Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Ein Leben zu führen, das Relevanz hat - in der Gegenwart und in der Ewigkeit -, das ist jederzeit möglich. Egal, in welcher Lebensphase man sich gerade befindet. Dieses Andachtsbuch ermutigt dazu, seine Erwartungen im fortgeschrittenen Alter nicht zurückzuschrauben und offen zu sein für das, was Gott für einen bereithält. Dabei geht es in den 52 Andachten auch um ganz praktische Lebensthemen: um den Umgang mit der Enkel-Generation, wie man zur Vergebung findet, was positive Alltagsgestaltung ausmacht, wie man mit dem Älterwerden umgehen kann und vieles mehr. Wertvolle Impulse für ein Leben reich an Sinn, Bedeutung und Hoffnung - für Menschen im besten Alter.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 150
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Über den Autor
Bruce Gordon war lange Jahre der Vorsitzende von „Focus on the Familiy“ Canada. Heute arbeitet er als Pastor einer Gemeinde und engagiert sich als Coach und Berater gemeinsam mit seiner Frau Denise für Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Das Ehepaar hat drei erwachsene Söhne und derzeit vier Enkelkinder und lebt in Vancouver, Britisch Columbia (Kanada).
Ich widme dieses Buch meiner Frau Denise.
Wir geben unsere Erfahrungen gemeinsam weiter,
um relevant zu bleiben.
Solange uns Atem gegeben ist …
Einführung
1 Die Vergangenheit loslassen
2 Älter werden mit Perspektive
3 Der Wert der Reflexion
4 Erfahrungen am Kohlenfeuer
5 Strategische „Krit-Zeiten“
6 Fünf Fallen, die es zu vermeiden gilt
7 Und wenn nicht
8 Den Kampf mit Ihren Gedanken gewinnen
9 Eigenschaften eines Mentors
10 Kavanah
11 Bet Av
12 Standhaftigkeit
13 Mit Gott Schritt halten
14 Siegreich leben
15 Heilmittel gegen Unsicherheit
16 Die Angst bekämpfen
17 Führen und Folgen
18 Ein neues Bild vom Ruhestand
19 Gottes Berufung
20 Übergangsphasen des Lebens
21 Reif sein
22 Wie definieren Sie Vermächtnis?
23 Gut abschließen
24 Sind Ihre Koffer gepackt?
25 Übergang in den Ruhestand
26 Kreativität und Spiel
27 Die Bedeutung von Beziehungen
28 Mein Revier
29 Das WZF-Prinzip
30 Erwachsene Kinder begleiten
31 Ihre Rolle in der Kirchengemeinde
32 Umgang mit Ängsten
33 Sich den drei Riesen stellen
34 Ziel und Berufung
35 Geben ist leichter als empfangen
36 Die Geschichte eines Freundes
37 Das Geschenk, Großeltern zu sein
38 Herausforderungen in der Betreuung von Angehörigen
39 Leben in Sichtweite des Himmels
40 Der wachsende Wert des Friedens
41 Der Wert der Dankbarkeit
42 Das Gefühl, nicht dazuzugehören
43 Investieren Sie in Ihre Ehe
44 Belastende Situationen bewältigen
45 Ihr berufliches Vermächtnis
46 Fünf Versprechen
47 O kommt, lasst uns anbeten
48 Kümmert sich Gott wirklich um mich?
49 Schlüsselübergabe
50 Bezugsrahmen
51 Hoffnungsträger
52 Weitergehen in die gute Nacht
Es gibt eine Ansicht, die ich leidenschaftlich vertrete, und sie ist der Grund dafür, dass ich diese wöchentlichen Betrachtungen geschrieben habe: Ich bin fest davon überzeugt, dass Altwerden von Bedeutung ist.
Unsere Gesellschaft hat unser Denken nach und nach so beeinflusst, dass wir glauben, nur die Jugend würde zählen. Wir machen zu viel Wirbel um Jugendlichkeit und beachten das Alter zu wenig. Unser Umfeld vermittelt uns, Älterwerden bedeute, dass man sein Leben genießen müsse und nun endlich die Freiheit habe, das auch zu tun. Die Gesellschaft ignoriert jedoch die Tatsache, dass wir auch in unseren späten Lebensjahren noch einen wichtigen Beitrag für unsere Welt leisten können.
