Kennwort Phönix: Science Fiction Roman - Alfred Bekker - E-Book

Kennwort Phönix: Science Fiction Roman E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Kennwort PHÖNIX SF-Roman von ALFRED BEKKER Die Erde im Jahr 2098; zehn Jahre nach dem globalen Wirtschaftskollaps. Der Zusammenbruch führt zu massiven Veränderungen in den irdischen Machtstrukturen. Die USA, Mexiko, Lateinamerika und große Teile des polynesischen Inselraumes schließen sich zu einer Allianz zusammen und bilden die »Free States of America«, kurz FSA, mit ihrer Außenstation auf dem Mond. Gegenspieler sind der »Pan-Pazifische Block« mit Japan, China, Australien und dem indonesischem Raum, sowie das »Eurasische Commonwealth«, das sich von den britischen Inseln bis nach Afrika, von Frankreich bis nach Sibirien erstreckt und eine Kolonie auf dem Mars unterhält. Aber da ist noch ein Feind, der aus den Tiefen des Alls kommt und die Menschheit unterwandert... Die Fortsetzung dieses Romans erschien unter dem Titel: Alfred Bekker: Strahlenhölle Messias

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Kennwort PHÖNIX: Science Fiction Roman

Alfred Bekker

Published by CassiopeiapressAlfredbooks, 2023.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author 

COVER A.PANADERO

© dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Inhaltsverzeichnis

Title Page

Copyright-Seite

Kennwort PHÖNIX: Science Fiction Roman | von ALFRED BEKKER

Prolog

ERSTER TEIL:  SPUREN

ZWEITER TEIL: VERBINDUNGEN

DRITTER TEIL: KONFLIKTLINIEN

VIERTER TEIL: KRISENVERSCHÄRFUNG

FÜNFTER TEIL: PHOENIX AUS DER ASCHE

EPILOG

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Kennwort PHÖNIX: Science Fiction Roman

von ALFRED BEKKER

Die Erde im Jahr 2098; zehn Jahre nach dem globalen Wirtschaftskollaps. Der Zusammenbruch führt zu massiven Veränderungen in den irdischen Machtstrukturen. Die USA, Mexiko, Lateinamerika und große Teile des polynesischen Inselraumes schließen sich zu einer Allianz zusammen und bilden die »Free States of America«, kurz FSA, mit ihrer Außenstation auf dem Mond.

Gegenspieler sind der »Pan-Pazifische Block« mit Japan, China, Australien und dem indonesischem Raum, sowie das »Eurasische Commonwealth«, das sich von den britischen Inseln bis nach Afrika, von Frankreich bis nach Sibirien erstreckt und eine Kolonie auf dem Mars unterhält.

Aber da ist noch ein Feind, der aus den Tiefen des Alls kommt und die Menschheit unterwandert...

Die Fortsetzung dieses Romans erschien unter dem Titel:

Alfred Bekker: Strahlenhölle Messias

Prolog

Ihre Bewegungen waren von katzenhafter Geschmeidigkeit, ihre Schritte fast lautlos. Jenny Yin  hatte in "Carlo's Bistro", 234 Cumberland  Lane, San Diego, einen Platz eingenommen, von dem aus man aus dem Fenster sehen konnte. Die junge, athletisch gebaute Halbasiatin wollte den Honda Hovercar, den Sie auf der anderen Straßenseite geparkt hatte, im Auge behalten. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ihr jemand etwas in den Wagen legte, was dort nicht hingehörte. Einen Sprengsatz zum Beispiel. Außerdem wollte sie wissen, ob ihr jemand auf den Fersen war.

Jenny Yin schlug die schlanken Beine übereinander. Sie trug eine enganliegende schwarze Kombination, die ihren formvollendeten weiblichen Körper gut zur Geltung brachte. Die Augen leuchteteten grünlich und waren hellwach. Sie blickte auf das in ihren Kommunikator integrierte Chronometer an ihrem Handgelenk. Braucht man in deinem Job eigentlich keine Präzision, Cade Stallard? Ging es der jungen Frau durch den Kopf.

Cade Stallard, der Mann mit dem sie sich hier treffen wollte, hatte Verspätung. Stallard war ihr Verbindungsmann zur Bellantuno Corporation, einem weltweit operierenden Firma, die allerdings ihrerseits nur ein kleiner Mosaikstein in einem großen, multinationalen Kartell war. Etwa tausend Konzern-Söldner standen unter Stallards Befehl, bereit überall auf der Welt loszuschlagen, wenn die Interessen der Firma durchgesetzt werden mußten.

Vor allem da, wo es staatliche Autorität nur auf dem Papier gab und das Chaos regierte. Von den großen Machtblöcken der Free States of Amerika, dem Eurasischen Commonwealth und dem Pan-Pazifische Block einmal abgesehen, war Anarchie zu einer weitverbreiteten Regierungsform am Ende des 21. Jahrhunderts geworden.

