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Viele Staaten sind hoch verschuldet, das globale Bankensystem ist fragil und unser Geld wird »dank« Inflation immer weniger wert. Zugleich sammeln nicht nur Privatfirmen, sondern auch die Regierungen Deutschlands und der EU immer mehr Daten von jedem Bürger. Damit einher geht eine große Missbrauchsgefahr. Die Systemrisiken sind so hoch wie selten zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Nicht einmal die Hälfte der Menschen in Deutschland vertrauen Institutionen wie der Banken-Einlagensicherung noch. Und doch treffen die wenigsten Menschen Maßnahmen, um ihr Geld zu schützen. Markus Miller erklärt, wie sich jeder mit einfachen, aber gleichsam vielschichtigen Kapitalschutzstrategien vor den drohenden Systemrisiken schützen kann. Denn zum schützenswerten Kapital gehören dabei nicht nur Geld oder klassische Vermögenswerte, sondern auch Daten und Eigentumsrechte. Gleichzeitig sollte jeder in die digitale Transformation und die Geldsysteme der Zukunft investieren. Das gelingt durch ein eigenes Trennbankensystem und das Verteilen von Vermögenswerten auf unterschiedliche Strategien, von Auslandsbanken über Blockchain-Wallets bis hin zu mobilen Sachwerten und bankenunabhängigen Dienstleistern. Mit diesem Buch gibt Markus Miller seinen Lesern bewährte Strategien mit einem einzigartigen Praxisbezug an die Hand. So gelingt der Schutz des eigenen Vermögens, der eigenen Daten und Eigentumsrechte und der persönlichen Freiheit.
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Seitenzahl: 548
MARKUS MILLER
MARKUS MILLER
MAKE YOUR MONEY SAFE AGAIN!
Die besten Strategien zum Schutz Ihres Vermögens, Ihrer Daten, Eigentumsrechte und Ihrer persönlichen Freiheit!
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Wichtiger Hinweis
Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.
Originalausgabe
1. Auflage 2024
© 2024 by Finanzbuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.
Redaktion: Petra Sparrer
Korrektorat: Christine Rechberger
Umschlaggestaltung: Karina Braun
Satz: inpunkt[w]o, Wilnsdorf (www.inpunktwo.de)
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-95972-769-3
ISBN E-Book (PDF) 978-3-98609-497-3
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-98609-498-0
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.finanzbuchverlag.de
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Vorwort – Make your Money Safe again!
Einleitung – Die Welt ist aus den Fugen
Demografie und Sicherheit
Deutschland benötigt qualifizierte Migration
Ist Deutschland ein aufgeblähter Staat?
Rekordinflation bei staatlichen Kontoabrufen
Deutschland, eine Überwachungsrepublik
Eigentum kann enteignet werden
Die Grundlagen zum Lastenausgleich
Vergleichbare Rahmenbedingungen
Zwei Strategien zum Schutz
Global Wealth Report 2023: Deutschlands Wohlstand erodiert
Kein Rückenwind
Maßhalten
Treue
Das Bankfilialsterben geht weiter
Die Zukunft ist digital: Mobilgeld statt Bargeld
Die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen
Cyberangriffe zählen zu den größten Zukunftsrisiken
Zins-Krebs
Schaffen Sie sich Ihr eigenes Trennbanken-System
Was passierte im Jahr 1971?
Das US-Trennbanken-System: *1933 – †1999
Psychischer Kapitalschutz
Der AXA Mental Health Report
Bitcoin: Krypto-Weltleitwährung und digitales Gold
In Gold & Bitcoin We Trust
Einfaches Geldsystem?
Von Warren Buffett lernen: Chancen nutzen und Fehleinschätzungen korrigieren
Der erste Krypto-Vermögensbericht
Lebensversicherer in Schwierigkeiten
Das Zahlungsverbots-Gesetz
Der Welt-Lebensversicherungs-Report
Kapitel 1 – Ihr Kapitalschutz im Ausland
Ihre Standbeine in der Schweizer-Franken-Union
Die Schweizer Hausbank aus der Bodenseeregion
Der sichere Schweizer Hafen für Geld und Wertpapiere
Mit digitalen Apps und Mobile Payment zum Bankenstandbein in der Schweiz
Ein bankenunabhängiger Vermögensverwalter mit Sitz in Vaduz
Ein einfacher Weg zur Vermögensverwaltung in Liechtenstein
Attraktive Schweizer Bank für Trader
Das Tagesgeldkonto aus Schweden
Gut verzinste Anleihen als Alternative zu Fremdwährungskonten
Innovative Kapitalschutz-Strategien aus Liechtenstein
Online-Brokerage in Liechtenstein
Fort Knox im Fürstentum
Schließfächer: Bankenunabhängige Dienstleister
Heimtresor risikobehaftet
Roboter-Schließfächer
Die Trisor-Standorte
Die besten Tresorgold-Anbieter
Pax Gold: die Gold-Kryptowährung in der Blockchain
Ein bankenunabhängiges Sicherlager-Konzept aus Liechtenstein
Solide Vermögensverwahrung in der Schweiz Asiens
Der Bankenstadtstaat Singapur
Diamanten als Token
Depotüberträge ins Ausland
Kapitel 2 – Collectibles: Lukrative Anlageklasse
Numismatik: Limitierungen als Basis für Werterhalt und Wertsteigerung
Crypto Vreneli als hybride Werte
Flexible Apps für physische Münz- und Barren-Portfolios
Digital Collectibles mit realen Werten – von der Rolex bis zum Porsche
Blockchain-Briefmarken als Einstieg in die Welt der NFTs
Lukrative Sammlerweine
Originalverpackte Lego-Sets und Minifiguren
Antike Streichinstrumente
Die drei besten Auktionsplattformen
Kapitel 3 – Die besten Strategien für die neue Zinswelt
Treppen-Strategie für ein renditeoptimiertes Tages- und Festgeld-Portfolio
Die Geldmarkt-Strategie: »Cash Plus«-Renditen
Die Liechtenstein-Strategie: Tages- und Festgeldangebote
Die Spekulations-Strategie: Kurshebel bei Zinssenkungen
Aktien-Strategie: Der »Unternehmerfonds für alle« investiert in robuste Gewinnmaschinen
Multimanager-Strategie: So investieren Sie in das Wissen und die Strategien erfolgreicher Fondsmanager
Kompetent hinterfragte Nachhaltigkeit
Vier attraktive Fremdwährungen aus Arabien
Mehr Performance in der betrieblichen Altersvorsorge
Fallstricke und Chancen offener Immobilienfonds
Tax Liens: Mit den Steuerschulden anderer Geld verdienen
Kostenloses Golddepot für Ihre Kinder und Enkelkinder
Gold: Renaissance als Weltreservewährung
Minenwerte: Hebeleffekt auf die Edelmetall-Preise
Mit ETFs in die größten Goldminenaktien der Welt investieren
Silberminen-ETF: Weißes Edelmetall mit großem Kurspotenzial
Kostenloser »Röntgenbericht« für Aktienfonds und ETFs
Kapitel 4 – Geldsysteme der Zukunft
Der E-Euro und andere digitale Zentralbank-Währungen
Alternative Krypto-Renditen durch Staking
Token: vielschichtige Möglichkeiten
Der erste 100-prozentige Edelstein-Token der Welt
Das Bitcoin-Mining
Perfide Marketingmaschen erkennen
Krypto-Portfolio als Mogelpackung
Lightning-Wallets
Dezentrale Kryptobörsen
Der Bitcoin hat das Potenzial zum Urmeter des Geldes
Kapitel 5 – Privatsphäre, Datensicherheit & Cyberkriminalität
Wirkungsvolle Strategien der digitalen Selbstverteidigung
Datentresor: Die digitale Alpenfestung mit Passwortmanager
Mobile Datenspeicher mit Zahlenkombination
Vier kostenlose Tools zur Optimierung Ihrer USB-Sticks
Im Internet anonym bleiben: Strategien
Schutz gegen Datenlecks
Schutz gegen Angriffe auf Banking- und Krypto-Apps
Schutz Ihrer digitalen Identitäten
Sicher in die Online-Konten: Zwei-Faktor-Authentifizierung
Ein Senioren-Assistent für das Online-Banking
Die virtuelle Kreditkarte
Virtuelle Einwegkarten für mehr Sicherheit im bargeldlosen Zahlungsverkehr
Multiwährungskarten für den Zahlungsverkehr mit Fremdwährungen
Multiassetkarten: Aktien, Edelmetalle und Kryptowährungen als liquide Zahlungsmittel
Die Amex Platinum Card
PassportCard: Mastercard mit internationalem Gesundheitsschutz
Der intelligente Safe
Ein Offline-Datentresor zum Schutz für das Smartphone
Smartphone und Tablet vor Juice Hacking schützen
Ihre Online-Aktivitäten anonymisieren
Prophylaxe und schnelle Hilfe bei Verdacht auf Kapitalanlagebetrug
Vorsicht vor Betrugsmaschen: »Schock-E-Mails«
Dust-Attacken auf Krypto-Wallets
Die Bitcoin-Betrugsmasche Hacking-Bluff
Achtung vor Smishing und Brandphishing
Reich mit Kryptos? Network-Marketing und Schneeballsysteme
Über Love Scamming zum Krypto-Betrug
Dubiose Investment-Tipps aus den sozialen Medien
Crypto-Assistent – kriminelle Absichten hinter Stellenangeboten
Wiederherstellungsservice bei Zugriffsverlust auf Kryptowährungen
Krypto-Sicherheit: Backup-Codes auf Metall
Detektive, die im Internet ermitteln
Kapitel 6 – Ihr Versicherungsschutz
Erben & Schenken: Fünf Gestaltungsmodelle
Der alternative Rentenbaustein nach dem Vorbild des DigiCent-Konzepts
Doppeltes Sondervermögen: Die steuerbegünstigte ETF-Police aus Liechtenstein
Der digitale Optimierer für Ihr Versicherungs-Portfolio
Die Beitragsexplosion bei Ihrer privaten Krankenversicherung prüfen
Die Grundfähigkeitsversicherung als Kapitalschutz
Ihr Rechtsschutz im Ausland
Bitcoin: Wallet-Versicherung
Cyberschutz: Der Internet-Schutzbrief
Kapitel 7 – Ihr Steuerschutz
Erbschaftssteuer sparen
Steuervorteile mit einem Zweckvermächtnis
Rechtliche und steuerliche Aspekte einer Kapitalanlage für Kinder
Das Nießbrauchrecht als Steueroase
Die »Depot-GmbH«, steuerliche Optimierung von Aktien-Investments
So wird Ihre Krypto-Steuererklärung finanzamtssicher
Krypto-Investoren: Schreiben vom Finanzamt prüfen
Die Vorabpauschale ist zurück – so schützen Sie Ihre Fonds und ETFs
Gesetzesänderung für US-Wertpapiere, was tun?
