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Eine unerwartete Begegnung, und sofort hat man das Gefühl, den anderen schon immer zu kennen. Hat hier vielleicht der Kosmos zwei Seelenverwandte zusammengeführt? Wenn Planeten des einen die Mondknotenachse des anderen berühren, wohnt dem ein eigener Zauber inne. Und das gilt nicht nur für Liebespaare, sondern auch für mehr als zwei Personen und andere Seelenverbindungen. Der Autor beschreibt, wie dies aus astrologisch-psychologischer Sicht gesehen werden kann. Konkrete Deutungstexte zur Zeitqualität, wie etwa mit Hilfe der Transite, und Fallbeispiele aus der Praxis, tragen wesentlich zum Verständnis bei. Ein inspirierendes Buch über Begegnungen der besonderen Art.
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Seitenzahl: 152
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VORWORT
BEGEGNUNGEN DER BESONDEREN ART
GEIST UND SEELE
DIE MESSAGE ZUSTELLEN
UNAUFLÖSBAR ABER NICHT UNAUSWEICHLICH
ALTE SEELEN ‒ JUNGE SEELEN
LIEBENDE ODER SEELENFREUNDE
DIE MONDKNOTENACHSE
Was sind eigentlich die Mondknoten?
Die Mystik der Mondknoten
SEELENVERBINDUNGEN ERKENNEN
Wer lernt von wem?
DEUTUNG PLANETEN UND MONDKNOTEN
Sonne des einen am Mondknoten des anderen
Mond des einen am Mondknoten des anderen
Merkur des einen am Mondknoten des anderen
Venus des einen am Mondknoten des anderen
Mars des einen am Mondknoten des anderen
Jupiter des einen am Mondknoten des anderen
Saturn des einen am Mondknoten des anderen
Uranus des einen am Mondknoten des anderen
Neptun des einen am Mondknoten des anderen
Pluto des einen am Mondknoten des anderen
Konjunktion der Mondknoten beider Partner
Und was ist mit den anderen Aspekten?
FALLBEISPIEL
Hanna
Philipp
Hanna und Philipp begegnen sich
Der Synastrievergleich
Die doppelte Mondknotenbindung
Transite zu den Entwicklungsthemen
TRANSITE ZU DEN MONDKNOTEN
Sonne über den Mondknoten
Mond über den Mondknoten
Merkur über den Mondknoten
Venus über den Mondknoten
Mars über den Mondknoten
Jupiter über den Mondknoten
Saturn über den Mondknoten
Uranus über den Mondknoten
Neptun über den Mondknoten
Pluto über den Mondknoten
Mondknoten über den Mondknoten
DIREKTIONEN UND SEELENAUFGABE
Vorgeschobene Planeten über den Mondknoten
Vorgeschobener AC über den Mondknoten
Vorgeschobenes MC über den Mondknoten
Fallbeispiel Primärdirektion
Funktionieren auch andere Direktionsmethoden?
ALTERSPUNKT UND SEELENAUFGABE
COMBIN DER SEELENVERWANDTEN
Combin von Hanna und Philipp
Transite zum Combin
MONDKNOTENBEZÜGE VON MEHR ALS ZWEI MENSCHEN
Drei Seelenpartner treffen sich
Wie kann das noch aussehen?
DIE SEELENPUNKTE
Seelenziel und Seelenherkunft
Die Berechnung der Seelenpunkte
Die Deutung der Seelenpunkte
SCHLUSSWORT
ANHANG
Literaturliste
Über den Autor
Als ich 2004 mein erstes Buch veröffentlichte war es mir ein Bedürfnis, mehr Licht in die faszinierende Bedeutung der Mondknotenachse zu bringen.
Meine zuvor gemachten Recherchen zum Thema in Büchern, Zeitschriften, Gesprächen und im Internet waren für mich unbefriedigend. Manche verstanden die Mondknoten als negatives Element welches Unglück bringt, andere waren der festen Überzeugung hier ein Symbol gefunden zu haben, mit denen man frühere Leben exakt beschreiben könne.
