KÖNIGINNEN VON DELIRIA - Michael Butterworth - E-Book

KÖNIGINNEN VON DELIRIA E-Book

Michael Butterworth

0,0
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der Todesgenerator hatte die Erde verwüstet.

Nun manipulierte die Rote Königin die Gesetze der Zeit, um ihre bösartigen Absichten in die Tat umzusetzen. Sie verwandelte den Planeten in eine Welt, die von verwesenden Ghouls heimgesucht und von satanischen Bullen überwacht wird, aus deren Verstärker als Bestrafung die Musik von Elton John dröhnt...

 

Königinnen von Deliria von Michael Butterworth (geboren am 24. April 1947 in Manchester) – basierend auf einer Idee von Michael Moorcock – erschien erstmals im Jahr 1977 und ist die Fortsetzung des Romans Die Zeit der Hawklords.

Königinnen von Deliria erscheint als deutsche Erstveröffentlichung im Apex-Verlag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

 

 

MICHAEL BUTTERWORTH

 

 

Königinnen von Deliria

 

Roman

 

 

 

 

Deutsche Erstveröffentlichung

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

KÖNIGINNEN VON DELIRIA 

Hawkcraft-Inventar 

Buch Eins: DAS LAND DER SUPERSTARS 

Buch Zwei: DIE KÖNIGINNEN VON DELIRIA 

Buch Drei: MUSIKPLANET 

 

 

Das Buch

 

Der Todesgenerator hatte die Erde verwüstet.

Nun manipulierte die Rote Königin die Gesetze der Zeit, um ihre bösartigen Absichten in die Tat umzusetzen. Sie verwandelte den Planeten in eine Welt, die von verwesenden Ghouls heimgesucht und von satanischen Bullen überwacht wird, aus deren Verstärker als Bestrafung die Musik von Elton John dröhnt...

 

Königinnen von Deliria von Michael Butterworth (geboren am 24. April 1947 in Manchester) – basierend auf einer Idee von Michael Moorcock – erschien erstmals im Jahr 1977 und ist die Fortsetzung des Romans Die Zeit der Hawklords.

Königinnen von Deliria erscheint als deutsche Erstveröffentlichung im Apex-Verlag. 

  KÖNIGINNEN VON DELIRIA

 

 

 

 

 

 

 

Für Mike, Elric und Jerry - mit Dank.

 

 

 

 

 

 

 

  Hawkcraft-Inventar

 

 

Baron Brock – (David Brock) Leadgitarre, 12-String-Gitarre, Synthesizer, Orgel und Vocals

Der Thunder Rider – (Nik Turner) Saxofon, Oboe, Flöte und Vocals

Lord Rudolph the Black – (Paul Rudolph) Bass und Gitarren

The Hound Master – (Simon King) Schlagzeug und Percussion

Astral Al – (Alan Powell) Schlagzeug und Percussion

The Sonic Prince – (Simon House) Keyboards, Mellotron und Violine

Captain Calvert – (Bob Calvert) Texte und Gesang

The Crystal Princess – (Rickie) Tanz

The Light Lord – (Liquid Len, Jonathan Seeton) Beleuchtung

 

 

Parliament Hill war alles, was von der einstmals so stolzen und noblen Stadt namens London geblieben war.

Es war alles, was von allen Teilen der Städte, Ballungsgebieten und anderen menschlichen Artefakten geblieben war, die einstmals auf Erde existierten; denn nur wenige hatten die Kämpfe und Aufstände überleben können, die charakteristisch für die Selbstsucht des Menschen gewesen waren. Wenige soll heißen, abgesehen von 500 kreischenden, jubelnden Individuen, die auf der Kuppe des Hügels versammelt waren. Sie waren die Nachkommen der Überlebenden der Vernichtung, die sich ursprünglich versammelt hatten, um dem letzten, großartigen Rockkonzert zu lauschen, das in den Ruinen stattfand, nachdem die Kriege die schlimmsten Verwüstungen angerichtet hatten.

Das Konzert hatte viele Monate gedauert, und daraus war eine neue Gesellschaft geformt worden, die auf den Ideen der Jungen, der Bewussten und der Klänge von Hawkwind basierte. Flüchtlinge von überall auf Erden waren von der Musik angezogen worden, waren so gut herbeigehumpelt, wie sie es auf den Überresten von Technologie und der Energie schierer Entschlossenheit vermochten. Aber als sie ihr neues Leben gestaltet hatten, schlug das Unheil erneut zu. 

Die für den Niedergang der Menschheit verantwortlichen Kräfte, nicht zufrieden mit ihrem überwältigenden Sieg, hatten die absolute Macht über die Erde gewollt. Sie hatten sich in Gestalt menschlicher Agenten manifestiert, und ein langer und zehrender Kampf zwischen Hawkwind und den Dunkelkräften hatte angefangen. Als Ergebnis war die Konzertstadt zerstört worden. Die Erde selbst wäre beinahe zu Staub zerschmettert worden. Eine Handvoll Überlebender, darunter Hawkwind, war verblieben. Aber schwach und zahlenmäßig klein, wie sie waren – sie hatten triumphiert. Die Dunkelkräfte waren gebannt worden, und Friede hatte für einhundertfünfzig Jahre geherrscht. Dieses Jahrhundert und ein halbes später sprudelte die Nacht von Klängen und Farben wieder über. Die Kinder der Sonne waren an Zahl gewachsen und von ihren neuen Wohnungen auf der Ebene unterhalb des Hügels zum geheiligten Konzertplatz emporgekommen, wo Hawkwind jedes Jahr zur Feier ihres früheren Sieges spielte. 

Sie kreischten wie wahnsinnig, und sie hatten jedes Recht dazu, wahnsinnig zu sein. Denn jetzt, nach einhundertfünfzig Jahren der friedlichen Entwicklung, kehrten eben jene Dunkelkräfte zurück.

Die Children waren wütend und verängstigt und litten bereits unter den verkrüppelnden Symptomen der Todesstrahlen. Während die Musik von Hawkwind spielte, waren sie in Sicherheit. Sie waren geschützt von der einzigartigen heilenden Macht der Space-Musik und der Band unsterblicher Superlords, die sie hervorbrachten. 

Im Zentrum, mitten unter der dunklen Menge, erleuchtet vom orangefarbenen Schein der Feuer, den farbenfrohen, funkelnden Laternen und der hellen Bühnenscheinwerfer, spielte das Raumschiff.

Seine Triebwerke donnerten wild.

Die tödlichen akustischen Klänge fuhren jaulend und schlingernd durch die Luft, riefen hinaus zu den letzten Nischen von Leben auf dem geschlagenen Planeten, baten es zu sich.

Unablässig glitten die violetten Scheinwerfer majestätisch über die gewaltigen Triebwerke. Sie strahlten ein SOS an jeden oder alles aus, der oder das sie sehen konnte.

Sämtliches verbliebenes Leben auf Erden war nötig, um an der kommenden Schlacht teilzunehmen, falls die Dunkelkräfte ein für alle Mal besiegt werden sollten.

 

 

 

 

 

  Buch Eins: DAS LAND DER SUPERSTARS

 

 

 

Dark Angel

 

 

Der Hound Master, legendärer Bezähmer von Bestien, ritt auf seinem prächtigen schwarzen geflügelten Capriccio von der Hölle herein.

Er flog ungestüm über die dunkel gewordenen Landschaften der Erde zu den fernen Lichtern der Hawkwind-Bühne.

Die Nachtluft war bereits mit der scharfen, negativen Energie der Todesstrahlen aufgeladen, und sein langes, goldenes Haar strömte hinter seinem Kopf dahin, während er heftiger gegen den Wind anraste.

Er verzog die herrischen Lippen zu einem aufgeregten Knurren, und er warf den Kopf zurück und lachte über die Todesfunken, die rings um ihn her aufblitzten.

Und während er flog, brannten in seinem Kopf tausende zufällige Gedanken.

Bis jetzt hatte er die Gesellschaft seiner Genossen, der anderen Lords, und der Sterblichen auf der unablässigen Suche nach dem heiligen Lebensschwert gemieden – der triebhaften, regenerierenden Quelle der Macht, die, wie die Legende besagte, unter dem Schutt der Zivilisation zu finden wäre. Es war ein Schwert, geformt aus einer Materie, die so selten und ätherisch war, dass kein Sterblicher oder sogar gewöhnlicher Unsterblicher darauf hoffen konnte, es zu schwingen. Nur wenn der begünstigte Held seinen trügerischen Griff packte, würden sich seine Milliarden von Atomen zu einer festen und aufrechten Masse formen. Im Besitz dieses Helden könnte es einen Weg ins Zentrum der Erde schneiden, dorthin, wo der Todesgenerator, der Kontrolleur der Dunkelkräfte, begraben lag. Ein solcher Held wäre imstande, das Krebsgeschwür direkt aus dem Herzen der Erde herauszuschneiden und die Menschheit auf immer von seinen Fesseln zu befreien.

Aber der Hawklord war vergebens umhergestreift. Er hatte nach dem Aufenthaltsort des Lebensschwerts gesucht, und immer noch warf der Todesgenerator seinen bösartigen Einfluss über eine Welt des Schmerzes aus.

Die Zeit hatte ihn übervorteilt.

Nach einhundertfünfzig Jahren war das Zeitalter des Friedens – das erste Zeitalter der Dämmerung, das Erfolg in der Zivilisation hatte – dabei, überwältigt zu werden.