Ich glaube außerdem, dass das Wort Gottes keine Altersbegrenzung kennt. Es gibt viele Beispiele dafür, dass Gott Menschen für große Dinge gebraucht hat, und zwar zu einem Zeitpunkt, den wir bereits als Herbst oder sogar Winter des Lebens bezeichnen würden. Der 99-jährige Abraham ist ein Beispiel dafür, dass jemand seine größte Wirksamkeit erst in fortgeschrittenem Alter entfaltet hat.
Dr. Roger Birkman, der Gründer von Birkman International, war mein Mentor, ein enger Vertrauter und Freund. Vor vielen Jahren klingelte an einem Nachmittag im August das Telefon, und Roger war dran. Ich war dem Mann bis dato noch nie begegnet, aber er hatte meinen Werdegang verfolgt. Während ich diese Worte schreibe, bin ich noch immer tief bewegt, dass Roger – eine internationale Führungspersönlichkeit – auf mich zugekommen ist. Er war damals 78, und er bat mich, ihn zu unterstützen, Birkman International in eine neue Entwicklungsphase zu führen. Denn Roger hatte den Eindruck, Gott dränge ihn, mehr zu tun. Mit diesem Anruf begann eine siebzehnjährige Reise, die erst endete, als Gott Roger zu sich rief.
Ich erinnere mich an einen gemeinsamen Aufenthalt in Surabaya, Indonesien, wo wir als Referenten an einem internationalen Kongress teilnahmen. Roger und mich verband unsere Leidenschaft für Ausdauertraining, und an diesem Tag schwitzten wir Seite an Seite auf dem Laufband im Fitnessraum eines fantastischen Hotels mit Ausblick auf die Stadt. Roger legte ein Tempo vor, mit dem ich kaum mithalten konnte. Er sah zu mir rüber und sagte: „Bruce, du hast deine besten Tage noch vor dir. Du musst zurückschauen, um eine Perspektive dafür zu gewinnen, was noch vor dir liegt. Du musst wahrnehmen, was Gott in deinem Leben schon getan hat und was er noch tun will.“
Ich war bereits deutlich mehr außer Puste als Roger und antwortete: „Roger, das widerspricht allem, was unsere Gesellschaft uns erzählt. Demnach sollten wir beide uns längst zurücklehnen und die Jahre jenseits der 65 genießen.“
Mit seinem berühmt-berüchtigten Blick sah Roger zu mir rüber, ohne seine Schritte zu verlangsamen, und erwiderte: „Bruce, wo um alles in der Welt sind wir? Kannst du dich daran freuen, was Gott gerade in deinem Leben tut? Ich jedenfalls kann es!“
Es gibt viele Beispiele von Männern und Frauen, die erst spät in ihrem Leben ihren größten Einfluss ausgeübt haben. Roger Birkman ist einer davon, und ich möchte ebenfalls einer werden.
In meiner Beraterpraxis habe ich mich auf Leitungsstrategien in Übergangsphasen spezialisiert. Führungskräfte fragen: „An welcher Stelle ihres Lebenszyklus’ befindet sich die Organisation, die ich leite?“ Die Antwort darauf ist nicht das Alter der Führungskraft oder wie lange es die Organisation bereits gibt. Wichtig ist vielmehr, sich kontinuierlich darüber Gedanken zu machen, wie Erneuerung aussehen sollte.
Und für uns als Menschen gilt genau das Gleiche. Diese Betrachtungen wollen eine Haltung überwinden, die besagt: Wenn wir erst einmal im Ruhestand sind, sollten wir uns entspannen, ausruhen und Golf spielen – wir haben unseren Beitrag in der Welt ja bereits geleistet. Ganz im Gegenteil: Unsere späteren Jahre sind die beste Zeit, um ein neues, lohnendes Ziel zu finden, unsere Lebensfreude neu zu wecken und eine sinvolle Mission zu erfüllen.
Es gibt unterschiedliche Ansätze im Blick auf die Frage, wie lange es dauert, um neue Gewohnheiten zu entwickeln. Egal, von welchen Zahlen man ausgeht – ich gebe Ihnen 365 Tage, um die Programmierung, die die Gesellschaft Ihnen verpasst hat, zu verändern. Und ich möchte Ihnen beweisen, dass Ihre besten Tage noch vor Ihnen liegen.
