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Die Sprachführer der Kauderwelsch-Reihe orientieren sich am typischen Reisealltag und vermitteln auf anregende Weise das nötige Rüstzeug, um ohne lästige Büffelei möglichst schnell mit dem Sprechen beginnen zu können, wenn auch vielleicht nicht immer druckreif. Besonders hilfreich ist hierbei die Wort-für-Wort-Übersetzung, die es ermöglicht, mit einem Blick die Struktur und "Denkweise" der jeweiligen Sprache zu durchschauen. Spricht man denn im Touristenland Kroatien nicht Deutsch? Aber sicher! Wozu denn dann Kroatisch lernen? Wer den Wunsch hegt, die Menschen und ihr Leben wirklich kennenzulernen, der bemüht sich, mit den Worten des anderen zu reden. Dafür wird man spätestens dann entlohnt, wenn die ersten Kroaten freudig überrascht lächeln: Es ist nämlich gleichzeitig ein tolles Kompliment, das man ihnen damit macht. Sie werden sich dadurch revanchieren, dass sie den Touristen als Gast und auch als Menschen ernst nehmen. In diesem Buch ist die einheitliche Hochsprache angegeben, mit ihr werden Sie überall verstanden. Kauderwelsch-Sprachführer sind anders, warum? •Weil sie Sie in die Lage versetzen, wirklich zu sprechen und die Leute zu verstehen. Abgesehen von dem, was jedes Sprachlehrbuch oder Wörterbuch bietet, nämlich Wörterlisten, Vokabeln, Beispielsätze, Übersetzungshilfen etc., zeichnen sich die Kauderwelsch-Sprachführer durch folgende Besonderheiten aus: •Die Grammatik der jeweiligen Sprache wird in einfachen Worten so weit erklärt, dass man ohne viel Paukerei mit dem Sprechen beginnen kann, wenn auch nicht gerade druckreif.
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Seitenzahl: 184
Spricht man denn im Touristenland Kroatien nicht Deutsch? Aber sicher! Wozu denn dann Kroatisch lernen?
Wer den Wunsch hegt, die Menschen und ihr Leben wirklich kennen zu lernen, der bemüht sich halt, mit den Worten des anderen zu reden. Für sein Bemühen wird man spätestens dann entlohnt werden, wenn die ersten Kroaten freudig überrascht lächeln: Es ist nämlich gleichzeitig ein tolles Kompliment, das man ihnen damit macht. Sie werden sich dadurch revanchieren, dass sie den Kunden als Gast und, wenn Sie so wollen, auch als Menschen ernster nehmen.
Noch eine letzte Bemerkung, bevor es losgeht. Auch wenn Ihnen Ihre eigenen Sätze oft falsch vorkommen, sprechen Sie so viel wie möglich! Nur so lernen Sie. Machen Sie ruhig Fehler. Nur wer viel „Kauderwelsch” redet, wird verstanden – und lernt etwas dazu! Die besten und geduldigsten Lehrer werden Ihre Gastgeber, Bekannten und Freunde in Kroatien sein.
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-kroatisch-mp3-1288
Auch erhältlich auf Audio-CD unterhttps://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-kroatisch-audio-cd-44817
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem O markiert sind.
Um sprechen zu können, ist es unerlässlich zu erfahren, wie die Sprache funktioniert. In dieses Unterfangen muss schon etwas Arbeit investiert werden, die leider auch dieses Büchlein nicht ganz ersparen kann. Aber es kann beim Verstehen des Aufbaus der Sprache durch zwei Besonderheiten besonders guthelfen – durch seinen Grammatikteil und seine Wort-für-Wort-Übersetzungen.
Grammatik
Grammatik zu büffeln führt, wie Sie wohl aus eigener Schulerfahrung wissen, nicht dazu, dass man nach dem letzten Kapitel losplaudert. Lesen Sie sie durch, damit Sie wissen, was interessant und was schwierig ist, und vor allem, wo es steht.
Wort-für-Wort-Übersetzung
In der Wort-für-Wort-Übersetzung wird erkennbar, wie logisch – oder seltsam – die Sätze und Formen des Kroatischen gebaut sind. Genau so kann man selbst – ohne Übertreibung! – unendlich viele Sätze produzieren. Was man nicht sagen will: raus damit. Was man braucht: an entsprechender Stelle einbauen oder anfügen.
Konversation
Die Sätze im Konversationsteil sind also kein Vorrat an Verslein für alle Lebenslagen – so dick kann gar kein Sprachführer sein, selbst wenn es jemanden gäbe, der ihn auswendig lernen könnte – vielmehr sollen sie als Steinbruch für die eigene Sprachproduktion dienen. Wenn dann etwas an ihnen nicht klar ist – dazu ist die Grammatik da.
Und noch eines: Die Sätze im Konversationsteil habe ich aus der einfachen Umgangssprache „gefischt“; und zwar so frisch wie irgend möglich, denn manchmal kommt auch die Alltagssprache doch recht verworren daher.
Abschließend noch ein Tipp zum Wortschatz: fast jedes Fremdwort im Deutschen gibt es auch im Kroatischen (muzika, aktualan, moment, aparat, interesantan …), und dazu noch viele deutsche Wörter (štimati, ratkapna, majstor, farba, šnicla …). Also, ruhig improvisieren!
Das Wichtigste im Überblick
Die Rubrik „Das Wichtigste im Überblick“ im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich außerdem die wichtigsten Angaben zur Aussprache und die Abkürzungen, die in der Wort-für-Wort-Übersetzung und in den Wörterlisten verwendet werden; weiterhin eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Denn wer ist nicht schon einmal aufgrund missverstandener Gesten im fremden Land auf die falsche Fährte gelockt worden?
Man kenn einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren. Wenn alles nicht mehr weiterhilft, dann ist vielleicht der Abschnitt „Nichts verstanden? – Weiterlernen!” der richtige Tipp, stets bereit, mit der richtigen Formulierung für z. B. „Ich verstehe leider nicht“ oder „Können Sie das bitte wiederholen?“ auszuhelfen.
Im Jahr 1990 hat Europa ein Land namens Hrvatska entdeckt. Was vielen vorher nur als Küstenstreifen an der Adria oder engere Heimat jugoslawischer Kollegen und Wirtsleute bekannt war, wurde am 25.6.1991 „plötzlich“ zu einem eigenen Staat mit komplizierter Geschichte und dramatischer Gegenwart. Wir kennen, scheint’s, unsere Nachbarn schlecht.
Upọznajmo se!
Lernen wir uns kennen!
Die Kroaten sind selbst sehr mit ihrer Selbstfindung und -bestimmung beschäftigt. Ehrliches Interesse kommt sehr gelegen. Man darf neugierig sein auf und in Kroatien.
Sạmo pitajte!
Fragen Sie nur!
Sie werden viel von der Geschichte des Landes hören: Von der kurzen echten Eigenstaatlichkeit im Mittelalter. Von der Fremdbestimmung, je nach Region aus Budapest, Wien, Venedig, ja sogar Istanbul und Paris. Natürlich vom Verhältnis zum östlichen Nachbarn, den Serben, deren Serbisch dem Kroatischen ähnlich ist, wodurch sich Serben und Kroaten sprachlich besonders gut und leicht verstehen, jedoch auch leicht beschimpfen und verfluchen können.
Von den siebzig Jahren im gemeinsamen Staat Jugoslawien, das zuerst monarchisch, später sozialistisch, aber immer streng war, und das die Kroaten weit weniger als ihre Heimat akzeptierten als die Serben. Und schließlich von der Loslösung, dem Krieg und seinen grausamen Folgen.
Alle Zeiten haben Spuren in Kroatien hinterlassen, vor allem aber Menschen. Es leben viele Ungarn, Italiener, Albaner, Serben und Bosniaken mit den Kroaten. Sich selbst nennen sie hrvati, und man findet sie auch in Bosnien-Herzegowina (dort vor allem in der westlichen Herzegowina) und Serbien, in Amerika und Australien – und natürlich gleich bei Ihnen in der Nachbarschaft, insgesamt mehrere hunderttausend Migranten, die ursprünglichen gastarbajteri, in den deutschsprachigen Ländern.