»Höllenhund! Schneller! Die kümmerliche Stärke der Dunkellords versucht ihr Glück erneut gegen uns! Ich muss mein Schlagzeug erreichen, damit ich ihnen zeigen kann, wer der wahre Lord ist!«

Er ließ die Zügel schießen, damit die Kreatur ihre höchste Geschwindigkeit entwickeln konnte.

Bei seinem Befehl strengte sie ihre Muskeln aufs Äußerste an, so dass sich wölbten, während ihre Flügel schneller und heftiger auf die gepeinigte Luft einschlugen.

Das gepeinigte Land unten, nach wie vor zernarbt und noch nicht wieder in Anspruch genommen, floh vor ihnen, während sie sich ihrem Ziel näherten.

 

 

 

The Psychedelic Warlords

 

 

Eine einsame, verzerrte Gitarre heulte in der Nacht.

Es war ein in die Länge gezogenes, beharrliches Knurren elektrifizierten Stahls, das die Anerkennung der kreischenden Menge errang, die sich gegen die Bühne gedrückt hatte.

Die glänzende Bühne bebte, ein prächtiges, lebendiges Auge aus Farbe, Licht und Klang in der primitiven Dunkelheit, ihre Oberfläche war wie eine gewaltige Zielscheibe, auf der sich regenbogenfarbene Bänder von Rot, Grün, Blau und Gold kringelten. Stützpfeiler trugen die beiden Schlagzeuge ebenso wie die vier gedrungenen Anlagen der Bühnenscheinwerfer, die ihre violett getönten Strahlen in die düsteren Wolken sandten, während im Zentrum, wo die Bullaugen gewesen wären, die einzigartigen Maschinen und Kontrollen des Hawkwind-Raumschiffs auf einem wilden, gemalten Hintergrund aus Sternen lagen.

Während die unheilvollen Eingangstakte von Reefer Madness ertönten, nahm der Thunder Rider, War Lord of The Sax Horn, seine getreue Selmer Mark 6 von den Lippen. Er hielt inne und wartete darauf, dass der Klang erstarb.

Nach und nach kam aus den Tiefen des Raumschiffs ein weiterer Klang – eine aufsteigende, polternde Flut von Rockmusik. Lange, bedrohliche Töne und Trommelwirbel brachen aus den gewaltigen Lautsprechertürmen. Sie kreisten um die jubelnden Children herum – und mit einem Brüllen brach der donnerhafte Hauptteil der Nummer hervor.

Die Hardware heulte, aufs Äußerste angestrengt, unter ihren elektronischen Luken. Lichter flammten auf und schmolzen wie verrückt rings herum, und als das Crescendo der Klänge seinen Höhepunkt erreicht hatte, steckte der Sax Lord das ehrwürdige Rohrblattinstrument dorthin zurück, wohin es gehörte.

Er blies und schritt dabei den gesamten Umfang der gewaltigen Bühne ab, und seine karminrote Jacke mit den goldenen Streifen sowie sein wildes, flammend rotes Haar flogen hinter ihm her wie die Raketen seines eigenen Jetpacks.

Dann schwang der groß gewachsene, lakonische Lord Rudolph The Black seine glänzende schwarze Gibson Knochenrüttler von der Hüfte. Mit starken, sicheren Fingern holte er die Töne aus seinem Instrument und lachte düster in die Nacht hinein. Sein berühmtes mysteriöses Lächeln war derart dauerhaft, dass es sich von seinem Gesicht zu lösen und über der Menge zu schweben schien. Sein teuflischer Anzug im Wet-Look und der wallende schwarze Umhang glänzten, und seine illuminierte Fliege blitzte kryptisch. Wie sein Lächeln war er eines Nachts auf mystische Weise erschienen, war durch die Ebenen der Zeit aus dem Zeitalter vor der Dämmerung gekracht. Niemand wusste, von woher oder durch welche Kräfte er herbeigerufen worden war, aber jeder war froh darum, dass es ihm gelungen war. Der War Lord spielte weiter, glänzend und glühend, blitzend und lächelnd, und genoss alles, was das Schicksal ihm zugedacht hatte.

Hinter ihm stand Baron Brock, fröhlicher Hüter der Maschinen, der die Führung auf seiner Wahnsinns-Gitarre Godblaster übernahm. Zu absolut zufälligen Wutanfällen geneigt, war er jetzt paradoxerweise fröhlich, als ob er nichts mehr genoss, als in einer derartig grimmigen Lage für die Menschheit wie dieser zu spielen. Die sauberen, toten Landschaften der Erde erregten ihn anscheinend. Die Aussicht auf Gefahr erweckte ihn zum Leben, und er bewegte sich kraftvoll, obgleich gefasst, auf der Bühne. Seine lange helle Mähne floss üppig über seine alte lederne Cowboyweste. Er achtete jedoch sorgfältig darauf, nicht den reglosen Reihen der Verstärker und Synthesizer zu nahe zu kommen, die das zentrale Achteck des Raumschiffs bildeten. Von Zeit zu Zeit drehte er an den Kontrollknöpfen, modifizierte und veränderte die ehrfurchtgebietenden Klänge.

An den entfernen Ecken der Bühne, wo die massigen Scheinwerferanlagen montiert waren, jede davon mit ihrem eigenen, als Silhouette erkennbaren Kontrollpult, hockten die beiden großen Schlagzeuge – je eines auf einem bebenden Pfeiler. Es waren die beiden Triebwerke des Raumschiffs, die endlos donnerten und bebten. Aber nur eines von ihnen war besetzt. Der andere Sitz war leer da und wartete darauf, dass der auf seiner Suche umherstreifende Master of The Hounds von seinen Abenteuern zurückkehrte und die Herrschaft darüber wieder übernahm. In der Zwischenzeit hielt Astral Al, alias Powell The Poer, alias Supreme Lord of Chaos, die Lebenskräfte am Fließen und hämmerte wie ein belebter steinerner Koloss auf sein Ludwig-Schlagzeug ein.

Der Sonic Prince, gefangen in einer leuchtenden Gischt aus karminrotem Licht von den Projektoren, lieferte eine Salve von Tonleitern auf seiner elektrischen Violine ab, wie sie ähnlich kein Mensch je gehört hatte, seitdem Joshua die Mauern von Jericho vor mehr als zwanzig Jahrhunderten zum Einsturz gebracht hatte. Jede Salve war wilder und dämonischer als die vorherige. Er sprang wie wahnsinnig umher, schwankte am Bühnenrand auf die Menge zu, die Brauen in intensiver Konzentration zusammengezogen, während er mit seinem Metallbogen über die Saiten strich.

Die Crystal Princess, The Queen of Acid Rock, rüttelte und schüttelte ihre amazonenhafte Gestalt unter den Stroboskoplichtern umher, interpretierte die Musik mit einer wilden und ungezügelten Erotik.

Liquid Len, The Light Lord, und die vielen Reihen der Beleuchter, die er befehligte, saßen aufmerksam auf ihren Posten und dirigierten die Konsolen der gigantischen Projektortürme, die ihre exotischen Farben und Träume auf die Band warfen.

Und Captain Robert Calvert, nichts weniger als ein Kriegsherr trotz der Pracht und Einzigartigkeit seiner Kleidung, stand auf den blitzenden Paneelen des Hawkwind-Sternenschiffs. Er nahm eine prächtige Pose ein, trug Boots, das wehende Jackett und die Lederkappe mit der Schutzbrille eines Kampfpiloten aus dem ersten Weltkrieg. Er hatte dicke Tweed-Reiterhosen an, und an seiner Hüfte ruhten eine Maschinenpistole und ein Clip für ein Munitionsmagazin. Dennoch bestand keine echte Notwendigkeit für die primitive Militärausrüstung, die er zur Schau stellte. Um den Hals hatte er ein lilafarbenes Tuch geschlungen, geckenhaft verknotet, und in Händen hielt er lediglich ein Blatt mit Gedichten und ein elektrisch verstärktes Megafon. Die Schutzbrille hatte er über den museumsreifen Helm geschoben, so dass sich blasse, byronhafte Züge zeigten, die träumerisch über die auf und nieder gehenden Köpfe der Children hinwegschauten Mit kräftiger Stimme sang er die Worte der Nummer durch das Megafon. Das Ergebnis bewies eines: Wenn die Menschheit einstmals die mechanischen Waffen des Krieges benötigt hatte, dann bestand heutzutage keine Notwendigkeit mehr dafür.

Die Musik von Hawkwind war Liebe und Waffe in sich selbst.

Es war ein reicher und segensreicher Klang.

Es war ein drängender, unwiderstehlicher Klang, fast verzweifelt in der wahnsinnigen Art und Weise ihrer Generation. Die verrückte Menge hob verzweifelt und gequält die Hände über die Köpfe und bettelte um noch größere Lautstärke, um eine immer größere Intensität des musikalischen Erlebnisses.

Die Kinder der Sonne verlangte es nach etwas, was keine Band ihnen völlig geben konnte, außer im Tod. Denn sie waren durch mehr als das Vergnügen am bloßen Zuhören der Musik motiviert worden – ein Verlangen, das der unersättlichen Gewalt der Musik ähnelte. Es war, als würden sich Rockband und Fans in einer ewigen, bösen Umarmung ineinander schließen, und jeder brauchte den anderen und würde niemals seine angemessene Befriedigung erhalten...

 

 

 

Winde der Zeit

 

 

Kreischend und seufzend in der Wüstenluft lebten die geisterhaften Leiber gefangener Astronauten.

Sie huschten kalt herum, entwurzelt, nie imstande, auszuruhen oder zu sterben. Sie lebten ihr dunstiges Leben in ewiger Folter, bejammerten den Diebstahl ihres Fleischs.

Die wilde, aufmunternde Musik der Hawklords erreichte sie halb um den Globus herum, wo sie umhertrieben. Ihre lautlosen Stimmen kreischten, angestachelt vom Bild der Liebe und des Lebens, das die Musik hervorrief.

»Mächtige Königin!«, bettelten sie die unsichtbare Rote an, die sie kontrollierte. »Über die zeitlosen Generationen hinweg, die unser gewesen sind, ist es uns schließlich gelungen, die Hawklords zurückzuverfolgen, wie Ihr es gewünscht habt. Sie haben unsere Leiber gestohlen und uns Gift eingeflößt! Sie haben unsere Angehörigen getötet und unsere Häuser zerstört und unsere Mutter Erde hierher gebracht! Dank ihnen werden wir nie mehr unser Bier trinken oder unsere Geliebte beschlafen! Aber jetzt habt Ihr uns in Eurer Großartigkeit die Chance gegeben, die wir benötigten, um wieder zu leben! Dank Euch, unsichtbare Rote...«

Ihre Stimmen erstarben, halb vernommen, halb verstanden.

Einstmals hatte ihre geisterhafte Gestalt echte Form und Gestalt gehabt. Verbrecher aus dem Zeitalter vor der Dämmerung und Veteranen überfüllter Gefängnisse, waren sie in den Raum geschossenen worden, mehrere Hundert stark, weggeschlossen von den computergesteuerten Maschinenräumen, die eingestellt waren, um ihre Schiffe für die Dauer ihrer Strafe wegzuschießen. Aber als ihre Strafe verbüßt war, war die Erde gestorben. Das Land, das sie gekannt hatten, war dahin. Die Freunde, die sie hatten, waren tot.

Sie waren zurückgekehrt und hatten entdeckt, dass ihre Strafe erst begonnen hatte...

 

 

 

Doctors of Madness

 

 

Tief in den unterirdischen Laboratorien, unter den weiten, seufzenden Wüsten, spürten die irdischen Wissenschaftler, wie sich der klagende Ruf an ihre anämische Haut klammerte und an ihr zerrte. Seitdem die prächtigen irdischen Schiffe zu den Marskolonien abgeflogen und ihre Vorfahren über die Kluft des interstellaren Raums zu einer zerstörten Erde heimgekehrt waren, hatten sie sich weg von der Welt und der Vergangenheit tief eingegraben. Sie hatten hingebungsvoll nach pflanzlichem Leben gesucht, das imstande wäre, auf dem öden Boden Wurzeln zu schlagen und die Erde erneut in ihren grünen Mantel einzuhüllen. Sie wussten, dass die Atmosphäre ohne Pflanzenwuchs durch tödliche Kohlendioxidgase vergiftet werden würde.

Abgesehen von den Hawklords, den Kindern der Sonne, den Geistern der gefangenen Astronauten und einem anderen, einsamem Mann, waren die irdischen Wissenschaftler alle, die am Leben geblieben waren.

Die mächtigen Wellen, ausgehend von den Delatronen, wälzten sich über den leblosen Sand auf sie zu. Sie griffen in ihre Gedanken und Leiber, und sie wussten, dass es hinsichtlich ihrer Pläne erneut einen Rückschlag gegeben hatte. In den letzten hundertfünfzig Jahren hatten sie und ihre Vorfahren die ruhmreichen Effekte der Musik einmal im Jahr gespürt. Einmal im Jahr hatten sie es sogar gewagt, zum Ort der Bühne zu reisen, zu ihren Verbündeten, den edlen Hawklords. Die Effekte waren friedvoll und ruhig gewesen, aber jetzt entdeckten sie einen Hauch von Verzweiflung und Wut. Sie wussten, dass die Rufer – dass die ganze Erde – dringend ihre Hilfe benötigten.

Wie einer legten sie ihre Reagenzgläser beiseite und schalteten ihre Instrumente ab.

Sie nahmen ihre tödlichen elektronischen Waffen und machten sich an den Aufstieg in die weißen Strahlen des Sonnenlichts...

 

 

 

Über die verwundete Galaxis

 

 

Groß, griesgrämig vernahm Elric von Melniboné den Ruf der Hawklords. Er stand allein auf der aufgerissenen und sterbenden Erde, und der Wind von Äonen fegte durch sein wundes Herz. Er blickte voller Schmerz um sich und mühte sich, die strahlenden Lichter der neuen Welt zu erkennen.

Die Strahlen schienen vom Horizont zu kommen, wo der endlose felsige Abhang abfiel. Sie pulsierten wundersam, schmolzen sein trostloses Sein und erfüllten es mit Hoffnung auf frisches Leben. Es war eine Musik, die er nicht hören, nur spüren konnte. Es war ein kryptischer Code, den nur sein Körper zu entziffern verstand.

Verwirrt, jedoch erfreut, machte er sich auf den Weg über die Felsen zur Quelle des Klangs. Es war für ihn das erste Anzeichen in dieser öden Welt, dass etwas außer den elementaren Komponenten darin war. Während er dahinreiste, erschauerte ein tieferer, dunklerer Teil seiner selbst nach wie vor in Verzweiflung und dem Wissen um den Tod. Er war aus einem früheren, reicheren Land geschleudert worden. Schon einmal, in seiner eigenen Zeit, dazu verdammt, über eine Erde zu wandern, die ihn hasste und fürchtete, sah er sich jetzt einer noch größeren Rache durch die Hände des Schicksals gegenüber.

In seiner Qual brütete er tief.

Einstmals hatte er zum stolzen und edlen Land Melniboné gehört, das für ein Jahrhundert die Erde regiert hatte. Dann endete die Ahnenreihe von Königen, und er, Elric, der letzte Sohn des letzten Königs, war gezwungen worden, durch ein verändertes Land zu wandern, das ihn verbannt hatte. Mit seiner Höllenklinge Sturmbringer, einem Schwert, zusammengesetzt aus der Substanz des Chaos, einem Schänder und Vernichter, der die Seele seiner Opfer trank, kämpfte er gegen seine Feinde und schlug sie. Die abscheuliche Wildnis der Anarchie war zu einem Ende gebracht worden. Dann jedoch hatte es keinen Platz mehr für die Höllenklinge gegeben. Frustriert von den widerstreitenden Kräften, denen sie diente, hatte sie sich auf die Seite des Chaos geschlagen, ihrer natürlichen Veranlagung folgend, und sie hatte den Mann geschlagen, der sie trug.

Selbst nach dem Tod hatte Elrics wandernde und rastlose Seele keinen Trost errungen. Er war in die Wüstenwelt verbracht worden, die ihn jetzt umgab – eine Welt, die ihm fremder war als die andere, eine Welt, in der er überhaupt keinen Platz hatte.

Sturmbringer war zurückgekehrt. Er hing in seiner Scheide an seiner Seite. Wütend verfluchte er ihn. Er erinnerte sich daran, als er ihn in sein eigenes königliches Blut getaucht hatte. Das hatte ihm ein bitteres Vergnügen verschafft. Im Tod hatte er zumindest das Leben eines jenseitigen Geistes erwartet. Gepeinigt, ja, aber frei von seinem verfluchten körperlichen Fleisch. Äußerstenfalls hatte er gnädiges Vergessen erwartet. Stattdessen war er geheilt erwacht, wieder auf einer einsamen und verächtlichen Ebene.

Wütend schaute er sich zu der grauen Nebelbank um, die sich am Horizont dahinwälzte. Daraus war er wiedergeboren worden. Aber das Land seiner Wiedergeburt war noch ungastlicher.

Es erstreckte sich nach allen Seiten, eine konturlose Scheibe aus zersplittertem und totem Felsgestein.

Es gab keine Ruhe für sein schmerzendes Herz...

 

 

Graue, flackernde Fragmente der Zukunft

 

 

Der Dealer teilte ein weiteres Mal die Karten in dem endlosen Kartenspiel aus, das er für sich erfunden hatte.

Mit der Hand strich er über die grüne Felloberfläche des kleinen Kartentischs, den er aufgestellt hatte.

Nachdenklich studierte er die Anordnung von Bild- und Zahlenkarten. Von einem zweiten Talon teilte er ein neues Blatt aus. Er verglich die beiden Anordnungen.

Rings um ihn her waren die wilden Geräusche und die Blitzlichter des Raumschiffs. Rauch der Hunderte von Feuern, die brannten und die Children mit Wärme und warmen Essen versorgten, erfüllte die Luft.

Während er spielte, sprangen ihm Ideen in den Kopf. Sie wurden zum Teil durch Schlussfolgerungen und zum Teil von den Mustern erzeugt, die den Karten selbst folgten. Sein Bewusstsein nährte sich geschickt von den Möglichkeiten, die das Glücksspiel eröffnete.

Mit den Karten konnte er Fragmente der Zukunft voraussagen.

Während er verteilte, beobachtete er die Band beim Spielen. Sie waren seine Jungs. Er hatte sie gemanagt und geformt. Damals, als er noch zählte, hatte er sie für die besten Gigs gebucht... wenn es denn Gigs gab und Menschen, für die man auftreten konnte, und Orte, an denen man auftreten konnte. Er hatte ihnen die besten Karten zugeteilt. Seither war die Welt verrückt geworden. Die alte Ordnung war verschwunden. Für einen Manager war nichts zu tun geblieben, also saß er einfach still da, teilte Karten aus und las die Zukunft für seine Jungs.

Er lächelte. Es war das selbstzufriedene, wissende Lächeln, das aus harten Jahren der Erfahrung im Geschäft errungen war.