Ich habe diese Andachten auch geschrieben, um Sie anzuspornen und um Ihnen neue Denkanstöße zu geben. Denn mehr als je zuvor muss die Generation 65+ – also wir – für das einstehen, was wir glauben, und ein Beispiel für die sein, die nach uns kommen. Wir sollten durchaus noch überall aktiv mitwirken und nicht nur Zuschauer auf der Tribüne sein.
Während ich dies schreibe, sind wir mitten in der Corona-Pandemie. Wie wird die Welt nach der Pandemie aussehen? Ich habe gerade einen Artikel darüber geschrieben, welche Fähigkeiten und Führungskompetenzen die „neue Normalität“ in einer Post-Pandemiewelt erfordern wird. Führungskräfte und Influencer werden denen zur Seite stehen müssen, deren Leben völlig auf den Kopf gestellt wurde. Was vor COVID-19 gültige Führungsprinzipien waren, wird grundlegend überdacht werden müssen, wenn Menschen aus Angst, Anspannung, Trauma, Verlust und Trauer in ihren Alltag zurückkehren.
Sie, die Generation 65+, Sie sind in der neuen Zeit, auf die wir zugehen, entscheidend wichtig für die Jüngeren. Sie sind zu Größerem geschaffen! Solange Sie atmen können, können Sie Gott dienen – zielstrebig und mit Elan.
Wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen!
2. Korinther 5,17
Eine Frau aus der Generation 65+ sagte neulich zu mir, Gott hätte ihr zwar vergeben, aber sie selbst könne sich nie vergeben. Ich fragte zurück: „Nie? Nie ist eine sehr lange Zeit!“
Dieses Nicht-vergeben-Können lag wie ein Strick um den Hals dieser Frau, der sich immer enger zuzog, denn es hielt sie in der Vergangenheit gefangen.
Ich frage mich, wie viele von uns mit ähnlich tiefer Reue leben.
Es gehört zu den Strategien Satans, unsere Aufmerksamkeit auf die Enttäuschungen und das Versagen in der Vergangenheit zu lenken. Auf diese Weise entstehen Fangarme der Scham, die uns umstricken.
Ich möchte keinesfalls Ihre Gefühle, die vielleicht da sind, gering schätzen; aber lassen Sie mich eine andere Perspektive eröffnen und Ihnen vier Schritte zum Sieg in diesem Kampf zeigen – angelehnt an 2. Korinther 1,17. Ich wünsche Ihnen, dass dieser Vier-Schritte-Prozess die innere Stimme, die Sie quält, zum Schweigen bringt. Denn diese Stimme ist nicht von Gott!
Gestehen Sie sich ein, dass Sie sich selbst nicht vergeben haben. Schreiben Sie Einzelheiten der entsprechenden Situation auf.Bitten Sie Gott um Vergebung dafür, dass Sie sich selbst nicht vergeben haben.Lesen Sie Römer 8,1-2. Entscheiden Sie sich bewusst dafür, der Freiheit, die aus der Kraft des Heiligen Geistes erwächst, der in Ihnen lebt, zu glauben und sie anzunehmen.Entscheiden Sie sich dafür, sich selbst zu vergeben. Als äußeres Zeichen dafür schreiben Sie die belastende Situation auf ein Stück Papier und vernichten diesen Zettel anschließend. Jemand hat mir erzählt, er habe das Blatt um einen Stein gewickelt und ins Meer geschleudert.Ich will euer ganzes Leben lang euer Gott sein – ich werde euch tragen, bis euer Haar vom Alter ergraut. Ich habe es getan und ich werde euch weiterhin tragen. Ich werde euch auf meine Schulter laden und euch retten.
Jesaja 46,4
Neulich war ich im Supermarkt und bekam mit, wie etliche Leute im mittleren Alter sich über einen älteren Herrn aufregten, der nicht sofort verstanden hatte, wie viel er bezahlen musste. Die Leute wurden ziemlich ruppig. Anscheinend ärgerten sie sich darüber, dass dieser Mann sie von ihrem ach so produktiven Leben abhielt.