Vieles was ich zu dieser Zeit gelesen hatte, war geheimnisvoll und beschränkte sich entweder auf vielsagende Andeutungen, die dann aber nicht konkret wurden oder ergingen sich in stark mystifizierten Deutungen, die ich aus meiner damals bereits fast 10-jährigen Berufspraxis nicht nachvollziehen konnte.
In praktischen Beratungen hatte ich immer wieder erlebt, dass die Mondknoten eine Art Leitfaden für den Entwicklungsweg des Menschen darstellen. Dabei ist der aufsteigende Mondknoten wie ein ständig offenes Tor zur eigenen Weiterentwicklung und dies ist vielen Menschen ein Bedürfnis, oft auch ein Trost, wenn die Dinge einmal nicht so gerade laufen.
Entstanden ist aus diesen Erfahrungen damals mein Buch „Die Botschaft der Mondknoten‟, in dem ich griffig und realitätsnah die Mondknotenachse beschrieb und welches auch weiter hochaktuell ist. Offenbar konnte dieses Werk vielen Menschen weiterhelfen, so dass es 2017 mit minimalen Korrekturen neu aufgelegt werden konnte und sich ungebrochener Beliebtheit erfreut.
Nur ganz kurz angerissen wird in „Die Botschaft der Mondknoten‟ was passiert, wenn die Mondknotenachsen zweier Menschen oder Planeten des einen mit der Mondknotenachse des anderen interagieren. Hier entsteht nach Aussage vieler meiner Klienten sofort und unmittelbar eine Nähe, die vielen sogar unheimlich ist.
Was es damit auf sich hat, davon handelt das vorliegende Buch, welches ich mit „Kosmische Seelenverwandtschaften‟ überschreiben habe.
Es ergänzt damit „Die Botschaft der Mondknoten‟, welches im Prinzip auf den einzelnen Menschen bezogen ist um die Komponente der Begegnung. Und damit sind nicht nur Liebesbeziehungen gemeint, sondern auch viele andere wichtige Zusammentreffen von zwei oder sogar mehrerer Menschen.
Gerade weil die Mondknoten etwas sehr tief liegendes in uns anklingen lassen, halte ich es für nötig, zu Anfang einige Begrifflichkeiten zu diskutieren und Vorschläge zum eigenen Nachdenken zu machen. Auch wenn ich später im Buch konkrete Deutungstexte darlege, sollen diese keine unumstößlichen Aussagen sein, sondern symbolische Anregungen, die auf die konkreten Lebensumstände angepasst und verfeinert werden müssen.
Wer sich mit der menschlichen Natur beschäftigt wird aller Wahrscheinlichkeit nach wie ich selbst bald zu dem Schluss kommen, dass diese zwar einigen Grundlinien folgt, sich letztlich aber in unzähligen Individualisierungen ausformt. Je mehr Hintergrund- und Rahmeninformationen also vorliegen, desto besser können wir das Ganze verstehen und ein Schubladendenken vermeiden.
Dieses Buch macht den Versuch, mit Hilfe der Astrologie die Essenz von Seelenbegegnungen besser zu verstehen. Viel Freude auf dieser Entdeckungsreise.
Uwe Sonnenschein im Oktober 2021
Man ist nichtsahnend auf der Straße unterwegs, vielleicht beim Einkaufen oder beim Essen im Restaurant. Oder aber auf einem Konzert, möglicherweise beim tanzen, häufig passiert es auch am Arbeitsplatz. Eigentlich spielt es keine Rolle wo es stattfindet, sondern es geht vielmehr um das was.
Von einem Moment auf den anderen begegnet man einem Menschen und fühlt sich ihm sofort nahe. Dies kann geschehen durch einen zufälligen Blick in die Augen, wobei man über den Begriff des Zufalls durchaus diskutieren kann. Oder ein Gefühl bringt einen dazu einen Menschen anzuschauen, mit ihm in Kontakt zu treten. Es kann auch eine zufällige Berührung sein oder das Gefühl beobachtet zu werden, was die Aufmerksamkeit auf den anderen lenkt. Selbst bei Telefongesprächen und anderen Medien soll es schon vorgekommen sein. All diesen Szenarien ist gemeinsam, dass man sich dem anderen Menschen innerhalb von Sekunden tief verbunden fühlt, so als ob man ihn bereits seit Ewigkeiten kennt.