Zu Lasten der Schwachen natürlich, die sich nicht selbst zu schützen vermochten.

Die schöne Halbasiatin atmete tief durch.

Ist es nicht ein erhebendes Gefühl, an einer Sache beteiligt zu sein, bei der es um viel mehr geht, als nur kurzfristige Konzerninteressen im Kampf um Märkte und Monopole? fragte sich Jenny Yin. Ein Kampf, der fast etwas Idealistisches an sich hat. Ein Befreiungskampf der Menschheit. Unter der Federführung von profitgierigen Geldsäcken. Wenn das keine Ironie der Geschichte ist... 

In diesem Moment fuhr ein Wagen vor dem Coffee Shop vor. Zur gleiche Zeit erschien Carlo persönlich, ein gedrungen wirkender Angloamerikaner, der in Wahrheit  John Smith hieß und von Italien so viel wußte wie ein toter Hund vom Beißen. Aber der Espresso, den er gemacht hatte, hatte wenigstens Schaum.

"Danke!", sagte Jenny Yin, beobachtete weiter die Limousine.

Ein hochgewachsener Mann  mit in die Stirn frisierten Haaren und schmalem Gesicht stieg aus. Das war Stallard.

Na endlich! dachte Jenny Yin. Wurde auch wirklich Zeit.

In den Kommunikator am Handgelenk war eine Nadler integriert. Geladen mit wahlweise tödlichen oder betäubenden Nadeln. Sicherheitshalber. Man konnte schließlich nie wissen. Obwohl Jenny problemlos in der Lage war, mit bloßen Händen zu töten, fühlte sie sich ohne Waffe nackt.

Wahrscheinlich einer der kleineren psychischen Defekte, die in meinem Job fast unausweichlich sind, überlegte sie.

Das ständige Mißtrauen hatte seinen Grund. Formell gesehen war sie einer jener mit Implantaten aufgerüsteten Söldnern der Bellantuno Corporation, mit deren Hilfe der Konzern seine weltweiten Interessen ziemlich rabiat durchzusetzen pflegte. Die Implantate beschleunigten nicht nur ihre körperlichen Reflexe und machten sie zu einer äußerst entschlossenen Nahkämpferin. Sie veränderten auch die Wahrnehmung. Kleinste Unstimmigkeiten fielen jemanden wie ihr sofort beim Gegenüber auf. Etwa wenn Körpersprache und gesprochenes Wort nicht zusammenpaßten.

Jenny Yin musterte Stallard schon durch das Fenster schnell und gründlich. Sein Gang war etwas linkisch.

Die junge Söldnerin erkannte sofort, daß Stallard bewaffnet war. Eine Waffe drückte sich unter seiner Jacke ab, wenn er bestimmte Bewegungen ausführte. Jenny Yin hatte dafür seit langem einen sicheren Blick entwickelt.

Cade Stallard betrat den Coffee Shop, sah sich um. Er erkannte Jenny Yin sofort, ging auf sie zu und setzte sich zu ihr an den Tisch.

"Hi, Samantha!"

"Ich nenne mich zur Zeit Jenny Yin", korrigierte sie ihn kühl.

"Spielt das eine Rolle?"

Schulterzucken.

"Eigentlich nicht."

"Namen lassen sich leichter wechseln als die verdammen Implantate, was?"

Jenny Yins Gesicht blieb regungslos. Cade Stallards Humor schien sie nicht zu teilen. Sie mochte es lieber, wenn jemand gleich zur Sache kam und sich nicht mit einleitendem Gerede aufhielt.

"Was liegt an?" fragte sie.

"Nun mal langsam..."

"Mr. Stallard, ich..."

"Wir hatten schon gedacht, Sie wäre im Himalaya verloren gegangen."

"Wie Sie sehen, ist das nicht der Fall."

"Der Konzern hat viel in Sie investiert. Ich hätte auch Probleme gehabt, Ihr Versagen zu erklären."

"Ihre Anteilnahme an meinem Schicksal ist ja geradezu rührend."

Cade Stallard holte einen Datenträger hervor. Er war nur etwa daumennagelgroß. Stallard schob ihn Jenny Yin hin. Sie steckte ihn ein.

"Zur Sache..."

"Bitte!"

"Es geht um eine Frau namens Ricarda Deveraux. Sie ist Agentin des Free States Intelligence Service. Zur Zeit hält sie sich in Los Angeles auf. Sie wird uns gefährlich. Schalten Sie sie so schnell wie möglich aus."

"Sie ist..."

"...eine von IHNEN."

"Verstehe."

"Entsorgen Sie die Lady unauffällig."

"Sehen Sie die Sache als erledigt an."