Heute leben die Menschen nur im Augenblick, und das Leben dreht sich darum, produktiv zu sein. Ältere Menschen werden ausgegrenzt, weil sie in der Gegenwart nicht mehr geschätzt werden. Vor Kurzem las ich etwas über Ageismus. Das ist der Fachbegriff für Altersdiskriminierung. Die Autoren verglichen Ageismus mit Rassismus und legten dar, dass ältere Menschen häufig Diskriminierung erfahren.
Ich habe über diesen älteren Mann nachgedacht, der da an der Kasse seine Mühe hatte, und frage mich, welche Rollen er in der Vergangenheit wohl innehatte und wie seine Erfahrung sich im Lauf der Zeit gewandelt haben muss. Er ist ein Mensch und verdient Würde und Respekt. Er verdient auch Geduld, weil er nun länger braucht, um zu hören und zu begreifen, was um ihn her vorgeht.
Wenn wir ältere Menschen wirklich wertschätzen und uns für ihr Wohl einsetzen wollen, welche unkonventionellen Gedanken müssen wir denken und welche Schritte gehen?
Hier sind sechs Aspekte, die mir einfallen:
Wir müssen neu definieren, was Produktivität bedeutet.Wir müssen nach Gelegenheiten suchen, auf andere Weise produktiv zu sein.Wir brauchen einen Sinn für Selbstwert.Wir müssen in der Lage sein, uns auszudrücken und die Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen. Jüngere Menschen müssen diese Geschichten hören.Wir müssen uns weiterhin Ziele setzen, damit wir einen Sinn im Leben spüren.Wir müssen den Wandel gestalten. Viele Menschen tun sich schwer mit Veränderung. Aber wenn wir älter werden, werden wir mehr und mehr damit konfrontiert.Ja, älter zu werden bedeutet, dass wir zunehmend Fähigkeiten verlieren. Aber das ist ein natürlicher Prozess und er hat Bedeutung. Gott hat deutlich gemacht, dass Älterwerden Sinn hat und dass er auf unserer Lebensreise immer für uns da ist.
Wer von seiner menschlichen Natur beherrscht wird, ist von ihren selbstsüchtigen Wünschen bestimmt, doch wer vom Heiligen Geist geleitet wird, richtet sich nach dem, was der Geist will.
Römer 8,5
Im Lauf meines Lebens hatte ich das Vorrecht, einige Menschen um mich zu haben, die mir in mein Leben hineinreden durften. Umgekehrt durfte ich das bei ihnen auch tun. Ich ging jedes Mal beschenkt fort.
Immer wieder einmal stellt einer dieser Mentoren mir die ein oder andere Frage, die mich veranlasst, innezuhalten und nachzudenken, und dieser Prozess kann sich über einige Wochen hinziehen.
Erst vor ein paar Wochen ist es wieder passiert. Ich saß bei einem Kaffee zusammen mit einem Mann, der ein paar Jahre älter ist als ich und noch immer eine sehr aktive und umtriebige Beratungsfirma besitzt und leitet. Wir haben miteinander vereinbart, dass wir uns in unseren beruflichen und geistlichen Führungsaufgaben gegenseitig unterstützen wollen.
Bei dieser Gelegenheit stellte er seinen Kaffeebecher ab, sah mir in die Augen und sagte: „Bruce, ich habe fünf Fragen, die ich dir stellen möchte.“
Ich griff mir mein Tagebuch und sagte: „Dann mal los.“
Ich habe über seine Fragen nachgedacht, und es hat mir geholfen, mein Leben zu reflektieren, wieder Perspektive zu gewinnen und ehrlich mit mir selbst zu sein.
Das Leben ist kurz. Ich wünsche mir für mich selbst das Beste, das Gott mir zugedacht hat, und Ihnen wünsche ich dasselbe. Selbstreflexion kann uns die Einsicht schenken, die wir brauchen, um unser Denken und Handeln neu auszurichten, damit unser Leben sich auf die richtigen Ziele konzentriert. Sich nach dem zu richten, was der Geist will, bedeutet, sich vom Geist Gottes beeinflussen zu lassen, der in uns lebt. Es bedeutet, in der Spur des Geistes Gottes zu laufen.
Ich gebe die fünf Fragen meines Freundes an Sie weiter.
Die Gnade des Herrn nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue.
