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Pflegefachleute kommunizieren in ihrem Alltag ständig – sei es mit Patientinnen und Patienten, Menschen mit Pflegebedarf, Angehörigen oder innerhalb des Teams. Mit ihrem großen Ratgeber „Kommunizieren und Führen in der Pflege – gewusst wie“ haben Kriesten & Becker gezeigt, dass sie wissen, wie eine gute Kommunikation funktioniert. Jetzt destillieren sie die besten Tipps aus ihrem reichhaltigen Portfolio noch einmal bis auf die reine Essenz der unbedingten Praxistauglichkeit. Dieses Buch richtet sich an Pflegende und Führungskräfte, die ihre Kommunikation schärfen und optimieren möchten, in allen Settings und Situationen der Pflege. Denn schwierige Rahmenbedingungen erfordern von Pflegenden schnelle, respektvolle, empathische und personenzentrierte Antworten und Gespräche.
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Seitenzahl: 78
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Dr. Ursula Kriesten, MBA, ist Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und verfügt seit mehr als 40 Jahren über Berufs- und Führungserfahrung im Bildungsbereich für Pflege- und Gesundheitsberufe. Sie ist Krankenschwester, Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe, Master of Business Administration und promovierte in Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Über 25 Jahre entwickelte und leitete sie die Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren des Oberbergischen Kreises. Sie lehrt an Hochschulen und arbeitet als Gutachterin, Fachbuchautorin und Beraterin.
Michael Becker fand nach einer Ausbildung und Tätigkeit in der Finanzverwaltung aus Interesse an der Psychologie den Weg in die Sozialpädagogik, die Geragogik und in die Mitarbeit und Verantwortung, sowie Weiterentwicklung sozialer Dienste im Bereich der Altenhilfe. Seit 2012 ist er freiberuflicher Dozent an Akademien für Gesundheitsberufe im Rheinland mit den Schwerpunkten Umgangsformen bei Menschen mit Demenz, Kommunikation und Konfliktbewältigung. 2020 veröffentlichte er ein kleines Lehrund Bilderbuch über das Thema Demenz.
» Intuition ist nicht nur ein Bauchgefühl, sondern immer richtig. Es ist die unbewusste soziale Kompetenz.«
MICHAEL BECKER
» Besser kommunizieren erleichtert das Leben, optimiert die Lebensqualität und fördert die soziale Intelligenz.«
URSULA KRIESTEN
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.
ISBN 978-3-8426-0912-9 (Print)ISBN 978-3-8426-9217-6 (PDF)ISBN 978-3-8426-9218-3 (EPUB)
Originalauflage
© 2024 Schlütersche Fachmedien GmbH, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover, www.schluetersche.de
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Buch gelegentlich die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich Personenbezeichnungen gleichermaßen auf Angehörige des männlichen und weiblichen Geschlechts sowie auf Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen.
Autorin und Verlag haben dieses Buch sorgfältig erstellt und geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus in diesem Buch vorgestellten Erfahrungen, Meinungen, Studien, Therapien, Medikamenten, Methoden und praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen. Insgesamt bieten alle vorgestellten Inhalte und Anregungen keinen Ersatz für eine medizinische Beratung, Betreuung und Behandlung.
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Lektorat: Claudia Flöer, Text & Konzept Flöer
Covermotiv: tomozina1 – stock.adobe.com und 3dillustrations – stock.adobe.com
Vorwort
Hinweise und Aufbau
1Der persönliche Einkaufswagen der Kommunikation
1.1Die drei F: Fun, Fame, Flocken – Deine Motivatoren
1.2Die drei P: Pflege, Personsein, Persönlichkeit – Pflege Deine Rede im Pflegeberuf
1.3Die drei E: Emotion, Empathie und Ergebnisorientierung – Deine Balance
1.4Check: Plane den Einkauf Deiner Kommunikationszutaten
2Wenn es hakt – Vom starren zum fluiden Selbstkonzept
2.1Selbstbild und Selbstkonzept – Deine Reflexionsressourcen
2.2Vom starren zum fluiden Selbstkonzept
2.3Reflexion und die Entstehung der Ich-Identität
2.4Check: Dein Selbstkonzept
3Raus aus der Sprachlosigkeit
3.1Ich-Zustände verstehen
3.2Die Architektur eines Gesprächs verstehen
3.2.1Rahmenbedingungen
3.2.2Haltung
3.2.3Technik
3.2.4Nonverbale Signale
3.2.5Notbremsen-Sätze
3.3Ablauf von Gesprächen
3.3.1Rein ins Gespräch – Warm-up
3.3.2Das Gespräch halten
3.3.3Das Gespräch beenden
3.4Check: die Sprachlosigkeit beenden
3.5Check: Was kannst Du tun, damit Menschen keine Macht über Dich haben?