Er war klein von Statur, jedoch gut gebaut. Er trug einen glatten grauen Anzug. Als ihn die Jungs das erste Mal sahen, hielten sie ihn für einen Normalo, aber er strafte sie rasch Lügen.

Während die Musik rings umher hämmerte und dröhnte, verließ ihn abrupt das Lächeln.

Er starrte ungläubig auf die oben liegenden Bilder der Karten.

Also hatten die Jungs recht. Aber sie hatte auch unrecht. Die Zukunft war schlimm, gewiss... aber sie war noch schlimmer, als selbst sie gedacht hatten.

Er kratzte sich den Hals, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schürzte die Lippen. Aus Gewohnheit griff er nach der Zigarre in seinem Mund, aber sie war nicht dort. Verärgert zog er den Arm zurück.

Er hatte seit einhundertfünfzig Jahren keine Zigarre mehr gehabt...

 

 

 

Das letzte Gefecht des Boss-Mannes

 

 

Endlich vernahm der Boss die Klänge von Hawkwind.

Die Musik durchdrang seinen verrückten Schlaf, während er auf der speziell gefertigten Zeitgruft an der Seite der Bühne ruhte.

Sie hämmerte heftig gegen die Mauern des festen Baus. Hier waren das Equipment und die Bühnenkostüme der Band verstaut, sicher bewahrt vor den zerstörerischen Effekten der Zeit. Die Türen waren so eingestellt, dass sie sich anlässlich der jährlichen Gigs öffneten und dann wieder schlossen, aber auf Grund des gegenwärtigen Notfalls waren sie gewaltsam vorzeitig geöffnet worden.

Seine schweren Hängebacken bebten, als die heiteren Töne in seine Träume eindrangen und sie wieder verließen. Er schnarchte unregelmäßig, ungeachtet des verzweifelten Wechselspiels der Kräfte draußen. Gerade im Augenblick wurde er nicht benötigt, aber wenn seine Schützlinge schließlich die Bühne verließen, dann müsste er, der Boss, erwachen. Die Aufgabe, das Equipment abzuräumen und zurück in den Lagerraum zu befördern, würde beginnen.

Der Chef-Roadie drehte sich im Schlaf um. Er war ein weiterer derjenigen, deren wahre Rolle größtenteils nicht mehr existierte, nachdem die alte Ordnung zusammengebrochen war.

Er war völlig eingeschlafen, lag halb auf und halb neben einem großen farbenfrohen Kissen. Plötzlich endeten die wunderschönen Klänge, die seine Träume ergänzt hatten.

Das Hämmern endete.

Das Vergnügen versickerte. An seine Stelle trat der kalte, ekelerregende Griff der Todesstrahlen, die jetzt ungehindert und frei ihr Unwesen treiben konnten.

Er erwachte sogleich, die Augen groß und blutunterlaufen. Ein Gefühl der Übelkeit hatte sich in ihm aufgebaut. Über seine Haut krabbelten unsichtbare Insekten, die sich scheinbar darunter eingruben. Ihm wurde ziemlich kalt.

Zum Teil sterblich und nur zum Teil Hawklord, war er den Todesstrahlen gegenüber verwundbar.

Mit einem Ausdruck des Unbehagens auf dem Gesicht erhob er sich erschöpft und stolperte davon...

 

Das Klatschen großer Flügel tönte in der Luft.

Der Capriccio des Hound Masters tauchte auf, eingefangen in den violetten Strahlen der Scheinwerfer.

Mit hoch über dem Kopf gehobenen Schwingen und ausgestreckten Krallen fiel er die Säulen aus Licht hinab auf die Bühne.

Aber er war zu spät eingetroffen, als dass sein Reiter sich noch mit seinem Schlagzeug beteiligen konnte. Die anderen Gestalten auf der Bühne hatten aufgehört zu spielen und traten ab, begleitet von den gequälten Rufen und Schreien der Children.

Ungeduldig sprang der Hawklord vom Rücken des Wesens, nachdem es gelandet war, und rannte ihnen nach.

 

 

 

Musik des Todes

 

 

In der pechschwarzen Dunkelheit des kleinen Räumchens saß der Boss und weinte und fluchte. Mehrere Minuten waren verstrichen, seitdem die donnernde Musik aufgehört hatte zu ertönen, und es gab kein Anzeichen dafür, dass sie wieder anfing.