"Gut." Stallard atmete tief durch, kratzte sich nachlässig am Kinn. Schließlich fuhr er in gedämpftem Tonfall fort: "Die zweite Sache ist schon etwas heikler."

"Worum geht es?"

"Um eine Tiefseestation in der Sulu-See. Sie finden alles auf dem Datenträger."

"Wie lautet das Paßwort?"

"Phönix aus der Asche."

Jenny Yin lächelte kühl.

"Sie werden noch ein Poet, Stallard."

"Alles geklaut."

"Kann ich mir mein eigenes Team zusammenstellen?"

Stallard kam nicht mehr zu einer Antwort.

Ein Geräusch ließ Jenny Yin herumfahren.

Sie nahm eine Bewegung war.

Die Tür, die zu den Toiletten führte wurde zur Seite gestoßen.

Ein Mann mit Baseball-Cap stürmte herein, duckte sich, hielt dabei eine Pistole vom Typ Norman 321-Z Automatik mit aufgeschraubtem Schalldämpfer im beidhändigen Combat- Anschlag. Es machte zweimal kurz 'klack', während das Mündungsfeuer aus dem Schalldämpfer herauszüngelte. Stallard riß seine Waffe unter der Jacke hervor. Eine schlanke, zierliche SIG P 5000  - nicht so ein Schädelzerplatzer wie die großkalibrige Norman, um die der Kerl mit der Baseball-Kappe seine Hände gekrallt hatte.

Das Projektil der Norman 321-Z fetzte Stallard durch die Stirn. Die Wucht des Aufpralls ließ ihn nach hinten fliegen. Der durch seinen Todeskrampf verursachte Schuß aus Cade Stallards P 5000  ging ungezielt in die Decke, fetzte ein  daumengroßes Stück aus einem Holzbalken heraus. Der Kerl knallte regelrecht auf den Boden. Blut und Hirnmasse spritzten bis zur Tür.

Der zweite Schuss des Killers mit der Baseball-Kappe traf 'Carlo' nur einen Sekundenbruchteil später in die Brust. Eine hektische Bewegung war dem Besitzer des Bistros zum Verhängnis geworden. Der Killer hatte wohl geglaubt, daß 'Carlo' eine Waffe ziehen wollte.

Die Wucht des Treffers schleuderte Carlo bis zum Tresen. Er knallte mit dem Hinterkopf gegen das Holz, blieb in eigenartig verrenkter Haltung liegen.

Ein dritter Schuß war auf Jenny Yin gemünzt.

Aber diese wich zur Seite. Haarscharf zischte das Projektil an ihr vorbei, durchdrang die Fensterscheibe und ließ sie zerspringen.

Jenny Yin schoß ihren Armbandnadler ab. Auf kurze Distanz eine treffsichere und wirkungsvolle Waffen.

Die Nadel erwischte den Killer am Hals. Röchelnd sank der Getroffene zu Boden und blieb regungslos liegen.

Jenny Yin erhob sich, rannte zum Hinterausgang.

Sicherheitshalber. Zu ihrem Hovercar zurückzukehren war zu gefährlich.

Wahrscheinlich reagierten eventuelle Komplizen des Killers, die dort vielleicht auf der Lauer lagen, ziemlich sauer auf die Tatsache, dass Jenny Yin ihren Komplizen erschossen hatte. Die Söldnerin rannte durch einen engen Korridor, erreichte die Hintertür und durchquerte anschließend einen trostlosen Hinterhof. Vollgestellt mit parkenden Fahrzeugen und Müllcontainern. Durch die schmale Einfahrt erreichte sie eine Straße. Hundert Meter weiter befand sich eine Station der Subway-Magnetbahn. Dort war sie sie sicher.

Vorerst. 

ERSTER TEIL:  SPUREN

"Byzanz war das zweite Rom, Moskau das dritte. Aber jetzt entsteht hier am Baikalsee das vierte Rom! Wie Phönix aus der Asche ersteht das alte Imperium zu neuem Glanz. Wir, Zar von Gottes Gnaden, stehen in der Nachfolge der großen Kaiser Konstantin, Justinian, Peter und Stalin."

Phönix Fjodor Zakitin I., regierender Zar des Eurasischen Commonwealth, anläßlich der Einweihung des Regierungspalastes in der neuen Hauptstadt Rom-4 (ehemals Irkutsk).

*

SY.N.D.I.C-Agent Conroy wirbelte herum, hob seine Ooni MDK. Der Schuß war beinahe lautlos, nur ein klackendes Geräusch war zu hören. Das Projektil erwischte den schwarz gekleideten Söldner, der urplötzlich aus dem Hauseingang heraus getreten war.

Ein guter Schuß.

