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In diesem Sammelband befinden sich sieben Kurzgeschichten der Genre Fantasy. Diese waren Wettbewerbsbeiträge, bei denen der Titel und eine begrenzte Wortzahl vorgegeben wurden.
Viel Freude beim Lesen dieser Geschichten wünscht Euch Rike Thome
Beitrag zum Thema: Der letzte Tag
Ein abgewandelter Teil meines Verkaufsbuches: Ich will Leben!
Lebe dein Leben und genieße jeden Tag! So heißt es doch. Denn man weiß nie, wann es zu Ende ist.
Beitrag zum Thema: Streit hinterm Gartenzaun
Keine Ahnung, was mit mir los ist, ich kenne mich selbst nicht wieder. Angst zu haben ist ja eine Sache. Doch muss es so eskalieren? Und warum scheine ich bei ihm auf taube Ohren zu stoßen?
Beitrag zum Thema: Liebe, später als nie
Durch eine ganz böse Lüge verliert Sammy den einzigen Menschen, den sie je richtig geliebt hat. Sie verliert an allem die Lust und kommt nicht aus ihrer Trauer. Ihre Freundin schaffft es eines Tages, sie dazu zu bewegen, mit ihr auf eine Feier zu gehen. Was dort dann geschieht, wird Sammy ihr Leben lang nicht vergessen.
Beitrag zum Thema: Dreimal auf Holz geklopft ... das ist: Wahre Freundschaft
Wie unterschiedlich doch der Mensch mit einer Tragödie umgeht!
Verzweifelt betet die Mutter: "Lieber Gott, warum?"
Sie macht sich die ärgsten Vorwürfe, nicht gut genug achtgegeben zu haben.
Ohnmächtig und hilflos müssen Väter mit ansehen, wie wenig sie ihre Lieben tatsächlich beschützen können.
Ihrer Machtlosigkeit stehen sie frustriert gegenüber.
Ändert das aber etwas an dem Unfall? Wohl kaum!
Beitrag zum Thema: Ich glaub, mich tritt ein Pferd
Fehlentscheidung mit Folgen.
Peter und Susan sind seit Ewigkeiten befreundet. Eines Tages macht er ihr einen Heiratsantrag und Susan nimmt ihn natürlich an. Doch sehr schnell stellt es sich bei beiden als Fehler heraus. Sie plagt das Gewissen, doch beide möchten diese Heirat gerne ungeschehen machen.
Beitrag zum Thema: Weihnachtsbäckerei
Plätzchen backen kann viel Spaß machen! Doch vorsicht, man kann sich auch verbrennen.
Beitrag zum Thema: Meine Insel
Heiter bis wolkig nenne ich diese Geschichte. Doch die Sonne kämpft sich durch.
Natascha fühlt sich von ihrem Verlobten benutzt und betrogen. Außerdem von ihrem Vater aufs Übelste hintergangen. Tief verletzt nimmt sie Reißaus und fährt als blinder Passagier auf einer Yacht mit, deren Reise nach Tahiti geht. Statt am nächsten Tag zu heiraten, will sie nur noch vergessen, was ihr zuhause zu Ohren kam.
Jedoch wird sie von einem Schiffsoffizier erwischt und muss, da sie ja schlecht wieder umkehren konnten, für dieses Vergehen arbeiten.
Was weiter geschieht, erfahrt ihr, wenn es gelesen wird. ;-)
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Niko sah hinter sich im Rückspiegel das Blaulicht, als auch schon die Sirene erklang und er rechts ranfahren musste, um den Krankenwagen vorbeizulassen.
"So ein Mist", fluchte er und schlug mit der Hand aufs Lenkrad.
Sein Bruder Frank und dessen Freund Marlon würden jetzt über alle Berge sein. Unbedingt wollte er doch hinter ihnen bleiben, was schon schwer genug war. Wieder fuhr Frank viel zu schnell. Die beiden waren ihm von einer Party entwischt, auf der sein Bruder zu viel getrunken hatte, bevor er ihm den Autoschlüssel wegnehmen konnte. Niko selbst konnte gerade noch in sein eigenes Auto springen und ihnen folgen. Er hasste es, wenn Frank so unverantwortlich war und betrunken Auto fuhr. Er war doch nicht sein Babysitter. Doch seine Mutter hatte ihn darum gebeten, auf seinen Bruder aufzupassen. Sie beide wussten von Franks Alkoholproblem und ihm blieb deswegen nichts anderes übrig.
