Kleiner Tod im Großen Garten - Bodo Dringenberg - E-Book

Kleiner Tod im Großen Garten E-Book

Bodo Dringenberg

4,9

Beschreibung

Eine laue Sommernacht in den Herrenhäuser Gärten, ein Liebespaar vergnügt sich zwischen den Rabatten. Doch was vom nächtlichen Schäferstündchen übrig bleibt, ist nicht sehr appetitlich – eine Leiche mit eingeschlagenem Schädel. Bodo Dringenbergs kurze Krimis zeigen Hannovers abseitige Geschäftigkeit. In der Titelgeschichte 'Kleiner Tod im Großen Garten' liegen Erotik und Verbrechen nah beieinander. Auch im hellen Sonnenschein an den Ricklinger Kiesteichen ist das ewige Dunkel nah. Und wenn sich vermeintlich harmlose Boule-Spieler mit Kokain-Dealern einlassen, dann kann das schnell der letzte große Wurf gewesen sein. Vier zeitgenössische Erzählungen legt Bodo Dringenberg, der Erfolgsautor des historischen Krimis 'Mord auf dem Wilhelmstein', vor und kann dabei nicht ganz von Inseln lassen: Was der eigenbrötlerische Andreas Linden aus dem gleichnamigen hannoverschen Stadtteil erlebt, als er sich auf einer Nordseeinsel vom Beziehungsstress erholen möchte, ist ebenso skurril wie tödlich …

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Seitenzahl: 224

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www.zuklampen.de

Informationen zum Buch

Grün ist die Farbe des Lebens. Im Hannover der kurzen Krimis von Bodo Dringenberg wird das üppige Grün der Parks und Gärten zur Farbe des Todes.

Eine laue Sommernacht in den Herrenhäuser Gärten, ein Liebespaar vergnügt sich zwischen den Rabatten. Doch was vom nächtlichen Schäferstündchen übrig bleibt, ist nicht sehr appetitlich – eine Leiche mit eingeschlagenem Schädel. Bodo Dringenbergs kurze Krimis zeigen Hannovers abseitige Geschäftigkeit. In der Titelgeschichte »Kleiner Tod im Großen Garten« liegen Erotik und Verbrechen nah beieinander. Auch im hellen Sonnenschein an den Ricklinger Kiesteichen ist das ewige Dunkel nah. Und wenn sich vermeintlich harmlose Boule-Spieler mit Kokain-Dealern einlassen, dann kann das schnell der letzte große Wurf gewesen sein. Vier zeitgenössische Erzählungen legt Bodo Dringenberg, der Erfolgsautor des historischen Krimis »Mord auf dem Wilhelmstein«, vor und kann dabei nicht ganz von Inseln lassen: Was der eigenbrötlerische Andreas Linden aus dem gleichnamigen hannoverschen Stadtteil erlebt, als er sich auf einer Nordseeinsel vom Beziehungsstress erholen möchte, ist ebenso skurril wie tödlich …

Informationen zum Autor

Bodo Dringenberg, Jahrgang 1947, lebt seit 1972 in Hannover. Er veröffentlicht literarische Texte und sprachgeschichtliche Untersuchungen, schreibt für diverse Rundfunkanstalten und konzipiert kulturelle Veranstaltungen. Sein im Jahre 2007 bei zu Klampen erschienener historischer Krimi »Mord auf dem Wilhelmstein« ist bereits in der 3. Auflage.

Bodo Dringenberg

Kleiner Tod im Großen Garten

Kurzkrimis

Impressum

©2010 zu Klampen Verlag · Röse 21 · D-31832 Springe

[email protected] · www.zuklampen.de

Herausgegeben von Susanne Mischke

Titelgestaltung: Angelika Konietzny (www.izwd.de), Hannover

Konvertierung: Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,

KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart

ISBN 978-3-86674-079-2

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.ddb.de› abrufbar.

Für Anneke

Kleiner Tod im Großen Garten

Lass den Schnee gewölbter Brüste

Meine Totenbahre sein

Johann Christian Günther

Ein schwül-feuchter Spätsommermorgen lastet auf Hannovers Großem Garten. Bis auf den blutroten Streifen am Osthimmel ist es noch düster. Vom Westen her nähert sich dumpfes Wummern; Keuchen, Japsen, geflüsterte Wortbrocken, unterdrückte Schreie sind im grünen Gartenbereich des barocken Parks zu vernehmen. Die Geräusche von nah und fern werden lauter, mischen, überlagern und verdichten sich. Einer von zweien scheint gleich so weit zu sein, denkt der im Grünen Lauernde.

Draußen, am östlichen Außenrand der Graft, die mit ihrem Wasser den Großen Garten wie ein U umfängt, liegt dick eingehüllt ein Mann. Ein hochgewachsener Streifen aus Brennnesseln und Schilf schirmt ihn vom Park aus ab. Vor patrouillierenden Polizeiwagen gewährt ihm der Graftdeich völligen Sichtschutz. Plötzlich lärmen Enten und Teichhühner, ein Schwan faucht böse auf, ein Blitz zuckt und Donnergrollen hallt nach. Der Aufgeschreckte erhebt sich mitsamt seinem Schlafsack, schiebt dessen Kapuze vom Kopf und angelt sich seine Brille. Fast vor ihm, inmitten dieser dämmerigen Kakophonie, steigt eine schlanke, langhaarige Frau aus dem mit Teichrosen dicht bedeckten Wasser. Triefend, mit Blättern, Schleimfäden und Stängeln drapiert, schluchzt sie mehrfach auf und rennt tropfensprühend davon, Richtung Bahnhaltestelle.

»Undine«, ächzt der Obdachlose, seine schon lange verschüttete Bildung mobilisierend. Er setzt seinen ramponierten Zylinder auf und stiert der davonstiebenden Wasserfrau nach, bis sie hinter dem Deich verschwunden ist. Anscheinend hat sie ihn nicht bemerkt. Der Lärm der Wasservögel ebbt ab, anschwellendes Donnergrollen überlagert ihn. Der Schlafsackbewohner, nun hellwach geworden, blickt nachdenklich zum Großen Garten hinüber, während heftig der Regen einsetzt.

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