Ist Ihnen das auch schon passiert? Dann könnten Sie einem Seelenverwandten begegnet sein.
Ich bin mir bewusst, dass wir uns hier auf unsicherem Terrain bewegen, denn über die Welten der Seele gibt es sehr unterschiedliche Ansichten und Beweise im naturwissenschaftlichen Sinne werden wir kaum liefern können.
Nicht zu leugnen ist jedoch, dass ein sehr großer Teil der Menschen Dinge für möglich hält, die nicht so ohne weiteres zu erklären sind. So ging aus einer Umfrage der Statista GmbH im Jahr 2012 hervor, dass über 50% der Deutschen an Wunder glauben und dasselbe Unternehmen fragte im Jahr 2019 welche übernatürlichen Phänomene Österreichern glaubhaft erscheinen. Für möglich halten 28% Telepathie und Gedankenübertragungen, 27% Wunderheilungen z.B. durch Handauflegen, 26% glauben an übersinnliche Wahrnehmungen und Erfahrungen und immerhin 16% sind von Wiedergeburt und Seelenwanderung überzeugt.
Alleine diese Zahlen machen deutlich, dass große Teile der Bevölkerung glauben, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als man mit bloßem Auge erkennen kann.
Obwohl ich immer dafür plädiere, sich in die Breite zu informieren, sich für andere Meinungen und Sichtweisen zu interessieren und Aussagen, Informationen und Überzeugungen ständig kritisch zu hinterfragen, ist es nicht wegzureden, dass es zutiefst zum menschlichen Kulturgut gehört, eine Welt jenseits des Materiellen zumindest zu vermuten, wenn nicht gar davon überzeugt zu sein.
Was bleibt von uns, wenn wir diesen Körper verlassen und gab es bereits früher etwas, bevor wir als Mensch geboren wurden? In der Astrologie sind diese und andere Fragen mit der Achse der Mondknoten verbunden, auf die wir noch sehr detailliert zurückkommen werden.
Wenn der Mensch eine Seele besitzt und diese den Körper überdauert oder unabhängig von diesem existieren kann, dann wären Seelenbegegnungen sowohl in der materiellen wie auch in der geistigen Welt möglich. In diesem Buch soll es im Kern um besondere Begegnungen gehen, die wir als körperliche Wesen in dieser Existenz erleben. Es handelt über Zusammentreffen von Menschen, die tief berührend sind und den unmittelbaren Eindruck erwecken, einen besonderen Zauber zu beinhalten.
Um nicht die Bodenhaftung zu verlieren, wollen wir diese Betrachtung nicht weiter vertiefen sondern zunächst einige Überlegungen anstellen und Begriffe klären.
Um was handelt es sich eigentlich bei der Seele und ist sie in der geistigen Welt zuhause? Oder sind dort nicht eher die Geister?
Jetzt wird es zwangsläufig etwas philosophisch, denn hier herrscht einiges Durcheinander, je nachdem welchem Kulturkreis oder welcher Religion man angehört aber auch, ob man die Begriffe umgangssprachlich, psychologisch oder in philosophischem Kontext benutzt.
Im allgemeinen Sprachgebrauch unseres Kulturkreises wird die Seele meist als Gesamtheit aller Gefühle und geistigen Vorgänge eines Menschen verstanden. Dies entspricht in etwa der Bedeutung des aus dem griechischen stammenden Wortes Psyche, welches frei übersetzt Seele heißt.
Mit den geistigen Fähigkeiten sind in diesem Sinne beispielsweise das Denkvermögen oder auch die Fähigkeit zu lernen, zu planen und zu erinnern gemeint. Diese Fähigkeiten sind allesamt auf das Gehirn als Organ angewiesen und damit materiell ausgerichtet, weshalb ich sie lieber als mental und nicht als geistig bezeichnen möchte.
Den Begriff des Geistes an sich möchte ich hier lieber im spirituellen Sinne verwenden, wonach dieser an die Vorstellung geknüpft ist, es mit einer Instanz zu tun zu haben, die nicht an die körperliche Existenz gebunden ist. Wir sprechen also von einer transzendenten oder transpersonalen reinen Geistigkeit, die zwar auf den Körper einwirkt, aber nicht an ihn gebunden ist.
„Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper‟
ROBERTO ASSAGIOLI, BEGRÜNDER DER PSYCHOSYNTHESE
Im weitesten Sinne folge ich hier der philosophischen Tradition eines Rene Descartes, welcher die Meinung vertrat, man könne sich vorstellen, dass Geist und Materie getrennt voneinander existieren könne. Und was man sich vorstellen kann, ist prinzipiell auch möglich, woraus sich weiter ergibt, dass Geist und Materie nicht identisch sein können.
Sicher gibt es hier sehr unterschiedliche Sichtweisen und insbesondere in Folge der Darwin❛schen Evolutionstheorie wurde der Mensch mehr und mehr als biologisches System betrachtet, was die Vorstellung des Geistes wieder näher an das heranführt, was ich zu Anfang als mental und damit materiell begründet bezeichnet hatte.
Wenn wir auf den zweiten Teil der umgangssprachlichen Begriffsbedeutung der Seele schauen, kommen wir zu der Gesamtheit aller Gefühlsregungen wie etwa unsere Emotionen und Empfindungen oder die Empathie.
Auch diese Vorgänge sind streng genommen an einen Körper gebunden. Verschiedene religiöse und philosophische Konzepte definieren die Seele alternativ als immaterielles Konzept und damit als unsterblich.
Durch den Tod trennt sich die Seele lediglich vom Körper, lässt diesen quasi als leere Hülle zurück. Weiter geht man in vielen Traditionen davon aus, dass sich die Seele später dann wieder in einem neuen Körper manifestiert was zur Reinkarnationslehre führt, wie sie zum Beispiel im Buddhismus und im Hinduismus verankert sind.
Bereits seit frühgeschichtlicher Zeit ist auch die Vorstellung von der Mehrteiligkeit der Seele verbreitet. Demnach existiert einmal eine Körperseele, die mit physischen Vorgängen verbunden und eine Geistseele die für Bewusstsein und Verstand zuständig ist.
Diesen Grundgedanken nimmt auch der griechische Philosoph Platon auf, der die Seele in drei wesensverschiedene Teile aufschlüsselt. Demnach sitzt im Gehirn der vernunftbegabte Teil, der triebhafte im Unterleib und der muthafte in der Brust. Daraus entstand das berühmte Gleichnis des Wagenlenkers (Vernunft) der die beiden ungleichen Zugpferde (Wille und Begehren) zu bändigen und das gesamte System einem Ausgleich zuzuführen hat.
Auch beim Seelenbegriff treffen gegensätzliche Auffassungen aufeinander, so etwa diejenige des Aristoteles, der die Seele ohne Körper nicht für überlebensfähig hielt. Und immer wieder wird mit zwei Seelenteilen, einem sterblichen und einem unsterblichen, argumentiert wie bei den Theosophen um Helena Blavatsky, was schließlich zu der heute verbreiteten Ansicht der Dreiteiligkeit in Körper, Geist und Seele führt wie etwa von Rudolf Steiner postuliert.
All diese Überlegungen erzeugen letztlich nur zu noch mehr Verwirrung. Wie unterschieden wir jetzt also Geist und Seele? Sind sie überhaupt zu unterschieden? Die Antwort ist im Endeffekt eine Glaubensfrage. Die Auffassungen und Argumente sind derart vielfältig, dass es hier einfach keine „richtige‟ Antwort, keine „letzte Wahrheit‟ geben kann.
„Im Kontext dieses Buches möchte ich den Begriff der Seele als den Teil von uns verwenden, der nicht materiell und nicht an den Körper gebunden ist.‟
UWE SONNENSCHEIN
Es geht also um den Hauch in uns, der schon vor dieser Inkarnation da war, der möglicherweise einen Plan hatte, als er sich in den physischen Körper inkarnierte, auch wenn er sich daran nicht mehr oder nur unzureichend erinnern kann. Und wenn dieser Körper einmal vergeht, kehrt diese Seele zurück in die Welten der Seele, das All-Eins, vielleicht in die geistige Welt. Wer kann dies mit Sicherheit benennen?
Ob und was von uns überdauert ist selbstverständlich eine reine Glaubensfrage. Die gängige Auffassung in der Reinkarnationstheorie ist, dass ein individueller Funke, hier als Seele bezeichnet, als eigenständiges Wesen in ein anderes Medium zurückkehrt, die gemachten Erfahrungen aus der letzten Inkarnation verarbeitet und sich dann früher oder später mit einem neuen Auftrag oder einer neuen Absicht neu inkarniert. Diese oder eine ähnliche Lebensauffassung setzen wir jetzt einfach einmal voraus, damit das im vorliegenden Buch Gesagte einen Sinn machen kann.
Durch diese Grundannahme erklärt sich auch die häufig getroffene Aussage, man habe sich seine Eltern und Lebensumstände selbst ausgesucht.
Möchte man den Begriff des direkten und persönlichen Karma mit einflechten könnte, man auch sagen, das aus den Ereignissen, Verhaltensweisen und Ergebnissen der letzten Inkarnation eine Wirkung, eine Resonanz in das nächste Leben hineingetragen wird. Karma wird hier also unmittelbar und direkt als Umsetzung von Ursache und Wirkung verstanden. Da wir alle auch Teil eines Kollektivs sind, sollte man das kollektive Karma von den anderen Ebenen zu unterscheiden. Wir folgen hier im übrigen einer vornehmlich fernöstlichen Philosophie, der unsere westlich-christliche Prägung von Schuld und Sühne fremd ist. Karma dient also nicht als Strafe oder Belohnung, sondern ist ein Lerninstrument für Erkenntnis und Entwicklung.
Spinnen wir den Gedanken weiter, ist es mehr als nur vorstellbar, dass sich Seelen während ihrer nichtmateriellen Existenz austauschen und möglicherweise für die nächste Inkarnation verabreden.
Dies könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Beziehung oder Begegnung in einem der früheren Leben nicht abgeschlossen werden konnte und deshalb in einem späteren Leben zu Ende gebracht werden soll. Das hat nichts mit manchmal vertretenen Auffassungen zu tun, man habe jemanden in einem früheren Leben Böses angetan und müsse deshalb in diesem Leben dafür leiden. Wie oben bereits gesagt: die Vorstellung von Schuld und Sühne passt nicht in dieses Konzept.
Vielmehr geht es um Entwicklungsaufgaben und Verständnisprozesse, die uns vollständiger, erwachsener, verständiger oder schlicht ganz und heil werden lassen.
Diesem Grundauftrag folgend ist ebenso vorstellbar, dass sich zwei Seelen für eine der nächsten Inkarnationen verabreden, weil die eine Seele der anderen Informationen überbringen soll, die dazu beitragen die betroffene Inkarnation erfolgreich zu durchlaufen. Dies kann dadurch geschehen, dass die Seele, welche die Informationen trägt, einen Zugang zur geistigen Welt hat (seltener) oder aber es geschieht einfach durch die Resonanz des Aufeinandertreffens der beiden (häufiger). Letzteres ist kein bewusst gesteuerter Prozess, sondern es geschieht einfach.
Oder aber zwei (oder auch mehrere) Seelen haben sich in ihrer immateriellen Phase selbst einen Entwicklungsauftrag definiert, den sie nur während einer körperlichen Existenz verwirklichen können. Dazu ist irgendwann die Begegnung nötig. Manchmal braucht eine inkarnierte Seele auch einfach nur eine Rückenstärkung von der eigenen Familie. Gemeint ist hier die Seelenfamilie, die selten mit der biologischen Familie übereinstimmt. Dann treffen sich Seelenverwandte scheinbar zufällig, fühlen sich aber sofort tief verbunden.
Diese tiefe Verbundenheit von ersten Augenblick der Begegnung an gilt für alle geschilderten Varianten. In diesem Sinne sind die Seelen, die sich so während einer Inkarnation begegnen, auf die eine oder andere Weise alle miteinander verwandt, weshalb ich sie also kosmische Seelenverwandte bezeichnen möchte.
