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Roman für Jugendliche von 12–16 Jahren, auch als Unterrichtslektüre an weiterführenden Schulen geeignet, Fach: Deutsch, Klasse 7–10. Leseschwache Schüler – gerade an der Förderschule, Hauptschule, Gesamtschule oder auch noch an der Realschule – geben schnell frustriert auf, wenn die Lektüre zu schwer, zu lang und zu langweilig ist. Diesen Frust können Sie sich und Ihren Schülern mit den Taschenbüchern aus der Reihe K.L.A.R. ersparen: Eine insgesamt geringe Textmenge, überschaubare Leseabschnitte, ein leicht verständliches Vokabular und die Sprache des Alltags helfen Ihren Schülern, sichere Leser zu werden. Durch aktuelle Themen aus der Lebenswelt der Schüler bekommen sie Lust am Lesen und Mut zum Weiterlesen. +++ Zum Inhalt: Julian ist in den Augen seiner Mitschüler der "nette Junge von nebenan" – was ihn zunehmend nervt. Als ihm bei einem Streit die Hand ausrutscht, stellt er fest, dass er mit der Anwendung von Gewalt den Respekt einer Gruppe von Mitschülern gewinnt. Schon bald ist Julian Teil einer Clique, die es mit dem Gesetz nicht so genau nimmt, und deren Alltag von Kleinkriminalität bestimmt wird. Ihre Straftaten – z. B. im Kiosk oder im Gameshop etwas mitgehen lassen – geben ihm einen ganz neuen Kick. Doch als er mit einem neuen Freund eine Tankstelle überfällt und dabei plötzlich seinem Bruder gegenübersteht, begreift Julian, dass in seinem Leben etwas völlig schiefläuft …
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Seitenzahl: 91
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Impressum
Titel
Kurz – Leicht – Aktuell – Real
Komm, lass uns ein Ding drehen!
Autor
Armin Kaster
Titelbildmotiv
© haveseen – Fotolia.com
Verlag an der RuhrMülheim an der Ruhrwww.verlagruhr.de
Ab 12 Jahre
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.
© Verlag an der Ruhr 2014
E-Book ISBN 978-3-8346-3276-0
eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net
Begleitendes Unterrichtsmaterial:K.L.A.R. – Literatur-Kartei:„Komm, lass uns ein Ding drehen!“Kl. 7–10, 64 S., A4, Papph.ISBN 978-3-8346-2624-0
„Fertig!“
Mit diesem Ausruf endet es immer, wenn ich ein Buch geschrieben habe. Und so rief ich auch diesmal „Fertig!“ – allerdings leiser als sonst. Es war kurz vor Weihnachten, ich hatte mich hinter meinen Schreibtisch verkrochen und tagelang eine Geschichte geschrieben, die mir einige Wochen zuvor eingefallen war. In jedem Fall war alles am 22. Dezember fertig. Und dann ging es für mich in die Ferien. Doch die Geschichte von Julian hing mir noch lange nach. Es klingt vielleicht komisch, aber irgendwie tat er mir leid. Wie konnte ihm nur so viel Mist passieren? Ich überlegte sogar, die Geschichte noch einmal umzuschreiben.
Am Ende (mittlerweile waren die Ferien vorbei) ließ ich alles so, wie es war. Ich kam zu dem Schluss, dass einem solche Dinge passieren können, wenn man seinen Kummer und seine Wut zu lange hinunterschluckt. Julian hatte sich zu viel gefallen lassen und nicht „Stopp!“ gerufen, wenn ihn etwas nervte. Und dann … Aber lies jetzt selbst, was mit Julian geschah!
Einen herzlichen Gruß!
Armin Kaster
Über die Rechtsberaterin
Ulrike Hinrichs arbeitet als selbstständige Rechtsanwältin, Mediatorin und Coach in Hamburg und Berlin. Zudem ist sie Dozentin für Recht und Ausbilderin für Mediation.