Sie werden die in manchem recht unterschiedlichen Landesteile kennen lernen. Das weite, ebene Slawonien (Slavonija) an der Grenze zu Ungarn, die venezianisch-mediterran geprägten Regionen Istrien (Istra) und Dalmatien (Dalmacija) an der Adria (Jadran) mit ihren 2000 otoci und otočići(Inseln und Inselchen), das einst mächtige Kultur- und HandelszentrumDubrovnik ganz im Süden, das ländlich, hügelige Kernland im Norden, in dem die habsburgisch anmutende Metropole Zagreb liegt. Vor allem in den Städten werden Ihnen die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse nicht entgehen können.
„Exportiert” haben die Kroaten übrigens u. a. die – Krawatte! Das Wort kommt von „Kroate“ und bezeichnete das Halstuch der kroatischen Söldner im 17. Jahrhundert. Mannigfaltig sind auch die Mundarten der zur Zeit 4,3 Millionen Einwohner. Wenn Ihre Gesprächspartner manche Wörter, denen Sie in diesem Büchlein begegnen, vor allem ganz alltägliche, beanstanden, so mag das daran liegen.
Übrigens genauso – wenn auch mit Abstrichen – in Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro. Als nämlich vor fast 150 Jahren ein Dialekt als Basis für die Hochsprache gewählt wurde, nahm man um der Gemeinsamkeit und der größten Sprecherzahl willen nicht etwa den von Zagreb (oder Belgrad), sondern den von Dubrovnik und der Herzegowina. Lange Zeit hieß die Sprache daher Serbokroatisch, bis die nunmehr getrennten Staaten ihre Amtssprachen eben hrvatski, srpski, neuerdings auch bosanski (besonders für die muslimischen Bosniaken, die sich in keiner der alten Bezeichnungen wiederfanden) und crnogorski(montenegrinisch).
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich wohl mit denen zwischen britischem und amerikanischem Englisch vergleichen. Es gibt einen wichtigen Unterschied im Lautsystem (svježe bijelo mlijeko heißt in Kroatien, Bosnien und Montenegro „frische weiße Milch“, in Serbien sveže belo mleko) und zahlreiche Differenzen im Wortschatz. Die Grammatik scheint für Nicht-Muttersprachler nahezu identisch zu sein, weist aber im Detail einige, wenn auch nur geringe, Abweichungen auf. Dennoch, oder gerade deshalb, legt man in Kroatien besonderen Wert auf die Eigenständigkeit.
Govorimo hrvatski.
Sprechen wir Kroatisch!
Ein Hinweis allerdings ist noch erforderlich. Obwohl dieser Kroatisch-Band gründlich überarbeitet wurde, kann man nicht jedem gerecht werden. Die Sprachentwicklung schreitet im Moment (auch von der Politik gewollt) so schnell voran, dass Wörter, die heute noch als Kroatisch gelten, vielleicht schon morgen nicht mehr im Gebrauch sind.
In Kroatien wird ausschließlich die lateinische Schrift verwendet. Dz, lj, nj sind im lateinischen Alphabet zwei getrennte Buchstaben. Im Kroatischen werden sie aber immer wie einer behandelt und stehen in allen Wörterbüchern nach d, l bzw. n. In unserer Wörterliste ist dies jedoch nicht der Fall, da sie sich an Deutschsprachige richtet.
Kroatisch ist leicht zu lesen: jedem Buchstaben entspricht immer nur ein Laut, und jedem Laut genau ein Buchstabe. Der Buchstabe v z. B. wird immer wie das deutsche „w“ gelesen: Vera sprich „Wera“, also auch Eva sprich „Ewa“, nicht „Efa“. Für den Laut f gibt es ja den Buchstaben f, z. B. folksvagen(Volkswagen).
Jeder Buchstabe wird einzeln ausgesprochen! Extraregeln für Doppelbuchstaben und Kombinationen wie ei, eu, ah, oh, st, sp, sch, ch, chs, ck, tz,pf usw. existieren nicht: Europa spricht man demnach „Ä-u-ropa”, nicht „Ojropa”.
Ansonsten sind die meisten Buchstaben aus dem Deutschen bekannt. Allerdings gibt es folgende Unterschiede: ä, ö, q, w, x, y, ß gibt es im Kroatischen nicht. ć, c, s, ž,đ,dz, lj, nj gibt es im Deutschen nicht. Achtung: Die Zeichen über den Buchstaben sind kein zufälliger Fliegendreck! c, s,z, h, j, r, v, z werden z. T. anders ausgesprochen als im Deutschen.
