängigkeit von Jesus lebt, dann werdet ihr wirklich glücklich sein. Wenn ihr euch aber alle möglichen Werkkataloge auferlegt und euch gewissermaßen auspeitscht (und was auch immer die Leute an asketischen Übungen praktizieren), dann wird das nichts nützen, wenn der HERR Jesus nicht im Zentrum des Lebens ist. Wir tun dann erst wirklich gute Werke, wenn der HERR uns dazu anleitet und Kraft schenkt - wenn wir den „Christus in uns“ erkennen.

Das ist etwas ganz anderes und das heißt Evangelium: aus der Kraft Christi leben - und nicht sich mit einem Selbsterlösungs-Katalog verkrampfen, wie es die Religionen bis heute machen. Christlicher Glaube ist keine Religion, sondern die Offenbarung des lebendigen Gottes. Alle Religionen sind letztendlich nur Selbsterlösungsversuche, woraus Religionsführer unerfüllbare Leistungskataloge aufstellen und aus eigener Kraft zu halten einfordern. Nein, das ist nicht der rettende Weg, sondern Jesus allein, der uns leitet und zur Nachfolge befähigt.

Und so schreibt der Apostel Paulus in 1. Tim. 1,16: Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, dass Christus Jesus an mir als Erstem alle Geduld erweise zum Vorbild denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben.