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Ein Jugendroman über Männlichkeit, falsche Ideale und Selbstfindung, besonders geeignet als Klassenlektüre, 7. bis 10. Klasse +++ Kristian gilt als aggressiv und leicht reizbar. An der neuen Schule möchte er das alte Image endlich ablegen! Eigentlich ist er doch ganz anders. Nina erkennt das direkt. Bei ihr kann Kristian ganz er selbst sein. Wenn er nicht bei Nina ist, hängt er mit Jungs ab, die nicht nur auf dem Schulhof gefürchtet sind. Schnell fällt Kristian zurück in alte Verhaltensmuster und Nina stellt ihm ein Ultimatum... Weitere Infos zur Reihe: Leseschwache Schüler und Schülerinnen geben schnell frustriert auf, wenn die Lektüre zu schwer, zu lang und zu langweilig ist. Diesen Frust können Sie sich und Ihren Schülern und Schülerinnen mit den Taschenbüchern aus der Reihe K.L.A.R. ersparen: Eine insgesamt geringe Textmenge, überschaubare Leseabschnitte, ein leicht verständliches Vokabular und eine alltagsnahe Sprache sorgen für einen schnellen Leseerfolg, der die Kinder und Jugendlichen nach dem Unterricht auch zu Hause weiterlesen lässt. Die Jugendbücher sind somit ideal für die Leseförderung in der Sekundarstufe, vor allem als Schullektüre an Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen, geeignet.
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Seitenzahl: 72
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K.
L.
A.
R.
Impressum
Titel
Kurz – Leicht – Aktuell – Real
Alter! Willst du wirklich sein wie die?!
Autor
Armin Kaster
Titelbildmotiv
© Darren Baker – shutterstock.com
E-Book-Herstellung und Auslieferung
readbox publishing, Dortmund, www.readbox.net
Verlag an der RuhrMülheim an der Ruhrwww.verlagruhr.de
Ab 12 Jahre
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.
© Verlag an der Ruhr 2023
E-Book ISBN 978-3-8346-6420-4
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Plötzlich sieht Kristian Blut.
Der Junge, der vor ihm auf dem Boden liegt, hält sich die Hand vors Gesicht und wimmert vor Schmerz.
„Das … das wollte ich nicht“, stammelt Kristian und legt seine Hand auf die Schulter des Jungen. Doch der weicht zurück. Er hat Angst vor Kristian. Denn Kristians Faust hat sein Gesicht zertrümmert und das Blut tropft nun zwischen seinen Fingern auf den Boden. „Steh auf!“, ruft Kristian.
Er versucht, dem Jungen auf die Beine zu helfen. Doch der Junge zieht den Kopf ein und hält sich die Hände vor sein blutverschmiertes Gesicht.
Noch vor wenigen Minuten war der Junge obenauf. Er hatte sich über Kristian lustig gemacht, obwohl Kristian ihn gebeten hatte, damit aufzuhören.
Kristian bebte vor Wut.
Und als die umstehenden Jungs auch noch lachten, schlug Kristian mit der flachen Hand in das Gesicht des Jungen. Es sollte eine Warnung sein. Der Junge sollte aufhören, Kristian zu reizen.
„Alter?!“, rief der Junge ungläubig und hielt sich die Hand an die Wange. Dabei sah er zu den anderen Jungs und lachte hämisch.
„Sei still!“, zischte Kristian. „Sei endlich still!“
Aber der Junge machte weiter. Und die anderen lachten und stachelten den Jungen auch noch an.
Da brach es aus Kristian heraus.
Er schrie: „Hör! Endlich! Auf!“, und ließ seine Faust in das Gesicht des Jungen fliegen. Irgendetwas knackte darin und der Junge stieß einen gellenden Schrei aus.
Kristian schlug erneut in das Gesicht des Jungen, der daraufhin zu Boden ging und sich wie ein Wurm krümmte.
Kristian konnte sich nicht mehr bremsen.
Die Wut hatte ihn im Griff und er trat dem Jungen immer wieder in den Rücken.
Doch erst als Kristian das Blut im Gesicht des Jungen sah, hörte er auf. Es war, als hätte er selbst einen Schlag bekommen, der ihn zur Besinnung brachte.
Hinter der Tür war es still. Kristian stand im Flur der neuen Schule. Er war zu spät. Zehn Minuten nach dem Gong.
„Toller Anfang“, sagte Kristian zu sich selbst und klopfte an die Tür.
Kein Laut war zu hören.
Kristian klopfte erneut.
Da hörte er ein leises „Ja, bitte?“.
Kristian öffnete die Tür. Mehrere Augenpaare sahen ihn an. Rechts im Raum saß ein älterer Mann und fixierte Kristian mit fragendem Blick.
„Ich … äh, mein Name ist Kristian Machewski. Ich bin neu hier.“
Der Mann stand auf und trat hinter dem Pult hervor.
„Du bist vor allem zu spät“, sagte der Mann.
Verhaltenes Kichern machte sich in der Klasse breit.
Kristian spürte, wie er rot wurde.
Er sagte: „Entschuldigung. Ich habe …“
„Den Bus verpasst?“, unterbrach ihn der Mann. „Oder einen platten Reifen?“
Der Mann tat so, als würde er nachdenken.
Dann machte er einen Schritt auf Kristian zu und sagte: „Oder hat deine Mutter dich nicht geweckt?“
Das Kichern in der Klasse wechselte zu lautem Lachen. Kristian sah sich um wie ein gehetztes Tier.
