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Eine Frau sucht nach ihrem Glück – und gerät dabei in tödliche Gefahr: Irene Rodrians „Handgreiflich“ jetzt als eBook bei dotbooks. Als ihr Mann Walter sie nach 30 Jahren Ehe für seine Sekretärin verlässt, ist Charlotte am Boden zerstört. Nach der Scheidung verkriecht die einsame Frau sich immer öfter in ihrer Wohnung. Erst, als Charlotte in einer Buchhandlung dem attraktiven Taxifahrer Manfred begegnet, scheint sich das Schicksal zu wenden – denn wider aller Erwartungen verliebt sie sich in den zwanzig Jahre jüngeren Mann. An seiner Seite fühlt sie sich wieder lebendig und jung. Doch bald fällt ein Schatten auf das Glück: Manfred hat Geldprobleme. Und schließlich muss Charlotte sich die Frage stellen, ob er etwas mit den Überfällen zu tun hat, denen seine Kollegen neuerdings immer häufiger ausgesetzt sind … Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Handgreiflich“ von Irene Rodrian. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
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Seitenzahl: 235
Über dieses Buch:
Als ihr Mann Walter sie nach 30 Jahren Ehe für seine Sekretärin verlässt, ist Charlotte am Boden zerstört. Nach der Scheidung verkriecht die einsame Frau sich immer öfter in ihrer Wohnung. Erst, als Charlotte in einer Buchhandlung dem attraktiven Taxifahrer Manfred begegnet, scheint sich das Schicksal zu wenden – denn wider aller Erwartungen verliebt sie sich in den zwanzig Jahre jüngeren Mann. An seiner Seite fühlt sie sich wieder lebendig und jung. Doch bald fällt ein Schatten auf das Glück: Manfred hat Geldprobleme. Und schließlich muss Charlotte sich die Frage stellen, ob er etwas mit den Überfällen zu tun hat, denen seine Kollegen neuerdings immer häufiger ausgesetzt sind …
Über die Autorin:
Irene Rodrian, 1937 in Berlin geboren, erhielt für ihren Roman Tod in St. Pauli 1967 den begehrten Edgar-Wallace-Preis. Seither hat sie sich mit zahlreichen Bestsellern in einer Gesamtauflage von mehreren Millionen und als Drehbuchautorin (Tatort, Ein Fall für Zwei) einen Namen gemacht. Irene Rodrian lebt heute in München.
Bei dotbooks erschienen bereits Irene Rodrians Barcelona-Krimis über das Ermittlerinnen-Team Llimona 5 (Meines Bruders Mörderin, Im Bann des Tigers, Eisiges Schweigen und Ein letztes Lächeln) sowie die Reihe Krimi-Klassiker, die folgende Bände umfasst:
Tod in St. Pauli – Band 1
Bis morgen, Mörder – Band 2
Wer barfuß über Scherben geht – Band 3
Finderlohn – Band 4
Küsschen für den Totengräber – Band 5
Die netten Mörder von Schwabing – Band 6
Ein bisschen Föhn und du bist tot – Band 7
Du lebst auf Zeit am Zuckerhut – Band 8
Der Tod hat hitzefrei – Band 9
… trägt Anstaltskleidung und ist bewaffnet – Band 10
Das Mädchen mit dem Engelsgesicht – Band 11
Vielliebchen – Band 12
Schlagschatten – Band 13
Handgreiflich – Band 14
Die Autorin im Internet: www.irenerodrian.com und www.llimona5.com
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Neuausgabe August 2014
Copyright © der Taschenbuchausgabe 1989 by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Copyright © der Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Tanja Winkler
Titelbildabbildung: © artush – Fotolia.com
ISBN 978-3-95520-680-2
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Irene Rodrian
Handgreiflich
Kriminalroman
dotbooks.
1
Die Szene war von grotesker Alltäglichkeit.
Unter einem Gerichtssaal hatte Charlotte sich immer etwas verschnörkelt Düsteres vorgestellt, Mahagonipaneele und geschnitzte Zeugenbarrieren, eine erhöhte Anklagebank und in Jahrhunderten blankpolierte Zuschauerreihen. Old Bailey im Wilden Westen oder Perry Mason und Marlene Dietrich unter der Trikolore. Nichts davon.