Selbstlaute
Die Selbstlaute des Kroatischen gibt es auch im Deutschen: a, e, i, o, u. Allerdings haben e und o eine etwas andere Klangfarbe:
e
immer offen und deutlich wie in „
Ä
hre“ oder „
E
bbe“, niemals geschlossen wie in „Ehre“ oder gemurmelt wie in „Ebene“.
o
offen wie in „offen“, niemals geschlossen wie in „Ofen“. Die kroatische Cola klingt wie „Kokka-Kolla“, die deutsche für kroatische Ohren wie „Kuuka-Kuula“.
In Bosnien (und somit auch in der Sprache der bosnischen Kroaten) kann man doch geschlossene e und o hören; aber auch diese Laute werden nie so geschlossen wie im Deutschen gesprochen.
Betonung
Leider sieht man es einem Wort nicht an, ob ein Selbstlaut lang oder kurz ist: lang grad(Stadt), aber kurz: grad(Hagel). Ich habe deshalb unter die langen betonten Selbstlaute einen Strich gesetzt: kupiti(kaufen); unter die kurzen betonten einen Punkt: kụpiti(sammeln). Damit ist gleichzeitig die Betonungsstelle gekennzeichnet. Eine allgemeine Regel gibt es dafür leider nicht.
Auch unbetonte Selbstlaute können lang vorkommen. Da ich das Schriftbild aber nicht mit „hinzuerfundenen“ Zeichen überfrachten und Sie damit verwirren wollte, habe ich hier auf deren Kennzeichnung verzichtet.
Das r kann auch, als Quasi-Selbstlaut, betont, lang oder kurz vorkommen: mṛkva(Möhre) – crkva(Kirche). Dies ist eine Besonderheit des Kroati-schen und seiner unmittelbaren Verwandten.
„Typisch deutsch“ klingt übrigens ein lang ausgesprochenes a, o, i oder u am Wortende, oder ein gemurmeltes, verschlucktes e.
Branko, nicht BrannkOOOH.
Vẹra, nicht VeeerAAAH.
Mile, Miilä, nicht Miele.
Mitlaute
c
„tz“ in „Pla
tz
“, „c“ in „
C
äsar“; niemals „k“ oder „tsch“!
plạc, C
e
zar
č
„tsch“ in „
Tsch
eche“
čẹh
ć
weicher als „tsch“, fast wie „tch“ in „Brö
tch
en“
B
a
ta
l
lić
dž
„dsch“ in „
Dsch
ungel“
dž
u
ngla
đ
weicher als „dsch“, fast wie „dch“ in „Mä
dch
en“
Mạđarska
(Ungarn)
s
stimmloses „s“ in „Schu
s
ter“, „ss“ in „Ka
ss
e“,niemals stimmhaft wie in „Hose“, „Semmel“
šụster, kạsa
sp
„sp“ in „Ra
sp
el“, niemals „schp“!
spọrt
st
„st“ in „Ha
st
“, niemals „scht“!
stụdent
š
„sch“ in „
Sch
uppen“
šụpa
z
stimmhaftes „s“ in „Blu
s
e“ oder „
S
itz“, niemals wie „tz“!
bl
u
za, Z
a
greb
ž
stimmhaft, wie „j“ in „
J
ournal“ oder zweites „g“ in „Gara
g
e“
žụrnal, gar
a
ža
lj
„llj“ in „a
llj
ährlich“, dabei aber einen einheitlichen Laut bildend,also nicht „L-i-j-ub-l-i-j-ana“:
bịljar, Ljubljạna
nj
„gn“ in „Kampa
gn
e“, „Si
gn
orina“, „nj“ in „Ta
nj
a“,dabei aber einen einheitlichen Laut bildend
sinjor
i
na
Achtung: Die Aussprache sport ist zwar gebräuchlich, die offiziell bevorzugte Variante ist aber in diesem Fall das deutsch beeinflusste šport.
Der Unterschied zwischen č und ć ist nicht nur für Ausländer kaum hörbar, auch viele Kroaten wissen nicht, wie man čevạpčići schreibt. Bei dž und đ ist es ähnlich.