Der Söldner, der es auf Conroy abgesehen hatte, trug Sturmhaube und Tarnanzug, dazu ein ultramodernes Sturmgewehr vom Typ Sabal X2. Es verschoß sowohl Explosivgeschosse, als auch breit streuende Splitterprojektile. Aus so kurzer Distanz durfte man jemanden mit einem Sabal-Gewehr nicht zum Schuß kommen lassen. War die Waffe nämlich mit Splittergeschossen geladen, so gab es kaum eine Chance, einem Treffer zu entgehen. Und diese Treffer waren in jedem Fall tödlich.

Jeder Splitter gab beim Auftreffen ein schnell wirkendes tödliches Gift ab. Selbst ein vergleichsweise harmloser Treffer bedeutete in der Regel das Ende.

Es gab nur eine Chance gegen jemanden mit einer Sabal zu bestehen: Man mußte schneller sein und Morton Conroy war schneller.

Das Projektil der Ooni MDK durchdrang den Hals des Söldners, ließ ihn gurgelnd zurück taumeln. Unter der Sturmhaube drang ein röchelnder Laut hervor. Blut spritzte. Der Maskierte strauchelte zu Boden, griff sich an den Hals. Ein zweiter Schuß machte ihm endgültig den Garaus.

Morton Conroy nahm die MDK in die Rechte, pirschte sich an die nächste Hausecke heran. Die verlassene Ruinenstadt glich einem Labyrinth, einem Labyrinth voll von Söldnern, die bis an den Rand mit psychoaktiven Drogen vollgepumpt waren. Konditionierte Kampfmaschinen, die teilweise genetischen Veränderungen unterworfen worden waren, die sie so exakt an die Erfordernisse ihres tödlichen Handwerks angepaßt hatten wie es bei keiner Söldnergeneration zuvor in der Geschichte der Menschheit der Fall gewesen war. Die typischen Söldner-Implantate beschleunigten ihre Reflexe derart, daß ein Normalmensch kaum eine Chance gegen sie hatte. 

Dazu waren sie mit den modernsten Waffen des späten 21. Jahrhunderts ausgestattet.

Aber selbst waffenlos waren sie gefährlich.

Auch mit bloßen Händen pflegten sie mit eiskalter Präzision zu töten.

Blitzschnell.

Ihr Ziel war es Morton Conroy zu jagen und zu töten. Eine Situation in der Conroy schon mehr als einmal gewesen war. Seltsamerweise gewöhnte man sich daran aber nie wirklich, denn Gewöhnung bedeutete Routine. Routine im negativen Sinn, Nachlässigkeit. Verlangsamte Reaktion. Mentaler Trägheit. Man konnte es drehen und enden wie man wollte. Es lief immer auf dasselbe hinaus.

Den vorzeitigen Tod.

Conroy wußte nur zu gut, daß ein unaufmerksamer Augenblick gegen einen Gegner wie diese Söldner den Tod bedeuten konnte.

Conroy nahm die Ooni MDK jetzt mit beiden Händen, tauchte aus seiner Deckung hervor, ließ blitzschnell den Blick schweifen, aber da war niemand.

Eine enge Gasse befand sich vor ihm. Zu beiden Seiten zwei-, dreistöckige Häuser, deren Fassaden an die Brownstone-Häuser in Old New York erinnerten. Die Fensterscheiben waren größtenteils zersprungen. In den Dächern und hin und wieder auch im Mauerwerk klafften große Löcher. Spuren von Einschlägen.

An manchen Stellen konnte man sehen wie die Steine aus denen das Mauerwerk gefertigt war, regelrecht zusammengeschmolzen waren. Die Folgen des Einsatzes von Plasmagranaten, ging es Conroy durch den Kopf.

Alles schien ruhig.

Conroy trug einen Kampfhelm. Unten links auf der Sichtscheibe des herunter gelassenen Helmvisiers leuchtete ein Display auf. In dem Helm waren verschiedene Sensoren integriert, unter anderem auch ein Gerät, das feinste Erschütterungen aufzeichnete, sowie Geräusche.

Die Geräusche wurden elektronisch verstärkt und auf gewisse Merkmale hin untersucht. Der interne Helmrechner hatte in einer Entfernung von nicht mehr als fünfzig Metern ein Geräusch aufgezeichnet, was er als Folge von menschlichen Schritten identifizierte.

Conroy setzte zu einem kurzen Spurt an.

Halte dich nirgendwo auf, wo du keine Deckung hast, ging es ihm durch den Kopf. Zweifellos eine der wichtigsten Grundregeln im Häuserkampf.

Morton Conroy war darin perfekt ausgebildet worden. Dies war eine Situation, die ihm aus zahllosen Einsätzen im Dienst der Free States of America nur allzu vertraut war.