Sie saß in einem nüchternen hellen Raum, kleiner als ein Klassenzimmer. Kunststofflasierte Fichtenbänke, ein Tisch für den Richter und die Beisitzer. Einer von ihnen eine etwas pummelige Frau im Schneiderkostüm, der andere dürr im zu großen ›guten Anzug‹: Wenigstens sahen sie ernst und würdig aus. Der Richter dagegen ragte mit seinen rosigen Pausbacken viel zu jung aus der satinglänzenden Robe. Charlotte unterdrückte nur mit Mühe den Impuls, sich zu Rohde hinüberzubeugen, um ihm kichernd ihre Eindrücke ins Ohr zu flüstern. Er hätte das nicht verstanden, er hatte sein Anwaltsgesicht aufgesetzt, und seine Robe schien neuer und teurer als die des Richters Löbert, der Anwalt von Walter, war älter, seine rote Gesichtsfarbe zeugte deutlich von der Liebe zu reichlichem Essen und guten Weinen, und seine Robe schien grau. Er blinzelte. Eindeutig. Der feindliche Anwalt zwinkerte ihr zu.
Walter sah schlecht aus. Alt und zerknittert. Offensichtlich hatte er sich letzte Nacht vollaufen lassen. Das Haar stand an einer Seite wirr ab, und unter den Augen hatte er Tränensäcke. Die Anzugjacke spannte am Rücken. Vermutlich bekam er die Knöpfe vorn gar nicht mehr zu. Löbert blinzelte wieder, und Charlotte blinzelte zurück.
Die anderen standen auf. Vereidigung? Unter der Fahne des Vaterlandes? Sie gingen hinaus. Rohde berührte sie leicht am Ellbogen. An der Tür warteten schon die Neuen. Jansen gegen Jansen. Charlotte begriff es auch draußen auf dem Gang nicht. Das sollte alles gewesen sein? Sie versuchte, sich an den Wortlaut des letzten Satzes zu erinnern. Die Ehe ist geschieden. Oder war es: Die Scheidung ist hiermit rechtskräftig. Rohde sagte etwas von Unterhaltszahlungen, er schien stolz zu sein, also bedankte sie sich bei ihm. Er eilte davon und ließ sie allein zurück.
Walter lachte. Stehend wirkte er jünger und schlanker. Im Hemdkragen steckte ein rot gemustertes Seidentuch. Hatte er vorhin nicht eine Krawatte angehabt? Sie hatten auf ihn gewartet und begrüßten ihn jetzt, als hätte er ein Tennismatch hinter sich. Peter Bruns, Renate und Jürgen Nietsch, Anette und Karl-Heinz Löffler und natürlich sie. Nora. Sie war beim Friseur gewesen, so ein zerzauster Messerschnitt, wie ihn ganz junge Mädchen trugen, und Jeans. Es war reichlich albern, sich mit dreiundvierzig so herzurichten. Vermutlich hatte sie ein Micky-Mouse-T-Shirt unter der Jacke. Charlotte fühlte sich plötzlich alt, plump und hilflos. Rohde, dieser Idiot, hatte ihr geraten, sich seriös anzuziehen. Seriös! Sie hatte nie Geld von Walter gewollt. Aber Rohde hatte vermutlich Angst, der Richter könnte in letzter Minute noch die Summe kürzen und Rohde dadurch um den Rest seines Honorars
bringen. Oder wie Anwälte sowas nennen. Charlotte wußte nicht, wie sie an der Gruppe um Walter vorbeikommen sollte. Es gab nur einen Weg nach draußen, und den blockierten die. Aber sie konnte schließlich unmöglich noch länger hier herumstehen wie ein vergessenes Postpaket. Sie gab sich einen Ruck und zuckte unter dem Klappern ihrer hohen Absätze zusammen. Peter Bruns kam auf sie zu. Strahlend herzlich. Umarmte sie. Nietschs und Löfflers blieb kaum etwas anderes übrig. Nora lächelte verkrampft. Walter kam einen Schritt auf sie zu und blieb dann stehen. Sie sahen sich an, sahen aneinander vorbei. Das war's wohl! Weniger als ein offener Blick nach fast 30 Jahren Ehe. Nichtmal ein Handschlag wie bei einem echten Tennismatch. Charlotte spürte Tränen aufsteigen, Übelkeit. Peter Bruns rettete sie.
»Wir gehen zusammen essen, kommst du mit?«
»Nein, danke, ich muß noch was tun heute.« Das kam cool und sicher. Charlotte ging auf Walter zu, der vor ihr zurückwich. Stupste ihn leicht gegen die Schulter. »Alles Gute.« Sie lächelte den anderen zu, sah ihre ausdruckslosen Gesichter mit dem von Walter verschwimmen und ging weiter, den Gang entlang. Die Treppe, ein neuer Gang, die Glastür. Die Straße.
