L'Arrabbiata - Paul Heyse - E-Book
SONDERANGEBOT

L'Arrabbiata E-Book

Paul Heyse

0,0
1,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In "L'Arrabbiata" entführt Paul Heyse die Leser in die facettenreiche Welt der Emotionen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Die novellenhafte Erzählung, in der Heyse seinen prägnanten und poetischen Stil entfaltet, zeichnet das Bild einer leidenschaftlichen Liebe, die von sozialen Konflikten und individuellen Sehnsüchten geprägt ist. Durch eindringliche Charakterstudien gelingt es ihm, die inneren Konflikte seiner Protagonisten fesselnd darzustellen und die Leser zu reflektierenden Betrachtungen über das menschliche Dasein einzuladen. Die Geschichte entfaltet sich in einem lebendigen literarischen Kontext der Spätromantik, der von einer intensiven Gefühlsbetontheit und einer psychologischen Tiefe geprägt ist. Paul Heyse, als einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, war nicht nur ein Meister des Wortes, sondern auch ein eloquenter Beobachter menschlicher Emotionen. Sein literarischer Werdegang, geprägt von einer Vielzahl an Auszeichnungen, zu denen auch der Nobelpreis für Literatur gehört, spiegelt sein unermüdliches Streben wider, die tiefsten Geheimnisse der menschlichen Seele zu ergründen. Heyses eigene Erfahrungen in der Kunst und Kultur seiner Zeit fließen in das Werk ein und verleihen ihm Authentizität und Relevanz. "L'Arrabbiata" ist nicht nur eine packende Lektüre, sondern auch eine Einladung, die Komplexität menschlicher Beziehungen in ihrer ganzen Tiefe zu erkunden. Leser, die an psychologischen Einsichten, emotionalen Verstrickungen und der Schönheit der Sprache interessiert sind, werden von Heyses meisterhaftem Werk begeistert sein. Dieses Buch ist ein Muss für alle Liebhaber von Literatur, die den Facettenreichtum der menschlichen Erfahrung schätzen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Paul Heyse

L'Arrabbiata

 
EAN 8596547027997
DigiCat, 2022 Contact: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelblatt
Text
"

L'Arrabbiata (1)

{ed. (1) Die Eigensinnige }

Paul Heyse

Novelle (1853)

Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Über dem Vesuv lagerte eine breite graue Nebelschicht, die sich nach Neapel hinÜberdehnte und die kleinen Städte an jenem Küstenstrich verdunkelte. Das Meer lag still. An der Marine (2) aber, die unter dem hohen Sorrentiner Felsenufer in einer engen Bucht angelegt ist, rührten sich schon Fischer mit ihren Weibern, die Kähne mit Netzen, die zum Fischen über Nacht draußen gelegen hatten, an großen Tauen ans Land zu ziehen. Andere rüsteten ihre Barken, richteten die Segel zu und schleppten Ruder und Segelstangen aus den großen vergitterten GewÖlben vor, die tief in den Felsen hineingebaut über Nacht das Schiffgerät bewahren. Man sah keinen müßig gehen; denn auch die Alten, die keine Fahrt mehr machen, reihten sich in die große Kette derer ein, die an den Netzen zogen, und hie und da stand ein Mütterchen mit der Spindel auf einem der flachen Dächer, oder machte sich mit den Enkeln zu schaffen, während die Tochter dem Manne half.

{ed. (2) Küste }

Siehst du, Rachela, da ist unser Padre Curato, sagte eine Alte zu einem kleinen Ding von zehn Jahren, das neben ihr sein Spindelchen schwang. Eben steigt er ins Schiff. Der Antonino soll ihn nach Capri hinüberfahren. Maria Santissima, was sieht der ehrwürdige Herr noch verschlafen aus!—Und damit winkte sie mit der Hand einem kleinen freundlichen Padre zu, der unten sich eben zurechtgesetzt hatte in der Barke, nachdem er seinen schwarzen Rock sorgfältig aufgehoben und über die Holzbank gebreitet hatte. Die andern am Strand hielten mit der Arbeit ein, um ihren Pfarrer abfahren zu sehen, der nach rechts und links freundlich nickte und grüßte.

Warum muß er denn nach Capri, Großmutter? fragte das Kind. Haben die Leute dort keinen Pfarrer, daß sie unsern borgen müssen?

Sei nicht so einfältig, sagte die Alte. Genug haben sie da und die schönsten Kirchen und sogar einen Einsiedler, wie wir ihn nicht haben. Aber da ist eine vornehme Signora, die hat lange hier in Sorrent gewohnt und war sehr krank, daß der Padre oft zu ihr mußte mit dem Hochwürdigsten, wenn sie dachten, sie übersteht keine Nacht mehr. Nun, die heilige Jungfrau hat ihr beigestanden, daß sie wieder frisch und gesund worden ist und hat alle Tage im Meere baden können. Als sie von hier fort ist, nach Capri hinüber, hat sie noch einen schönen Haufen Dukaten an die Kirche geschenkt und an das arme Volk, und hat nicht fort wollen, sagen sie, ehe der Padre nicht versprochen hat, sie drüben zu besuchen, daß sie ihm beichten kann. Denn es ist erstaunlich, was sie auf ihn hält. Und wir können uns segnen, daß wir ihn zum Pfarrer haben, der Gaben hat wie ein Erzbischof und dem die hohen Herrschaften nachfragen. Die Madonna sei mit ihm!—Und damit winkte sie zum Schiffchen hinunter, das eben abstoßen wollte.

Werden wir klares Wetter haben, mein Sohn? fragte der kleine Priester und sah bedenklich nach Neapel hinüber.

Die Sonne ist noch nicht heraus, erwiderte der Bursch. Mit dem bißchen Nebel wird sie schon fertig werden.

So fahr zu, daß wir vor der Hitze ankommen.

Antonino griff eben zu dem langen Ruder, um die Barke ins Freie zu treiben, als er plötzlich innehielt und nach der Höhe des steilen Weges hinaufsah, der von dem Städtchen Sorrent zur Marine hinabführt.

Eine schlanke Mädchengestalt ward oben sichtbar, die eilig die Steine hinabschritt und mit einem Tuch winkte. Sie trug ein Bündelchen unterm Arm, und ihr Aufzug war dürftig genug. Doch hatte sie eine fast vornehme, nur etwas wilde Art, den Kopf in den Nacken zu werfen und die schwarze Flechte, die sie vorn über der Stirn umgeschlungen trug, stand ihr wie ein Diadem.

Worauf warten wir? fragte der Pfarrer.

Es kommt da noch jemand auf die Barke zu, der auch wohl nach Capri will. Wenn Ihr erlaubt, Padre—es geht darum nicht langsamer, denn 's ist nur ein junges Ding von kaum achtzehn Jahr.

In diesem Augenblick trat das Mädchen hinter der Mauer hervor, die den gewundenen Weg einfaßt. Laurella! sagte der Pfarrer. Was hat sie in Capri zu tun?

Antonino zuckte die Achseln.—Das Mädchen kam mit hastigen Schritten heran und sah vor sich hin.