Als Conroy die Brownstone-Mauer eines vierstöckigen Gebäudes in seinem Rücken wußte, fühlte er sich einigermaßen sicher, drehte sich noch einmal herum. An der übernächsten Ecke glaubte er eine Bewegung erkennen zu können.

Conroy warf sich gerade noch rechtzeitig in eine Nische. Etwas zischte durch die Luft, drang nur wenige Meter neben Conroy durch das Mauerwerk, riß ein etwa kopfgroßes Loch hinein. Sekundenbruchteile später erfolgte die Detonation. Die gesamte Hausfront platzte regelrecht auseinander.

Morton Conroy wurde von der Druckwelle erfaßt, konnte die Hitze spüren. Dutzende von Steinbrocken trafen ihn und flogen durch ihn hindurch.

"Conroy!" hörte er eine Stimme.

Conroy drehte sich herum. Der Söldner schoß erneut auf ihn. Das Geschoß drang jetzt von hinten durch Conroys Körper, trat vorne wieder aus.

Ein mattes Lächeln flog über Conroys harte Züge.

"Simulation beendet. Sie sind leider tot", war im Helmdisplay zu lesen.

Die Ruinen verschwanden ebenso, wie der Söldner, der sich inzwischen noch näher an Conroy herangearbeitet hatte.

Conroy befand sich in einem kahlen Raum, nicht größer als zwanzig Quadratmeter. Er setzte den Helm ab, steckte das perfekte Ebenbild seiner Ooni MDK ins Rückenholster. Es handelte sich nicht um eine echte Waffe, sondern um etwas, das man mit einem luxuriöseren Joystick vergleichen konnte.

Ein Mann in Uniform war durch die Tür in den Raum getreten, schloß sie jetzt hinter sich.

Conroy kannte ihn nicht, hatte ihn noch nie gesehen. Da war er sich hundertprozentig sicher. Conroy hatte einen Blick für Gesichter.

"Agent Conroy?" fragte der Mann in Uniform.

Conroy nickte.

"Und wer sind Sie?"

"Leutnant Dalglish. Ich habe den Auftrag, Sie nach New Washington zu bringen."

"In wessen Auftrag handeln Sie?"

"General Stryker. Ihre Erholungspause ist beendet." Leutnant Dalglish näherte sich. Mit einer gewissen Lässigkeit, die in eigenartigem Kontrast zu seiner äußerst korrekten Uniform stand, steckte er eine Hand in die Hosentasche. Er grinste.

Irgendetwas gefiel Conroy an diesem Mann nicht. Er konnte es nicht genau erklären, aber er entschied, daß er ihn nicht mochte.

"Wie ich sehe, halten Sie sich fit, Conroy", sagte Dalglish. "Das ist gut so." Er klopfte gegen die kahle Wand des Simulatorraums. "Dies ist einer der besten Kampfsimulatoren, die es gibt. Nur der Geheimdienst verfügt darüber, nicht einmal die Army."

"Ich weiß", sagte Conroy.

Dalglish hob die Augenbrauen. "Und? Wie ist Ihr Eindruck? Es ist beängstigend realistisch, nicht wahr?"

"Ich habe die Erlaubnis, hier zu trainieren", sagte Conroy.

"Daran zweifle ich nicht. Aber jetzt kommen Sie, wir dürfen keine Zeit verlieren."

"Worum geht es?"

"Das kann ich Ihnen nicht sagen, Agent Conroy."

"Sie können nicht oder Sie wollen nicht?"

Auf diese Frage blieb Dalglish die Antwort schuldig.

*

Der Raum war vollkommen fensterlos. Man hatte Morton Conroy hinab in die Katakomben unterhalb des MILCOM- Gebäudes von New Washington geführt.

Leutnant Dalglish war die ganze Zeit über nicht von Conroys Seite gewichen. So als ob er Angst hätte, daß ich hier niemals ankommen würde, ging es Conroy durch den Kopf. Vertrauen war gut, Kontrolle besser. Nach dieser Devise wurde in allen Behörden verfahren. Die militärischen Stellen der Free States of America (FSA) waren da ebensowenig eine Ausnahme wie SY.N.D.I.C. Die neugegründete Einheit von Spezialisten zur Terrorbekämpfung im Dienst der FSA-Regierung.

Vielleicht traut man dir auch in den höheren Etagen nicht vollkommen, dachte Conroy. Aber wundert dich das wirklich? Wie weit würdest du jemanden trauen, der aus den Strafkolonien des Mondes geholt worden ist, um den Trouble Shooter zu spielen?

Vertrauen war ein Luxus, den man sich auf der Geheimhaltungsstufe eins nur in Grenzen erlauben konnte.

Das war für Conroy nichts Neues.

Einen schnellen Blick ließ er durch den kahlen Raum schweifen.

Genau drei Personen befanden sich hier. Das bläuliche Neonlicht verlieh diesem Ort den diskreten Charme eines Folterkellers.