Niko wollte seiner Mutter nicht noch mehr Kummer bereiten, es reichte schon, dass Frank das übernahm. Warum konnte er nicht ebenso verhasst auf ihren Vater sein, wie er es war? Sein Vater hatte seiner Mutter das Herz gebrochen und seinen Bruder mit seinem Handeln in den Abgrund gestürzt. Ihm brauchte er nicht mehr unter die Augen zu treten. Niko war mit ihm fertig. Sollte er doch in der Hölle schmoren und seine Geliebte, die kaum älter war als er selbst, gleich mit.
Die Sirene war nicht mehr zu hören. Niko vermutete, dass der Krankenwagen ebenfalls längst über alle Berge war. Er würde jetzt nach Hause fahren und darauf hoffen, dass die Beiden schon dort angekommen waren. Doch wieder musste er rechts ranfahren, als ein Feuerwehrwagen und die Polizei mit Sirene und Blaulicht, in einem rasanten Tempo an ihm vorbei fuhren. Niko schüttelte über deren Fahrstil den Kopf, auch wenn er wusste, dass es sicherlich einen Grund dafür gab. Da sie Sommer hatten, brannte wohl wieder irgendwo bei einem Bauern die Heuernte, was des Öfteren vorkam. Musste man dafür aber sein eigenes Leben riskieren? Und das auf dieser unübersichtlichen Strecke?
Nach einer scharfen Rechtskurve, sechshundert Meter vom Ziel entfernt, sah er erneut den Krankenwagen. Er stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das Blaulicht noch angeschaltet. Als er sich diesem näherte, erkannte er das andere Auto.
Augenblicklich wich Niko jegliche Farbe aus dem Gesicht. Er fuhr daran vorbei und parkte am Straßenrand.
Oh mein Gott, schoss es ihm durch den Kopf, als er auf Franks Auto blickte.
Er sprang aus seinem Auto und rannte zu der Unfallstelle. Die Feuerwehr machte sich gerade daran zu schaffen und die Polizisten sprachen mit den Sanitätern.
"Frank", rief er, der Ohnmacht nahe, und wollte zu ihm hin. Einer der Polizisten hielt ihn allerdings davon ab, indem er ihm den Weg versperrte und ihn festhielt.
"Lassen sie mich durch. Bitte! Das da vorne sind mein Bruder und sein Freund. Bitte, ich muss zu ihm", flehte er. Jedoch erfolglos, wie sich sogleich herausstellte.
"Seien Sie vernünftig und lassen Sie die Männer ihre Arbeit machen. Sie stehen ihnen nur im Weg. Kommen Sie mit mir. Ich habe ein paar Fragen an Sie."
Niko blieb nichts anderes übrig, als dem Polizisten zu folgen. Während er ihnen ihre Fragen beantwortete, sah er den Feuerwehrleuten und den Sanitätern wie in Trance zu. Er musste sich hinsetzen, als ihm die Beine nachzugeben drohten. Frank musste aus der Fahrerkabine herausgeschnitten werden, weil er durch den Aufprall an einem Baum, eingequetscht wurde, wie der Polizist ihn wissen ließ. Niko befand sich in einer Art Schockstarre.
Wie lange alles gedauert hatte, wusste er hinterher nicht einmal mehr. Auch nicht, dass ein Sanitäter ihn sich angesehen und ihm etwas gespritzt hatte. Die einzigen Bilder, die ihn verfolgten, waren die des Leichenwagens, der Marlon mitnahm und des Krankenwagens, der Frank mit Sirene und Blaulicht in die nächstgelegene Klinik fuhr. Er konnte nicht einmal sagen, ob man ihn über den Zustand seines Bruders informiert hatte. Lediglich, dass die Polizisten ihn nach Hause begleitet hatten, um seiner Mutter die Nachricht zu überbringen.
