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Wortschatz erweitern Kennen Sie jemanden, der mit seiner Eloquenz jedes Gespräch dominiert und stets bekommt, was er will? Haben Sie immer wieder das Gefühl, Ihr Potential nicht voll entfalten zu können, weil mangelnde Redekunst Ihnen im Wege steht? Und fragen Sie sich, ob es nicht vielleicht einen Weg gibt, diese vermeintliche Gabe einfach selbst zu erlernen? Dann ist dieses Hörbuch Ihr persönlicher Glückstreffer: Denn ja, rhetorisches Geschick lässt sich trainieren und hier finden Sie heraus, wie das kinderleicht geht! Systemische Fragetechniken Im Berufsleben steht man immer wieder vor Situationen, die Herausforderungen darstellen oder die sich gar zu ernsthaften Problemen entwickeln. Oft hält man sich im Team dabei mit langwierigen Diskussionen auf, die am Ende dann doch keine wirklich zufriedenstellende Lösung hervorbringen. Um Schwierigkeiten effizient bearbeiten zu können, ist daher die Beherrschung einer entsprechenden Gesprächsführung von großer Bedeutung. Besonders viel können Sie hier mit der passenden Fragetechnik erreichen. Rhetorik & Ausdrucksweise Ein gutes Gespräch verbindet. Es gibt viele Situationen, in denen die richtigen Worte Sie an Ihr Ziel bringen können. Bei Vorstellungsgesprächen, Verhandlungen, im Berufsleben allgemein, an der Kasse im Supermarkt oder der einfache Small Talk mit einem Freund; die richtige Kommunikation hilft Ihnen immer weiter. Allerdings ist es manchmal gar nicht so leicht, ein solches Gespräch zu führen. Kommunikation beinhaltet mehr als nur das gesprochene Wort. Führungskraft Geschafft - Sie haben die nächste Stufe der Karriereleiter erreicht. Endlich sind Sie Chef! Ob Sie bereits länger im gleichen Unternehmen arbeiten und Sie vom Teammitglied zum Vorgesetzten befördert wurden oder ob Sie als neue Führungskraft in eine Firma einsteigen: Die ersten Tage entscheiden darüber, wie erfolgreich Sie auf Ihrer neuen Position werden.
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Seitenzahl: 255
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WORTSCHATZ ERWEITERN
SYSTEMATISCHEFRAGETECHNIKEN
RHETORIK & AUSDRUCKSWEISE
FÜHRUNGSKRAFT
4 in 1 Sammelband
Kommunikation fürFührungskräfte
Alle Ratschläge in diesem Buch wurden sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
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Inhalt
Die 3 Säulen der Rhetorik
Vorwort
Die Kunst der Worte
Die 3 Säulen der Kommunikation
Die erste Säule: Verbale Kommunikation
Die 2. Säule: Nonverbale Kommunikation
Die 3. Säule: Paraverbale Kommunikation
Professionell kommunizieren leicht gemacht
Kommunikation als Verbindung: Noch mehr Tipps und Tricks
Aller guten Dinge sind drei
Im Alltag: Den Wortschatz erweitern
Systemische Fragetechniken für mehr Erfolg im Beruf
Das erwartet Sie in diesem Buch
Was bedeutet „systemisches Fragen“?
Den Hintergrund systematischer Fragen verstehen
Was können Sie daraus nun mitnehmen?
Die Varianten systemischer Fragen
Zirkuläre Fragen
Lösungs- bzw. ressourcenorientierte Fragen
Hypothetische Fragen
Wunderfragen
Begründungsfragen
Skalierungsfragen
Paradoxe Fragen
Weitere Fragetypen
Die Anwendung der Fragen
Beispiele aus der Praxis für die Praxis
Das Vorstellungsgespräch
Wachsende Konkurrenz
Bei Problemen mit Kunden
Bei Unzufriedenheit im Team
Allgemeine Tipps zur Vorbereitung auf ein Gespräch
Ein Schlusswort
Kommunikationstraining für Einsteiger
Das erwartet Sie in diesem Ratgeber
Grundlagen der Kommunikation
Der Schlüssel zum Erfolg
Basismodelle der Kommunikation
Verschiedene Kommunikationstypen erkennen und verstehen
Von Kopf bis Fuß vorbereitet
Körper – wenn unsere Körpersprache uns zu einem offenen Buch macht
Geist – das richtige Mindset regelt den Rest
Sprache – in der Sprache liegt die Kraft
Die vier Stadien erfolgreicher Gesprächsführung
Stadium 1: Gesprächseinstieg
Stadium 2: Wahl des Gesprächsthemas
Stadium 3: Interaktion mit dem Gegenüber
Stadium 4: Gesprächsschluss
10 Anfängerfehler und wie Sie sie vermeiden können
Langfristiger Erfolg
Führungskraft & Leadership – Das Praxisbuch
Das erwartet Sie in diesem Ratgeber
Was ist Führung und warum ist Führung zwingend notwendig?
Führungskraft – Ist das was für mich?
Diese Fehler sollten Sie als Führungskraft vermeiden
Die Erwartungen Ihrer Führungskraft sind unklar
Die zu erbringenden Ziele sind unklar definiert
Zu sparsamer Umgang mit Lob
Vorhandene Probleme sofort lösen wollen
Festgelegte und verankerte Prozesse innerhalb der ersten Tage verändern wollen
Fehlende Festlegung eines eigenen Meilensteinplans
Entscheidungen vorgeben und Überbetonung der Chefrolle „Ich bin jetzt der Chef”
Was zeichnet eine erfolgreiche Führungskraft aus?
Empathie
Vertrauen
Stärken erkennen und stärken
Loben und Ermutigen
Gegenseitig respektieren und wertschätzen
Erwartungen vorleben
Distanz
Höflichkeit und Fairness
Freude am Job
Offen und Kritikfähigkeit
Nehmen Sie Spannungen nicht persönlich
Authentisch / dem eigenen Stil treu bleiben
Der richtige Führungsstil als Voraussetzung zum Erfolg
Reifegrad 1: Diktieren
Reifegrad 2: Argumentieren
Reifegrad 3: Partizipieren
Reifegrad 4: Delegieren
Merkzettel: Die 10 hilfreichsten Tipps für Führungskräfte auf einen Blick
Die ersten 100 Tage als Führungskraft
1. Phase: Information über die Situation schaffen
2. Phase: Priorisierung der Feststellungen
3. Phase: Umsetzung der Veränderungspläne
Die Zeit danach …
Wie Sie ein erfolgreiches Hochleistungsteam aufbauen und Ihre Ziele erreichen
1. Forming
2. Storming
3. Norming
4. Preforming
Liste für den Selbstcheck: Sind Sie eine erfolgreiche Führungskraft?
Fazit
Wie Sie Ihre Ausdrucksweise, Wortschatz & Körpersprache sofort verbessern, um in jedem Gespräch selbstbewusst zu überzeugen
Matthias Vohs
W
er bist du?
Wo kommst du her?
Wo willst du hin?
Die Antwort auf die ersten beiden Fragen weißt du mit Sicherheit. Die Antwort auf die letzte Frage wandelt sich, weil sich im Laufe des eigenen Lebens auch die Ziele verändern. Jeder Mensch hat Träume und möchte etwas erreichen – ein Zeichen setzen, das an ihn erinnert, etwas, worauf er stolz zurückblicken und sagen kann: „Ja, daran habe ich gearbeitet und deshalb bin ich heute, wo ich sein will.”
Ein wichtiges Werkzeug in diesem Streben ist die Ausdrucksweise. Um sich einen Weg in die Riege derer zu bahnen, die dieses Streben in einem geweckt haben, ist ein passender Wortschatz durchaus von Vorteil. Ein Vorteil, der Zugehörigkeit signalisiert und in Akzeptanz resultiert. Dafür musst du allerdings nicht dein ganzes Vokabular umkrempeln. Denke an die großen Reden der Geschichte: Martin Luther Kings I have a Dream oder Winston Churchills Let Europe Arise! sind bis heute Gegenstand eingehender Analysen und zementieren die Rolle beider Männer in der Weltgeschichte. Dennoch sagen sie wenig über die Persönlichkeit dieser aus und sind selten selbst geschrieben. Die eingehende Wirkung einer Rede hängt nämlich mit der Rhetorik zusammen, nicht mit dem, was gesagt wird, sondern mit dem, wie es gesagt wird. Es hängt mit dem Zeitpunkt zusammen, zu welchem die Rede vorgetragen wird, damit sie auch den richtigen Ton trifft.
