Kirschblütenscherze - Birgit Heid - E-Book

Kirschblütenscherze E-Book

Birgit Heid

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Beschreibung

Die Gedichte im vorliegenden Band „Kirschblütenscherze“ sind Liebes- und erotische Gedichte, gelegentlich als Akrostichon oder Haiku-Variationen. Sie spiegeln die Sehnsucht und die Erfüllung in der Liebe wider.

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Birgit Heid lebt in Landau/Pfalz und schreibt seit vielen Jahren Lyrik und Kurzprosa. Sie ist im Vorsitz des Literarischen Vereins e.V. sowie Mitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Ihre Gedichte finden sich in verschiedenen Anthologien, z.B. in „FlussAuf FlussAb“ im Lothar Seidler Verlag, Heidelberg, 2014 und regelmäßig im „Haiku-Jahrbuch“ der Edition Blaue Felder, herausgegeben von Volker Friebel, Tübingen.

Bereits von ihr erschienen sind 2015 bei BoD die Lyrikbände

„Zeitumstellung“ und „Miniaturen aus der Pfalz“.

Birgit Heid leitet in Landau eine Autorengruppe und organisiert

Lesungen und literarische Veranstaltungen.

Die Gedichte unter dem vorliegenden Titel „Kirschblütenscherze“ sind Liebes- und erotische Gedichte, gelegentlich als Akrostichon oder Haiku-Variationen.

Berührt

was beinah

ausgesprochen

Inhaltsverzeichnis

Festlichkeit

Vintage

Frühstück

Berührungspunkte

Haiku der Sehnsucht

Held

Rosarot

Untertöne

Handgepäck

Minutenstill

Sternstunde

Kokon

Im Sonnenspiegel

Daunenworte

Spiel

Liebesbrief

Schweigen

Sehnsucht

Butterblumenblüte

Nicht nah genug

Deine Hand

Dämmergrau

Laube

Spiegelsaal

Weißblüte

Winterflirren

Nebel

Berührt

Ungefragt

Kontinente

Rücken

Tantalus

Betagte Liebe

Vordergründigkeit

Weißes Zelt

Feuchter Sand

Kopiert

Smalltalk

Seidentuch

Sozialschmarotzerin

Unkenrufe

Süßer Schmerz

Schöpferisch

Que sera

Nachtwind

Fingerspur

Wollefäden

Libellenmais

Lese

Kamelientraum

Vestalin

Wackelpeter

Reste

Märztag

Sanddüne

Ausderzeitgeworfensein

Flusshäutig

Wohnung

Flüsterflügler

Hinter Glas

Nachklang

Mirzas Nebel

Hibiskuszelt

Purzelbäume

Goldener Oktober

Regaratomobilee

Zitadelle

Honigtropfen

Altrhein

Wegmarkierung

Spiegelungen

Flaum und Flora

Duft der Weltumseglung

Näher

Sommertag

Nah

Räume

Genuss

Spielplatz

Ströme flossen

Tanzende Dreizeiler

Lila Lilie

Webe

Abgelegt

Sanftmut

Kirschblütenscherze

Weiße Seeros

Buchstabenweise

Einheimlich

Novembersonntag

Vorverlegt

Teelichte

Fliederträume

Eiland

Halme des Sommers

Regenbogen

Honigdüne

Benetz

Hafen der Lust

Geheimnis

Mitternacht

Schlucht

Märchen

Bastei

Orangentropfen

Osterfrühstück

Gras

Mondelang

Kleine Maske

Ritt

Pergamentstaub

Schmelzpunkt

Feuchtgebiet

Kuckuck

Entspannt

Werden Wald

Lavendelduft

Bewohner

Festlichkeit

Eine Festlichkeit liegt eingebettet

in den Fingerlüften denn wir streben

dem Zenit entgegen sind wir Zweige

einer Kletterblume deren Sehnsucht

dem Dreiviertelmond entgegendringt

dem leichten Schnee wir tanzen und

umschlingen uns selbst in der

kriechenden Erschöpfung nach den

saisonalen Kontroversen sind die

Lager in diversen Häfen eingewiesen

und die Gegenseiten kalt das Zimmerlicht

verhängt mit dem herabgelassnen

Segel deinem Duft so voller Festlichkeit

den Silbertönen und den Saitenvibrationen

Fingerlüftchen zwischen Bootstür und

der ausgeworfnen Angel bis zum Horizont.

