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77 Denkmale für heutige und frühere Berufe und Tätigkeiten werden in diesem Büchlein vorgestellt, vom Kiepenkerl zum Leineweber, vom Reifschneider zur Rindenklopferin. Für Liebhaber von Bronzedenkmälern und für jeden, der an der Geschichte des Arbeitslebens und der örtlichen Wirtschaft auch in kleineren Städten interessiert ist.
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Seitenzahl: 35
Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
Norddeutschland
NRW
3.1 Ruhrgebiet
3.2 Westfalen
3.3 Rheinland
Rheinland-Pfalz und Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
Sachsen-Anhalt
Europa
8.1 Belgien
8.2 Niederlande
Schlusswort
Zum Autor
Quellennachweis
Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland bereits mehr als 1000 Städte besucht und im restlichen Europa 1000 weitere Städte. Bei manchen dieser Städtebesuche stieß ich auf interessante Bronzefiguren und andere Personendenkmäler.
Im Sommer 2022 fasste ich den Beschluss, die 77 interessantesten Personendenkmäler in einem kleinen Taschenbuch aufzulisten. Das wäre jedoch eine etwas beliebige Sammlung geworden und so entschied ich, es thematisch weiter einzugrenzen. Es entstanden so Bände zu städtischen Originalen, zu fiktiven Personen, zu Architekten und Stadtplanern und zu Humoristen. Dennoch hatte ich meine Sammlung von Statuen und anderen Denkmälern zu Personen noch nicht ausgeschöpft. Deshalb der vorliegende weitere Band zu Denkmälern zu heutigen und früheren Berufen, zu Arbeitern, Bauern und Handwerkern. Das Buch möchte die bekanntesten arbeitsbezogenen Denkmale, wie den Kiepenkerl in Münster und den Leineweber in Bielefeld, vorstellen, aber auch eher seltene Berufe präsentieren. In ehemaligen Schwerindustriestädten sind oft Denkmäler für Stahlarbeiter (Hüttenarbeiter) zu finden, in auch kleineren ehemaligen Bergbauorten gibt es häufig Denkmäler für Bergleute. In weniger industrialisierten Kleinstädten und im ländlichen Raum überwiegen Handwerkerdenkmale.
Ich freue mich, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet, die es lehrreich und unterhaltsam finden. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, die eine oder andere Figur selbst in Augenschein zu nehmen.
Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Denkmäler.
Isny im Mai 2023
Richard Deiss
Berlin ist voller Gedenktafeln, während, vor allem in den Stadtteilen, Skulpturen seltener sind. Die Dichte berufsbezogener Skulpturen ist deutlich geringer als in kleineren Orten mit spezifischer Handwerkstradition. Solche Skulpturen sind auch typischer für den ländlichen Raum. Gibt es Tourismus oder soll dieser gefördert werden, sind Städte auch geneigter, solche Skulpturen als örtliche Attraktionen aufzustellen. Das ist vielleicht auch der Grund, warum diese in Mecklenburg-Vorpommern häufiger zu sehen sind als in Brandenburg. Die meisten Skulpturen dieses Kapitels fanden sich in Mecklenburg, darunter auch solche zu lokalen Originalen, wie dem Grimmener Straßenfeger Otto Pingel (1907-1982)
Bildhauerin: Gisela Krüger, Bronze, 2009
Standort: Norderhinterstr., vor dem Wasserturm
Berlin
Bauarbeiter
1972 wurde in Berlin-Mitte am Alex vor der Kulisse von DDR-Plattenbauten Gerhard Rommels Bauarbeiterdenkmal eingeweiht. Dieses besteht aus Bronzereliefs, die an Betonblöcken befestigt sind und verschiedene Szenen rund um das Baugeschehen darstellen, von der Planung bis zur konkreten Bauausführung. Größere Platten zeigen Gruppen von Arbeitern, runde Medaillons Portraits individueller Arbeiter.
Bildhauer: Gerhard Rommel (1934-2014), Bronze, 1968
Standort: Grunerstr. 1 (Mitte, nähe Alex)
Grabow
Porterbrauer
Christian Rose (1803-1877) war ein deutscher Brauer und Gastwirt. Er braute 1853 als einer der ersten in Deutschland einen Porter. Dieser wurde schnell zur Spezialität der Brauerei und es wurde in Grabow bis 1990 gebraut. Seit 2018 erinnert eine Bronzeplastik von Bernd Streiter daran.
Bildhauer: Bernd Streiter, Bronze, 2018
Standort: Rosestraße
Goldleistenarbeiter
Nach 148 Jahren endete 2014 in Grabow mit dem Ende der 1866 durch den Glaser Theodor Heinsius begonnenen Goldleistenproduktion eine lange Handwerkstradition. Während die Produktion in Heinsius Fabrik auch in der DDR-Zeit fortgeführt worden war, geriet die Firma in der Nachwendezeit in zunehmende Schwierigkeiten und 1995 wurde der Betrieb eingestellt. Neue kleinere Firmen setzten die Produktion jedoch fort. Doch die Nachfrage nach Goldrahmen sank weiter und schließlich wurde im Jahr 2014 in Grabow die Produktion ganz eingestellt. Vorher wurde jedoch durch Bernd Streiter den Goldleistenarbeitern in Grabow ein Denkmal gesetzt.
Bildhauer: Bernd Streiter, Bronze, 2013
Standort: Hafen Canalstr.
Grimmen
Waschfrau
Waschfrauen gab es früher in allen Orten. In manchen Kleinstädten haben sie sogar ein Denkmal bekommen. Meist werden die Waschfrauen jung und, was körperliche Reize betrifft, recht offenherzig dargestellt, so auch in Grimmen, wo die Bildhauerin Gisela Krüger die Figur gestaltet hat.
Bildhauer: Gisela Krüger, Bronze, 2006
Standort: Bahnhofstraße
Erdölkumpel
Ab den frühen 1960er Jahren begann im mecklenburgischen Grimmen die Erdölförderung und zeitweise arbeiteten 2000 Menschen daran 250 000 Tonnen Öl pro Jahr aus dem Boden zu holen. Wenige Jahre nach der Wende wurde die Förderung jedoch aus Wirtschaftlichkeitsgründen eingestellt. Etwa 50 Jahre nach Beginn der Förderung wurde für die Erdölkumpel ein Denkmal aufgestellt.
Bildhauer: Gisela Krüger, Bronze, 2012
Standort: Heinrich-Heine-Straße