Das antike Griechenland hat namhafte Rhetoriker zu bieten, die diese Redekunst etabliert haben: Auf Isokrates und Demosthenes beispielsweise wird sich bis heute berufen, wenn sie Thema ist. Aus Worten lässt sich demnach um einiges mehr herausholen, wenn man die Fähigkeit besitzt, sie richtig zu verpacken. Deine Ausdrucksweise ist eng verknüpft mit deinem Wortschatz und dieser wiederum sagt genug über deinen Hintergrund aus, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Anders gesagt: Es ist egal, ob du in Jogginghose und Kapuzen-Pulli dasitzt oder einen Maßanzug trägst. Sprichst du selbstbewusst über ein Thema und zeigst ein ehrliches Interesse daran, sind Jogginghose und Kapuzen-Pulli zweitrangig. Genauso ist der Maßanzug vollkommen egal, wenn du wenig zu einem Gespräch beizutragen hast. Die perfekte Kombination ist und bleibt Selbstbewusstsein und Eloquenz. Die Macht der Worte ist nicht zu unterschätzen und deswegen musst du dafür sorgen, dass du die richtigen zur Hand hast, wenn es darauf ankommt. Sie sind ein Teil deines Repertoires, das stets wie ein Garten gepflegt, aber auch wie Messer gewetzt werden muss. So öffnest du dir selbst nicht nur die nötigen Türen, sondern sorgst auch dafür, dass sie dir aufgehalten werden.
D
ieses Buch kreuzt deinen Weg zu genau dem richtigen Zeitpunkt. Es ist der Zeitpunkt, an dem du beschlossen hast, etwas zu ändern. Der Moment, in dem dir klar geworden ist, dass dein Spiegelbild die einzige Person zeigt, gegen die du antrittst. Nicht als dein Gegner, sondern als deine Vorgängerversion. Das ist der einzige Vergleich, den du zu Beginn deines Strebens ziehen musst. Du willst nicht so sein wie jemand anderes, du willst nur besser sein als der, der du jetzt bist.
Überlege dir also, welche Rolle dein Wortschatz darin spielt. Was ist dir aufgefallen, und – vor allem – wann ist es dir aufgefallen? War es die Schüchternheit, die dich daran gehindert hat, an einem interessanten Gespräch teilzunehmen? Dein klopfendes Herz, das vielleicht raste, noch bevor du deine Präsentation überhaupt beginnen konntest? Das Pult, welches zitterte, weil deine Hände es taten? Dein Mund war trocken? Plötzlich konntest du deine eigene Schrift nicht mehr lesen? Und die ganze Zeit wartet dein Publikum gespannt darauf, dass du beginnst?
Es wartet…Und wartet…Und wartet.
Hast du gespürt, was ich beschrieben habe? Oder war dir dieses Gefühl nur zu vertraut und ich habe nur Salz in diese kleine, große Wunde gestreut? Brennt es, weil dir dieses Bild bekannt ist? Kannst du dir vorstellen, wie es brennen würde?
Das ist die Macht der Worte. Deshalb heißt es Redekunst – weil es eine Kunst ist, Bilder entstehen zu lassen, wenn man eigentlich keine Farben zur Hand hat, um sie zu malen, geschweige denn eine Leinwand. Die einzige Leinwand, die deine Worte haben, sind die Köpfe derer, zu denen du sprichst. Aus diesem Grund musst du wissen, was du sagst und wie du es sagst. Du musst wissen, was es ist, das dich dazu inspiriert, Menschen zu folgen. Menschen, die du eigentlich kaum kennst und die dich aber dazu bringen, erhobenen Hauptes für etwas einzutreten, das dir wichtig ist. Hast du dich je gefragt, warum das so ist? Was ist so überzeugend an ihren Worten und an ihrem Auftreten, das sie zu Führungspersönlichkeiten macht? Das sie beliebt macht und das dafür sorgt, dass sie auch in ihrer Abwesenheit Gesprächsstoff sind? Wortschatz! Ausdrucksweise, ja. Aber es ist Wortgewandtheit. Es ist Charakter, es ist Charme, es ist Humor. Es ist Stärke. Wortgewandtheit ist vor allem eine Stärke. Die Stärke der Aufmerksamkeit, denn die hat man, sobald man weiß, wie man sie bekommt. Hast du einmal den Dreh raus, fühlst du dich wie ein Fisch im Wasser. Dafür, dir dieses Gefühl näherzubringen, ist dieses Buch da. Und weil du es spüren und wissen willst, wie es ist, wenn Menschen dir zuhören wollen, hältst du es in der Hand. Es ist also die perfekte Kombination, um ein gestecktes Ziel zu erreichen. Wenn du dieses Buch schließt, wirst du sicher verstehen, was es mit den Geheimnissen der Worte und ihrer tiefgehenden Wirkung auf dich und deine Umwelt auf sich hat.
