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Die Gedichte im vorliegenden Band „Kirschblütenscherze“ sind Liebes- und erotische Gedichte, gelegentlich als Akrostichon oder Haiku-Variationen. Sie spiegeln die Sehnsucht und die Erfüllung in der Liebe wider.
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Seitenzahl: 53
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Birgit Heid lebt in Landau/Pfalz und schreibt seit vielen Jahren Lyrik und Kurzprosa. Sie ist im Vorsitz des Literarischen Vereins e.V. sowie Mitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Ihre Gedichte finden sich in verschiedenen Anthologien, z.B. in „FlussAuf FlussAb“ im Lothar Seidler Verlag, Heidelberg, 2014 und regelmäßig im „Haiku-Jahrbuch“ der Edition Blaue Felder, herausgegeben von Volker Friebel, Tübingen.
Bereits von ihr erschienen sind 2015 bei BoD die Lyrikbände
„Zeitumstellung“ und „Miniaturen aus der Pfalz“.
Birgit Heid leitet in Landau eine Autorengruppe und organisiert
Lesungen und literarische Veranstaltungen.
Die Gedichte unter dem vorliegenden Titel „Kirschblütenscherze“ sind Liebes- und erotische Gedichte, gelegentlich als Akrostichon oder Haiku-Variationen.
Berührt
was beinah
ausgesprochen
Festlichkeit
Vintage
Frühstück
Berührungspunkte
Haiku der Sehnsucht
Held
Rosarot
Untertöne
Handgepäck
Minutenstill
Sternstunde
Kokon
Im Sonnenspiegel
Daunenworte
Spiel
Liebesbrief
Schweigen
Sehnsucht
Butterblumenblüte
Nicht nah genug
Deine Hand
Dämmergrau
Laube
Spiegelsaal
Weißblüte
Winterflirren
Nebel
Berührt
Ungefragt
Kontinente
Rücken
Tantalus
Betagte Liebe
Vordergründigkeit
Weißes Zelt
Feuchter Sand
Kopiert
Smalltalk
Seidentuch
Sozialschmarotzerin
Unkenrufe
Süßer Schmerz
Schöpferisch
Que sera
Nachtwind
Fingerspur
Wollefäden
Libellenmais
Lese
Kamelientraum
Vestalin
Wackelpeter
Reste
Märztag
Sanddüne
Ausderzeitgeworfensein
Flusshäutig
Wohnung
Flüsterflügler
Hinter Glas
Nachklang
Mirzas Nebel
Hibiskuszelt
Purzelbäume
Goldener Oktober
Regaratomobilee
Zitadelle
Honigtropfen
Altrhein
Wegmarkierung
Spiegelungen
Flaum und Flora
Duft der Weltumseglung
Näher
Sommertag
Nah
Räume
Genuss
Spielplatz
Ströme flossen
Tanzende Dreizeiler
Lila Lilie
Webe
Abgelegt
Sanftmut
Kirschblütenscherze
Weiße Seeros
Buchstabenweise
Einheimlich
Novembersonntag
Vorverlegt
Teelichte
Fliederträume
Eiland
Halme des Sommers
Regenbogen
Honigdüne
Benetz
Hafen der Lust
Geheimnis
Mitternacht
Schlucht
Märchen
Bastei
Orangentropfen
Osterfrühstück
Gras
Mondelang
Kleine Maske
Ritt
Pergamentstaub
Schmelzpunkt
Feuchtgebiet
Kuckuck
Entspannt
Werden Wald
Lavendelduft
Bewohner
Eine Festlichkeit liegt eingebettet
in den Fingerlüften denn wir streben
dem Zenit entgegen sind wir Zweige
einer Kletterblume deren Sehnsucht
dem Dreiviertelmond entgegendringt
dem leichten Schnee wir tanzen und
umschlingen uns selbst in der
kriechenden Erschöpfung nach den
saisonalen Kontroversen sind die
Lager in diversen Häfen eingewiesen
und die Gegenseiten kalt das Zimmerlicht
verhängt mit dem herabgelassnen
Segel deinem Duft so voller Festlichkeit
den Silbertönen und den Saitenvibrationen
Fingerlüftchen zwischen Bootstür und
der ausgeworfnen Angel bis zum Horizont.