Schließlich sagte er: „Ich habe die Klasse nicht gefunden.“
„Ah!“, rief der Mann und klatschte in die Hände. „Die Ausrede ist neu. Setz dich da hinten hin. Ich bin übrigens Herr Zelter, der Klassenlehrer dieses Haufens. Und das ist Kristian, euer neuer Mitschüler.“
Kristian entdeckte einen freien Platz in der hinteren Reihe. Doch als er sich gerade setzen wollte, stellte der Schüler, der dort saß, seinen Rucksack auf den freien Stuhl.
Kristian sah den Jungen an. Er spürte dieses Kribbeln im Nacken. Das kannte er nur allzu gut. Das Kribbeln kam, wenn die Wut in ihm aufstieg. Wegen dieser Wut war Kristian hier, in dieser Schule, in der Nachbarstadt, die er nicht kannte. Und wo man ihn noch nicht kannte. Hier sollte sein Neuanfang sein.
Auf dem Stuhl lag also dieser Rucksack, den Kristian mit einem schnellen Handgriff auf den Boden stellte.
Der Junge rief: „Hey!“, und Kristian setzte sich hin. Er versuchte, ruhig zu atmen.
„Was gibt’s, Giovanni?“, fragte Herr Zelter.
„Der Typ hat meinen Rucksack auf den Boden geworfen.“
Herr Zelter sah von Giovanni zu Kristian und zuckte mit den Schultern.
„Gut gemacht“, hörte Kristian einen Jungen sagen, der am Fenster saß. Neben ihm saßen zwei weitere Jungs, die Kristian mit einer Mischung aus Erstaunen und Begeisterung ansahen.
In der Pause stand Kristian in der Nähe der Eingangstüren. Die meisten Schülerinnen und Schüler beachteten ihn nicht.
Da entdeckte Kristian die drei Jungs, die ihn vorhin angesehen hatten. Sie kamen von den Toiletten zu ihm rüber. Ihre Schritte waren langsam. Sie wirkten irgendwie bedrohlich.
Mit einem kurzen Seitenblick musterte Kristian die Jungs, ob sie eine Gefahr für ihn bedeuten könnten.
„Wie heißt du?“, fragte einer der Jungs.
Er hatte kurze, blonde Haare und baute sich vor Kristian auf.
„Kristian, und du?“
„Rate mal“, sagte der Junge.
Kristian zuckte mit den Schultern. Dabei sah er dem Jungen in die kalten Augen.
„Bist ein ganz Harter, was?“, sagt der zweite Junge. Er war einen Kopf größer als der Blonde und hatte dunkle Haare, die ihm in die Stirn fielen.
„Keine Ahnung“, sagte Kristian und sah den dritten Jungen an. Der wich Kristians Blick aus und war noch etwas kleiner als der Blonde.
Im selben Moment ertönte der Gong.
Die Schülerinnen und Schüler gingen ins Schulgebäude zurück. Nur Kristian und die Jungs blieben voreinander stehen.
Da sagte der Blonde: „Ich heiße Julien.“
„Und ich bin Marvin“, verriet der Größere.
„Und das ist Said.“
Marvin klopfte Said, der scheu zu Boden blickte, auf die Schulter. Dann hielt er Kristian die Faust entgegen.
Kristian schlug mit seiner Faust dagegen und lächelte.
„Giovanni musst du nicht beachten“, sagte Marvin und strich sich eine Strähne aus der Stirn.
„Warum?“, fragte Kristian.
„Der ist ein Opfer“, sagte Julien.
Kristian wusste, dass er auf keinen Fall ein Opfer sein wollte. Aber ein Täter durfte er auch nicht werden. Kristian konnte sich an der neuen Schule keine Fehler erlauben.
Das hier war seine letzte Chance. Die durfte er nicht versauen.
„Hattest du Stress?“, fragte Julien. „Oder warum bist du hier?“
Kristian sagte: „Gab ein paar Probleme.“
Julien und Marvin grinsten schief. Und Said hob zum ersten Mal den Kopf und sah Kristian an.
Nach Schulschluss ließ sich Kristian Zeit, die Klasse zu verlassen. Er sah Julien, Marvin und Said im Flur stehen. Gerade hatte Marvin eine Schülerin gegen die Spinde geschubst, nur weil sie etwas zu nah an ihm vorbeigegangen war.
„Ey!“, rief ein anderes Mädchen.
„Ach, Nina, war klar“, stöhnte Marvin. „Rettest du wieder die Welt?“ Er drehte Nina den Rücken zu.
„Komm, Stella“, sagte Nina und ging mit dem Mädchen durch den Gang davon.
Kristian sah ihr hinterher.
Nina hatte lange, glatte Haare, die im Nacken zusammengebunden waren. Als sie die Tür zum Treppenhaus öffnete, sah sie sich noch einmal um. Ihr Blick traf Kristians Blick und Kristian spürte im selben Moment, wie sein Herz schneller schlug.
„Die kannst du vergessen“, sagte Marvin gepresst.
Kristian fragte: „Warum?“
Nina lief mit Stella über die Treppe nach unten.
„Vergiss sie einfach“, sagte Marvin.
Said hatte geschwiegen. Sein Blick wanderte zwischen Marvin, Julien und Kristian hin und her. Kristian fragte sich, was Said für ein Typ war. Er konnte ihn nicht einschätzen.
Als Kristian den Schulhof verließ, hielt der Bus an der Haltestelle. Neben ihm gingen die drei Jungs.
Kristian rief: „Bis morgen!“
Er sprang in den Bus und sah, wie Julien und Marvin vor dem Fenster standen und hineinsahen.
„Einfach nicht beachten“, hörte Kristian ein Mädchen sagen.