VerbalNonverbal
Paraverbal
W
enn man sich mit dem Thema Wortschatz beschäftigt, kommt zuerst die verbale Kommunikation in den Sinn. Natürlich denkt man an die richtige Wortwahl und den Ausdruck. Selten denkt man dabei an die Stimme oder daran, wie viel von der eigentlichen Interaktion durch nonverbale Kommunikation abgedeckt ist. Genau – nonverbale Kommunikation. Der Verlauf einer Interaktion wird nämlich nur zu 7 % durch Sprache beeinflusst. So gesehen, musst du die Sprache deines Gegenübers also eigentlich kaum beherrschen, wenn du Kontakt aufnehmen willst. Zumindest sind die Worte nicht das, worauf du eigentlich achtest, wenn du zuhörst.
Es sind Körpersprache und Mimik, die einen Eindruck nachhaltig prägen, wenn deine Konnotation zu den gesprochenen Worten eine positive ist. Das heißt, dein Gegenüber könnte dir theoretisch mit dem Grinsen eines Honigkuchenpferdes über Atomkrieg und Hungersnot erzählen und du würdest eher der Stimme glauben als dem Inhalt. Umgekehrt reagierst du auf das Thema Plätzchen und Weihnachtsbäckerei bestürzt, wenn dein Gegenüber dabei heult wie ein Schlosshund.
Albert Mehrabian (*1939)
…ist ein US-amerikanischer Psychologe
...erlangte Bekanntheit durch seine theoretische Forschung in der Kommunikation
...hat mehrere Abschlüsse, u. a. in Ingenieur- und Naturwissenschaften
Diese Fehlinterpretation einer Studie von Albert Mehrabian aus dem Jahr 1968 ignoriert aber den Inhalt des Gesprochenen als Basis der gesamten Interaktion. Die Mimik und Gestik ergeben nur dann ein komplettes Bild, wenn auch die Sprache in die Interpretation einbezogen wird. Mehrabian selbst klärt das Missverständnis in einer Podcast-Folge von More or Less (BBC 4, 2009) in einem Interview mit Tim Hartford darüber auf. Er beschreibt folgende Situation: Wenn er dich darum bittet, ihm einen Bleistift aus dem oberen Stockwerk seines Hauses zu bringen, beschreibt er dir die Lage besagten Bleistifts genau. Er teilt dir mit, dass sich der Bleistift in der dritten Schublade seines Nachttisches im Schlafzimmer befindet, damit du den Bleistift direkt lokalisieren kannst. Diese Beschreibung geschieht verbal.
Natürlich könne er, so Mehrabian weiter, auch stumm nach oben zeigen, aber das würde nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Es würde nicht dafür sorgen, dass du weißt, wo genau sich der Bleistift befindet oder was genau Mehrabian eigentlich von dir will. Genau deshalb ist das gesprochene Wort ein wichtiger Teil der Kommunikation und kann nicht vollkommen ignoriert werden. Kommunikation ohne Sprache verfälscht das Ergebnis und führt nicht zum Ziel.
In seiner Studie untersuchte er das Zusammenspiel von Wörtern und der Reaktion des Gegenübers. Er unterteilte Worte in positiv, wie zum Beispiel Danke, Liebling und Schatz, in neutral, wie also, was oder so, und abschließend in negativ, wie etwa schrecklich, Grobian und Trauer. Bei der Untersuchung stellte er fest, dass die negativen Worte weniger ins Gewicht fielen, wenn der dazugehörige Gesichtsausdruck freundlich war. Anschließend verglich Mehrabian den Zusammenhang dieser sogenannten vokalen Elemente mit der Mimik. Daraus folgerte er, dass die Stimme mehr ins Gewicht fiel als das eigentliche Wort. Das Ergebnis, und damit das wirkliche Gesicht des hartnäckigen 7–38–55 Mythos, sieht aus wie folgt:
Genauer: 7 % Wort, 38 % Stimme und 55 % Körpersprache
Also ja, es stimmt, dass Körpersprache wichtig ist. Es stimmt, dass Worte wichtig sind, aber genauso die Stimme. Diese Erkenntnisse können nicht separat betrachtet werden, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, denn nur im Zusammenhang ergeben sie einen nachvollziehbaren Sinn. Wie wichtig Worte für den Inhalt und die Wahrnehmung einer Person, beziehungsweise für ihr Auftreten, sind, wird klar, wenn besagte Person einem Honig um den Mund schmiert, während sie spricht. Welche Bilder erweckt sie in den Köpfen ihrer Zuhörer? Warum kann sie überzeugen und andere nicht?
Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Überlege mal, wie viele Bilder und Gemälde du im Kunstunterricht interpretieren musstest. Wie oft hat sich herausgestellt, dass du und deine Klassenkameraden zwar ein und dasselbe Werk vor euch habt, aber jeder von euch etwas anderes darin sieht?
Genauso abwechslungsreich sind die Ansichten in der Welt. In Zeiten von Memes, GIFs, Vines, TikTok und Emojis ist die Bandbreite praktisch gigantisch. Meme-Legenden wie Bad-Luck-Brian, Success Kid und Grumpy Cat wirkten wie das Sprachrohr der Weltbevölkerung, denn durch das Internet gelangten sie problemlos in die kleinsten Ecken der Welt. Sie sind nicht so international unterschiedlich wie Gesten, sondern drücken sozusagen Gemeinsamkeiten aus. Sie appellieren an Gefühle, die jeder kennt.
Deswegen bestimmt visuelles Marketing einen Großteil in der Marketing-Branche. Es liefert Wiedererkennungswert durch einheitliches, aber innovatives Design. Während man sich häufig nur an den letzten Teil eines Gespräches erinnern kann, bleibt die visuelle Unterstützung im Gedächtnis. Das Gehirn verlässt sich schließlich tagtäglich auf visuelle Reize, sonst gäbe es solche Sprüche wie „Das Auge isst mit” nicht und dein Mittagessen hätte sich umsonst aufgebrezelt.
Sprachliche Bilder sind ein unumstrittener Vorteil für eine bleibende Erinnerung. Die Wortwahl verleiht einer Schilderung Emotionen, die man nachempfinden kann. Der Unterschied wird sofort erkennbar. Nehmen wir als Beispiel die Aussage „Ich habe Kopfschmerzen.” Sachlich und auf den Punkt gebracht. „Mein Kopf fühlt sich an wie in einem Schraubstock” sorgt dagegen dafür, dass man sofort mitfühlend das Gesicht verzieht. Jeder weiß, was gemeint ist, wenn nach einem Sonnenbrand die Haut brennt. Obwohl sie nicht wörtlich in Flammen steht, kann man den ziehenden Schmerz, den ein solcher Sonnenbrand mit sich bringt, nachempfinden.
Für ein positives Beispiel nehmen wir Welpen und Kätzchen. Sie sind niedlich, klar, aber sie sind auch „flauschig”, „mini-klein”, „samtweich” und „das absolut niedlichste, was die Welt jemals gesehen hat!” Babys sind zuckersüß, weshalb man heute auch einfach sagt, jemand sei absolut Zucker. Jeder weiß, dass Zucker süß ist beziehungsweise dazu verwendet wird, zu süßen. Du redest weder mit Welpen und Kätzchen noch mit Babys wie mit Erwachsenen. Die Stimmlage verändert sich und wird höher, der Gesichtsausdruck offener und dein Körper versucht nach außen hin zu zeigen, dass du keine Gefahr darstellst. Die Art und Weise, wie wir übertreiben und beschreiben, bietet eine emotionale Reichweite, die sachliche Darstellungen nicht haben. Wenn sich die Gelegenheit für Ausschmückungen bietet, sollte man sie also ergreifen – sofern sie zur Situation passen und in Maßen angewandt werden natürlich.