Depotleichen: ein legaler Steuertrick
Vermietete Immobilien: Die Kaufpreisaufteilung bringt bares Geld
Krankheitskosten steuerlich absetzen
Virtuelle Steuerberatung
Steueroase Schweiz – Mythos oder Realität?
Kapitel 8 – Ihr Rechtsschutz
Die besten Rechtsschutzversicherungen für Kapitalanleger
Rechtliche Fragen bei Erbstreitigkeiten
Die Digitalisierung in der Welt der Notare
Leistungskürzungen bei Lebens- und Rentenversicherungen prüfen lassen
Der Bundesgerichtshof hat die Riester-Kostenklausel bei Sparkassen gekippt
Die geltende Rechtslage zur Meldepflicht für Auslandskonten und -überweisungen
Zuverlässiger digitaler Treuhandservice
Risikolos Ihre Rechte durchsetzen
Rechtliche Hilfe bei gesperrten Konten und blockierten Vermögenswerten
So wehren Sie sich gegen die rechtswidrige IBAN-Diskriminierung
Investoren geschlossener Fonds: Rückforderungen von Ausschüttungen erfolgreich abwehren
Greenwashing-Skandal: rechtliche Ansprüche prüfen
Der Testament-Generator
Die rechtsverbindliche private Darlehensvergabe
Das Rechtsgebiet der Cyber- und Kryptokriminalität
Kapitel 9 – Ihr Immobilienschutz
Der Immobilienwert
Die Vorteile eines Solaranlagen-Investments
Energieberater steigern den Immobilienwert
Kapitalschutztipps für Vermieter und Mieter
Für »Best Ager« mit Immobilie: die flexible Lösung für ein Darlehen im Alter
Fragen und Antworten zur Immobilien-Rente
Share Economy: Nutzbare Anteile an Ferienimmobilien
Kapitel 10 – Plan B: Erfolgreich auswandern
Ausflaggen als Vorstufe einer Auswanderung
»Lex Beckham« macht Spanien zu einem attraktiven Zuzugs- und Wohnsitzland
Thailand: »Das Land des Lächelns«
Panama: Lebensqualität und Residence-Programme
Kapitel 11 – Investments in Megatrends
Mit ETFs und Sparplänen in die Cyberwelt investieren
Digitalisierung: Das Zeitalter der digitalen Transformation verändert die Welt
KI: Neue Algorithmen führen zu bahnbrechenden Entwicklungen
Cybersecurity-Aktien
Zukunftstechnologie Blockchain
Automatisierung & Robotik: Boomende Nachfrage
Gaming: Der Multi-Milliarden-Zukunftsmarkt der Online-Spiele
Hohe Wachstumschancen für Technologiemetalle
Zeitenwende: Wasserstoff ist das neue Gas
Agrarrohstoffe: Ein Investment in die Landwirtschaft
Nachwachsende Ressourcen: Holz als Nutzmaterial, Energieträger und Luxusgut
Regenerative Ressource: Wasser als der am meisten verbrauchte Rohstoff der Welt
Trendfolge-Strategie: Der Portfolio-Stabilisator für unruhige Börsenzeiten
Schlusswort
Family First.
Über den Autor: Markus Miller
Die Staaten sind hochverschuldet, das globale Bankensystem ist fragil und unser Geld todkrank. Eine im Jahr 2023 veröffentlichte Forsa-Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass annähernd 50 Prozent der Menschen in Deutschland der Banken-Einlagensicherung nicht mehr vertrauen. Die wenigsten dieser besorgten Bürger treffen allerdings Maßnahmen, um ihr Geld zu schützen. Die Systemrisiken sind derzeit so hoch wie selten zuvor in unserer jüngeren Geschichte seit dem Zweiten Weltkrieg. Ein Systemrisiko ist in der Ökonomie ein Gefahrenpotenzial, das das Fortbestehen eines Geld- oder Wirtschaftssystems beinträchtigen kann. In der Finanzwirtschaft kann der Zusammenbruch eines systemrelevanten Marktteilnehmers oder einer Branche auf andere Bereiche übergreifen.
Derartige Dominoeffekte wurden uns bereits nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers in dramatischer Weise durch die schwerwiegenden Folgen für die Finanz- und Realwirtschaft vor Augen geführt. Seit der Finanzkrise des Jahrs 2008 gibt es eine rechtliche Definition (Legaldefinition) für den Begriff Systemrisiko. In Deutschland ist sie in Paragraf 1, Absatz 33 des Kreditwesengesetz (KWG) festgeschrieben. Es steht außer Frage, dass bei der Eskalation einer Systemkrise gravierende Maßnahmen seitens des Gesetzgebers ergriffen werden, um einen Systemkollaps mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern, z. B. indem Kunden von Banken und Versicherungen belastet werden, etwa durch Zwangsabgaben auf Bankkonten oder Auszahlungsmoratorien für Lebens- und Rentenversicherungsverträge.
Aufgrund dieser Entwicklungen ist es nicht verwunderlich, dass der Datenhunger und die Zugriffsmöglichkeiten des Staats immer weiter steigen. Dazu zählen das Kontenabrufverfahren, das Jahr für Jahr auf neue Höchstwerte ansteigt, ebenso wie die Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 und die Geldwäschegesetze. Auch die EU-Bankenunion (EDIS) mit ihrem Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG) gehört dazu. Dieses Gesetz schafft die Grundlage für eine Haftungsgemeinschaft und Umverteilungsunion für alle EU-Banken. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Gesetze wie den EU-Eigenmittelbeschluss.
Vor diesen Systemrisiken müssen Sie sich durch vielschichtige Kapitalschutz-Strategien absichern. Ihr zu schützendes Kapital umfasst nicht nur Geld oder klassische Vermögenswerte, sondern auch Daten und Eigentumsrechte. Gleichzeitig sollten Sie auch in die digitale Transformation und die Geldsysteme der Zukunft investieren. Schaffen Sie sich jetzt Ihr eigenes Trennbankensystem und verteilen Sie Ihre Vermögenswerte auf unterschiedliche Strategien, von Auslandsbanken über Blockchain-Wallets bis zu mobilen Sachwerten und bankenunabhängigen Dienstleistern.
Gold und Bitcoin sind für mich Basis-Systemversicherungen für Ihre Strategie des »Kapitalschutz First«, weil sie schuldenfreie und limitierte Ausgleichssysteme gegen die systemischen Gefahren darstellen, die Ihre Vermögenswerte und somit Ihre persönliche Freiheit latent bedrohen. Mit diesem Buch empfehle ich Ihnen bewährte Strategien mit einem einzigartigen Praxisbezug zum Schutz Ihres Vermögens, Ihrer Daten, Eigentumsrechte und Ihrer persönlichen Freiheit.
Ihr
Markus Miller
Peter Scholl-Latour (1924–2014) war und ist für mich ein journalistisches Vorbild, weil er hochkomplexe Zusammenhänge in ebenso klaren wie verständlichen Worten erklären und damit Orientierung geben konnte. Im Jahr 2013, kurz vor seinem Tod, habe ich erstmals sein Buch »Die Welt aus den Fugen – Betrachtungen zu den Wirren der Gegenwart« gelesen. Neben »1984« von George Orwell hat mich kaum ein Buch so tief und nachhaltig beeindruckt wie dieses. Weil Peter Scholl-Latour vor dem Hintergrund seiner 60-jährigen Erfahrung als Chronist des Weltgeschehens bereits vor mehr als zehn Jahren die Brennpunkte der aktuellen Weltpolitik beleuchtete und feststellte, dass die Welt im Angesicht eines aufziehenden Gewittersturms steht. Ob in Russland, Subsahara-Afrika oder Lateinamerika, in Arabien oder im Nahen und Mittleren Osten, überall braute sich schon damals Unheilvolles zusammen. Und auch Europa und die USA, einst Horte der Stabilität, werden inzwischen von Krisen heimgesucht wie seit Langem nicht.
Der Kriegsausbruch in der Ukraine, in Nahost und zahlreiche weitere regionale Konflikte und Kriege haben Latours Aussagen längst bestätigt. Der Abzug der USA aus dem Irak und Afghanistan hinterließ zerrüttete Staaten, die nach wie vor in Chaos und Bürgerkriegen versinken. Der Konflikt um Irans Atompolitik hat sich zugespitzt und hängt weiterhin wie ein Damoklesschwert über der Welt. Auch Pakistan ist eine tickende Zeitbombe.
Die Zahl der gescheiterten Staaten (Failed States) als Brutstätten des Terrorismus nimmt beständig zu, vor allem in Afrika. Europas und speziell Deutschlands monetäre und gesellschaftliche Belastungen durch die – unkontrollierte – Massenmigration werden zu einer der größten Belastungsproben seit dem Zweiten Weltkrieg. Auch die Finanzwelt und die darauf basierende Stabilität von Banken und Währungen gerät dadurch weiter unter Druck.
Deutschlands Rentensystem aus dem Lot
Anzahl der Altersrentner und Beitragszahler in der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland in Millionen, Quelle: Deutsche Rentenversicherung, statista
Das deutsche Rentensystem gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht. Das zeigt die Statista-Grafik auf der Basis von Daten der Deutschen Rentenversicherung. Demnach wächst die Zahl der Rentner stärker als die der Beitragszahler: Die Zahl der Beitragszahler ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund 21 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der Altersrentner allerdings um 56 Prozent zu. Diese Entwicklung zeigt anschaulich, dass der demografische Wandel in Deutschland in vollem Gang ist. Die deutsche Bevölkerung altert massiv.
Rechnerisch stehen einem Altersrentner im Jahr 2023 2,1 Beitragszahler gegenüber. Anfang der 1960er-Jahre war das Verhältnis noch solider: Auf einen Altersrentner kamen sechs aktiv versicherte Erwerbspersonen. Da demnächst die Babyboom-Generation in Rente geht, nimmt das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern in Zukunft weiter ab. Als Babyboomer werden die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965 bezeichnet. Gleichzeitig schrumpft mit ihrem Ruhestand die Größe der Erwerbsbevölkerung und damit auch die Zahl der potenziellen Beitragszahler. Prognosen des IW Köln zufolge kommen im Jahr 2030 auf einen Rentner noch 1,5 Beitragszahler. Im Jahr 2050 könnten es sogar nur noch 1,3 sein.
Mein Fazit: Demografie und Stabilität des Rentensystems sind gigantische Herausforderungen. Das Management des Langlebigkeitsrisikos wird immer wichtiger.
Die Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland hat sich in den vergangenen sieben Jahrzehnten stark geändert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) 2023 mitteilte, war 1950 noch jede zehnte Person (10 %) auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland 65 Jahre und älter. 2021 stieg der Anteil auf mehr als ein Fünftel (22 %). Der Anteil der jüngeren Bevölkerungsgruppen im Alter von unter 15 Jahren nahm im selben Zeitraum ab. Von 23 Prozent im Jahr 1950 auf 14 Prozent im Jahr 2021.