Vintage

Überkommne Tage waren es in denen wir uns

nur durch Wolkenlöcher aus der Ferne sahn

im Sturm der Gezeiten ich fieberte meinen

vergangenen Träumen entgegen

die Bilder die ich sah trieben mich in

Zweifelkreise unabhängig vom Merlot

die Lebenslinien fuhr ich auf dem Sperrholz nach

gelegentlich war etwas Farbe schon darin

grün wie die bedeutungsleeren Augen

gesättigter Sehnsucht

aus dem Kleinkind war ein Mann geworden

und auch ich badete gern um verkrustete Ansichten

aufzuweichen und mit Radiorauschen fortzuspülen

während du deine Harmonika in Liebe hieltest

begegnete mir dein Bruder von damals

wie hoffnungsfroh und hinreißend

nun leben wir die Märchen rückwärts

wollen übereinstimmend die Richtung

dirigieren bis unsere Finger blasig sind

von Alters her.

Frühstück

Mit deinen Gedanken

moussierte der Milchkaffee

in unseren gewellten Bechern

voll glühender Takte

an Tapetenschweifungen entlang

beredeten sich ältere Verliebte

unter dem Schirm der Musik

ich zog die Familienstory

aus meinem Regal

doch sie hatte sich leichthin

verändert seit damals

das lachende Glück

inmitten gemeinsamer Arbeit

das Leben spielt manchmal

verworrene Lieder

am Fenster

das Frühstück bei Tiffany.

Berührungspunkte

Begegnungen in deiner Leidenschaft

entdecke ich die Melodie des Lachens

rational gehst du in meine deine Themen

über unsre Zeit hältst du die Hand wie

himmelsgleich wir sehen in die Ferne wenn der Kuckuck

ruft wir blicken uns aus größter Nähe an und

uverblümt erforschen deine Hände meinen Körper

neigen sich im Angesicht der Leidenschaft wir

greifen nach den Sternen und wir finden viele

schützenswerte Ewigkeitsmomente denen ich mich

preisgebe wir weben weiter an der Basis fest und

umfangreich ich sehe immer tiefer in dein Herz so

nestwarm meinen kühlen Fingern gegenüber

kluge Sätze deines weichen bartgerahmten Mundes

tanzen Walzer ohne Ende nah bei mir so hast du dich mir

eingeprägt und dieser Boden trägt uns jahreweit.

Haiku der Sehnsucht

Dunkeldurchsichtig

überspannt er die Hügel

Ameisenschritte

In deine Richtung

unsere Sehnsüchte

begegnen sich dort

Hast ein Bild von mir

mit deinen Fingern gewebt

unter der Decke

Meine Gedanken

bei dir angekommen

Reise einer Melodie

Held

Ein Held bist du

weil du in komplizierten Dingen

Vorsicht zeigst

nicht deine Meinung jedem geigst

nur weil sie mehrheitsfähig ist

und weil du nicht vergisst

dass es auch Gegenstimmen gibt

die ihre eignen Argumente kennen

doch lässt du deutlich spüren

dass es auch Grenzen gibt

die absolut nicht antastbar

dort lässt du keine Meinungsleere zu

auch wenn es eigentlich

sonst niemanden bewegt

weil man nur vor der eigenen Haustür fegt

und vor den Konsequenzen gern die Augen schließt

du weißt dass man auch ohne Geld genießt

und rennst nicht einem Möchtegerne hinterher

der seine Fähigkeit nicht stetig optimiert

nur weil ihn jeder frequentiert

du bleibst dir selber treu

doch Langeweile fällt dir schwer

mit dir ist jeder Morgen neu.

Rosarot

An dich

an diesem Abend

denken

und das Glas

in meiner Hand

das jemand

einst

aus Frankreich

mitgebracht

gefüllt

mit Spätburgunder

warm

und

samtig

so wie du

damals

am Strand

unter den Pinien

und wie tief

du mich

mit deinen

feinen Gesten

seinerzeit

bereichert hast

sind meine Wangen

rosarot

geheimnisvoll

wie heut

der Wein.

Untertöne

Grenzenüberwindend tanzt du auf der Schnur

geknotet zwischen den Kanälen deren Ufer

überwuchert von Ideen wie Verästelungen

die sich an den Händen greifen über uns

bis wohin bist du meinen eigenen Erzählungen

gefolgt die ich für dich in einen Schrein gelegt

mit einer Eingangstür die bei Betreten läutete

am Blick nach oben wird mir schwindelig

noch tragen Bäume wasserwärts ihr Winterkleid

mit schwülstiger Umrandung und fingierten

Fernglasblicken die ein andres Leben hell

erleuchten lösen wir die Finger von den Untertönen.

Handgepäck

Deine zart gepflanzten Worte

wecken mich auf beinah

unhörbare Weise

ich las aus deinem Blick

dich ganz vollkommen

angedeutet

du trugst dein Handgepäck

du Wandervogel