Die Liste verschiedener Varianten ließe sich sicher noch erweitern, aber um einen Eindruck zu erwecken, worum es geht, sollte dies reichen. Auch sprechen wir hier aus der Perspektive körperlich inkarnierter Wesen über Existenzebenen, die uns als dreidimensionale Wesen nicht oder nur sehr eingeschränkt zugänglich sind. Am ehesten wird das verständlich, wenn wir einen anderen Blickwinkel einnehmen.
Als vornehmlich dreidimensional orientierte Wesen haben wir eine räumliche Vorstellung von Länge, Breite und Höhe und können so die Größe von Gegenständen recht genau definieren. Beobachten wir einen Menschen, wie er über die Straße läuft, ist das heben und senken der Füße ein für uns völlig normaler Vorgang und hat nichts Mystisches oder gar Unerklärliches.
Stellen wir uns jetzt ein zweidimensionales Wesen vor, welches zwar Länge und Breite erkennen kann, jedoch keinen Sinn und keine Begrifflichkeit für die Höhe hat. Seine Welt besteht aus einer flachen Ebene ohne Höhenausdehnung. Nehmen wir das Beispiel der Straße. Diese ist lediglich als Ebene existent und wenn der Fuß eines Menschen auf der Straße aufliegt ist er für dieses Wesen sichtbar und vorhanden. In dem Moment, indem der Mensch den Fuß für den nächsten Schritt hochhebt, verschwindet er für das zweidimensionale Wesen spurlos auf geheimnisvolle und unerklärliche Weise, um wenig später an anderer Stelle aus dem nichts heraus wieder zu materialisieren.
Genauso unerklärlich sind uns als dreidimensionale Wesen Vorgänge höherer Dimensionen, die ich hier einmal als geistige Welt oder Welten der Seele bezeichnen möchte. Als menschliche Wesen fehlen uns hierfür schlicht die Sinne und unsere Seele scheint nicht oder nur sehr bedingt in der Lage zu sein, uns derartige Inhalte zu vermitteln. Auch Menschen die sagen, in Kontakt mit der geistigen Welt zu stehen, berichten häufig von der Schwierigkeit der Übersetzung, was aus den beschriebenen Gründen sehr gut nachvollziehbar ist.
Wie bei den letztgenannten geht es nach meiner Auffassung bei Seelenbegegnungen letzten Endes um die Zustellung der Botschaft oder der Information. Um den Entwicklungsauftrag zu erfüllen, ist es notwendig oder zumindest sehr hilfreich, die Message zuzustellen.
Und was passiert danach?
Wenn die Information wie zuvor beschrieben zugestellt ist, könnte der andere Mensch, der Sie überbracht hat ja wieder aus dem Leben des anderen verschwinden. Manchmal ist dies so, andere Male nicht.
Einmal hängt dies davon ab, ob es sich nur um eine kurze Begegnung handelt, in der ein Impuls gegeben oder eine Erkenntnis oder Handlung angestoßen wird. Dann kann es sein, dass die beiden nach wenigen Stunden, Tagen oder Wochen wieder auseinander gehen und sich im ganzen Leben nie mehr wiedersehen.
Dies ist jedoch nicht der einzig mögliche Ausgang, denn selbst wenn die Message angekommen ist, bleiben beide dennoch seelenverwandt und freuen sich vielleicht darüber, einander gefunden zu haben und pflegen weiter Kontakt.
Unabhängig davon, ob der Kontakt weiter besteht oder nicht bleibt das Seelenband und damit die Verbindung unauflösbar. Wie beide damit umgehen möchten, bleibt ihnen überlassen.
Wenn die zu überbringende Information einen gemeinsamen Entwicklungsprozess beinhaltet, stehen die Beteiligten in der Regel über eine längere Zeit miteinander in Kontakt. Dies kann zum Beispiel in Form einer Liebesbeziehung oder Ehe stattfinden, ist jedoch von der Essenz her in der Regel nicht mit dieser identisch, doch dazu später mehr.