4Entwicklungsebenen der Wertschätzung
4.1Wertschätzende Basissätze – zehn Regeln
4.2Respektvolle Entwicklungssätze
4.3Entwicklungssätze zum Vermeiden von Provokation – Falsch-Richtig
5Kommunikationstipps für Führungspersonen
5.1Mit dem Einkaufswagen in den Kommunikations-Fachmarkt
5.1.1Symmetrische Kommunikation
5.1.2Positive Führungskultur
5.1.3Wenn Führungspersonen moderieren
5.2Ziele SMART formulieren
5.2.1Check: die SMART-Regel
5.3Monkey-Business verstehen
5.4Monkey-Business – Rückdelegation vermeiden
5.4.1Check: Dein Monkey-Business
5.4.2Check: Deine Führungsposition
5.5Kollegiale Fallberatung als niederschwellige Methode nutzen
5.6Entwicklungssätze für Führungspersonen – Falsch-Richtig
5.7Check: Verantwortlich führen
6Coaching-Notizen: Jetzt musst Du selbst arbeiten
6.1Coaching-Notizen 1 – Gedanken
6.2Coaching-Notizen 2 –Emotionen
6.3Coaching-Notizen 3 –Drei F
6.4Coaching-Notizen 4 –Drei P
6.5Coaching-Notizen 5 –Drei E
Literatur
Register
Du1 liest in einem kleinen Handbuch als Coaching to go. Es entstand in Reduzierung und Konkretisierung des bereits erschienenen Buches: »Kommunizieren und Führen in der Pflege – gewusst wie. Stärken erkennen, Kompetenzen schärfen«2.
Menschen können sprechen und sich verstehen. Dieser Kommunikationsprozess ist sehr vielfältig und birgt aber auch viele unerwartete Störungen und Missverständnisse.
Dieses Buch richtet sich an Pflegende und Führungskräfte, die ihre Kommunikation schärfen und optimieren möchten, in allen Settings und Situationen der Pflege. Der Pflegeberuf erfordert von Pflegenden eine hohe und geübte Kommunikationskompetenz. Pflegesituationen bedingen sich häufig durch schwierige Rahmenbedingungen und erfordern von Pflegenden schnelle, respektvolle, empathische und personenzentrierte Antworten und Gespräche. Aber: Jeder Mensch ist gefangen in seinen erlernten Verhaltensmustern und in seinem individuellen oder starren Selbstkonzept. Da fällt die flüssige Kommunikation manchmal schwer. Hier hilft nur Reflexion, Offenheit und Übung.
Bevor Du Dich fragst, welche störenden und hinderlichen Gesprächsanteile liegen bei meinem Gegenüber, solltest Du Dich immer zuerst fragen, welche Anteile liegen bei mir?
Das Buch bietet Dir komprimiert wichtige und anwendbare Tipps, Beispiele, Erkenntnisse und Reflexionsübungen, um Deine Kommunikation in Fluss zu bringen und Dich bewusst auf schwierige Kommunikationssituationen vorzubereiten.
Wir wünschen Dir viel Spaß und einen hohen Nutzen mit diesem Buch. Nimm die Anregungen wahr, motiviere Dich, »Deine Rede zu pflegen« und rede gut in der und über die Pflege.
Wiehl und Kürten im Juli 2024
Ursula Kriesten und Michael Becker
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1 Wir haben uns für das »Du« entschieden, weil wir Dich mit diesem Coaching-Buch persönlicher erreichen möchten.
2 Kriesten U, Becker M (2023): Kommunizieren und Führen in der Pflege – gewusst wie. Stärken erkennen, Kompetenzen schärfen. Hannover, Schlütersche
Dieses Buch bietet Dir:
• Möglichkeiten, Deine Kommunikation zu optimieren,
• den Einkaufwagen der Kommunikation kennen und anwenden zu lernen (Kap. 1),
• einen Einblick in ein starres und fluides Selbstkonzept (Kap. 2),
• Einblicke in Ursachen, die zu Sprachlosigkeit führen, wie zum Beispiel Ich-Zustände (Kap. 3),
• praktische Tipps, direkte Anleitungen für irritierende Kommunikationsmomente,
• ordnende Hinweise zur Architektur eines Gesprächs und Notfallsätze (Kap. 3.2),
• Kommunikationstipps für Führungspersonen und Hinweise zum Vermeiden von Monkey-Business (Kap. 5.3),
• Tipps für No-Gos und Gos,
• Basis- und Entwicklungssätze für Pflege- und Führungspersonen (Kap. 5),
• Anregungen für wertschätzende Wortbeiträge (Kap. 4.1),
• Checklisten, um das Gelernte zu ordnen und zu reflektieren,
• Coaching-Notizen zum Üben, um den Kommunikationswirrwarr zu ordnen (Kap. 6).