Neben der steigenden Lebenserwartung nimmt auch der starke Geburtenrückgang der vergangenen Jahrzehnte Einfluss auf die Alterung der deutschen Gesellschaft. 1950 wurden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland gut 1,1 Millionen Kinder geboren, 2022 waren es rund 739.000. Besonders stark stiegen die Geburtenzahlen Ende der 1950er-Jahre und erreichten 1964 mit knapp 1,4 Millionen Neugeborenen einen Höchststand. Nach diesem sogenannten Babyboom folgte ein starker Rückgang der Geburten. Wichtige Faktoren hierfür waren u. a. die mit der Emanzipation der Frauen einhergehende Erwerbsbeteiligung sowie die Verbreitung der Pille.
Die niedrigste Geburtenzahl seit 1946 wurde 2011 registriert: In diesem Jahr kamen nur noch 662.700 Kinder zur Welt. Auch die Zahl der Verstorbenen stieg hierzulande zwischen 1950 und 1970 von rund 750.000 auf knapp eine Million. Während aber die Zahl der Geburten in den 1970er-Jahren deutlich sank, unterlag die Zahl der Sterbefälle weniger starken Veränderungen. Infolgedessen verzeichnete Deutschland seit 1972 ein Geburtendefizit, das heißt, es starben jährlich mehr Menschen, als Kinder geboren wurden.
Im Jahr 2019 habe ich ein Buch mit dem Titel »Finanzielle Selbstverteidigung« geschrieben. Darin habe ich drei Schlüsselthemen für Deutschland herausgearbeitet: Digitalisierung, Demografie und Migration. An diesen Herausforderungen hat sich seither nichts geändert, im Gegenteil. Bereits seit 1972 sterben jedes Jahr mehr Menschen, als geboren werden. Dieses Geburtendefizit hat sich verstärkt und 2022 mit einem negativen Saldo von 327.000 Menschen den vorläufigen Höhepunkt erreicht. Neben der steigenden Lebenserwartung nimmt auch der starke Geburtenrückgang der vergangenen Jahrzehnte Einfluss auf die Alterung der deutschen Bevölkerung.
Geburtendefizit in Deutschland seit 1972
Zahl der Geburten und Todesfälle in Deutschland in Tausend, Quelle: Statistisches Bundesamt, statista
Mein Fazit: Deutschland benötigt aufgrund seiner schlechten demografischen Struktur dringend eine qualifizierte Migration: Zuwanderer in Form junger qualifizierter, leistungsstarker und leistungswilliger Menschen, die Beiträge in unsere Gesundheits-, Sozial- und Rentensysteme zahlen. Von diesen Qualitätskriterien sind wir leider weit entfernt.
Ein großer Beamtenapparat, der regelt, prüft, genehmigt und kontrolliert – diese Vorstellung haben viele Menschen in Deutschland von den staatlichen Institutionen. Die Schweiz hingegen gilt als schlanker Staat. Der OECD-Vergleich zeigt allerdings, dass der öffentliche Sektor in anderen Ländern deutlich personalintensiver aufgestellt ist. Ganz vorne rangieren skandinavische Länder wie Norwegen und Schweden mit einem Beamtenanteil von um die 30 Prozent. In Deutschland sind gerade einmal 10,6 Prozent der berufstätigen Bevölkerung im Staatsdienst beschäftigt und damit nur ein geringfügig höherer Anteil als in der Schweiz.
Der deutsche Staat ist vergleichsweise schlank
Anteil der Beschäftigten im öffentlichen Sektor an allen Beschäftigten in der OECD 2021 in Prozent, Quelle: OECD, statista
Mein Fazit: Trotz dieser auf den ersten Blick positiven Zahlen: Auch bei derartigen Statistiken steckt der Teufel im Detail. Gerade bei wichtigen Behörden wie der Polizei herrscht in der Bundesrepublik ein massiver Personalmangel. Dadurch ist ein latentes Risiko für die innere Sicherheit vorhanden.
Der Begriff der Inflation stammt vom lateinischen »inflatio« und bedeutet »aufblähen«, was nicht nur auf die Preise, sondern auch auf bedenkliche Entwicklungen bei den staatlichen Kontoabrufen zutrifft. Im Jahr 2017 wurde in der Abgabenordnung der Paragraf 30a AO abgeschafft. Seither haben Finanzämter direkten Zugriff auf Kontodaten bei Banken in Deutschland. Dieser gravierende Vorgang ist eine Erweiterung des sogenannten Kontenscreenings, das bereits vor rund 15 Jahren als staatliche Überwachungsmaßnahme geschaffen wurde, um gezielte, heimliche Kontenabrufe durch eine Vielzahl von Behörden zu ermöglichen. Auch in Österreich gibt es zentrale Kontenregister, die für viele Behörden auf Knopfdruck einsehbar sind. Terrorismusfinanzierung, Geldwäsche, Steuerbetrug, Sozialmissbrauch oder säumige Privatschuldner sollen dadurch bekämpft werden.
Banken und Sparkassen in Deutschland müssen bereits seit 2017 auch die Steuer-Identifikationsnummer des Kontoinhabers in eine vernetzte Datenbank eintragen. Berechtigte Behörden wie Finanzämter, Polizei, Gerichtsvollzieher und Sozialbehörden oder die BaFin dürfen diese Informationen abrufen, ohne dass das Kreditinstitut oder der betroffene Bankkunde darüber informiert wird.
In Deutschland hat die Zahl der Kontenabrufe längst Ausmaße angenommen, die den Begriff eines Überwachungsstaats mehr als rechtfertigen. Im Jahr 2021 wurden 1.492.718 heimliche Kontenabfragen durchgeführt. Das sind rund 500.000 Abrufe mehr als noch im Jahr zuvor. Rund 75 Prozent betrafen steuerliche Kontenabfragen. Für das Jahr 2022 ist ein weiterer Rekord heimlicher Kontoabfragen zu erwarten und dieser Trend hält mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 2023 und darüber hinaus an.
In steuerlichen und behördlichen Angelegenheiten gehört das Bankgeheimnis längst der Vergangenheit an. Gerade deswegen macht die Konto- und Depotführung bei Banken in Ländern außerhalb der EU sehr viel Sinn. Zum einen bauen Sie sich dadurch ein Standbein außerhalb der fragilen Haftungssysteme von Euro und EU auf, die weit solideren Einlagensicherungen unterliegen und keine EU-Mithaftungsrisiken aufweisen. Zum anderen ist das automatisierte Abrufverfahren inländischer Behörden bei Banken im Ausland nicht möglich.
Der Staat schränkt Privatsphäre und Bürgerrechte durch seine zunehmenden Überwachungsmaßnahmen immer weiter ein. Diese Entwicklungen könnten in einem Krisenfall die Vorstufe für einen neuen Lastenausgleich sein. Gleichzeitig ist nicht alles falsch, was der Staat macht. Das gilt z. B. für die attraktiven Fördermaßnahmen für Immobilieneigentümer, die Sie zu Ihrem Vorteil in Anspruch nehmen können. Auch hierzu finden Sie wirkungsvolle Empfehlungen in diesem Buch.
Der Staat weitet mittlerweile seine Überwachungsmaßnahmen weit über Banken hinaus aus. Seit dem 1.1.2023 sind Betreiber digitaler Plattformen dazu verpflichtet, dem Bundeszentralamt für Steuern regelmäßig Daten über ihre Kunden zu melden.
Grundlage für diese Meldepflicht und den damit verbundenen automatischen Austausch von Informationen meldender Plattformbetreiber in Steuersachen ist das Plattformen-Steuertransparenzgesetz PStTG. Hiervon betroffen sind z. B. Dienstleister wie Amazon, eBay oder Airbnb.
Sie ermöglichen, dass dritte Anbieter als Kunden über ihre Plattformen Waren verkaufen oder Ferienunterkünfte zur Miete anbieten. Auch Umsätze kleinerer Händler oder Dienstleister müssen gemeldet werden. Die Freigrenzen sind äußerst niedrig: Nur wenn einzelne Anbieter von Waren oder Dienstleistungen weniger als 30 Transaktionen mit einem Gesamtvergütungsvolumen von weniger als 2000 Euro erzielen, kann auf die Meldung dieser Kunden seitens der Plattformbetreiber verzichtet werden. Die gemeldeten Daten werden vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) an die zuständigen Finanzämter weitergegeben.
Mein Fazit: Die staatlichen Überwachungsmaßnahmen werden immer stärker ausgeweitet und miteinander vernetzt. Der Staat schafft mit dem PStTG ein weiteres Bürokratiemonster, das einen enormen Aufwand mit hohen Kosten für kleinere Plattformbetreiber mit sich bringt.
Ende Juni 2023 hat die Expertenkommission zur Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne ihren Bericht vorgelegt mit einem Ergebnis, das bei jedem Immobilienbesitzer die Alarmglocken klingeln lassen muss. Immobilienkonzerne wie die Deutsche Wohnen können nämlich in Berlin vergesellschaftet werden.
Rechtlich gebe es keine Bedenken, heißt es im Papier der Expertenkommission zum Volksentscheid »Deutsche Wohnen & Co. enteignen«. Geprüft wurde u. a., ob sich der Vergesellschaftungsartikel 15 des Grundgesetzes auf »die anvisierten Immobilien« beziehen lässt. Die Kommission kommt zu dem Ergebnis, es sei rechtlich machbar, wenn »die gemeinnützige Bewirtschaftung für die Zukunft gesetzlich gesichert« ist.
Dieses Gesetz wurde bislang noch nie angewendet, aber allein die Tatsache, dass eine derartige Möglichkeit besteht und eine Nutzung in Erwägung gezogen wird, bewerte ich als katastrophal für Deutschland, nicht nur für Immobilieneigentümer. Was mich regelrecht fassungslos macht, möchte ich am Beispiel von Aysel Osmanoglu beschreiben. Vermutlich haben Sie diesen Namen noch nie gehört. Frau Osmanoglu ist nicht etwa eine linke Politikerin, sondern Vorstandssprecherin der GLS Bank und Mitglied in der Expertenkommission zur Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne. Sie befürwortet ausdrücklich die Enteignungsmöglichkeit als »großen Schritt«, den sie mit »sozialen Aspekten« begründet. Ihrer Ansicht nach müsse die Spekulation mit Wohnimmobilien aus sozialen Gründen untersagt werden. Die GLS Bank ist keineswegs eine unbedeutende Regionalbank, sondern als Genossenschaftsbank die größte und nach eigener Darstellung erste sozial-ökologische Bank Deutschlands.
Diese Entwicklungen, die Entscheidung der Expertenkommission und die stellvertretenden Aussagen von Aysel Osmanoglu sind für mich eine Farce für den Investitionsstandort und die Rechtssicherheit in Deutschland.