Für lj und nj gibt’s einen guten Tipp: so zuckersüß sprechen wie die Tante mit den Kleinkindern: „Nja dju süßes Kljeinjes!“ Na, klebt die Zunge am Gaumen? Voilà!
Aufpassen bei folgenden Lauten:
h
raues „ch“ in „Ko
ch
“, „Kra
ch
“, niemals weich wie in „Küche“!
kụhar, krạh
j
„j“ in „
J
acke“, niemals wie in „Journal“ oder „Jack“!
jạkna
v
„w“ in „
W
asser“, „v“ in „
V
ampir“, niemals „f“ wie in „fliegen“!
vẹš
(Wäsche),
vạmpir
r
immer gerollt zu sprechen
hṛvatski
Mit den folgenden Ausdrücken kann man schon das Wichtigste auf Kroatisch sagen:
Dọbar d
a
n!
Guten Tag!
Pạrdon, …
Pardon, …
Mọlim Vas, …
Bitte, …
Gdjẹ je … ?
Wo ist … ?
Gdjẹ ịma … ?
Wo gibt es … ?
ḷma li
o
vdje … ?
Gibt es hier … ?
Tr
a
žim …
Ich suche …
Kolịko kọšta … ?
Wie viel kostet … ?
Pọšto je … ?
Wie viel kostet … ?
D
a
jte mi, mọlim, …
Geben Sie mir bitte …
Štọ je t
o
?
Was ist das?
T
o
je …
Das ist …
Mọgu li?
Kann ich?, Darf ich?
Mọgu li pụšiti?
Darf ich rauchen?
D
a
!
Ja!
Nẹ!
Nein!
Ẹvo!
Da ist es!
Ẹvo ti! / Ẹvo Vam!
Da hast du es! / Da haben Sie es!
Kạko se ịde u … ?
Wie kommt man nach … ?
Odvẹzite me, mọlim Vas, do …
Fahren Sie mich bitte zu / nach … (im Taxi)
Zu Beginn des Grammatikteils schon mal eine vorgezogene gute Nachricht: Es gibt keine festgelegte Reihenfolge der Wortstellung im Kroatischen. Bei einfachen Sätzen kann man sich an die deutsche Satzstellung halten, muss dies aber nicht.
Ich fange mit Zahl und Geschlecht an, weil diese sich als roter Faden durch die folgenden Kapitel hindurchziehen. Bei Unklarheiten besteht dann immer die Möglichkeit, hier nachzuschlagen.
Worum geht es? Ein Kennzeichen des Kroatischen ist, dass die meisten Wörter je nach dem Satzzusammenhang, in dem sie stehen, ihre Form verändern und dadurch eine bestimmte Zeitstufe, ein Geschlecht, einen Fall usw. ausdrücken. Sie verändern sich dabei immer am Schluss des Wortes – in der Endung.
Im Kroatischen gibt es, wie im Deutschen, für alle Haupt- und Eigenschaftswörter sowie für manche Frage- und Fürwörter drei grammatische Geschlechter: männlich, weiblich und sächlich, dazu jeweils Einzahl und Mehrzahl. All das ist an den Endungen erkennbar. Die typischen Endungen sind wie folgt:
Einzahl:
Mehrzahl:
männlich:
Mitlaut
-i
weiblich:
-a
-e
sächlich:
-o
oder
-e
-a
In einem Satz stimmen Zahl und Geschlecht von zusammengehörigen Haupt-, Frage-, Für- und Eigenschaftswörtern immer überein, so etwa:
Einzahl
männlich:
Ọn je m
o
j dọbar prịjatelj.
Er ist mein guter Freund.
weiblich:
Ọna je mọja dọbra prijatẹljica.
Sie ist meine gute Freundin.
sächlich:
Ọno je mọje dọbro dij
e
te.
Es ist mein gutes Kind.
Mehrzahl
männlich:
Ọni su mọji dọbri prịjatelji.
Sie sind meine guten Freunde.
weiblich:
Ọne su mọje dọbre prijatẹljice.
Sie sind meine guten Freundinnen.
sächlich:
Ọna su mọja dọbra djẹca.
Sie sind meine guten Kinder.
Ab und zu tanzen die Endungen allerdings ziemlich aus der Reihe, da hilft dann kein Reimschema mehr. Doch in solchen Momenten kommt man mit beherztem Kauderwelsch weiter als mit zögerlicher Pedanterie.