Die Autorin engagiert sich für das ehrenamtliche Projekt des Berliner Anwaltsvereins „Anwälte gehen in die Schule“, bei dem sie ihm Rahmen von Schulbesuchen Jugendlichen zu Fragen rund um das Thema Recht Rede und Antwort steht.
Im Verlag an der Ruhr sind von Ulrike Hinrichs erschienen:
■ ZuRecht finden. Lexikon und Rechtsratgeber für Jugendliche.
■ Unsere Tochter nimmt nicht am Schwimmunterricht teil.50 religiös kulturelle Konfliktfälle in der Schule und wie man ihnen begegnet.
Webseite der Autorin:
www.verhandlungsraum.de
„Hau ihn weg!“
Hannes fing an, zu lachen.
Doch Julian beachtete seinen älteren Bruder nicht. Ein kurzer Sprung, dann kam er wieder auf die Beine. Gerade war er mit einem Skater zusammengeprallt und dabei gestürzt.
Anfängerfehler. Mehr nicht.
„Hey, Julian, pass auf!“, rief Hannes.
Jetzt raste ein Auto auf Julian zu und hätte ihn fast erwischt.
„Das war knapp“, lachte Hannes und schlug Julian auf die Schulter.
„Nix passiert“, sagte Julian.
Mit ein paar Sätzen war er auf der anderen Straßenseite. Er musste über einen hohen Zaun klettern.
Dahinter lag eine Villa mit einer Auffahrt, die so breit wie ein Highway war. Überall wuchsen Blumen und exotische Pflanzen.
„Whoa!“, rief Julian.
Schnell sprang er über die Auffahrt zum Eingang der Villa und verschanzte sich hinter einer Marmorsäule.
„Und jetzt?“, fragte Hannes.
„Wart ab …“, erwiderte Julian.
In dem Moment flog die Tür auf und ein Mann mit einer riesigen Knarre trat ins Freie.
Er sah sich um. Aber Julian war hinter der Säule gut versteckt.
„Ich muss hinters Haus!“, sagte Julian.
Ein Weg führte neben der Villa in einen Garten mit Swimmingpool. Unter einem ausladenden Sonnenschirm lag eine Frau im Liegestuhl und schlürfte einen Drink. Julian betrat das Haus durch den Hintereingang.
„Alter, sieh dir das an!“ Hannes rückte näher. In der großen Eingangshalle befanden sich mehrere Statuen aus Gold. An der Decke hing ein gigantischer Kronleuchter. Und am Fuß der Treppe stand ein Tisch, auf dem ein schwarzer Koffer lag.
„Da sind die Juwelen drin“, sagte Julian.
Er wollte sich gerade den Koffer schnappen, als der Typ mit seiner Knarre ins Haus stürzte. „Schieß!“, rief Hannes.
Doch der Typ war schneller. Er drückte mehrmals ab und Blut spritzte durch die Eingangshalle. Julians Spieler fiel nach vorn und blieb zuckend in der eigenen Blutlache liegen.
Große, gelbe Buchstaben erschienen auf dem Bildschirm:
Mission fehlgeschlagen!
„Mensch, Julian“, lachte Hannes und schlug seinem Bruder auf die Schulter. „Du bist und bleibst ein Loser.“
„Na, und?“, entgegnete Julian.
Er schob die Tastatur nach vorn und lehnte sich zurück.
Hannes stand in Trainingsklamotten neben ihm. Er war auf dem Weg ins Fitnessstudio. Bei genauer Betrachtung war Hannes fast doppelt so breit und einen Kopf größer als Julian. Außerdem hatte er seit zwei Wochen seinen Führerschein und fuhr ständig durch die Gegend. Er machte, was er wollte.
Und Julian?
Er war 15, Fahrradfahrer und ein mittelmäßiger Schüler.
Und gerade hatte er vor Hannes’ Augen die erste Szene seines neuen Computerspiels L.A. Fight vergeigt. Und zwar zum fünften Mal. Ein echt beschissenes Gefühl.
„Kannst du mal eben runterkommen?
Wir müssen den LKW abladen!“
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