Klagelieder 3,22-23
Die „Kirche des Primats des heiligen Petrus“ ist eine moderne franziskanische Kapelle in Tabgha am Nordwestufer des Sees Genezareth. Meine Frau Denise und ich sind zweimal dort gewesen. Es ist ein heiliger Ort. Hier hat Jesus Petrus, der ihn dreimal verleugnet hatte, wieder angenommen.
Die Szene beginnt damit, dass die Jünger, die beim Fischen sind, sehen, wie Jesus am Ufer ein Frühstück vorbereitet. Der Text ist hier sehr genau – ich liebe diese Details. Jesus, so heißt es, hatte ein Kohlenfeuer angezündet.
Die Bibel erwähnt noch ein anderes Kohlenfeuer, und zwar in Johannes 18,18. Es ist das Feuer, an dem Petrus sich in der Nacht wärmte, in der er Jesus verleugnete.
Ein Kohlenfeuer hat einen ganz bestimmten Geruch. Während ich diese Worte schreibe, kann ich ihn regelrecht riechen.
Was hat Jesus getan? Er hat eine Sinneswahrnehmung von Petrus benutzt, um ihn in die Nacht seiner Verleugnung zurückzuversetzen. Als Petrus den Geruch des Kohlenfeuers roch, hat er sich wohl noch einmal sehr lebhaft daran erinnert, was sich an jenem anderen Kohlenfeuer ereignet hatte. Man kann nur vermuten, welchen inneren Kampf Petrus auszufechten hatte, als die Reue über seine Verleugnung ihn einholte.
Jesus hatte sich gut überlegt, wie er vorgehen wollte, um Petrus behutsam und doch entschieden wieder in seine Gemeinschaft aufzunehmen. Dreimal fragt er: „Hast du mich lieb?“ Dreimal antwortet Petrus: „Ja, du weißt, dass ich dich liebe.“ Dreimal beauftragt Jesus ihn.
Wir wissen, dass Petrus von da an auf übernatürliche Weise gebraucht wurde, um die Kirche zu gründen. Ich frage mich, wie oft er wohl noch nach Tabgha zurückgekehrt ist – tatsächlich oder in Gedanken – , wenn er sich großen Schwierigkeiten gegenübersah.
Wenn Sie das Gefühl haben, Sie hätten Jesus im Stich gelassen oder als Jünger oder Jüngerin versagt, dann lassen Sie zu, dass er Sie wieder in seine Gemeinschaft aufnimmt. Bitten Sie ihn um Vergebung. Vertrauen Sie auf seine Vergebung, vergeben Sie sich selbst und gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Herrn weiter.
Meine Freundin, mein Freund, Sie sind von Jesus angenommen und geliebt. Es gibt nichts, das Sie von der Liebe des Vaters trennen kann. Klagelieder 3,22-23 sagt uns, dass Gott uns jeden Tag sein Erbarmen aufs Neue schenkt. Er vergibt und vergisst, und heute möchte er, dass Sie gestärkt und erneuert Ihren Weg gehen.
Wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein?
Römer 8,31
Im Lauf der Jahrzehnte habe ich immer wieder aufmerksam wahrgenommen, wie Menschen in meinem Umfeld Veränderungen und Übergänge erlebten. Manche hatten diese Veränderungen selbst angestoßen, andere wachten morgens auf und wurden plötzlich damit konfrontiert.
Und das gilt auch für meine Frau Denise und mich. An einem Tag standen wir noch an der Spitze einer nationalen Organisation, am nächsten Morgen waren wir arbeitslos. Solche Übergangszeiten können schwierig sein.
Bei einer Retraite lernte Denise das Konzept einer strategischen „Krit-Zeit“1 kennen und erzählte mir davon. Uns ging ein Licht auf, und wir fingen an, etwas von Gottes Perspektive auf Veränderung und Übergänge zu verstehen. Ich habe ein kleines Buch darüber geschrieben und häufig über dieses Thema referiert.
Das Wort Krit – hebr. Kerith – stammt aus 1. Könige 17. Es ist verwandt mit dem hebräischen Verb charath, „abschneiden“ oder „trennen“. 1. Könige 17 zeigt uns das Volk Israel in einer desolaten Situation. Es ist in zwei Königreiche geteilt, Juda und Israel. Ahab wird König von Israel, und in 1. Könige 16,33 lesen wir, dass er mehr Dinge tat, die Gott erzürnten, als jeder andere König vor ihm.