Überkommne Tage waren es in denen wir uns
nur durch Wolkenlöcher aus der Ferne sahn
im Sturm der Gezeiten ich fieberte meinen
vergangenen Träumen entgegen
die Bilder die ich sah trieben mich in
Zweifelkreise unabhängig vom Merlot
die Lebenslinien fuhr ich auf dem Sperrholz nach
gelegentlich war etwas Farbe schon darin
grün wie die bedeutungsleeren Augen
gesättigter Sehnsucht
aus dem Kleinkind war ein Mann geworden
und auch ich badete gern um verkrustete Ansichten
aufzuweichen und mit Radiorauschen fortzuspülen
während du deine Harmonika in Liebe hieltest
begegnete mir dein Bruder von damals
wie hoffnungsfroh und hinreißend
nun leben wir die Märchen rückwärts
wollen übereinstimmend die Richtung
dirigieren bis unsere Finger blasig sind
von Alters her.
Mit deinen Gedanken
moussierte der Milchkaffee
in unseren gewellten Bechern
voll glühender Takte
an Tapetenschweifungen entlang
beredeten sich ältere Verliebte
unter dem Schirm der Musik
ich zog die Familienstory
aus meinem Regal
doch sie hatte sich leichthin
verändert seit damals
das lachende Glück
inmitten gemeinsamer Arbeit
das Leben spielt manchmal
verworrene Lieder
am Fenster
das Frühstück bei Tiffany.
Begegnungen in deiner Leidenschaft
entdecke ich die Melodie des Lachens
rational gehst du in meine deine Themen
über unsre Zeit hältst du die Hand wie
himmelsgleich wir sehen in die Ferne wenn der Kuckuck
ruft wir blicken uns aus größter Nähe an und
uverblümt erforschen deine Hände meinen Körper
neigen sich im Angesicht der Leidenschaft wir
greifen nach den Sternen und wir finden viele
schützenswerte Ewigkeitsmomente denen ich mich
preisgebe wir weben weiter an der Basis fest und
umfangreich ich sehe immer tiefer in dein Herz so
nestwarm meinen kühlen Fingern gegenüber
kluge Sätze deines weichen bartgerahmten Mundes
tanzen Walzer ohne Ende nah bei mir so hast du dich mir
eingeprägt und dieser Boden trägt uns jahreweit.
Dunkeldurchsichtig
überspannt er die Hügel
Ameisenschritte
In deine Richtung
unsere Sehnsüchte
begegnen sich dort
Hast ein Bild von mir
mit deinen Fingern gewebt
unter der Decke
Meine Gedanken
bei dir angekommen
Reise einer Melodie
Ein Held bist du
weil du in komplizierten Dingen
Vorsicht zeigst
nicht deine Meinung jedem geigst
nur weil sie mehrheitsfähig ist
und weil du nicht vergisst
dass es auch Gegenstimmen gibt
die ihre eignen Argumente kennen
doch lässt du deutlich spüren
dass es auch Grenzen gibt
die absolut nicht antastbar
dort lässt du keine Meinungsleere zu
auch wenn es eigentlich
sonst niemanden bewegt
weil man nur vor der eigenen Haustür fegt
und vor den Konsequenzen gern die Augen schließt
du weißt dass man auch ohne Geld genießt
und rennst nicht einem Möchtegerne hinterher
der seine Fähigkeit nicht stetig optimiert
nur weil ihn jeder frequentiert
du bleibst dir selber treu
doch Langeweile fällt dir schwer
mit dir ist jeder Morgen neu.
An dich
an diesem Abend
denken
und das Glas
in meiner Hand
das jemand
einst
aus Frankreich
mitgebracht
gefüllt
mit Spätburgunder
warm
und
samtig
so wie du
damals
am Strand
unter den Pinien
und wie tief
du mich
mit deinen
feinen Gesten
seinerzeit
bereichert hast
sind meine Wangen
rosarot
geheimnisvoll
wie heut
der Wein.
Grenzenüberwindend tanzt du auf der Schnur
geknotet zwischen den Kanälen deren Ufer
überwuchert von Ideen wie Verästelungen
die sich an den Händen greifen über uns
bis wohin bist du meinen eigenen Erzählungen
gefolgt die ich für dich in einen Schrein gelegt
mit einer Eingangstür die bei Betreten läutete
am Blick nach oben wird mir schwindelig
noch tragen Bäume wasserwärts ihr Winterkleid
mit schwülstiger Umrandung und fingierten
Fernglasblicken die ein andres Leben hell
erleuchten lösen wir die Finger von den Untertönen.
Deine zart gepflanzten Worte
wecken mich auf beinah
unhörbare Weise
ich las aus deinem Blick
dich ganz vollkommen
angedeutet
du trugst dein Handgepäck
du Wandervogel