Charlotte nahm das erste Taxi und fuhr heim. Die Wohnung sah aus wie immer. Das etwas unordentliche Wohnzimmer mit dem alten Bücherschrank, dem abgewetzten Sofa, den schweren Sesseln und dem bunten Teppich, das Schlafzimmer mit Doppelbett, Einbauschrank und Frisierkommode aus Birke hell, das Zimmer von Thomas mit der mexikanischen Decke und dem vergilbten Che-Guevara-Poster neben der Tür. In der Küche das Geschirr von drei Tagen. Die Lampe im Flur war kaputt. Im Bad tropfte der Wasserhahn. Charlotte zog den kneifenden Rock aus, die hohen Schuhe, die teure Bluse, den Büstenhalter. Zog den Morgenmantel aus grünem Samt an und machte sich eine Flasche Wein auf. Setzte sich vor den Fernseher und glotzte blind ins Kinderprogramm. Sie hatte nicht geahnt, daß es so weh tun würde. Sie hatte gedacht, daß es nach den letzten zwei Jahren eine Erleichterung sein müßte. Alles hinter sich haben. Schluß mit den ewigen Anwaltsbesuchen und Telefonaten. Endlich ein klarer Strich. Sie weinte.
Das Telefon. Es läutete ein paarmal und gab dann wieder auf. Charlotte bereute sofort, nicht hingegangen zu sein. Schniefte, ging ins Bad, wusch sich das Gesicht, machte sich in der Küche eine Suppe heiß. Knabberte Kekse dazu und trank den Wein. Die Wände mußten dringend neu geweißelt werden. Es gab jetzt abwaschbare Tapeten. Charlotte überlegte, wen sie anrufen könnte.
Renate Nitsch, Anette Löffler. Sie waren mit Walter zusammen und feierten die Scheidung. Danach gingen sie mit ihren lieben und treuen Gatten heim in ihre feine, kleine kuschelige Fernsehwelt. Nur gut, daß ihnen sowas nicht passieren konnte. Die Kolleginnen aus der Buchhandlung? Dagmar und Nicole fanden schon das Heiraten blöd und Scheidungen nur überflüssigen Energieaufwand. Ruth hingegen würde vor Mitgefühl triefen und sich gleich nach dem Gespräch mit ihrem Wolfhard verabreden, einem verheirateten Herrn aus den unteren Rängen des Kultusministeriums.
Thomas!
Charlotte wußte, daß der Anrufer von vorhin Thomas gewesen war und daß er noch einmal anrufen würde. Sie wußte auch jetzt schon, wie das Gespräch verlaufen würde: Er würde ihr Vorwürfe machen. Wie immer. Anständige Mütter lassen sich nicht scheiden. Auf alle Fälle war alles ihre Schuld. Dann würde er sich nach ihrer finanziellen Situation erkundigen und erleichtert aufatmen, wenn er sie gesichert wußte. Danach würde sie nach seinen Kindern fragen, Melanie und Vanessa (schon allein die Namen!), und wenn sie Pech hatte, dann mußten die auch noch mit der Oma sprechen. Brigitte wenigstens würde sich in der nächsten Zeit erstmal vom Telefon fernhalten. Charlotte machte eine Geschenkpackung mit Cognac-Kirschen auf und holte den Whisky aus dem Schränkchen. Vermutlich würde sie morgen sterben. Kein Verlust. Sie war alt, fett, häßlich. Sie hatte keinen einzigen Freund, keine Freundin, sie empfand keine Muttergefühle für ihren Sohn, fand seine Frau gräßlich und seine Kinder nichtssagend. Ihr Leben war vorbei, bevor es begonnen hatte.
2
Das Mädchen hatte extrem lange und extrem schöne Beine. Pinkfarbene Leuchtstrümpfe unter einem violetten Minirock. Sie hatte sich neben ihn gesetzt, und er hatte den Sitz für sie zurückgestellt. Sie schlug die Beine übereinander und kramte sich eine Zigarette heraus. Er gab ihr Feuer und fuhr beinahe gegen den Randstein. War glücklich über die rote Ampel. Musterte sie. Pinkfarbenes T-Shirt unter einem knappen Lederblouson. Das Haar kunstvoll auf ›zerzaust‹ frisiert, kaum Make-up. Grün. Manfred mußte sich wieder auf die Straße konzentrieren. Das Mädchen war älter, als er zuerst gedacht hatte. Mitte, Ende 20. Studentin mit reichem Papi schätzte er. Ihr Gesicht war apart, vielleicht ein bißchen zu streng. Das Schönste an ihr waren die Beine.
»Da vorn«, sagte sie und holte ihre Geldbörse aus der Tasche. Er hielt direkt vor der Bar. ›THE JUNGLE‹ war im Moment in, und alles traf sich dort. Das Mädchen zahlte und gab ihm 50 Pfennig Trinkgeld. Manfred gab so heftig Gas, daß die Reifen auf dem Asphalt schleiften. Blöde Zicke! Schicki-Micki-Pute! Er übersah ein paar aufgeregt winkende Betrunkene und fuhr zum nächsten Standplatz. Er konnte sich an das verdammte Trinkgeld nicht gewöhnen und noch viel weniger an das satte Erfolgsgefühl, wenn er mehr als eine Mark bekam.