Der Artikel 14 des Grundgesetzes »Eigentum verpflichtet« ist derzeit für Immobilieneigentümer mehr als ein Schlag. Als seien diese Entwicklungen nicht schon belastend genug, nehmen die Erbauseinandersetzungen im Zusammenhang mit Immobilien massiv zu. Deswegen ist es wichtig, für den Fall der Fälle entsprechende Rechts- und Steuerexperten zur Hand zu haben. Ich empfehle Ihnen in diesem Buch wirkungsvolle Ansprechpartner.
Ich erhalte immer mehr besorgte Zuschriften zu den Themen »Lastenausgleich« bei Immobilien und zur Vermögens- bzw. Zwangsabgabe. Diese Sorgen sind nicht unbegründet, weil Artikel 21 des Grundgesetzes mit dem Gesetz zur Regelung des Sozialen Entschädigungsrechts (Lastenausgleichsgesetz) abgeändert wurde. Zum 1.1.2024 tritt diese Änderung in Kraft. Berichte in Medien und Internetforen greifen diese Gesetzesänderung auf und schüren teilweise große Ängste vor einem möglichen Lastenausgleich, überwiegend im Zusammenhang mit Immobilien. Nach meiner Einschätzung gibt es aber keinen Grund für akute Panik.
Im Nachkriegsdeutschland hatten viele Bürger durch die Folgen des Zweiten Weltkriegs und die Währungsreform von 1948 ihre Ersparnisse verloren. 1 Prozent der Bevölkerung hat hingegen die Krise sehr gut überstanden oder sogar davon profitiert. Deswegen war die Vermögensverteilung in Deutschland äußerst unausgewogen. 1 Prozent besaß rund 25 Prozent der gesamten Vermögenswerte. Deswegen beschloss die damalige Bundesregierung unter dem konservativen Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU), eine Sonderabgabe auf große Vermögenswerte in Höhe von 1,67 Prozent zu erheben und mit einer Laufzeit von 30 Jahren als Lastenausgleich einzuführen. Eine Folge dieses Gesetzes waren auch staatliche Zwangshypotheken auf Immobilien.
Die damit erzielten Staatseinnahmen kamen jenen Bürgern zugute, die nach dem Krieg weitgehend mittellos dastanden. In der breiten Bevölkerung traf diese Zwangsmaßnahme des Jahres 1952 auf eine große Zustimmung. Das zeigte sich auch an der überwältigenden Wiederwahl Konrad Adenauers im Oktober 1953.
Die Finanzkrise des Jahres 2008, die Eurokrise ab dem Jahr 2010, die Flüchtlingskrise des Jahres 2015, die Corona-Pandemie ab dem Jahr 2020 und die gravierenden Folgen des Kriegsausbruchs in der Ukraine seit Februar 2022 sowie der Nahost-Konflikt des Jahres 2023 haben in Deutschland die schon bestehende finanzielle Ungleichheit massiv verstärkt. Innerhalb des Euroraums und auch im internationalen Vergleich weist Deutschland eine der höchsten Ungleichverteilungen auf. Der Anteil der reichsten Einwohner Deutschlands verfügt mittlerweile über 30 Prozent des Vermögens – mehr also als nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Rahmenbedingungen sind daher mit der Nachkriegszeit vergleichbar. Ich halte es deshalb für immer wahrscheinlicher, dass tatsächlich ein neuer Lastenausgleich nach dem Vorbild von 1952 kommen wird. Die gesetzlichen Grundlagen dafür sind bereits geschaffen. Dennoch ist festzuhalten, dass eine derartige Maßnahme nicht gleichbedeutend wäre mit dem Untergang Deutschlands, wie die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen. Vielleicht sogar im Gegenteil.
Es gibt Mittel und Wege, wie Sie sich und Ihr Vermögen vor einem möglichen Lastenausgleich schützen können. Entsprechende Maßnahmen stelle ich Ihnen bereits seit vielen Jahren vor. Nachfolgend die beiden wichtigsten Strategien:
Auswandern und Ausflaggen
Die wirkungsvollste Strategie, Negativentwicklungen in der Heimat zu umgehen, ist, Immobilieneigentum in Deutschland konsequent zu verkaufen und den Wohnsitz zu verlagern.
Vermögen in Rechtsstrukturen verlagern
Wer Vermögenswerte bereits vorausschauend strukturiert, hat einen Plan B, um im Fall der Fälle weit schneller auswandern zu können. Und er erhöht so die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lastenausgleich nicht mit voller Härte zuschlägt. Lösungen dafür sind z. B. der Einsatz von Versicherungspolicen aus Liechtenstein für Vermögenswerte ab 100.000 Euro bis zur Gründung von Stiftungen im Fürstentum Liechtenstein für Vermögenswerte ab mindestens 2 Millionen Euro Kapitalvermögen.
Auch Gesellschaftsstrukturen im Inland erhöhen zumindest die Schutzfunktionen, wie etwa die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH oder einer Familiengenossenschaft für Immobilienvermögen. Weitere Lösungen, sich der Immobiliensorgen zu entledigen, ohne die Immobilien aufgeben zu müssen, bieten Nießbrauch, Leibrenten oder ein Teilverkauf. Zu all diesen Segmenten gebe ich Ihnen in »Kapitalschutz First« Praxisempfehlungen und Adressen kompetenter Ansprechpartner.
Die Allianz stellte 2023 die 14. Ausgabe ihres »Global Wealth Report« vor, der das Geldvermögen und die Verschuldung der privaten Haushalte in fast 60 Ländern analysiert.
Das Jahr 2022 war für die Sparer ein Jahr des Schreckens. Die Vermögenspreise fielen auf breiter Front. Das Ergebnis war ein kräftiger Rückgang des globalen Geldvermögens der privaten Haushalte um -2,7 Prozent, der stärkste Rückgang seit der Globalen Finanzkrise (GFC) 2008. Die Wachstumsraten der drei großen Anlageklassen unterschieden sich jedoch deutlich. Während Wertpapiere (-7,3 %) und Versicherungen/Pensionen (-4,6 %) starke Rückgänge verzeichneten, zeigten Bankeinlagen mit +6 Prozent ein robustes Wachstum. Insgesamt gingen Finanzanlagen im Wert von 6,6 Billionen Euro verloren; das gesamte Geldvermögen belief sich Ende 2022 auf 233 Billionen Euro.
Am stärksten war der Rückgang in Nordamerika (-6,2 %), gefolgt von Westeuropa (-4,8 %). Asien hingegen verzeichnete – mit Ausnahme Japans – noch relativ starke Wachstumsraten. Auch in China wuchs das Geldvermögen mit einem Plus von 6,9 Prozent kräftig. Verglichen mit dem Vorjahr (+13,3 %) und dem langfristigen Durchschnitt der letzten 20 Jahre (+15,9 %) war dies jedoch eine eher enttäuschende Entwicklung – die wiederholten Lockdowns forderten ihren Tribut.
Trotz der herben Verluste lag das weltweite Geldvermögen der privaten Haushalte Ende 2022 nominal immer noch um fast 19 Prozent über dem Stand von 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Inflationsbereinigt reduziert sich dieser Zuwachs allerdings auf magere 6,6 Prozent in drei Jahren, d. h. zwei Drittel des (nominalen) Wachstums fielen den Preissteigerungen zum Opfer. Während die meisten Regionen zumindest ein gewisses reales Wachstum bewahren konnten, ist die Situation in Westeuropa anders: Alle nominalen Zuwächse wurden ausradiert, das reale Geldvermögen sank gegenüber dem Jahr 2019 um -2,6 Prozent.
»Jahrelang haben sich die Sparer über die Nullzinsen beschwert«, sagt Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Allianz. »Doch der wahre Feind der Sparer ist die Inflation. Und das nicht erst seit dem Inflationsschub nach Covid-19. In Deutschland hat sich das nominale Vermögen pro Kopf in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Inflationsbereinigt liegt der Zuwachs nur noch bei wenig beeindruckenden 40 Prozent. Dies unterstreicht die Notwendigkeit intelligenten Sparens und größerer finanzieller Kompetenz. Aber die Inflation ist schwer zu besiegen. Ohne Anreize und Subventionen für langfristiges Sparen werden es die meisten Sparer schwer haben.«
Nach dem Rückgang im Jahr 2022 dürfte das globale Finanzvermögen im Jahr 2023 wieder ansteigen. Dafür spricht vor allem die (bisher) positive Entwicklung an den Aktienmärkten.
Insgesamt erwarten wir einen Anstieg des globalen Geldvermögens um rund 6 Prozent, auch unter Berücksichtigung einer weiteren »Normalisierung« des Sparverhaltens. Bei einer globalen Inflationsrate von rund 6 Prozent im Jahr 2023 sollte den Sparern ein weiteres Jahr mit realen Verlusten auf ihren Geldvermögen erspart bleiben.
»Die mittelfristigen Aussichten sind jedoch eher gemischt«, so Kathrin Stoffel, Mitautorin des Berichts. »Es wird kein geldpolitischer oder wirtschaftlicher Rückenwind zu spüren sein. Das durchschnittliche Wachstum der Geldvermögen dürfte sich in den nächsten drei Jahren zwischen 4 und 5 Prozent einpendeln, wenn man von durchschnittlichen Aktienmarktrenditen ausgeht. Doch wie das Wetter, das im Zuge des Klimawandels immer extremer wird, sind in der neuen geopolitischen und wirtschaftlichen Landschaft mehr Marktschwankungen zu erwarten. ›Normale‹ Jahre könnten eher die Ausnahme werden.«
Die Zinswende war auch auf der Passivseite der Bilanzen der privaten Haushalte deutlich zu spüren. Nachdem die globale Privatverschuldung 2021 noch um 7,8 Prozent gestiegen war, schwächte sich das Wachstum im vergangenen Jahr deutlich auf 5,7 Prozent ab. Der stärkste Rückgang war in China zu verzeichnen: Das Schuldenwachstum von +5,4 Prozent 2022 war das niedrigste Wachstum seit Beginn der Aufzeichnungen. Insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte weltweit Ende 2022 auf 55,8 Billionen Euro. Da sich der Abstand zwischen Schulden- und Wirtschaftswachstum auf 3,9 Prozentpunkte vergrößert hat, ist die globale Schuldenquote (Verbindlichkeiten in Prozent des BIP) um mehr als zwei Prozentpunkte auf 66,1 Prozent gesunken.
Damit liegt die globale Schuldenquote der privaten Haushalte wieder ungefähr auf dem gleichen Niveau wie zu Beginn des Jahrtausends – ein bemerkenswertes Maß an Stabilität, das kaum zu dem weit verbreiteten Narrativ einer in Schulden ertrinkenden Welt passt. Allerdings haben sich die Verhältnisse auf der Weltschuldenkarte stark verändert. In erster Linie ist die Entwicklung in den Industrieländern durch Stabilität gekennzeichnet. In den meisten Schwellenländern hingegen sind die Schuldenquoten in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark gestiegen. An der Spitze der Liste steht China, wo sich die Quote auf gut 61 Prozent mehr als verdreifacht hat.