Tipps, Beispiele und Erkenntnisse strukturieren den Text.
Tipp
Wir geben immer wieder Tipps, die in konkreten Fällen weiterhelfen.
Beispiel
In diesem Buch begleitet Dich wieder die Auszubildende Yoko, die mit vielen Beispielen und Überlegungen die Inhalte und Themen bereichert.
Wichtig
Wichtige Erkenntnisse und Informationen finden sich in diesen Kästen.
Am Ende des Buches folgt ein Übungsteil (Kap. 6), mit dem Du Dich selbst coachen kannst.
Du entscheidest über Deinen Reichtum an Sprache, Worten und Deine Wirkung auf Menschen.
Zunächst etwas Positives: Für Deine Kommunikation bist Du selbst verantwortlich und Deine Kommunikations-Kompetenz kannst Du selbstbestimmt und selbstständig weiterentwickeln.
Gute Kommunikation ist entscheidend für glückliche Beziehungen, für professionelles pflegerisches Handeln und Erfolg im Beruf. Gute Kommunikation kann gelernt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Pflege ist Teamarbeit. Die Zusammenarbeit mit anderen Menschen ist entscheidend für die Pflegequalität, aber mitunter ganz schön anstrengend.
Wir (Michael Becker und Ursula Kriesten) haben durch unsere langjährige Berufstätigkeit festgestellt, dass man für die Kommunikation im Alltag einen persönlichen Einkaufswagen benötigt. Der Gang durch den Supermarkt – den Kommunikations-Markt – ermöglicht Dir, Deine Fähigkeiten der Kommunikation zu erkennen, zu reflektieren und auszubauen. Du kannst Dir klarmachen:
• Was hast Du bereits im Einkaufswagen?
• Welche positiven Eigenschaften in der Kommunikation besitzt Du schon und welche benötigst Du noch?
• Negative Produkte solltest Du in positive umtauschen.
• Überlege: Was kannst Du besonders gut und was kannst Du (noch) nicht so gut? Beispiel: Du kannst vielleicht gut aktiv zuhören, aber schlecht Kritik formulieren.
• Nutze nicht die Billig-Angebote. Nimm nur das Gute aus dem Regal – Orientiere Dich immer an Wertschätzung statt Geringschätzung.
Kommunikation spielt im Pflegebereich die entscheidende Rolle und unbedachte, nicht reflektierte Aussagen können die Beziehung zum zu pflegenden Menschen oder zum Mitarbeitenden empfindlich stören, ja sogar zerstören. Deswegen ist es wichtig, dass Pflegekräfte sich mit ihrem kommunikativen Selbstkonzept und ihrer Kommunikationskompetenz auseinandersetzen und sich gegebenenfalls dabei Unterstützung suchen.
Auch Kommunikation muss und kann man lernen und entwickeln. Kommunikationsprozesse und das eigene kommunikative Verhalten auf ihre Entstehung und Wirkung hin zu analysieren, kann bereichernd und wertschöpfend sein.
Menschen, die kommunizieren, brauchen mehr als nur die theoretischen Kenntnisse und Modelle zur Kommunikation; sie müssen Kommunikation in unterschiedlichen Situationen praktisch erlernen, erfahren, reflektieren und optimieren, um professionell ihren Beruf ausüben zu können.
In schwachen Momenten läufst Du Gefahr, dass Deine Emotionen die Oberhand gewinnen. Und unter diesen Umständen gerät so manche Konversation schnell außer Kontrolle. Das drückt die Stimmung – sowohl Deine eigene als auch die Deiner Gesprächspartner*innen. Im schlimmsten Fall schadet das sogar der allgemeinen Versorgungsqualität des Pflegebetriebs.
BeispielYoko geht in den Kommunikations-Supermarkt
Die Pflegeauszubildende Yoko möchte ihre Kommunikation verbessern und schlendert gedanklich mit ihrem Einkaufswagen durch den Kommunikations-Supermarkt. Sie entscheidet sich für das ein oder andere Angebot, um ihre Kommunikation zu optimieren.