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Tom Knocker

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Beschreibung

Eine junge Kanadierin fährt mit einem netten Abenteuertouristen zu ihrer abgelegenen Villa, die sie von ihren Eltern geerbt hat. Er ahnt nicht, dass sie ihn bald im Keller einsperren wird und er ihren Gelüsten dienen muss. Ist sein Widerstand zwecklos und ihre Seele wirklich so schwarz?   Tom Knocker ist ein Pseudonym von Thomas Neukum.  

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Tom Knocker

Komm näher

Blond, schön, böse

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Motto

 

Frauen sind nicht etwa die besseren Menschen,

sie hatten bisher nur weniger Gelegenheit,

sich die Hände schmutzig zu machen.

 

Alice Schwarzer

Prolog

 

Sie parkte ihren Pick-up vor einer Imbissbar in Vancouver, Kanada. Ihr Geländewagen war keineswegs eine schlammgrüne Blechkiste, sondern der Lack funkelte schwarz in der milden Sonne. Goldblond wallten ihre Haare, als sie in knackigen Jeans ausstieg. Sie war jung, mittelgroß und atemberaubend schön.

Eine Schulgruppe mit Teenagerinnen trappelte zwischen ihr und den Hochhäusern vorbei. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab, sah woanders hin und betrat die Imbissbar.

Drinnen fanden sich zwei leere Tischchen und Hocker, aber oben an der Wand leuchtete eine illustrierte Menütafel. Hinterm Tresen stand ein dicker, alter Sack und leckte sich angesichts der Blondine seine Wulstlippen.

„Hi“, grüßte sie knapp.

„Hi!“ Das kleine Wort klang aus seinem Mund schrecklich aufgebläht. „Wie kann ich Ihnen dienen, Miss?“

„Ich hätte gern einen Vanilleshake mit viel dunkler Schokolade und wenig Zucker, aber dalli“, verlangte sie.

Er furchte seine Augenbrauen und machte sich geräuschvoll an die Arbeit. Noch bevor er fertig war, legte sie einen Zehn-Dollar-Schein auf den Tresen.

Der Kerl schob ihr den Becher rüber und wollte ihr das Wechselgeld geben. Doch sie drehte sich bereits um und sag­te über die Schulter: „Herzlichen Dank, der Rest ist für ein Rubbellos. Bye!“

Draußen auf einem Rohrstuhl saß ein attraktiver Bursche, den sie vorher nicht bemerkt hatte. Er trug eine offene Jacke. Ein Reiserucksack stand neben ihm, während er ein gebratenes Nudelgericht mit Gemüse aß. Dabei lächelte er sie mit seinen blauen Augen an.

Im selben Moment sog sie an ihrem Trinkhalm, genoss den samtig-kräftigen Geschmack und vergaß völlig zu schlucken. Dann redete sie sich jedoch ein, dass sie noch eine Menge zu erledigen hätte. Vielleicht riss sie sich nur deswegen von seinem Anblick los, weil er ihr zu gut erschien.

Sie stieg in ihren Pick-up und fuhr weg.

Doch zwei oder drei Stunden später bedauerte sie ihre Entscheidung. Auf der Lions Gate Bridge, die über einen Meeresarm des Pazifiks in den nördlichen Stadtrand führte, staute sich zu ihrem Verdruss auch noch der Feierabendverkehr.

Als sie mit angeschalteten Scheinwerfern endlich aus Vancouver herauskam, wirkte die Straße wie leergefegt. Trotz der Dämmerung zeichneten sich die Mountains in der Ferne ab. Die junge Frau fuhr unversehens an einem einsamen Wanderer mit Reiserucksack vorbei, schaute in den Rückspiegel und trat auf die Bremse.

Tatsächlich, er war es! Sie lehnte sich hinüber und öffnete die Beifahrertür.

„Hey, steig ein, ich nehm dich mit.“

„Oh, das ist sehr nett von dir“, sagte er überrascht.

Sofort stieg er mit abgeschnalltem Rucksack ein.

Sie fuhr weiter. „Wo willst du hin?“

„Irgendwohin.“

„Dann sitzt du im richtigen Auto“, lachte sie.