Es ist im Kroatischen wichtig, den letzten Buchstaben zu beachten. Wohlgemerkt: Artikel (der, die, das; ein, eine) gibt es nicht.
männlich
Einzahl auf Mitlaut
prịjatelj
Freund
Mehrzahl auf
-i
prịjatelji
Freunde
weiblich
Einzahl auf
-a
gọdina
Jahr
prijatẹljica
Freundin
Mehrzahl auf
-e
gọdine
Jahre
prijatẹljice
Freundinnen
sächlich
Einzahl auf
-o / -e
jẹlo
Speise
m
o
re
Meer
Mehrzahl auf
-a
jẹla
Speisen
m
o
ra
Meere
Wichtige Ausnahmen: Einsilbige männliche Wörter bekommen vielfach die Mehrzahlendung -ovi:
männlich
Einzahl auf Mitlaut
gr
a
d
Stadt
Mehrzahl auf
-ovi
gr
a
dovi
Städte
Außerdem gibt es auch einige weibliche Hauptwörter, die in der Einzahl auf Mitlaut und in der Mehrzahl auf -i enden:
weiblich
Einzahl auf Mitlaut
stv
a
r
Sache, Ding
Mehrzahl auf
-i
stv
a
ri
Sachen, Dinge
Internationale Begriffe, die auf Selbstlaut enden, wie bịfe(Buffet),tạksi, ạuto oder radio, sind männlich.
Die persönlichen Fürworter entsprechen bis auf zwei Ausnahmen der deutschen Einteilung. Im Kroatischen verwendet man für die höfliche Anrede „Sie“ die Form Vi(ihr). Für das „sie“ der Mehrzahl gibt es, je nach Geschlecht, verschiedene Formen.
j
a
ich
t
i
du
o
n
er
ọna
sie
(weiblich Einzahl)
ọno
es
m
i
wir
v
i
ihr / Sie
(höflich)
ọni
sie
(männlich Mehrzahl)
ọne
sie
(weiblich Mehrzahl)
ọna
sie
(sächlich Mehrzahl)
Ähnlich wie das unpersönliche Fürwort „man“ im Deutschen lässt sich außerdem das rückbezügliche Fürwort se(sich) benutzen:
Ọvdje se prẹviše pụši.
hier sich zu-sehr raucht
Hier raucht man zu viel.
Die ersten vollständigen Sätze kann man nun bilden, wenn man die Gegenwartsformen des unregelmäßigen Hilfsverbs bịti(sein) kennt.
j
a
sam
ich bin
t
i
si
du bist
o
n je
er ist
ọna je
sie ist
ọno je
es ist
m
i
smo
wir sind
v
i
ste
ihr seid / Sie sind
ọni su
sie sind
(männlich)
ọne su
sie sind
(weiblich)
ọna su
sie sind
(sächlich)
Pẹtar i Ạnton – ọni su prịjatelji.
Vẹra i Ana – ọne su prịjatẹljice.
Da sich im Kroatischen alle Verbformen und so auch die Formen von „sein“ voneinander unterscheiden, lässt man persönliche Fürwörter in der Funktion des Satzgegenstands (Subjekt) üblicherweise weg. Mitgesprochene Subjekts-Fürwörter dienen nur zur besonderen Hervorhebung.
Ja sam prịjatelj.
ich bin Freund
Ich bin ein Freund.
Prịjatelj sam.
Freund bin
Ich bin ein Freund.
Tạko je!
so ist
So ist es!
Kạko ste?
wie seid
Wie geht es euch / Ihnen?
Kạko si?
wie bist
Wie geht es dir?
Hvala, dọbro sam.
danke gut bin
Danke, es geht mir gut.
Verneinung von „sein“
Die Verneinung von „sein“ erfolgt mit der Vorsilbe ni-:
(j
a
) n
i
sam
ich bin nicht
(t
i
) n
i
si
du bist nicht
(
o
n) n
i
je
er ist nicht
(ọna) n
i
je
sie ist nicht
(ọno) n
i
je
es ist nicht
(m
i
) n
i
smo
wir sind nicht
(v
i
) n
i
ste
ihr seid nicht / Sie sind nicht
(ọni) n
i
su
sie sind nicht
(männlich)
(ọne) n
i
su
sie sind nicht
(weiblich)
(ọni) n
i
su
sie sind nicht
(sächlich)
(Mi) nismo prijatẹljice.