Das Brutto-Geldvermögen der deutschen Haushalte sank 2022 um -4,9 Prozent und übertraf damit sogar die Verluste während der Finanzkrise (-4,5 %). Hauptursache war die Anlageklasse der Versicherungen/Pensionen, die -12,9 Prozent an Wert verlor; auch Wertpapiere mussten einen starken Rückgang hinnehmen (-7,7 %). Die Bankeinlagen hingegen wuchsen weiter – allerdings war das Plus von 3,7 Prozent der schwächste Anstieg seit neun Jahren. Hier spielt das veränderte Sparverhalten eine Rolle: Während die deutschen Sparer ihre Zuführungen von frischem Geld zu den Bankeinlagen um 24,3 Prozent (auf 112 Milliarden. Euro) reduzierten, sanken die Ersparnisse insgesamt »nur« um 21,9 Prozent auf 297 Milliarden Euro.
Damit stieg der Anteil der Kapitalmarktprodukte an den frischen Ersparnissen auf 37 Prozent bzw. 110 Milliarden Euro – fast gleich wie die Einlagen. Die restlichen neuen Ersparnisse (81 Milliarden Euro) wurden in Versicherungen und Pensionen investiert. Im Vergleich zum Jahr vor der Pandemie 2019 ist das Geldvermögen immer noch um 10,1 Prozent höher – allerdings nur nominal. Inflationsbereinigt sind die deutschen Sparer »ärmer« als vor der Pandemie, da ihr Vermögen -2,2 Prozent an Kaufkraft verloren hat.
Das Wachstum der Verbindlichkeiten verlangsamte sich auf 4,4 Prozent, nach 5,2 Prozent im Jahr 2021. Das Netto-Finanzvermögen schließlich ging um satte -8,3 Prozent zurück und der Einbruch lag damit ebenfalls über dem bisherigen »Rekord« von -6,4 Prozent im Jahr 2008. Mit einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 63.540 Euro fiel Deutschland in der Rangliste der 20 reichsten Länder auf Platz 19 zurück und tauschte den Platz mit Österreich (Geldvermögen pro Kopf, siehe Tabelle). Auch Deutschland wird zu einem positiven Wachstum zurückkehren: Im Jahr 2023 soll das Geldvermögen um über 3 Prozent steigen.
Die globalen Nettogeldvermögen pro Kopf im Jahr 2022
in Euro
J/J in Prozent
Rang 2002
1
USA
251 860
-8,9
2
2
Schweiz
238 780
-4,4
1
3
Dänemark
163 830
-9,9
18
4
Singapur
151 200
+3,9
11
5
Taiwan
141 600
+3,1
10
6
Neuseeland
117 760
-7,6
6
7
Kanada
117 450
-5,7
9
8
Schweden
116 060
-13,2
15
9
Niederlande
103 120
-18,1
7
10
Belgien
97 790
-7,7
3
11
Japan
96 500
-0,3
4
12
Australien
92 630
-6,1
17
13
Israel
92 370
-3,6
13
14
Großbritannien
88 380
-9,2
8
15
Irland
71 360
-3,9
16
16
Italien
69 350
-6,9
5
17
Frankreich
67 500
-7,1
12
18
Österreich
65 330
-4,6
14
19
Deutschland
63 450
-8,3
19
20
Malta
49 500
+0,6
20
Mein Fazit: In Deutschland steigt die Sorge vor einem gravierenden Wohlstandsverlust.
Gerade in EU-Ländern wie Deutschland oder Österreich, in denen die Mehrzahl meiner Leser ihren Wohn- und Steuersitz haben, ist die Unzufriedenheit der Menschen mit den politischen Rahmenbedingungen in zahlreichen Bereichen vorhanden. Das ist für mich deswegen nicht überraschend, weil viele Bürger jetzt erstmals seit Jahrzehnten den realen oder zumindest drohenden Wohlstandsverlust spüren. Dafür sind nach meiner Einschätzung politische Fehlsteuerungen verantwortlich und diesem Unmut wird zunehmend Luft gemacht.
Wesentliche Gründe liegen unbestritten in den enormen Preissteigerungen und dem damit verbundenen Verlust von Kaufkraft und Geldwertstabilität. In meinem Buch »Finanzielle Selbstverteidigung« bin ich bereits auf die großen Herausforderungen in der Migrationspolitik eingegangen.
Bankprobleme forcieren Insolvenzen
Die Turbulenzen am Bankenmarkt bleiben nicht ohne Folgen: Durch die nun noch restriktivere Kreditvergabe der Banken dürften mehr Unternehmen in Schwierigkeiten geraten als noch zu Jahresbeginn erwartet. Der weltweit führende Kreditversicherer Allianz Trade hat daher in seiner jüngsten Insolvenzstudie die Prognose angepasst.
Allianz Trade erwartet in Deutschland für 2023 einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 22 Prozent (bisher 15 Prozent). Das sind rund 17.800 Fälle und damit etwa 800 mehr als ursprünglich erwartet, aber weiterhin 5 Prozent unter dem Niveau von vor der Pandemie. Deutschland folgt mit dieser Entwicklung dem weltweiten Trend: Bei den globalen Insolvenzen rechnet Allianz Trade mit einem Anstieg um 21 Prozent. Der Pleitegeier grüßt somit verstärkt.
Schwach finanzierte bzw. stark verschuldete Unternehmen sind besonders gefährdet.
Die Bankenturbulenzen hinterlassen ihre Spuren auch in Deutschland. Mit den deutlich steigenden Zinsen laufen eher schwach finanzierte Unternehmen Gefahr, in Schwierigkeiten zu geraten. Hinzu kommen zahlreiche weitere Unsicherheiten. Mit den Turbulenzen am Bankenmarkt sind Kreditinstitute nun noch vorsichtiger geworden und restriktiver bei der Vergabe von Krediten. Das kommt für einige Unternehmen zur Unzeit, denn es werden zunehmend KfW-Kredite aus der Pandemie fällig, die die Unternehmen zurückzahlen oder refinanzieren müssen. Nicht alle haben dafür den notwendigen Puffer. Deshalb geht Allianz Trade für 2023 von etwas mehr Insolvenzen aus als bisher.
Steigende Kosten für Unternehmen
Hinzu kommt die Verschlechterung der Profitabilität von Unternehmen. Sie kämpfen mit höheren Energiepreisen, die sich aufgrund der langfristigen Kontrakte erst ab diesem Jahr sukzessive auf die Bilanzen durchschlagen. Die steigenden Kosten beim Wareneinsatz sowie bei den Löhnen belasten die Profitabilität zusätzlich. In der Folge wird es auf der Finanzierungsseite dann enger, was sich aktuell bereits an der verschlechterten Zahlungsmoral sowie steigenden Insolvenzen zeigt. Deutschland steht allerdings nicht allein da mit diesem Trend, sondern folgt der globalen Entwicklung. Weltweit erwartet der führende Warenkreditversicherer einen Zuwachs bei den Pleiten um 21 Prozent. Zu Jahresbeginn wurden noch lediglich 19 Prozent erwartet.
In Europa ist die Insolvenzdynamik mit einem erwarteten Zuwachs bei den Pleiten um rund 24 Prozent ausgeprägter als im weltweiten Durchschnitt. Das liegt vor allem an den stark zunehmenden Insolvenzen in den Niederlanden (+52 %), Frankreich (+41 %), Irland (+30 %) und Italien (+25 %). Viele europäische Länder überschreiten das Vorkrisenniveau 2023 bereits deutlich, allen voran Spanien (+75 % im Jahr 2023 vs. 2019), Großbritannien (+29 % vs. 2019), Dänemark, Irland und die Schweiz (+18 % vs. 2019) sowie Frankreich (+15 % vs. 2019).
Mein Fazit: In Deutschland sind mittlerweile bekannte Unternehmen und Marken wie Hakle, Orsay, Peek & Cloppenburg oder Reno in die Pleite geschlittert. Der Anstieg der Insolvenzen ist neben den offensichtlichen Problemen im Bankensystem äußerst bedenklich.
Kreditinstitute dünnen ihr kostenintensives und aufgrund der Digitalisierung immer weniger frequentiertes Filialnetz weiter aus. Auch in Deutschland verschwinden die Filialen von Geschäftsbanken, Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Sparkassen zunehmend aus dem Straßenbild. Neben dem Aspekt, dass Bankkunden mittlerweile überwiegend auf Online-Banking-Dienstleistungen setzen, sind auch die zahlreichen Fusionen, insbesondere unter den Genossenschaftsbanken, der Hauptgrund für die Rationalisierungsmaßnahmen und das Filialsterben der vergangenen Jahre.
Allein 2022 reduzierte sich die Anzahl der Zweigstellen von Banken im Vergleich zum Vorjahr um 1.266 Standorte, was einem Rückgang von 5,8 Prozent entspricht. Diese Werte gehen aus einer aktuellen Auswertung der Deutschen Bundesbank hervor. Zum Jahresende 2022 waren somit noch 20.446 Bankfilialen mit Mitarbeitern in Deutschland verblieben. Im Vorjahr war der Rückgang sogar noch stärker, wozu auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie beigetragen haben. 2021 schrumpfte die Zahl der Bankfilialen um rund 10 Prozent. Nach wie vor betreiben die Sparkassen und Landesbanken die meisten Zweigstellen. Allerdings kam es auch hier zu einer durchaus bemerkenswerten Reduktion um 441 auf jetzt noch 7.470 Standorte.
Die genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken unterhalten jetzt noch 6.894 Filialen. Die Großbanken wie die Deutsche Bank und die Commerzbank verringerten im vergangenen Jahr ihr Filialnetz ebenfalls sehr deutlich um weitere 7,9 Prozent auf jetzt noch 3.719 Standorte. Damit decken sie lediglich noch 18,2 Prozent des gesamten Filialbestands ab. Die übrigen Standorte werden von Regionalbanken und Bausparkassen unterhalten. 2022 hat die Bundesbank noch 1.458 Kreditinstitute in Deutschland registriert und somit 61 weniger als ein Jahr zuvor. 55 aufgrund von Fusionen, sieben gaben ihre Banklizenz zurück und vier Geldhäusern wurde sie entzogen.
Digitale Zahlungen (Digital Payments), die häufig auch als elektronische Zahlungen bezeichnet werden, beinhalten eine Wertübertragung von einem Zahlungskonto auf ein anderes. Dabei wird ein digitales Gerät wie ein Smartphone, eine Smartwatch oder ein PoS-Terminal (Point of Sale) in einem Geschäft genutzt. Die Alternative ist ein sonstiger digitaler Kommunikationskanal, der über die Technologie der Nahfeldkommunikation NFC verfügt.