Aus den Lautsprechern drang rockig und gedämpft Nirvana – die Stimme der Revolte, die ohnegleichen auf dem letzten Loch pfiff.

„Das ist meine Lieblingsband“, sagte der junge Mann.

„Meine auch!“, erwiderte sie begeistert. „Dabei war ich noch nicht mal auf der Welt, als sich der musikbegabte Kurt Cobain das Hirn wegballerte.“

„Tja, ich ebenso wenig.“

Nach einer Schweigeminute sagte sie ungetrübt: „Ich heiße Jeannie. Wie du bestimmt weißt, ist das eine weibliche Form von dem Flaschengeist ›Dschinn‹.“

„Das klingt taff und süß zugleich. Mein Name ist Arvid“, stellte er sich vor. „Ich komme aus Florida, wo ich auch geboren wurde. Allerdings stammt meine Mutter aus München, Deutschland.“

„Echt?“

„Ja, ich arbeite in einem Outdoor- und Sportgeschäft, bin aber nicht fest angestellt. Denn ich würde mich als Individualist bezeichnen. Ich liebe jeden Abenteuerurlaub.“

„Wir beide werden uns blendend verstehen“, meinte Jeannie. Sie drosselte die Geschwindigkeit, um Arvid mit einem Seitenblick anzuflirten. Dann fügte sie hinzu: „Ich mache ein Online-Studium zur Informationstechnikerin, bin gerne auf alles vorbereitet und wohne zurückgezogen in den Bergen mit Wald um mich herum. Ehrlich gesagt, finde ich die Menschenmassen in der Stadt stressig.“

„Ich bin mit dir voll einer Meinung“, erwiderte Arvid. Er schätzte seine Chancen hoch ein, dass er mit Jeannie im Bett landen würde, und freute sich schon.

Sie bot ihm eine Wasserflasche an, die so kristallklar wie eine Gebirgsquelle war. „Möchtest du etwas trinken? Gebratene Nudeln vom Imbiss sind oft salzig, oder nicht?“

„Doch, das stimmt.“ Er nahm einen großen Schluck.

Mittlerweile summte nur noch der ruhigste, schwermütigste Song von Nirvana aus der Musikanlage. Arvid musste gähnen.

„Entschuldige, ich bin auf einmal furchtbar müde.“

„Macht doch nichts“, sagte Jeannie hinterlistig.

Obwohl er sich anstrengte, wach zu bleiben, fiel ihm das Kinn auf die Brust. Er schlief wie ein Stein.

Jeannie hielt mit dem Pick-up am Rand der Landstraße. Ohne auszusteigen, durchsuchte sie Arvids Hosen-, Jacken- und Rucksacktaschen. Sie nahm alle wichtigen Papiere an sich und schaltete sein Handy aus.

Ein abgefeimtes Schmunzeln umspielte ihre Lippen, als sie erneut auf das Gas trat und zu ihrem ausgeknockten Erlebnistouristen sagte: „Keine Sorge, der Spaß fängt erst an.“

Kapitel 1

 

Arvid erwachte mit Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen auf einem Steinboden. Er rührte sich ächzend im Halbdunklen. Über ihm an der Raumdecke hing eine gedimmte Lam­pe und verstärkte seine Verwirrung, statt für Klarheit zu sorgen.

Er tastete um sich und erkannte Gitterstäbe. Weshalb zum Teufel war er in einer Zelle? Die Eisenstangen erstreckten sich scheinbar mitten durch ein Untergeschoss und teilten es in Hälften. Alle vier Wände waren kahl.

Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein Treppenabsatz mit einer Panzertür. Plötzlich wurde sie geöffnet und grelles Licht angeschaltet.

Jeannie trat mit hochhackigen, schwarzen Stiefeln und zusammengebundenen Haar herein. Sie trug Lack und Leder.

„Na?“, schnurrte sie. „Wie hast du geschlafen?“

Arvid rappelte sich auf die Füße. Erst jetzt wurde ihm voll bewusst, dass er splitternackt war. Er wollte die Hände vor sein Gehänge halten, aber diese Geste erschien ihm noch beschämender als alles andere, und darum verzichtete er gleich wieder darauf.

„Sag mir, was das soll, Jeannie. Wo bin ich?“

„Wolltest du nicht irgendwohin,