General Cyril Eugene Stryker, seines Zeichens Drei-Sterne-General, war der Kommandant von SY.N.D.I.C. Der General musterte Conroy mit teilnahmsloser Miene. Stryker stellte so etwas wie das politische Bindeglied zur Regierung der FSA dar. Neben ihm hatte Oberst Richard Sheehy Platz genommen, der als leitender Direktor dieser Sondereinheit fungierte. Er war mit der eigentlichen Planung und Koordinierung der Operationen betraut, während Stryker der Mann für die übergreifenden Direktiven war.

Der dritte Mann im Raum war Peter Tronta. Morton Conroy kannte ihn seit langem. Sie hatten gemeinsam in der Ultra Force gedient. Peter Tronta hatte damals unter Conroys Kommando gestanden und so wußte Conroy die Fähigkeiten dieses Mannes durchaus zu schätzen. Wenigstens ein ehrliches Gesicht hier im Raum, ging es Conroy durch den Kopf.

Er nickte Peter Tronta kurz zu.

Dieser erwiderte die Geste knapp.

Der blonde, blauäugige, erst vor kurzem für SY.N.D.I.C. angeworbene Mann hatte das Talent, sich in beinahe jeden Computer einloggen zu können. Seine Brillanz im Umgang mit allen Spielarten der Computertechnik war legendär.

Conroy hatte Tronta zum letzten Mal vor vier Wochen gesehen, als sie beide aus Tibet zurückgekehrt waren. Conroy hatte dort für die Zerstörung der sogenannten Basis Alpha gesorgt, einer ehedem internationalen Forschungsstation, die aber mittlerweile vollkommen unter der Kontrolle des Pan-Pazifischen Blocks (PPB) gestanden hatte.

Tronta war ihm auf seinem ersten SY.N.D.I.C.-Einsatz zusammen mit einem weiteren Agenten namens Major Angus Santana von Schrinagar aus entgegen gekommen und hatte Conroy schließlich geholfen, den Einflußbereich des Pan-Pazifischen Blocks zu verlassen.

Leutnant Dalglish nahm Haltung an, salutierte. Ein Mann, der so stark auf sein korrektes Auftreten achtet, daß er gar nicht merkt, wie lächerlich er dabei wirkt, dachte Conroy.

"Sie können gehen, Leutnant Dalglish", sagte General Stryker.

"Ja, Sir!"

Über das zackige Gehabe des Leutnants konnte Conroy nur grinsen. Er selbst hatte für derlei nichts übrig, fand es eher pittoresk.

Dalglish verschwand. Die Schiebetür schloß sich selbsttätig hinter ihm. Conroy sah ihm kurz nach. Stryker deutete auf einen der noch freien Formsessel.

"Setzen Sie sich, Conroy", forderte der General den ehemaligen Ultra Force-Kämpfer und Häftling auf dem Mond auf. Nur Conroys Berufung ins SY.N.D.I.C-Team hatte ihn aus der Hölle von Luna gerettet. Aus einer Hölle entkommen, um in eine andere geschickt zu werden... Du hättest dir vielleicht vorher besser überlegen sollen, worauf du dich einläßt.

Conroy gehorchte und nahm Platz.

"Danke", murmelte er.

Der General musterte Conroy eingehend. Seine Augenbrauen zogen sich dabei zusammen und gaben ihm etwas Falkenhaftes. Eine Furche bildete sich auf der Stirn.

"Ich hoffe, Sie haben sich nach Ihrem letzten Einsatz einigermaßen erholt?" knurrte er schließlich.

Conroy lächelte dünn.

"Das habe ich", sagte der SY.N.D.I.C-Agent. Beiläufig blickte er zu Peter Tronta zu. Dieser erwiderte den Blick. Conroy fragte sich plötzlich, warum sie sich seit der Rückkehr aus Asien nicht mehr gesehen hatten. Dasselbe galt im übrigen für Professor Auburn, den Conroy aus der im Himalaya gelegenen Forschungsstation Basis Alpha befreit hatte.

Vielleicht steckte irgendeine Absicht dahinter, uns voneinander zu isolieren, ging es Conroy durch den Kopf. Solange wie die Befragungen andauerten, verstehe ich das ja... Aber danach? Verstehe einer die Logik der Geheimdienstbürokraten.

"Man hört, daß Sie einiges dafür tun, um fit zu bleiben", stellte Stryker fest. "So etwas hört jeder Vorgesetzte gerne."

"Reine Gewohnheit."

"Verstehe..."

"Auf dem Mond war das eine Frage des Überlebens. Schon wegen der geringen Schwerkraft und dem damit verbundenen Abbau von Muskelgewebe und Knochen."

"Sie benutzen einen Army-Simulator."