Wichtig ist nämlich, dass man nicht zu dick aufträgt. Zwar zeigt man Kreativität, je besser man etwas bildlich beschreiben kann, aber es sollte sich auch nicht anhören, als spräche man eine völlig andere Sprache. Das Ziel sprachlicher Bilder ist doch immerhin, dass man ein breites Publikum mit ein und derselben Formulierung erreicht. Ein Bild kann genau genommen so viel erzählen wie ein Roman – wirklich weit mehr als tausend Worte also, eher so in die Richtung 60.000 Wörter. Ein Bild erzählt dem Betrachter die Geschichte einer Momentaufnahme, wobei der Betrachter sich durchaus die Vorgeschichte zu dem Bild einfach dazudenken kann. Aber nicht nur in modernen Zeiten von Photoshop, Facetune und Filtern kann man die Richtung der Vorgeschichte beeinflussen. Maler setzten ihre Auftraggeber bestmöglich in Szene – diese Gemälde haben die Zeit überdauert und man fragt sich selten, ob das Gemälde das Modell originalgetreu wiedergibt. Man geht einfach davon aus. Als im 19. Jahrhundert die Fotografie gesellschaftsfähig wurde und man sich in Studios ablichten lassen konnte, wurden auch diese Bilder nachträglich bearbeitet. Zum Beispiel wurde die Taille schmaler gemacht oder die Haut von Makeln befreit. Es gibt Fotos, auf denen es durch Überbelichtung wirkt, als stünde ein Geist neben der fotografierten Person, oder Fotos, in denen jemand seinen eigenen Kopf unter den Arm geklemmt hat, als hätte der kopflose Reiter von Sleepy Hollow Fototag. Wenn man letzteres Foto sieht, nimmt man nicht an, diese Person hätte sich zum Spaß den eigenen Kopf abgeschraubt.
Man weiß auf Anhieb, dass das anatomisch nicht ohne lebensbedrohliche Konsequenzen möglich ist. Solche bearbeiteten Bilder gab es schon immer und es wird sie immer geben. Wie kann man da nicht die Macht der Bilder in das Thema der Kommunikation einbeziehen?
Einige sprachliche Bilder zum Wiederverwenden oder als Anregung
Im Laufe des eigenen Lebens merkt man immer wieder, dass reden und sagen sich stark voneinander unterscheiden. Wenn jemand viel redet, aber wenig sagt, ist die Aufmerksamkeit der Zuhörer mit Sicherheit woanders. Um aus einem Gespräch einen Mehrwert ziehen und es vielleicht sogar als „geistreich” oder „augenöffnend” bezeichnen zu können, dürfen nicht nur die Weltansichten einer Person als unumstößliche Tatsachen hingenommen werden. Es geht um den Austausch untereinander, an dem alle Beteiligten gleichermaßen mitwirken. Ein geistreiches oder augenöffnendes Gespräch ist nur dann ein solches, wenn es zum Nachdenken anregt, wenn Argumente vorgebracht werden, die möglicherweise nicht den eigenen entsprechen, aber dennoch für das Thema relevant sind. In einem solchen Gespräch vergeht die Zeit im Flug und man fragt sich am Ende, wo sie geblieben ist. Bekanntlich vergeht sie nämlich schneller, wenn man die Zeiger nicht im Blick hat. Wie lassen sich solche Gespräche gestalten? Unter Freunden ist es einfach, denn man spricht untereinander über alles Mögliche und man fühlt sich wohl. Wie funktioniert das dann beispielsweise im Beruf? Wie funktioniert das, wenn man vielleicht nach einem gewissen Zeitraum wieder in das alte Berufsleben einsteigen möchte? Kann man nahtlos an diese Vergangenheit anknüpfen?
Schön wäre es, wenn ja. Aber auch, wenn es im Leben einmal nicht nahtlos zugeht, ist es nicht schlimm. Schließlich wächst man an Herausforderungen und wie bereits zu Anfang gesagt, solltest du nur dich selbst verbessern wollen, wenn überhaupt. Sich mit anderen zu vergleichen, bringt zu wenig, als dass man es versuchen sollte. Um sich weiter mit diesem Gedanken auseinandersetzen und Gespräche geistreich gestalten zu können, muss man sich über folgendes klar werden: Deine Worte kommen nicht gleich an, sobald du sie ausgesprochen und in die Welt gesetzt hast. Deine Absichten werden durch deine Worte nicht sofort klar, es sei denn, du und dein „Empfänger” kennt euch schon ewig und teilt euch sozusagen eine Frequenz. Kommunikation ist nicht gleich Botschaft --> Antwort, sondern kann sich in unzählige verschiedene Richtungen entwickeln, je nachdem, wie Sender und Empfänger der Botschaft zueinander stehen.