Am Standplatz waren schon zwei andere Taxen, Max und Ahmed. Max las die ›BILD‹. Ahmed hörte türkische Jaulmusik. Der einzige Ausländer, mit dem sie redeten, war Kofi. Der kam aus Ghana und lachte auch noch über ihre bescheuerten Witze. Manchmal auch Mario. Dessen Bruder hatte eine Pizzeria, und sie bekamen Extrapreise bei ihm. Manfred fuhr weiter. Max sah nur kurz hoch. Wenn Max etwas noch mehr haßte als Ausländer, dann waren es diese Studierten. Manfred pickte ein Liebespärchen auf und verstellte den Rückspiegel, um ihr Geknutsche nicht sehen zu müssen. Dann wurde er über Funk in eine Kneipe im Westend gerufen und gleich darauf zu einem Haus in Schwabing. Junges Ehepaar, sie kurz vor der Entbindung. Er fuhr so schnell und sanft wie nur irgend möglich. Sie stöhnte, der Mann schwitzte vor Hilflosigkeit. Manfred redete beruhigend auf die beiden ein und überlegte krampfhaft, was er machen sollte, wenn es in seinem Auto losginge. Atmete erleichtert auf, als er die beiden in der hellerleuchteten Krankenhauseinfahrt loswurde. Sie vergaßen zu zahlen, und er mußte die nächste Fahrt schwarz fahren, um das wieder gutzumachen.
Ein Betrunkener nach Grünwald, Leerfahrt zurück. Eine Gruppe Jugendlicher, die aggressiv wurden, weil er nicht alle fünf in das Taxi ließ. Ein alter Knacker mit einem viel zu jungen Mädchen. Manfred stellte den Rückspiegel ein. 14? Nicht mal, vermutlich knappe 12. Er bremste. Der Alte fing an zu belfern, Manfred drohte mit der Polizei. Als er endlich draußen war, begann das Mädchen zu weinen. Manfred fuhr bis zur nächsten Parklücke und redete dann auf sie ein. Bekam endlich ihre Adresse raus, lieh ihr einen Zehner und versprach, den Eltern nichts zu verraten. Sie hieß Tanja und hatte heute einen Sechser in Mathe geschrieben. Sie dankte ihm unter tränenverschmierter Schminke, als sie ausstieg, und Manfred war sich ziemlich sicher, daß sie morgen wieder irgendeinen Mist bauen würde.
Er sah auf die Uhr. Kurz vor zwei. Das ›FLOP‹ hatte noch auf. Er stellte das quäkende Funkgerät ab und parkte das Taxi. Die Luft war zum Schneiden dick, und seine Brillengläser beschlugen auf dem Weg zur Bartheke. Ein Pils. Er drehte sich um. Hinten in der Ecke an dem runden Stammtisch saßen sie alle: Horst, Eberhard, Petra und Susanne, Uli. Und Elke. Manfred hätte sich gern in Luft aufgelöst, aber sie hatten ihn schon gesehen und winkten ihm zu. Er nahm sein Glas und ging an den runden Tisch. »Taxi gefällig?« Er grinste und setzte sich. Sie machten ihm Platz und redeten weiter. Das bayerische Schulsystem und der Scheißchef und die bescheuerte Achte und die neuen Bestimmungen und der ganze Papierkram und diese Idioten vom Elternbeirat und überhaupt. Sie quatschten über ihn hinweg, als wäre er überhaupt nicht vorhanden. Einmal sagte er auch etwas, aber nur Elke reagierte. Ganz freundlich: »Du, da hat sich einiges geändert in den letzten Jahren.«
Er stand auf, trank den Rest im Stehen und ging. Fuhr wie eine gesengte Sau und hatte doch irgendwann das Gefühl, sich cool verhalten zu haben. Soviel hatte er sich nun auch wieder nicht aus Elke gemacht. Meine Güte, vier Jahre, was war das schon?! Sie hatten zusammen studiert, und er hatte ihr ab und zu geholfen. Sie hatte was im Kopf, und damals konnte schließlich kein Mensch ahnen, daß sie voll auf den Emanzotrip abfahren würde.
»So eilig habe ich es nicht«, sagte der Besoffene hinter ihm, und Manfred wurde plötzlich bewußt, wie er fuhr. Er schaltete runter und entschuldigte sich. Der Besoffene schlief schon wieder. Manfred drehte am Rückspiegel, um zu sehen, ob er nicht vielleicht ganz leise auf die Bodenmatten kotzte.