"Das ist richtig."

"Zur Zeit trainieren Sie im Level 432-D."

"Lassen Sie mich elektronisch überwachen?"

"Zu Ihrem eigenen Schutz, Conroy."

"Natürlich."

Das erzählt er mir alles nur, um zu demonstrieren, daß er alles über mich weiß, überlegte Conroy.

"Eine lobenswerte Dienstauffassung", meinte Stryker. Er lehnte sich etwas zurück und wirkte jetzt etwas entspannter.

"Warum bin ich hier?" fragte Conroy und dachte: Komm endlich auf den Punkt!

Stryker lächelte matt.

"Sie sind der Typ, der am liebsten gleich zur Sache kommt, nicht wahr?"

"So ist es", nickte Conroy. "Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, daß ich die letzten Wochen durchaus nicht nur damit verbracht habe, mich zu erholen oder im Simulator zu trainieren."

"Oh, ich weiß worauf Sie anspielen", sagte Stryker. "Aber die ausführlichen Befragungen konnten wir Ihnen nicht ersparen, wie Sie verstehen werden. Schließlich sind die Erkenntnisse, die Sie während Ihrer letzten Mission gesammelt haben, für uns von außerordentlich großer Wichtigkeit."

"Haben Sie etwas über diese Söldnerin herausgefunden, die mich im Himalaya fast umgebracht hätte?" fragte Conroy.

"Jenny Yin..."

"Das war sicherlich nicht ihr richtiger Name. Aber Frauen mit der Tätowierung der Ryoto-Garde dürften nicht allzu häufig in den Datenbänken zu finden sein. Mit ein paar Tricks..."

"Ihre ID-Parameter passen auf eine gewisse Samantha Takagi, Tochter einer Amerikanerin und eines Japaners, ehemaliges Mitglied der Ryoto-Garde und für ihre besondere Grausamkeit bekannt. Sie saß in einem FSA-Gefängnis in der Todeszelle. Von da an verliert sich jede Spur. Jemand scheint viel Energie darauf verwendet zu haben, ihre Datenspuren zu verwischen." Stryker aktivierte eine Projektion. Sie zeigte das Gesicht einer jungen Frau. Halbasiatin. Die Züge waren sehr ebenmäßig, die Augen leuchteten grün. "Ist sie das?"

Conroy nickte.

"Ja."

Erinnerungen stiegen in Conroy auf. Erinnerungen an die letzte Begegnung mit Jenny Yin/ Samantha Takagi – oder wie immer wahrer Name nun auch lauten mochte. Sie hatten in der Kälte des Himalaya miteinander gekämpft. Jenny war geflohen. Im Schneesturm hatte sich jede Spur von ihr verloren.

Für wen sie arbeitete, lag als weiterhin im Dunkeln.

Klar war nur, daß sie sich offenbar ebenso für die Station Basis Alpha und Professor Auburns Forschungen interessiert hatte, wie die SY.N.D.I.C-Zentrale unter General Stryker und die Regierung der FSA.

"Die einzige Aufnahme, die wir von ihr finden konnten. Alle anderen bei der erkennungsdienstlichen Behandlung erhobenen Daten gingen verloren: DNA-Test, Fingerprints, Iris-Scan, telemetrische Gesichtsvermessung..."

Conroy pfiff durch die Zähne.

"Sie muß mächtige Freunde haben."

"Der Free States Intelligence Service fahndet nach ihr. Und wenn wir etwas über sie erfahren, werden Sie unterrichtet."

Conroys Lächeln war dünn. Ich glaube Ihnen kein Wort, General! Sie werden mich niemals informieren. Dazu kenne ich diesen Laden hier nun schon zu gut. Selbst nach so kurzer Zeit.

Laut sagte er: "Freut mich zu hören."

"Haben Sie irgendein... persönliches Interesse an Jenny Yin alias Samantha Takagi?"

"Nein."

Pause.

Strykers Gesicht wirkte jetzt ausdruckslos.

"Sie wollten ja, daß ich auf den Punkt komme."

"Ja."

"Vergessen Sie die Lady am besten fürs erste. Vor Ihnen liegt eine heikle Aufgabe."

Stryker wandte sich an Sheehy und nickte ihm leicht zu. "Alles weitere können Sie jetzt übernehmen, Oberst Sheehy."

"Jawohl, Sir!" war Sheehys knappe Antwort.

Er richtete den Blick auf Conroy.

"Um noch einmal auf Ihre Erkenntnisse zurück zu kommen, die Sie bei Ihrer letzten Mission gewonnen haben", begann er, brach dann ab und musterte Conroy einige Augenblicke lang nachdenklich. Sheehys Augen verengten sich dabei. "Sie erwähnten während Ihrer Befragung und haben dies auch in Ihrem Bericht niedergelegt, daß in der tibetanischen Basis Alpha eine Art Dimensionstor errichtet worden ist."