US-Konzerne wie Apple, Amazon, Google oder Microsoft arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Dienstleistungen im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs vielschichtig auszubauen. Digital Payments umfassen alle Zahlungen, die mit Banküberweisungen, mobilem Geld (Mobile Payments) und Zahlungskarten einschließlich Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten getätigt werden. Auch Krypto-Wallets halten verstärkt Einzug in die Welt der Digital Payments und weltweit werden die Grundlagen für digitales Zentralbankgeld wie E-Euro derzeit bereits gelegt.
Die Art und Weise, wie wir unser Geld bewegen, hat sich in den vergangenen Jahren bereits massiv verändert. Die Kombination von technologischem Fortschritt und staatlichen Restriktionen hat längst den Weg zu einer bargeldlosen Gesellschaft und einem weitgehend digitalen Geldsystem in der nahen Zukunft geebnet. Für mich steht dabei außer Frage, dass der Zahlungsverkehr der Zukunft über kleine, tragbare Geräte (Wearables) wie Smartphones oder Smartwatches abgewickelt wird und Mobile Payments das Bargeld weitgehend ersetzen. Kreditkarten werden ebenfalls zunehmend nicht mehr in Plastikform in Ihrer Geldbörse verwahrt, sondern in Form von mobilen Anwendungen, den sogenannten Apps, in Ihr Smartphone integriert.
Ich lese auch, wie »kritische Autoren« oder besser gesagt chronische Schwarzseher vor diesen Entwicklungen pauschal warnen oder empfehlen, auf digitale Angebote zu verzichten. Lassen Sie sich keine Angst machen. Es ist keine besonders gute Idee, sich gegen die Digitalisierung zu stellen. Sie haben auch keinen direkten Einfluss auf den Gesetzgeber, der über seine restriktive Ordnungspolitik immer stärker in Ihre Bürgerrechte und Ihre Privatsphäre eingreift. Setzen Sie auf das, was in Ihrem Einflussbereich liegt, den Sie selbstbestimmt gestalten können. Sorgen Sie eigenverantwortlich vor. Innovative Geldkarten bieten Ihnen hier vielschichtige Schutzfunktionen und geldwerte Vorteile in einem. Auch diesem Themenbereich widme ich mich nachfolgend im Kapitel »Geldsysteme der Zukunft«.
Meine grundlegende Empfehlung: Setzen Sie stets auf die Kombination mehrerer Karten. Vom regelmäßigen Alltagseinsatz bis zur strategischen Vorsorge als Notfallkarte. Darüber hinaus müssen Sie aber auch Ihre digitalen Zugangswege schützen.
Im Herbst 2023 gab ein Vorstandsmitglied der Munich Re bei einem Branchentreffen von Erst- und Rückversicherern im Fürstentum Monaco interessante Einblicke in die zu erwartenden Risiken der Zukunft. Nicht etwa mögliche Pleiten von Unternehmen oder Banken spielen bei den Risikoeinschätzungen die größte Rolle, sondern Naturgefahren wie die starke Zunahme von Schwergewittern, die gravierende Schäden mit sich bringen.
Auch Waldbrände oder Sturzfluten nehmen in vielen Regionen zu. Besonders im Fokus standen die massiv steigenden Schadensfälle aus Cyberangriffen, bei denen die Munich Re bis 2027 von einer Verdreifachung ausgeht.
In der Medizin steht der Begriff »Krebs« für eine heimtückische Krankheit. Die Bezeichnung geht auf das gleichnamige Meerestier zurück. Bereits Hippokrates (460–379 v. Chr.), der berühmteste Arzt des Altertums, gab der heutigen Volkskrankheit ihren Namen. Hippokrates wurde auf der griechischen Insel Kos geboren und beschrieb die Schwellungen seiner Patienten als »Karkinos«, weil sie ihn an Krebse erinnerten, die sich in den Sand eingraben.
Im Jahr 2017 habe ich ein vielbeachtetes Buch geschrieben: »Die Welt vor dem Geldinfarkt«. Hier habe ich ganz bewusst den Vergleich zwischen unserem Geldsystem und einem medizinischen Herzinfarkt gezogen. Dieser Geldinfarkt ist längst eingetreten. Zusätzlich ist unser Bankensystem nach Jahren der Null- und Negativzinsen jetzt von einem Defekt befallen, den ich als »Zins-Krebs« bezeichne. Die Auswirkungen dieser weiteren Finanz-Krankheit zeigen sich bereits durch gravierende Bankenpleiten in den USA und massive Kursverluste bei Bankaktien weltweit.
Vor rund 15 Jahren kollabierte mit Lehman Brothers eine der größten US-Investmentbanken. Das globale Geld- und Bankensystem stand kurzfristig vor der Kernschmelze. Innerhalb weniger Tage sind im Frühjahr 2023 in den USA mit der Silvergate Capital, der Signature Bank und der Silicon Valley Bank drei Banken in die Pleite gerutscht. Während Silvergate und Signature relativ kleine Banken waren, handelt es sich bei der Silicon Valley Bank (SVB) immerhin um die bisherige Nr. 16 unter den US-Banken. Ihr Zusammenbruch ist die zweitgrößte Bankenpleite in den USA. Nur durch staatliche Rettungsmaßnahmen in gigantischem Ausmaß konnte eine Kernschmelze im globalen Finanzsystem – vorerst – noch einmal abgewendet werden.
Die SVB hatte, vergleichbar mit dem Geschäftsmodell der Sparkassen, hohe Einlagenüberschüsse. Aufgrund der Zinswende mussten auch die Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland bereits Wertberichtigungen in Milliardenhöhe durchführen. Solange diese Verluste nicht wie im Fall der SVB realisiert werden müssen – weil die Kunden ihr Geld ausbezahlt haben möchten –, ist das kein akutes Problem. Ein Bank-Run wie in den USA wäre hingegen auch für Banken in Deutschland nicht zu verkraften, ohne dass der Staat als Retter einspringen müsste oder die Bankkunden mithaften müssten.
Diese bedenklichen Entwicklungen bestärken mich in meinen Empfehlungen zur Nutzung solider Banken, Vermögensverwalter, Versicherungsgesellschaften und Edelmetall-Verwahrer in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. In einer Finanzwelt, die immer stärker aus den Fugen gerät, sind die damit verbundenen Kapitalschutz-Strategien heute so wertvoll wie selten zuvor.
In der letzten Zeit habe ich mich sehr gern an Diskussionen auf der Plattform »X« (Twitter) beteiligt. Dabei ist mir z. B. ein Beitrag von Peter Bofinger aufgefallen. Der bekannte Professor für Volkswirtschaftslehre ist als ehemaliges Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweisen) nach wie vor ein einflussreicher Ökonom, dessen Aussagen Beachtung finden. Er postete eine Grafik mit den Staatsschuldenquoten Deutschlands (67 %), Kanadas (105 %), Großbritanniens (106 %), Frankreichs (111 %), der USA (122 %), Italiens (140 %) und Japans (258 %). Dazu traf er folgende Aussage:
»Wir haben schon jetzt die mit Abstand niedrigste Schuldenquote aller G7-Länder. Es gibt ökonomisch keine Rechtfertigung für eine noch niedrigere Quote, vor allem wenn das zu Lasten von Zukunftsinvestitionen geht.«
Zudem hat er Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verlinkt. Das bedeutet somit die Aufforderung, die Schuldenbremse zugunsten von Zukunftsinvestitionen aufzugeben. Auf Basis der Feststellung, dass Deutschlands Staatsschuldenquote in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und im Vergleich zu den anderen aufgeführten Volkswirtschaften relativ gering erscheint.
Sowohl der Bundesrechnungshof als auch der Bund der Steuerzahler warnen hingegen davor, die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse durch Schattenhaushalte aufzuweichen bzw. zu umgehen. Ich teile diese Bedenken. Allein für die Zinslasten Deutschlands fallen mittlerweile rund 40 Milliarden Euro im Jahr an. Ich bin der Letzte, der etwas gegen Zukunftsinvestitionen hat, aber wenn man sieht, für welche Bereiche große Haushaltsbudgets verzehrt werden, dann ist der Begriff Zukunftsinvestition genauso falsch wie das Wort »Sondervermögen« für Staatsschulden.
Ein Stabilitätskriterium der Verträge von Maastricht war ein maximaler Staatsschuldenstand von 60 Prozent. Werden die Verträge dauerhaft verletzt, geraten auch die EU und der Euro ins Wanken.
Ich bin selbst ausgebildeter Bankkaufmann und zu meiner Lehrzeit war ein Arbeitsplatz bei einem Kreditinstitut ebenso angesehen wie sicher. Banken galten zur damaligen Zeit Mitte der 1990er-Jahre als wahre Gelddruckmaschinen, Hort der Stabilität und Rückgrat für das Wachstum unserer Wirtschaft. Im Jahr 2005 habe ich dann diese Wohlfühlatmosphäre als Bankangestellter verlassen und mich in die Selbstständigkeit gewagt.
Ich weiß noch, wie kritisch meine Eltern als konservative Schwaben diesen Schritt beurteilt haben. Auch ich habe mich in den ersten Jahren hin und wieder gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, meine steile Karriere im Bankwesen weiterzuverfolgen. Heute freue ich mich über mein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten. Die Bankenwelt ist mittlerweile eine andere. Die Finanzkrise 2008 hat die Bankenlandschaft regelrecht auf den Kopf gestellt. Die Verwerfungen werden nicht mehr bekämpft, sondern lediglich kaschiert. Das zeigen die Bankenpleiten in den USA oder der Zusammenbruch der Credit Suisse in Europa überdeutlich.
Die Visualisierung von komplexen Sachverhalten durch Charts und Grafiken hilft mir bei meiner täglichen Arbeit sehr. In diesem Zusammenhang nutze ich regelmäßig eine fantastische Website.
Dabei handelt es sich um ein frei zugängliches Internetportal mit dem Titel »WTF Happened In 1971?«. Falls Ihnen WTF noch nicht geläufig sein sollte, eine kurze Erläuterung: WTF steht für »What The Fuck« und ist ein fragender Ausdruck des Erstaunens, der Empörung oder der Verwunderung. Auch wenn es vielen Bürgern heute nicht bewusst sein mag, wurde im Jahr 1971 ein vergifteter Nährboden für die negativen Entwicklungen unseres Geldsystems gelegt, indem der damalige US-Präsident Richard Nixon die Goldpreisbindung des US-Dollars aufhob.
Einst geschaffen wurde das goldgedeckte Währungssystem durch das Abkommen von Bretton Woods. Der Ferienort im US-Bundesstaat New Hampshire war im Juli 1944 während des Zweiten Weltkriegs Schauplatz einer Konferenz, die unser Weltfinanzsystem über Jahrzehnte geprägt hat. An der Bretton-Woods-Konferenz im Mount Washington Hotel nahmen einst Vertreter von 44 Staaten teil.