Das Schlimme war ja gar nicht, daß Elke sich von ihm getrennt hatte, das war irgendwann sowieso zu erwarten gewesen. Das Schlimme war der Grund. Kein anderer Typ, nichts dergleichen. Es war, weil er plötzlich der falschen Klasse angehörte. Taxifahrer statt Lehrer! Natürlich stritt sie das ab. Sie stand schließlich immer auf seiten der Enterbten und Entrechteten. Und vielleicht wäre es auch anders gekommen, wenn er wegen einer politischen Vergangenheit keine Planstelle bekommen hätte. Da hätte man was draus machen können. Aber so? Nur, weil seine Noten beim Staatsexamen nur gerade eben ausreichten, und seine Fächerkombination plötzlich überlaufen war. Das war dann doch zu dürftig. Der Besoffene konnte nicht mehr allein gehen, und Manfred schleppte ihn vier Stock hoch, um ihn bei seiner Frau abzuliefern.
Den nächsten Fahrgast hätte er nicht genommen, wenn seine Gedanken nicht immer noch bei Elke gewesen wären. Er war jung, kaum 20, trug einen schmuddeligen Trenchcoat und hatte sich seit Tagen nicht rasiert. Sein Gesicht war grobflächig und halb unter einer Schirmmütze verborgen. Er nannte eine Straße in Solln, und die feine Villengegend paßte nicht im geringsten zu seiner Fresse. Manfred spürte das unangenehme Kribbeln im Rücken, als sie auf die dunkle Schnellstraße kamen. Bei der letzten Straßenlaterne hatte er im Rückspiegel das verspannte Gesicht gesehen, die beiden in die Manteltaschen gekrampften Hände. Der Mann war nervös und hatte irgend etwas vor. Die Uhr zeigte schon jetzt 14 Mark 80. Manfred tastete mit einer Hand nach dem Knüppel unter seinem Sitz, konnte ihn aber nicht gleich finden. Im Handschuhfach hatte er eine Gaspistole, aber es war zu auffällig, jetzt da drin herumzukramen. Der Mann bewegte sich, Manfreds Nackenmuskeln zogen sich zusammen. »Jetzt rechts, dann gleich die erste links.« Manfred warf beim Abbiegen einen Blick zurück. Der Mann starrte zurück. »Das Haus da vorn mit dem hellen Zaun.« Manfred bremste, der Knüppel unter seinem Sitz rollte nach vorn, und er konnte ihn packen. »22 Mark 50«, sagte er und drehte sich halb um, den Knüppel jetzt in Kniehöhe. Der Mann hielt ihm einen Zwanziger und einen Zehner hin.
»Stimmt so.« Er stieg aus, ließ die Tür zufallen und ging zu dem Haus mit dem hellen Zaun, öffnete das Gartentor, ging über den Kiesweg und schloß die Haustür auf. Manfred steckte sich eine Zigarette an und wendete. Er empfand Scham und einen unbestimmten Widerwillen gegen sich selbst. Das Gefühl, wieder mal versagt zu haben! Selbst Ahmed hätte den Trenchcoat als echten Burberry erkannt und die Nervosität des jungen Mannes nicht sofort auf sich bezogen. Manfred fuhr jetzt, wenn er die Studienzeit dazurechnete, seit gut drei Jahren Taxi. Und das einzige, was er gelernt hatte, war, seine eigene Sensibilität zu verlieren und statt dessen sämtliche herumlaufenden Spießerängste und Vorurteile aufzuschnappen. Er kannte Kollegen, die immer einen Flachmann dabeihatten, er selber hatte Angst davor, aber jetzt hätte er ein Vermögen für einen langen Schluck gezahlt. Der einzige Ort, an dem es jetzt noch etwas zu trinken gab, war der Bahnhof.
Manfred reihte sich am Standplatz ein und genoß den kindlichen Stolz, so heldenhaft zu widerstehen. Ein Zug kam an, die Reihe setzte sich in Bewegung, er kam dran und sprang aus dem Wagen, um für zwei völlig übermüdete Nonnen den Schlag aufzureißen und ihnen die Koffer abzunehmen.
Bis zur Tagesschicht bekam er noch drei Fuhren, und als er den Wagen und die Kasse abgab, hatte er nicht einmal das Mindestsoll zusammenbekommen. Sigi übernahm den Wagen und beschwerte sich über den Zigarettenmief. War aber immerhin so freundlich, Manfred bis in die Barerstraße zu fahren.