Niko warf sich ihr weinend in die Arme, ließ sich von ihr trösten, wo doch eigentlich er seiner Mutter Trost spenden müsste. So wie damals, als er ihr nach der Trennung mit seinem Vater zu verstehen gegeben hatte: "Mom, wir schaffen das! Denk' doch nur mal zurück, wie oft du mit dem Essen auf ihn gewartet hast, wenn er später nach Hause kam oder erst gar nicht. Wie oft er dich belogen hat, indem er dir weismachen wollte, er hätte länger gearbeitet oder im Büro auf der Liege geschlafen! Glaub' mir, ohne ihn bist du besser dran! Er hat sich weder für dich, noch für uns Zeit genommen. Die letzten Monate hat er sich sogar ganz von uns abgekapselt, sodass es selbst Frank aufgefallen ist."
Niko hatte ihr Mut zusprechen wollen, wenn auch sein Herz andere Worte gesprochen hatte. Natürlich hatte die Trennung auch ihn schwer getroffen. So sehr sogar, dass er seinen Vater seither hasste.
Seine Mutter hörte sich mit feuchten Augen an, was der Polizist ihr mitteilte, während sie ihrem Sohn tröstend über das Haar strich und wollte natürlich sofort in die Klinik, um bei ihrem Sohn zu sein.
Sieben Stunden später gingen Niko und seine Mutter voller Sorge um Frank, im Wartezimmer der Klinik auf und ab. Als endlich ein Arzt zu ihnen kam. Was er ihnen sagen würde, erkannte Niko sofort an seiner Miene. In Gedanken beschimpfte er und betete gleichermaßen für seinen Bruder.
Er hoffte sehr, dass seine Mutter es verkraften konnte. Denn er sorgte sich um sie. In letzter Zeit hatte sie schon so viel durchmachen müssen. Erst die Trennung ihres Mannes und dann auch noch Franks sozialer Absturz, wo sein Bruder doch ihr Nesthäkchen war. Gerade einmal 19 Jahre alt wurde er, als ihn dieses Schicksal ereilte. Als der Arzt sie mitfühlend ansah und leicht mit dem Kopf schüttelte, nahm Niko sie in die Arme. Er wollte sie trösten, aber sie entwand sich ihm.
"Mir geht es gut Niko, du brauchst dich nicht zu sorgen! Ich habe es schon länger kommen sehen."
"Bist du sicher, Mom?", fragte Niko ungläubig nach.
Seine Mutter nickte, vergoss dennoch einige Tränen. Was ja auch verständlich war.
Wie wir bald darauf erfuhren, war Frank an seinen inneren Verletzungen gestorben. Er sei regelrecht verblutet, hieß es. Nachdem er ihnen ihr Beileid ausgesprochen hatte, führte er uns zu ihm, damit wir Abschied von Frank nehmen konnten.
Schlimmer konnte es nicht werden. Neben mir in dem kleinen Häuschen war vorgestern ein junger Mann mit einem Rottweiler eingezogen, wo vorher Mutter und Tochter mit ihren zwei Katzen gewohnt und das Haus wohl nun doch verkauft bekommen hatten. Lange stand es zum Verkauf, doch niemand schien es zu wollen. Mehr Platz wie in einer gewöhnlichen Wohnung gab es da auch nicht. Der Unterschied lag einzig daran, dass sich das Bad, ein kleineres Zimmer und das Schlafzimmer oben befanden. Das wusste ich aus Erfahrung, denn Meines war gleich, weil es sich hierbei um eine Doppelhaus-Hälfte handelte. Bis heute, wie es schien.
Dieses Hundes wegen, musste ich jetzt wohl meinen Kartäuser-Kater im Haus behalten. Ganz bestimmt würde es Pascha, wie ich ihn genannt habe, nicht gefallen. Doch ich hatte große Angst, dass er von Nachbars Köter tot gebissen werden könnte.
Ich kraulte gerade Pascha auf dem Sessel, als ich ihn in deren abgegrenzten Gartenteil bellen hörte. Sofort spitzte der Kater die Ohren. Gefolgt von ihm, ging ich zur Terrassentür und schilkste missmutig durch das Glas nach drüben. Dort sah ich, wie sein Herrchen mit dem Hund spielte und einen Ball auswarf. Argwöhnisch, denn ich fürchtete mich sehr vor Hunden, beobachtete ich das Geschehen. Vor allem ängstigte ich mich vor Rassen, die hier in Frankfurt ein Führungszeugnis benötigten und für die sogar eine Maulkorbpflicht bestand.