Nach dem Krieg ist auch Deutschland im Jahr 1949 dem Bretton-Woods-System beigetreten. Das Ziel des Abkommens bestand darin, Europas Wirtschaft zu stärken und den internationalen Handel, der unter der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg gelitten hatte, wieder in Schwung zu bringen. Im System von Bretton Woods liegt auch der Ursprung der heutigen Weltbank.
Die Website www.wtfhappenedin1971.com beinhaltet eine Vielzahl an beeindruckenden Grafiken zum Scheitern des Systems von Bretton Woods.
Die Ursachen der heutigen Probleme im Bankensektor liegen jedoch viel weiter zurück. Als Antwort auf die große Depression von 1929 wurde das US-Bankensystem im Jahr 1933 zweigeteilt: in Geschäftsbanken, die das Einlagen- und Kreditgeschäft betreiben, und Investmentbanken, die mit Wertpapieren oder Derivaten handeln. Aus Wertpapierspekulationen resultierende Ansteckungseffekte wurden dadurch verhindert und die Einlagensicherung der Geschäftsbanken zum Schutz der Kundengelder massiv gestärkt.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde dieses System jedoch sukzessive aufgeweicht, was viele heutige Probleme erst ermöglicht hat. Verantwortlich dafür sind vor allem zwei US-Präsidenten: der Republikaner Ronald Reagan, der die gesetzlichen Regelungen des Trennbankensystems im Zuge der liberalen Wirtschaftspolitik »Reagonomics« massiv gelockert hat, und der Demokrat Bill Clinton, der sie 1999 endgültig abgeschafft hat. Mit den bekannten Folgen.
Nehmen Sie sich diese Entwicklungen als Warnung und Vorbild: Schaffen Sie sich Ihr eigenes Trennbankensystem und verteilen Sie Ihre Vermögenswerte auf unterschiedliche Systeme, von Auslandsbanken über Blockchain-Wallets bis zu mobilen Sachwerten und bankenunabhängigen Dienstleistern. Auch hierzu empfehle ich Ihnen nachfolgend ebenso innovative wie lukrative und dennoch solide Kapitalschutz-Bausteine.
Wirtschaftsmedien blicken überwiegend auf Kennzahlen wie Kurse, Gewinne, Erträge oder sonstige Börsendaten. Viel zu stark tritt aus meiner Sicht in den Hintergrund, dass hinter jeder Kennzahl auch Menschen und damit verbundene Schicksale stehen. Gesundheit und Lebensqualität sind unser größtes Kapital. Deswegen geht mein Blick stets über rein ökonomische Betrachtungsweisen hinaus. Das alte Sprichwort »Geld allein macht nicht glücklich« ist für mich stark zu differenzieren. Wer kein Geld hat, wird kaum glücklich sein können, falls er seine existenziellen Grundbedürfnisse nicht decken kann.
Wer nicht mehr ausreichend Geld zur Verfügung hat, um seinen gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten, wird auch psychisch belastet sein. Für mich steht außer Frage, dass Geld neben der wirtschaftlichen Komponente auch immer eine psychosoziale Bedeutung hat. Der Begriff »psychosozial« beinhaltet ein Bild von Bürgern und der Gesellschaft, das das psychische und soziale Wohlbefinden des Einzelnen immer im Kontext soziokultureller Lebens- und Umweltbedingungen betrachtet.
Bei meinen fortlaufenden Recherchen sind mir die Analysen aus dem AXA Mental Health Report 2023 aufgefallen. Die Ergebnisse sind ebenso interessant wie bedenklich für den psychischen bzw. psychosozialen Zustand unserer Gesellschaft. Mentale Erkrankungen nehmen stark zu.
Für den internationalen AXA Mental Health Report hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von AXA im September 2022 2000 Personen zwischen 18 und 74 Jahren in Deutschland repräsentativ online befragt. Neben Deutschland wurden Ergebnisse in 15 weiteren Ländern aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika erhoben. Die Studie ermittelt Aussagen zum mentalen Gesundheitszustand der Bevölkerung. Darüber hinaus sensibilisiert sie für mögliche Risiken der mentalen Gesundheit im Allgemeinen sowie im Zusammenhang mit den aktuellen Krisen.
Die wichtigsten Erkenntnisse: Ältere sind resilienter – junge Frauen besonders betroffen.
Die Mehrheit der Deutschen gibt an, dass die steigenden Preise (89 %), der Krieg (81 %) und der Zustand der Wirtschaft (76 %) einen negativen Einfluss auf ihr emotionales Wohlbefinden haben.
Eine Minderheit von 38 Prozent der Deutschen blickt optimistisch in die Zukunft. Unter den 18- bis 24-Jährigen sind es immerhin 47 Prozent. Gefragt nach einem Wunsch, um das eigene Leben zu verbessern, nennen die jungen Erwachsenen an erster Stelle »den perfekten Job finden« (19 %). Danach folgen »mentale Gesundheit« (18 %), »körperliche Gesundheit« (15 %) und »Reichtum« (15 %). Die jüngste befragte Altersklasse ist die einzige, die mentale noch vor körperlicher Gesundheit nennt.
Drei Viertel der jungen Erwachsenen nennen neben dem Krieg (75 %) auch persönliche Faktoren wie das eigene Körperbild (75 %) und gesellschaftliche Erwartungen (75 %) als wichtige Einflussfaktoren auf ihre emotionale Verfassung.
Die am wenigsten von psychischen Erkrankungen betroffene Altersgruppe sind die 65- bis 74-Jährigen. Hier geben nur 17 Prozent an, aktuell mental erkrankt zu sein. Die steigende Lebenserfahrung hilft offenbar dabei, mit schwierigen Situationen umzugehen.
Mehr als vier von zehn jungen Frauen (41 %) im Alter zwischen 18 und 34 Jahren sagen hingegen, dass sie aktuell unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsneurosen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden.
Die Zahl der Menschen, die ihre mentale Erkrankung durch das Internet selbst diagnostiziert haben, ist auf 16 Prozent gestiegen. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 12 Prozent.
Mein Fazit: Im Jahr 2019 habe ich mein Buch »Finanzielle Selbstverteidigung« geschrieben, mit den grundlegenden Fragestellungen: Was tun, wenn es wirklich zum Crash an den Finanzmärkten kommt? Wie handeln, wenn man sich auf bisher scheinbar sichere Institutionen wie Banken und staatliche Einrichtungen nicht mehr verlassen kann? Die Relevanz dieser Themen hat sich weiter verschärft. Die Umsetzung intelligenter Kapitalschutz-Strategien schützt nicht nur Ihr Geld, sondern erhöht auch Ihre psychische Widerstandsfähigkeit und steigert Ihre Lebensqualität. Genau darauf baut »Kapitalschutz First« auf.
Kapitalschutz bedeutet, Risiken in Chancen zu verwandeln.
Kapitalschutz bedeutet für mich auf der einen Seite die gezielte Absicherung von Vermögenswerten gegenüber aktuellen und kommenden Gefahren. Dabei müssen Sie Markt- und Kursrisiken genauso berücksichtigen wie politische, rechtliche oder steuerliche Risiken. Auf der anderen Seite ist es wichtig, die großen Chancen an den Kapitalmärkten zu nutzen, weil wir in Zeiten hoher Inflationsraten auch weiterhin in einer Welt tiefroter Realzinsen leben, und das trotz steigender Zinsen.
Jede Krise geht auch wieder zu Ende: Verlassen Sie bitte die Angstblase.
Schon seit Monaten werden Anleger mit schlechten Nachrichten bombardiert. Viele Medien und Kommentatoren gießen noch Öl ins Feuer, indem sie die Belastungen in die Zukunft fortschreiben. Dadurch entsteht das Risiko, dass vor lauter Angst der kommende Aufschwung verpasst wird. An einer Aufwärtsbewegung nicht zu partizipieren, weil man lediglich passiv an der Seite steht, ist aber ebenfalls ein großes Risiko.
Ich empfehle Ihnen deswegen meine Best-Buy-Strategie als einen wesentlichen Baustein Ihres Vermögensmanagements. Ich verfolge dabei einen vermögensverwaltenden Investitionsansatz. Mein Konzept ist in eine breit diversifizierte Basis-Strategie mittels dreier Investmentfonds untergliedert. Diese Bausteine optimieren die wichtigsten traditionellen Anlageklassen: Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungen. Sie sollen bei ausreichender Sicherheit eine stabile Grundrendite erzielen. Zusätzlich habe ich meine Basis-Strategie um zwei ausgesuchte Satelliten-Strategien ergänzt. Die Grundlage bilden hier reale Werte wie die Edelmetalle Gold und Silber, die im soliden Fürstentum Liechtenstein verwahrt werden. Das ist der strategische Ausgleich zum Schutz vor steigenden Systemrisiken.
Darüber hinaus müssen Sie die dynamischen Entwicklungen und gravierenden Veränderungen in unserer globalen Welt zu Ihrem Vorteil nutzen. Auch dadurch reduzieren Sie Risiken und transformieren sie in Chancen. Ein wichtiger Baustein dafür sind nach meiner Überzeugung breit angelegte Investitionen in aussichtsreiche Zukunftsmärkte.
Ich wundere mich immer mehr darüber, dass so viele Anleger nach wie vor großes Vertrauen in ihre Banken, Sparbücher, private Lebensversicherungen, gesetzliche Renten oder unsere fragile Euro-Gemeinschaftswährung haben – wenn es aber um Kryptowährungen wie Bitcoin geht, werden diese als »hochspekulativ« und nicht selten als reine »Zockerei« eingestuft. Ich bin davon überzeugt, dass diese Einschätzung vor allem darin liegt, dass Kryptowährungen immer noch recht neu sind und die Menschen zu wenig darüber wissen. Und dass die Mechanismen dahinter natürlich auch nicht so einfach zu verstehen sind. Hier fehlt es an einer sachlichen Aufklärung durch die Medien.
Allerdings verstehen die meisten Menschen auch die Funktionsweise unserer kreditbasierten Fiat-Währungen nicht. Angesichts von Rahmenbedingungen, die sich zunehmend verschlechtern, und der hohen Inflation merken jedoch immer mehr Menschen, dass unser konventionelles Geld- und Bankensystem tatsächlich angeschlagen ist. Wenn Sie den Risiken dieses Fiat-Geldsystems entgehen möchten, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich Ihre alternativen Geldsysteme selbst zu schaffen. Gold ist dafür ebenso wie Bitcoin als Krypto-Weltleitwährung ein wichtiger Kapitalschutz-Baustein.