Das Apartment lag im ersten Stock zur Straße hinaus. Alles in allem 21 m² für DM 850,- kalt. Mit Versicherung, Telefon und Bafögrückzahlungen weit mehr, als Manfred sich leisten konnte! Aber er liebte die Wohnung und entspannte sich auch jetzt, sobald er sie betrat. Das fensterlose Zwergenbad hatte er goldgelb gestrichen, über die Sitzwanne ein Karnevalsposter aus Rio, neben dem Klo ein kleines Regal mit Pornocomics. Die Kochnische war weiß und dunkelblau, und alles blitzte wie in einer Puppenstube. Das Zimmer selbst hatte knapp 17 m² und war kuschelig wie eine arabische Teestube. Matratze mit Patchworkdecke, Wandteppiche, kleine Tischchen vom Sperrmüll, eine Wand Bücherregal und am Fenster der Arbeitstisch auf zwei Böcken. Kissen in allen Farben. Rupfenvorhänge, Stehlämpchen und Berberteppich.
Er knipste alle Lampen an, legte Barry Harris auf, briet sich tiefgefrorene Hühnerschenkel, würzte sie mit provençalischen Kräutern, schnitt zum Schluß ein paar Kartoffeln dazu und füllte sich Rotwein aus dem Container in eine Karaffe. Draußen wurde es Tag, Barry Harris hatte Mühe, den Morgenverkehr zu übertönen. Manfred spielte Abend. Voller Vorfreude suchte er sich einen Band aus der Gesamtausgabe von Jules Verne heraus. ›Reise durch das Sonnensystem‹.
Als er den Teller in die Kochnische zurückbrachte und das Geschirr abwusch, dachte er wieder an Elke. Sie hatte ihn einmal besucht, seit er aus Eggenfelden zurück war und noch glaubte, nach seiner Referendarzeit auch eine Planstelle zu bekommen. Sie fand die Wohnung, auf die er so ungemein stolz war, spießig und kleinbürgerlich und ihn auch. Damals war Taxifahren für ihn nur ein Übergangsjob gewesen. Elke war total beknackt. In ihrem frostigen WG-Chaos konnte man als Höchstes der Gefühle Mordgelüste entwickeln. Manfred legte Memphis Minnie auf und versenkte sich wieder genüßlich in den Jules Verne.
3
Die Sonntage hatte sie schon immer gehaßt. Die unnatürliche Ruhe in den Straßen; die geschlossenen Geschäfte. Walter, der bis Mittag in seinem Bademantel herumschlurfte, großen Wert auf das üppige Sonntagsfrühstück legte, zum Essen einen Braten oder etwas Vergleichbares erwartete, dann auf einem Familienspaziergang bestand, bevor er sich mit seinem Bier vor die Sportsendung setzte. Für sie bestanden die Sonntage nur aus Kochen, Abwaschen, Kochen, Abwaschen, Kochen, Abwaschen. Am Sonntag war der Englische Garten bis hinauf zu den Isaranlagen voll von rausgeputzten Eltern, maulenden Kindern und scheißenden Hunden. Oder Walter hatte einen guten Tag. Dann plante er ein Picknick, und es dauerte Stunden, die winzige Drei-Personen-Familie im Auto zu verstauen und loszufahren. Bei schlechtem Wetter gab's Brotzeit in einer Bierwirtschaft, an hohen Festtagen ein richtiges Essen à la carte in Starnberg oder Herrsching. Möglichst immer wieder im selben Lokal – das kannte man schon, und die Bedienung war freundlich. Charlotte konnte sich nicht an einen dieser Ausflüge erinnern, an dem sie sich auf der Heimfahrt nicht angebrüllt hatten. Thomas fing mit etwa zwölf Jahren an zu meutern, aber er mußte mit, bis er mit 19 auszog. Sie drehte sich im Bett um und versuchte noch einmal einzuschlafen. Ob er das mit Nora jetzt genauso machte. Walter war jetzt 55, und normalerweise fliegen Männer in ihrer Midlife Crisis auf die berühmten jungen Blondinen. Aber Nora war kaum jünger als sie und weder sonderlich schlank noch blond. Sie war noch nie verheiratet gewesen, hatte aber eindeutig etwas Muttihaftes. Trotz Jeans und Mickey-Mouse- T-Shirts. Sie war seine Sekretärin, wie im Kino. Die treue gute alte Nora. Charlotte wäre nie im Traum ein Verdacht gekommen, auch die häufigen Überstunden hatte sie ihm ohne nachzudenken abgekauft. Im Gegenteil, sie hatte die Abende ohne ihn genossen. Bis er dann plötzlich anfing, sich jugendliche Freizeitkleidung zu kaufen – was ihm überhaupt nicht stand, er war der geborene Flanell-Typ – und auch an den Sonntagen allein wegzufahren. Heute war ihr klar, daß Nora ihn dazu gedrängt hatte. Für Walter hätte, das ewig so weitergehen können: hier die gewohnte Koch- und Putzmama, dort die schmachtende Geliebte. Aber Nora hatte ihn vor die Alternative gestellt, und Charlotte hatte sofort nachgegeben. Hätte sie womöglich um ihn kämpfen sollen? Haha, sie stand auf, beschloß, die Wohnung umzuräumen und in das Lokal an der Ecke zum Essen zu gehen.