Das Thema Kommunikation ist ohne das Sender-Empfänger-Modell nicht weiterzudenken. Was ursprünglich als die Idee zur Optimierung der Funktionsweise eines Telefons begann und, nach den Begründern Claude Shannon und Warren Weaver, als das Shannon-Weaver-Modell bekannt wurde, wurde durch den Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick weitergedacht. Er wird häufig mit dem Zitat „Man kann nicht nicht kommunizieren” in Verbindung gesetzt. Das Sender-Empfänger-Modell ist im Hinblick auf die zwischenmenschliche Kommunikation jedoch nicht einfach dasselbe:
„Gedacht ist nicht gesagt, gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht gewollt, gewollt ist nicht gekonnt, gekonnt und gewollt ist nicht getan und getan ist nicht beibehalten.“
(Konrad Lorenz)
Es hängt viel von der zwischenmenschlichen Beziehung der Gesprächspartner ab. Wie stehen Sie zueinander und wie wird die Botschaft des Senders, basierend auf dieser Beziehung, beim Empfänger ankommen? Hier lässt sich unter anderem durch Schulz von Thuns Kommunikationsmodell zwischen der Sachebene, der Selbstoffenbarung, der Beziehungsebene und dem Appell unterscheiden und möglicherweise sogar die unterschwellige Botschaft herauslesen.
Wenn Person A einer Person B gegenüber beiläufig erwähnt, sie freue sich auf das gemeinsame Mittagessen mit den Kollegen, weil es heute Kartoffelauflauf gäbe, ist das auf der Sachebene lediglich eine informative Mitteilung. Auf der Ebene der Selbstoffenbarung hört Person B heraus, dass Person A Kartoffelauflauf sehr gern hat. Über die Beziehungsebene lässt sich durch den Zusatz „beiläufig” und den Inhalt des Gesagten vielleicht aussagen, dass die Gesprächspartner untereinander nicht so bekannt sind oder sich erst vor Kurzem kennengelernt haben. Der Appell könnte dabei sein, dass Person A langsam Hunger hat.
Für eine bessere Übersicht hier noch einmal zusammengefasst:
Person A beiläufigzu Person B: „Ich freue mich schon auf das Mittagessen mit den Kollegen. Heute gibt es Kartoffelauflauf!”
Sachebene: Person A freut sich auf das Mittagessen mit den Kollegen, weil es Kartoffelauflauf gibt.
Selbstoffenbarung: Person A mag Kartoffelauflauf.
Beziehungsebene: Person A und Person B kennen sich erst seit Kurzem.
Appell: Person A hat langsam Hunger.
So gesehen ist eine Aussage niemals einfach eine Aussage, es sei denn, Person B erreicht die Botschaft von Person A ebenfalls auf der Sachebene. Missverständnisse in der Kommunikation kommen nämlich genau dann vor, wenn die angesprochene Person – in diesem Fall Person B – mit einem anderen Ohr zuhört. Genau wie die 4 Ebenen gibt es nämlich auch 4 Ohren, die die Antwort von Person B beeinflussen können. Hier noch einmal dasselbe Beispiel, angewandt auf das 4-Ohren-Modell:
Person A beiläufigzu Person B: „Ich freue mich schon auf das Mittagessen mit den Kollegen. Heute gibt es Kartoffelauflauf!”
Person B: „Ich freue mich auch auf das Mittagessen. Kartoffelauflauf gab es schon länger nicht mehr.”
Person B hat die Aussage von Person A auf dem Sachohr gehört, teilt diese Auffassung und stellt ebenso fest, dass es Kartoffelauflauf schon länger nicht mehr gab.
Auf dem Selbstoffenbarungsohr gehört, erreicht diese Aussage von Person B die Person A vielleicht als: Person B ist aufgefallen, dass es Kartoffelauflauf schon länger nicht mehr gab.
Das Beziehungsohr verrät vielleicht, dass Person A und Person B sich doch länger kennen und ihre Vorliebe für Kartoffelauflauf teilen.
Das Appellohr wiederum verrät vielleicht, dass Person B die Aussage von Person A als Appell aufgenommen hat, auf ihre beiläufige Bemerkung zu antworten.