(wir) nicht-sind Freundinnen
Wir sind keine Freundinnen.
Kạko je?
wie ist
Wie ist es?
Nije dọbro.
nicht-ist gut
Nicht gut.
Die Eigenschaftswörter beziehen sich in Zahl und Geschlecht immer auf das Hauptwort, das sie näher bestimmen.
Einzahl
Mehrzahl
männlich
dọbar
guter
dọbri
gute
lọš
schlechter
lọši
schlechte
weiblich
dọbra
gute
dọbre
gute
lọša
schlechte
lọše
schlechte
sächlich
dọbro
gutes
dọbra
gute
lọše
schlechtes
lọša
schlechte
Die Endungen sind ja bereits bekannt. Hier einige häufige Eigenschaftswörter:
nọv, nọva, nọvo
neu
stạr, stạra, stạro
alt
ml
a
d, ml
a
da, ml
a
do
jung
m
a
li, m
a
la, m
a
lo
klein
vẹlik, vẹlika, vẹliko
groß
sk
u
p, sk
u
pa, sk
u
po
teuer
jẹftin, jẹftina, jẹftino
billig
mẹk, mẹka, mẹko
weich
tv
r
d, tv
r
da, tv
r
do
hart
Männliche Eigenschaftswörter weichen gelegentlich leicht von den anderen Formen ab. Dies geschieht z. B. durch ein nur bei diesen (und nur in der Einzahl) eingefügtes sogenanntes bewegliches a.
ụmoran, ụmorna, ụmorno
müde
svjẹž, svjẹža, svjẹže
frisch
r
u
žan, r
u
žna, r
u
žno
hässlich
lij
e
p, lij
e
pa, lij
e
po
schön
pr
a
zan, pr
a
zna, pr
a
zno
leer
pụn, pụna, pụno
voll
srẹtan, srẹtna, srẹtno
glücklich
t
u
žan, t
u
žna, t
u
žno
traurig
t
e
žak, t
e
ška, t
e
ško
schwer, schwierig
lạk, lạka, lạko
leicht, einfach
bọlestan, bọlesna, bọlesno
krank
zdrạv, zdrạva, zdrạvo
gesund
tọpao, tọpla, tọplo
warm
hl
a
dan, hl
a
dna, hl
a
dno
kalt
zạo, zlạ, zlọ
böse, schlecht
dr
a
g, dr
a
ga, dr
a
go
lieb, nett
dẹbeo, dẹbela, dẹbelo
dick
tạnak, t
a
nka, t
a
nko
dünn
c
i
o, cij
e
la, cij
e
lo
ganz
pọkvaren, pọkvarena
,
pọkvareno
kaputt
Männliche Eigenschaftswörtern haben außerdem eine Langform auf -i. Sie ist der weiblichen ähnlich; z. B. bei cio – cijeli. Die Langformen entsprechen im Gebrauch unserem bestimmten Artikel. Diese Unterscheidung tritt aber eben nur bei den Eigenschaftswörtern, und da auch nur bei den männlichen in der Einzahl, zu Tage.
cio dan
ganzer Tag
ein ganzer Tag
cijeli dan
ganzer Tag
der ganze Tag
cijela gọdina
ganze Jahr
ein ganzes / das ganze Jahr
Das Eigenschaftswort stimmt in Sätzen mit dem Hilfsverb „sein“ auch als Ergänzung der Satzaussage (Prädikat) immer in Zahl und Geschlecht mit dem Satzgegenstand (Hauptwort oder persönliches Fürwort) überein:
tužna prijatẹljica
traurige Freundin
die traurige Freundin
Ọna je tužna.
sie ist traurige
Sie ist traurig.
tọplo more
warmes Meer
das warme Meer
More je tọplo.
Meer ist warmes
Das Meer ist warm.
Ọvaj grad je stạr.
dieser Stadt ist alter(m)
Diese Stadt ist alt.
Ọvi grạdovi su stạri.
diese Städte sind alte
Diese Städte sind alt.
Und in der Langform: stari grad „die alte Stadt / Altstadt“.