Saß im grünsamtenen Morgenmantel in der Küche bei Nescafé und Kräcker und blätterte im Fernsehprogramm. Nicht einmal Filterkaffee nur für sich selbst zu machen, schien sinnvoll. Die gemeinsamen Sonntagsessen waren auch irgendwie gemütlich gewesen. Sie hatten zusammen überlegt, was es geben sollte, hatten dann das Fernsehprogramm durchgesehen, auch mal eine Flasche Wein aufgemacht und über den dämlichen Fernsehkommissar gelästert. Charlotte fand noch einen Rest Cognac in der Flasche und goß ihn in den Schwenker. Ließ ihn am Rand hochölen, ließ die Sonne hindurchscheinen, trank. Als es läutete, spülte sie das Glas hastig aus und ging zur Tür.
Thomas. Halb verborgen hinter einem großen Blumenstrauß. Wenigstens ohne Familie! Sie ließ ihn rein. Graue Cordhosen, blaues Hemd, grauer Shetlandpulli. Richtig hip. Sie nahm ihm die Blumen ab und machte eine Bemerkung darüber, daß er doch nicht extra von Stuttgart hätte herfahren müssen. Sah, wie er sie musterte, den Morgenmantel, die Hausschuhe. Sie schubste ihn ins Wohnzimmer und drückte ihm eine Weinflasche und einen Korkenzieher in die Hand.
»Wenn ich das recht rieche, dann hast du schon was getrunken«, meinte er. Sie ging ins Schlafzimmer und zog sich das indische Leinenkleid an. Es spannte etwas, aber sie wußte, daß er es noch nie hatte ausstehen können. Auf dem Weg ins Wohnzimmer nahm sie ein Schälchen mit gesalzenen Mandeln mit.
»Ich wollte eigentlich irgendwo mit dir zum Essen gehen«, sagte er, als er ihren Aufzug bemerkte. Sie lächelte, so lieb sie konnte, und goß sich Wein ein.
»Ich muß abnehmen«, sie hob das Glas und trank. Er nippte vorsichtig, dann legte er los.
»Mutter, wir müssen miteinander sprechen.« Mutter hatte er noch nie zu ihr gesagt. Als Kind Mama, später Mom. »Das alles ist sehr schlimm für dich, aber du darfst dich jetzt nicht gehen lassen. Du bist doch noch nicht alt. Erst achtundvierzig.« Es klang, als würde er achtundneunzig sagen. »Du mußt Kontakte suchen, eine Aufgabe. In der Kirche ...«
»Söhnchen«, unterbrach sie ihn, »du bist zwar schon siebenundzwanzig«, sie ließ es auch klingen wie siebenundneunzig, »aber, vielleicht erinnerst du dich noch vage daran, daß ich vor über zehn Jahren aus der Kirche ausgetreten bin.«
»Dann eben eine Bürgerinitiative. Du mußt etwas tun! Du vergammelst ja regelrecht!« Sie schenkte sich Wein nach und lehnte zurück. Sein Gesicht begann grob und alltäglich zu werden, seine Haare ließen trotz sorgfältigstem Kämmen die Kopfhaut durchschimmern – das hatte er von ihrem Vater –, und er neigte zum Fettwerden. Das hatte er von ihr. Sie lächelte leicht. Er hatte das Rauchen aufgegeben, Brigitte kochte Körnerdiät und dann spielte er auch noch Squash.