Ihn schauderte unter dem Griff der negativen Kraft. In Abwesenheit der schützenden Musik war es tausend Mal schlimmer als gewöhnlich. Die Minuten erschienen wie Stunden der Qual für seinen sensibilisierten Unterleib, und er bereute bitter den Tag, an dem er aus seinen gemütlichen Räumlichkeiten im längst entschwundenen Notting Hill weggezaubert worden war. Bis vor kurzem hatte Chef-Roadie Higgy über den Angelegenheiten der Band präsidiert. Aber für den getreuen Schotten war es an der Zeit gewesen zu gehen. Die göttlichen Mächte, die anscheinend die neue Erde lenkten, hatten aus niemandem bekannten Gründen bestimmt, dass eine gewisse Anzahl aus der Band in ihr früheres Gleichgewicht zurückgebracht und andere herbeigeholt werden mussten, die sie ersetzten. Wohin sie gebracht worden waren, wusste niemand – vielleicht zurück ins Zeitalter vor der Dämmerung oder zu einem anderen Ort, wo ihre Art künstlerischer Waffen benötigt wurde, um die Dunkelkräfte zu bekämpfen. Lemmy, der berüchtigte Count Motorhead, war unter denen gewesen, die gerufen worden waren. Ebenso Stacia, außergewöhnliche Tänzerin. Actonium Doug und Higgy. Aber der Boss erinnerte sich gewiss daran, von wo er hergeholt worden war, und wünschte sich aus ganzem Herzen, dass die Götter nie daran gedacht hätten, ihn in die Fußstapfen des alten Schotten treten zu lassen.

Ihm hob sich der Magen, als eine weitere ekelerregende Woge der Dunkelheit gegen ihn prallte und die Schwärze sich wild um ihn drehte.

Er nahm den Kopf in beide Hände und stöhnte. Ausgerechnet er, von allen Menschen in Earth City, musste derjenige sein, der auf diese Weise berührt wurde. Die meisten hatten schlicht nur die Horrorbilder... sie spürten Schmerzen und hatten Albträume, und ihre Leiber schmerzten. Schlimm genug. Aber ihm musste zusätzlich noch übel sein, und es gab nichts, was er mehr verabscheute.

Die Strahlen, welche die Symptome verursachten, waren den Menschen unbekannt gewesen, bis Hot Plate und der Sonic Prince sie vor langer Zeit entdeckt hatten, während sie im Laboratorium des Buckingham Palace gearbeitet hatten. Niemand wusste so ganz, worin ihre heimtückische Zusammensetzung bestand, aber alle kannten ihre Effekte. Aus irgendeinem Grund war die Cyndaim-Strahlung, wie sie technisch beschrieben worden war, außerstande, durch das teilweise Vakuum des Raums zu dringen. Entgegen sämtlicher wissenschaftlicher Gesetze, die der Menschheit bekannt waren, reflektierte der leere Raum sie sogar. Einmal erzeugt, konnten die Wellen nicht entkommen. Daher hatten sie sich während des unruhigen Zeitalters des Todesgenerators nach und nach in der Atmosphäre aufgebaut.

Jahrhundertelang hatte der Todesgenerator im Herzen des Planeten geschlummert, hatte die gesamte Menschheit unter seiner Kontrolle gehabt. Er war dort vor Jahrtausenden von zwei einander bekriegenden fremden Rassen platziert worden – entfernte Vorfahren der Menschheit, die Basaak und die Throdmyke genannt. Gelegentlich war er erwacht und hatte die Erde in aufeinander folgende magische Zeitalter geworfen. Zwei magische Zeitalter waren vom Menschen aufgezeichnet worden, und jedes Mal war seine Macht von älteren Manifestationen der Hawklords gezwungen worden, wieder abzuklingen. Bei der dritten Gelegenheit war die Menschheit so gut wie vernichtet worden.

Während der ganzen Zeit ihrer Existenz hatten die Menschen die Ursache ihres Elends nicht gekannt. Der schlafende Drache im Kern der Erde war schließlich von Hawkwind entdeckt worden – zufällig. Der Sonic Prince und Del Detmar, das ehemalige elektronische Genie der Band, hatten einen musikalischen Prozessor entwickelt, genannt das Delatron. Sein Ziel und Zweck waren gewesen, Hawkwinds Musik zu modifizieren und zu bereichern, aber die neue Art von Musik, die es erzeugte, hatte ungewollt irgendwie den Todesgenerator erweckt.

Mit Hilfe ihres unseligen Freunds, des Wissenschaftlers Hot Plate, waren sie in der Lage gewesen, den Ort der satanischen Maschine festzumachen. Aber der Todesgenerator war in seiner unangreifbaren Position ein Feind gewesen, der unmöglich zu schlagen war. Indem sie weitere Delatrone zusammengebaut und in ihr musikalisches Equipment integriert hatten, waren sie lediglich imstande gewesen, seine menschlichen Manifestationen zu vernichten.

Die Energie des Todesgenerators hatte aus eigenem Antrieb auf rätselhafte Weise nachgelassen und ruhte wieder.

Jetzt erwachte sie erneut. Vielleicht war es die Musik von Hawkwind, die sie ausgelöst hatte, vielleicht die unbekannte zeitliche Einstellung im Herzen des Generators.

Der Boss drehte und wand sich vor Qual in dem Räumchen, drückte die Hände auf den Bauch, während bittere Gedanken in seinem Kopf auftauchten.