"Sie sollten Auburn danach fragen", unterbrach Conroy. "Der weiß mehr über diese Dinge. Sagen Sie mir jetzt nicht, daß ich den Professor völlig umsonst aus den Fängen des Pan-Pazifischen Blocks befreit habe."

"Wir haben Auburn befragt. Davon können Sie ausgehen", erwiderte Sheehy leicht gereizt.

Dieses Dimensionstor war eine Art Nebenprodukt bei der Suche nach einem Überlichtantrieb gewesen. Conroy war auf die andere Seite gelangt, eine Welt, die möglicherweise Tausende von Lichtjahren von der Erde entfernt war und von kriegerischen, insektoiden Intelligenzen beherrscht wurde. Intelligenzen, die eine Art Zoo angelegt hatten, der aus Angehörigen aller möglichen Spezies bestanden hatte, darunter auch einige humanoide Rassen. Glücklicherweise war es gelungen, diesen Zugang zu jener fremden Welt wieder zu schließen. Denn was immer der Erde auch an hausgemachten Gefahren drohen mochte, einer Invasion dieser technisch hochentwickelten Insektoiden wäre der blaue Planet vollkommen schutzlos ausgeliefert gewesen. Keine der drei Großmächte der Erde, weder die Free States of America, noch das Eurasische Commonwealth noch der Pan-Pazifische Block unter der Führung Chinas hätten gegenüber einem derartigen Angreifer auch nur die geringste Chance einer erfolgreichen Abwehr gehabt.

Richard Sheehy erhob sich.

Er machte ein paar Schritte, blieb dann stehen und aktivierte eine Projektion. Eine der Wände verwandelte sich in einen Bildschirm.

In Lebensgröße erschien dort die Drei-D-Projektion eines grauhaarigen, kleinen Mannes, der deutliches Übergewicht hatte.

"Das ist Professor Dr. James McCauly, 58 Jahre alt und Inhaber eines Lehrstuhls für Archäologie an der Colombia University", erklärte Sheehy. "McCauly leitet zur Zeit eine Expedition im Amazonasgebiet. Vor kurzem gelang ihm dort eine Entdeckung, die uns nun, nachdem wir Ihren Bericht und die Aussagen von Professor Auburn kennen, in einem neuen Licht erscheinen."

"Wie darf ich das verstehen?" fragte Conroy.

"Warten Sie einfach ab und sehen Sie sich dies hier an." Per Knopfdruck aktivierte Sheehy die nächste Projektion. Sie zeigte ein etwa zwei Meter großes insektoides Wesen, das exakt jener Spezies glich, der Conroy auf der anderen Seite des Dimensionstors begegnet war.

General Stryker, der die ganze Zeit über aufmerksam Conroys Gesicht gemustert hatte, stellte fest: "Es scheint sich bei Ihnen ein gewisser Wiedererkennungseffekt einzustellen, Conroy."

Conroy atmete hörbar aus.

"Kann man wohl sagen!" knurrte er.

Ein Schwall von Erinnerungen kam in ihm hoch.

Erinnerungen an Basis Alpha, in den einsamen eiskalten Höhen des Himalaya gelegen...

Und an eine fremde Welt, deren Geschöpfe wie aus den Höllenbildnissen eines Hieronymus Bosch entlehnt wirkten...

*

Morton Conroy erhob sich.

Er starrte wie gebannt auf die Projektion in Drei-D-Qualtität.

"Woher stammt dieses Bild?" fragte er. "Heißt das etwa, es gibt weitere Zugänge zu diesem galaktischen Zoo oder was immer auch ich dort gesehen haben mag?"

"Nein, glücklicherweise gibt es keine Anzeichen für diese Annahme", erwiderte Sheehy.

Conroy hob die Augenbrauen.

"Ich hatte zwar eine Schläfenkamera während meines Aufenthaltes in der anderen Welt  dabei, aber wenn das Bild aus dem aufgenommenen Material stammen würde, müßte ich mich an die Szene erinnern. haben. Außerdem ist die Qualität wohl auch zu gut..."

"Sie haben recht", gestand Sheehy. "Die Aufnahmen stammen von einer holographischen Spezialkamera, wie sie unter anderem von Archäologen verwendet wird."

"Archäologen?" echote Conroy. Er wirkte überrascht.

Sheehy nickte. Er lehnte sich etwas zurück, tickte mit den Fingern auf der Tischplatte herum.

"Sie haben richtig gehört, Agent Conroy. Um auf Ihre ursprüngliche Frage zurückzukommen: Dieses Foto stammt von Professor McCaulys Amazonasexpedition, die eigentlich einem rätselhaften Bauwerk galt, das die Indios als Haus der Götter