Bitcoin hat Edelmetalle überholt
Kein Finanzprodukt ist in Deutschland so beliebt wie das Sparkonto. 41 Prozent setzen auf das zinslose Risiko im fragilen Bankensystem. Deswegen ist es alternativlos, in reale Werte wie Aktien oder Edelmetalle zu investieren. Bemerkenswert ist für mich die Entwicklung, dass Kryptowährungen wie Bitcoin mittlerweile sogar Edelmetalle wie Gold in ihrer Beliebtheit überholt haben.
Die Deutschen und ihre Sparkonten
Anteil der Befragten, die die genannten Finanzprodukte besitzen, * z. B. Lebensversicherung, Basis: 2079/6027 befragte 18–64-Jährige in Deutschland, Mehrfachantworten möglich, Jan.–Aug. 2019/Jan.–Dez. 2022, Quelle: Statista Consumer Insights
Fidelity Digital Investments, eine Tochter des großen US-Vermögensverwalters Fidelity Investments, hat bereits vor Jahren ein richtungsweisendes Grundsatzpapier zu Bitcoin veröffentlicht. Es heißt »Bitcoin Investment Thesis«. Aus mehreren Gründen sehen die Analysten noch viel Potenzial bei der Kursentwicklung mit dem Fazit:
»Die Stärke des Bitcoin besteht darin, dass er über Eigenschaften verfügt die es ermöglichen, mehrere Funktionen zu erfüllen, was die Wahrscheinlichkeit seines Erfolgs – gemessen am Wertzuwachs – weiter erhöht.«
An dieser Schlussfolgerung hat sich seither nichts verändert, ganz im Gegenteil. Mich bestätigt – auch – diese Fidelity-Studie in meiner Einschätzung, dass Bitcoin auf Basis zweier wesentlicher Komponenten ein weiteres großes Kurspotenzial hat:
Inflationierung unseres Gelds: Aufgrund der Tatsache, dass die Papiergeldwährungen in Folge der expansiven Maßnahmen der Notenbanken und der Schuldenorgien zahlreicher Staaten immer weiter verfallen, wird der limitierte Bitcoin auch für konservative Investoren als digitales Gold zunehmend attraktiv.
Digitalisierung und Tokenisierung: Aufgrund des technologischen Fortschritts im Zuge der Digitalisierung der Welt als digitale Blockchain-Plattform, einerseits für dezentralisierte Anwendungen in der digitalisierenden Realwirtschaft, andererseits in der Finanzwirtschaft über dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi) als Alternative zu konventionellen Bankgeschäften. Token werden Wertpapiere ersetzen, Staking und Lending Zinsprodukte und Kredite.
Die EU-Krypto-Regulierung schafft einen Nährboden für Europa als Technologiestandort.
Nach drei Jahren zähen Ringens hat das Europäische Parlament am 20.4.2023 die sogenannte MiCA-Verordnung (Markets in Crypto Assets) mit einer klaren Mehrheit von 517 zu 38 Stimmen verabschiedet. Ein Bitcoin-Verbot oder ein Verbot privater Wallets, das zuvor vielfach in den Medien kolportiert wurde und in der Krypto-Branche wiederholt zu großen Ängsten geführt hatte, ist darin selbstverständlich nicht enthalten. Ich hatte in einer Vielzahl meiner Analysen geradezu gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass es für derartige Schreckensszenarien auch überhaupt keinen Anlass gab. Diese Bewertung hat sich jetzt bewahrheitet.
Mit der Billigung des MiCA-Gesetzes wurde für alle Marktteilnehmer ein einheitlicher Rechtsrahmen für Kryptowährungen in der EU geschaffen. Europa ist somit der erste Kontinent mit einer umfassenden Regulierung für Krypto-Assets. Als Krypto-Anleger erhalten Sie dadurch Rechtssicherheit für Ihre Investments in Bitcoin, Ethereum & Co., ebenso wie eine regulatorische Verstärkung der Schutzfunktionen vor Missmanagement und Betrug bei Krypto-Anbietern.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie über lizensierte Kryptobörsen agieren, so wie ich das bereits seit Jahren nachdrücklich empfehle. Für Europa liegt jetzt eine große Chance auf dem Silbertablett bereit, sich zu einem globalen Drehkreuz für digitale Vermögenswerte zu entwickeln. Der steuerliche Nebel im Bereich der Kryptowährungen hat sich mittlerweile auch gelichtet. Umso wichtiger ist es, dass Sie die geltenden Gesetze konsequent beachten. Mehr zu diesen Themenbereichen finden Sie im Kapitel »Ihr Steuerschutz«.
In den 1990er-Jahren warb die Deutsche Bank mit ihrem Slogan »Vertrauen ist der Anfang von allem«. Bereits seit dem Jahr 1956 ist »In God We Trust« das offizielle Motto der USA und deshalb in zahlreichen Bundesinstitutionen und Behörden zu finden. Schon am 22.4.1864 verabschiedete der Kongress ein Gesetz, um die Inschrift des Satzes »In God We Trust« auf Münzen zu prägen. 1955 folgte dann ein weiteres Gesetz, das diese Kennzeichnung auch auf Banknoten verbindlich vorschrieb. Daran hat sich bis heute nichts verändert. Der politische und wirtschaftliche Wohlstand der USA und somit auch das Vertrauen in die Stabilität des Gelds liegt nach diesem trivialen Selbstverständnis in der »Hand Gottes«.
Diese Annahme ist für mich nicht nur ökonomisch wenig belastbar, sondern auch mit Blick auf die in den USA geltende Religionsfreiheit zu hinterfragen. Ich verbinde mit der »Hand Gottes« keine Geldstabilität, sondern in erster Linie Diego Maradona und sein irreguläres Tor bei der Fußball-WM 1986. Ich orientiere mich weit mehr am Sprichwort: »Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.« Das scheint auch für zahlreiche Bürger und Investoren zu gelten, die unabhängig von ihrer religiösen Orientierung das Vertrauen in unser Geldsystem längst verloren haben.
Gold und Bitcoin weisen zahlreiche Gemeinsamkeiten auf.
»In Gold We Trust«, aber auch »In Bitcoin We Trust« sind daher verständliche Adaptionen. Ich vertrete die Sichtweise, dass das Edelmetall Gold sehr viele Gemeinsamkeiten mit Bitcoin als Krypto-Weltleitwährung und »digitalem Gold« hat. Beide Werte sind frei von Schulden, unabhängig vom Einfluss einer Zentralinstanz und limitiert in ihrem Vorkommen bzw. ihrer maximalen Verfügbarkeit, die bei Bitcoin maximal 21 Millionen Stück beträgt. Deswegen ist nach dem vor Kurzem eingereichten Antrag auf Zulassung eines Bitcoin-ETFs durch den weltweit größten Vermögensverwalter BlackRock auch hier der Blick in die geschichtliche Entwicklung von Gold interessant.
Die Marktkapitalisierung von Gold hat sich seit der Einführung des ersten in den USA emittierten Gold-ETFs im Jahr 2004 in etwa vervierfacht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die aktuelle Marktkapitalisierung von Bitcoin weit geringer ist als die damalige Bewertung von Gold. Gleichzeitig kam es bei Gold seither zu steigenden bzw. hohen Förderquoten. Die Bitcoin-Inflation wird hingegen aufgrund der bereits in Umlauf befindlichen Bitcoin-Angebotsmenge in Höhe von rund 93 Prozent in Kombination mit dem regelmäßig durchgeführten Halving (Halbierung der Mining-Belohnung) weiter massiv rückläufig sein. Dahinter steckt ein mathematischer Prozess, durch den sich die Menge an neu erzeugten Bitcoins alle vier Jahre halbiert.
Im Jahr 2014 habe ich meine ersten Berichte und Empfehlungen zu der damals noch als geradezu exotisch eingestuften Kryptowährung Bitcoin verfasst. Heute bewerte ich Bitcoin als digitales Gold. Trotz des letzten großen »Krypto-Winters« ist das Interesse an der Krypto-Weltleitwährung Bitcoin unter institutionellen Kunden stark angestiegen. Das belegen u. a. die zahlreichen Anträge auf Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA. Viele institutionelle Investoren sehen solche Digital Assets als attraktive Anlageklasse und integrieren sie zunehmend in ihre Anlagestrategien.
Im Rahmen der Finanzmesse Invest 2023 in Stuttgart hatte ich mehrere Vorträge und Podiumsdiskussionen. Im Anschluss daran wurden mir zahlreiche Fragen gestellt, auch zu den »Geldsystemen der Zukunft« rund um Bitcoin, Ethereum und Co. Eine Teilnehmerin hat mir in diesem Zusammenhang gesagt, dass sie sehr gerne in Bitcoin investieren würde. Weil das System aber angeblich so kompliziert und schwer verständlich wäre, sei sie bislang davor zurückgeschreckt. Ich habe sie gefragt, ob sie denn die Systematik unseres Geldsystems wirklich verstanden habe und auch erklären könne, allen voran das Geldsystem der USA mit dem Dollar als Weltleitwährung.
Es hat sich dann herausgestellt, dass sie nicht annähernd erklären konnte, wie die Notenbanken und Geschäftsbanken funktionieren und wie Geld geschöpft wird. Ich habe volles Verständnis, wenn mir jemand sagt, ihm fehle noch Wissen und Vertrauen in Bitcoin. Genau dafür mache ich meine Wissensvermittlung durch Berichte, Vorträge und meine Bücher. Das Weltgeldsystem des US-Dollars ist im Gegensatz zum ökonomischen Konzept von Bitcoin höchst komplex.
Die interaktive Karte zum Weltgeldsystem des US-Dollars
Der Begriff Dollar entwickelte sich aus dem niederländischen »Daler«. Der US-Dollar (USD) ist das gesetzliche Zahlungsmittel in den Vereinigten Staaten. Er wird aber auch in einigen anderen Ländern als offizielle Währung oder Nebenwährung verwendet, z. B. in Ecuador, El Salvador, Liberia, Panama, Simbabwe oder auf den Marshallinseln.
Auch wenn seine Bedeutung gegenüber anderen Währungen ein wenig abgenommen hat, gilt der US-Dollar noch immer unangefochten als die weltweit wichtigste Leit-, Transaktions- und Reservewährung. Das zeigt sich etwa daran, dass über 50 Prozent der internationalen Finanztransaktionen in US-Dollar stattfinden. Der Dollar ist aber auch die dominierende Währung im Erdölhandel (Petrodollar).
Mein Fazit: Das USD-Geldsystem führt bei mir wiederholt zu Fragezeichen und ich bin mir sicher, hier stehe ich nicht allein da. Die obige Grafik zeigt, wie verschiedene Institutionen miteinander interagieren – auf der Basis der Bilanz der US-Notenbank Fed – und im Rahmen der Kreditaufnahme und -verleihung von US-Dollar-Instrumenten auf den Geldmärkten.
Die interaktive Karte des US-Dollar-Systems finden Sie über den folgenden Link: www.newyorkfed.org/research/blog/2019_LSE_Markets_Interactive_afonso