Ein Gespräch ist immer ein Hin und Her zwischen den Beteiligten. Es stellt sich genauso die Frage, auf welcher Ebene Beteiligter A an Beteiligten B appelliert und mit welchem Ohr Beteiligter B dem Beteiligten A zuhört. Um die Botschaft im Gesagten also entsprechend dekodieren zu können, müssen eventuelle Missverständnisse kommuniziert werden. So können Konflikte sich theoretisch gar nicht erst entwickeln, denn Konflikte wurzeln häufig in Missverständnissen, die nicht angesprochen und deshalb nicht angegangen wurden. „Wenn ich da gewesen wäre, hätte ich gesagt…” und „Hätte ich das nur gesagt, dann…” sind Phrasen, die in diesem Zusammenhang dann häufiger vorkommen.
Es ist schwer, auf Anhieb zu wissen, von welcher Ebene aus man angesprochen wird und mit welchem Ohr man diese Antwort schließlich wahrgenommen hat. Die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern könnte entsprechend tiefer sein, wenn sowohl Ebene als auch Ohr nahtlos ineinandergreifen und ein Appell beispielsweise auch auf dem Appellohr gehört wird.
Aus diesem Grund ist es für ein tiefgreifendes Gespräch entsprechend förderlich, wenn offen angesprochen werden kann, dass man in einem Punkt übereinstimmt oder vielleicht widerspricht. Es ist allgemein unklug, Widersprüche als einen persönlichen Angriff zu werten – es sei denn, sie sind auch als Angriff formuliert. Sarkasmus oder Ironie sind fehl am Platz, wenn Konfliktlösung das Ziel ist. Dabei ist ein Konflikt nicht immer als etwas Negatives zu werten. Dieser definiert sich per DUDEN ONLINE als
„...durch das Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen, Interessen o. Ä. entstandene schwierige Situation, die zum Zerwürfnis führen kann.”
Das bedeutet, dass ein Konflikt durch eine Aussprache durchaus gelöst werden kann und nicht zwangsläufig in einem Zerwürfnis enden wird. Dagegen ist ein Streit etwas Persönliches. Der DUDEN ONLINE definiert ihn als
„...heftiges Sichauseinandersetzen, Zanken [mit einem persönlichen Gegner] in oft erregten Erörterungen, hitzigen Wortwechseln, oft auch in Handgreiflichkeiten.”
Hierbei ist Folgendes wichtig: Auch in einem Streit kann sich ausgesprochen werden, obwohl darauf keine Aussöhnung folgen muss. Selbstverständlich ist ein Gespräch nicht immer gleich Konflikt oder Streit, aber es hängt eng mit der Wortwahl zusammen, ob sich aus einem Gespräch ein Konflikt oder ein Streit entwickelt. Gerade deshalb ist es wichtig, offen anzusprechen, wenn ein Missverständnis vorliegt. Dabei solltest du auch für dich überlegen, wie du darauf reagieren würdest: Akzeptierst du die Äußerung und erkennst diese an oder würdest du sie persönlich nehmen und als Angriff werten? Wie würdest du deinen Umgang damit selbst bewerten?
Was du hörst, muss nämlich nicht zwangsläufig das sein, was dein Gegenüber meint. Was dein Gegenüber meint, muss nicht in genau den passenden Worten ausgedrückt worden sein. Deshalb ist der Kontext wichtig, die Umgebung, in der ihr beiden diese Unterhaltung führt.
Wie lange kennt ihr euch? Was hat zu dieser Unterhaltung geführt und was ist das Ziel? Hat diese Unterhaltung ein Ziel oder „quatscht” ihr nur, um der angespannten Stille zu entgehen?
All diese Fragen unterstreichen die Wichtigkeit der Mimik im direkten Gespräch. Bei Textnachrichten wird die Mimik durch Emojis und Zeichensetzung ersetzt. Das wiederum fällt weg, wenn eine Person überhaupt keine Emojis oder Satzzeichen in privaten Direktnachrichten benutzt. Bei einem Telefongespräch hat man wenigstens die Stimme als eine Art „Guide”, um die Situation einzuschätzen. Du siehst: Ein Gespräch hat so viele verschiedene Nuancen, dass es genauso viele Optionen gibt, es interessant zu gestalten.
Tipps für interessante Gespräche
Und seien wir ehrlich: Du würdest genauso reagieren, wenn jemand nicht mit „Wie geht es dir, wie war dein Tag?”, sondern mit „Weißt du noch, die Theateraufführung in der 5. Klasse? Du warst ein Baum, ich war das Reh!” oder etwas Ähnlichem und für dich wenig Nachvollziehbarem anfängt.
Wie kam die Person denn jetzt ausgerechnet darauf?
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