»Mutter, hörst du mir überhaupt zu?!«
»Sag mal, segelst du noch? Oder surfen wenigstens? Na ja, in Stuttgart ist das nicht so einfach.«
»Wir fahren im Urlaub nach Kenia.«
»Doch wohl nicht zum Segeln.«
»Wir machen eine Safari.«
»Aktivurlaub.«
»Genau. Keiner von uns wird jünger. Und ein bißchen was muß man schon selber dazu tun.«
»In Kenia.« Sie steckte sich eine Zigarette an und genoß seinen verwunderten Blick. Versuchte in diesem flachgesichtigen, schütterhaarigen Besserwisser den Jungen wiederzufinden, den sie einmal geliebt hatte. Nicht als Kind. Er war viel zu früh gekommen, er hatte sie gezwungen, ihr Studium aufzugeben, er hatte ihr Leben beschnitten. Er war immer ein liebes, nettes, freundliches Blondlöckchen gewesen, rundum pflegeleicht, aber auch die brauchen ihre regelmäßigen Mahlzeiten und sauberen Höschen, Stunden und Aberstunden mit Memory oder Mensch-Ärgere-Dich-Nicht. Die Wohnung erst voller Brummkreisel und Legosteine, dann Schiffe und Modellflugzeuge, die Klinken erst mit Schokopudding verklebt, später mit Pattex. Gelesen hatte er nie. Nein, später mit 15, 16. Als er seine erste Schülerliebe hatte, als man mit ihm reden konnte, als er sich plötzlich für Politik interessierte. Heute war ihr klar, daß er sich auch damals nur opportunistisch verhalten hatte, aber sie war glücklich gewesen. Er hatte angefangen nachzudenken, er hatte sich mit seinem Vater auseinandergesetzt, sie – Charlotte und Sohn Thomas – hatten für eine Zeitlang eine kleine verschworene Einheit gegen den Rest der Welt gebildet. Damals hatte er auch anders ausgesehen. Das noch unfertige Gesicht war hübsch, aber auch schon männlich entschlossen. Sie war mit ihm ins Kino gegangen und hatte ihn beraten, wenn er abends mit seinem Mädchen in die Disco wollte. Lucy hieß sie, ausgerechnet Lucy. Sie wollte später mal Entwicklungshelferin werden oder für Greenpeace arbeiten.
»Was ist eigentlich aus Lucy geworden?«
»Mama!« Jetzt wirkte seine Empörung nur noch ältlich. »Wir machen uns Sorgen um dich! Brigitte und ich haben beschlossen, daß wir dich für ein paar Wochen zu uns holen.«
»Ohne mich, Freundchen«, sie schenkte sich nach.
»Die Kinder fragen oft nach dir.«
»Versuch's doch mal mit Ginseng. Soll angeblich die Hirnzellen reaktivieren. Schau nicht so. Ich hab' einen Job, oder hast du das vergessen.«
»Aber, du kannst doch ...«
Sie stand auf und zog ihn mit hoch. »Nein, das kann ich nicht. Ich möchte den Job nämlich ganztags, und da muß ich mich schon ein bißchen reinhängen. Und sag Brigitte schöne Grüße und herzlichen Dank auch für eure Mühe, und hier, nimm das den Kindern mit.« Sie drückte ihm zwei Päckchen in die Hand, die sie schon für diese Gelegenheit vorbereitet hatte, Latzhosen, eine blau, eine rot mit Ringelpullis dazu. »Macht euch keine Sorgen, ich komm schon zurecht.« Sie drängte ihn zur Tür und verabschiedete ihn mit einem weggedrehten Kuß, für den sie sich sofort schämte.
Einen Augenblick lang blieb sie neben der Flurtür stehen und lauschte seinen Schritten im Treppenhaus nach, wollte ihn zurückrufen, sich entschuldigen, drehte sich dann abrupt um und ging in sein Zimmer. Riß das Che-Guevara-Poster von der Wand und knüllte es zusammen. Thomas, der Bankkaufmann. Sein Zimmer würde sie als erstes umräumen, vielleicht konnte sie es vermieten.
4
Die Glastüren waren so blankpoliert, daß Manfred wie in seiner Kindheit das Gefühl hatte, Fettpatscher darauf zu hinterlassen. Seine staubigen Clarks auf dem nachtblauen Veloursboden, seine Kaufhauslederjacke zwischen den locker drapierten Modellkleidern, sein Schweiß- und Zigarettengeruch in diesem Duft von Exklusivität, Geld und Eleganz. Die Neue kannte ihn noch nicht. Sie war gut einsachtzig groß, schmal, flachbrüstig und noch keine 30. Ihr Kundenlächeln erstarb, als sie näherkam, dann bemerkte sie draußen sein Taxi.
»Wir haben keinen Wagen bestellt.«
»Ist Frau Seitz da?« Er konnte ihr ansehen, daß sie ihn gern gebeten hätte, auf der Straße zu warten, aber seine Mutter hatte ihn schon entdeckt.
»Fredi!« Sie kniff ihn leicht in die Backe. Die Neue zog sich zurück, die Mutter stellte ihn nicht vor. Zwinkerte ihm zu, sie fand es lustig, wenn andere ihn für ihren Liebhaber hielten, sogar in Jeans und Parka. Er nahm den Brief aus der Tasche.
»Der ist aus Versehen bei mir gelandet. Irgendwas von der Versicherung.« Sie warf kurz einen Blick auf den Brief und wedelte dann damit durch die Luft.
»Wollen wir zusammen essen gehen? Hm? Ich lade dich ein, richtig lecker mit allem Drum und Dran.«
»Sorry, mein Smoking ist im Leihhaus.«