Leben in der Multirealität - Swami Vishnudevananda Giri - E-Book

Leben in der Multirealität E-Book

Swami Vishnudevananda Giri

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Beschreibung

"Ich denke, also bin ich" – dieses Lebensgefühl ist den meisten Menschen eigen. Die alten vedischen Schriften sagen jedoch, dass Denken eine Art künstliches Leben darstellt. Die wirkliche Existenz und die Präsenz des Bewusstsein sind keine Denkprozesse, sondern jenseits des Verstandes, in der Natur des Geistes verankert. Dieses Buch beschreibt die vier Arten des Denkens und die verschiedenen Sichtweisen, um die Welt wahrzunehmen. Grundlage dafür sind die Erkenntnisse der alten vedischen Philosophie. Lernen Sie Ihren wertvollsten Besitz, Ihren Geist, und seine fast unendliche Möglichkeiten kennen, ebenso den Antagonismus zwischen den mentalen Denkprozessen und den höheren Bewusstseinszuständen. Wodurch unterscheidet sich das Leben aus der Natur des Geistes von dem Leben aus dem Verstand? Die gewohnten mentalen Konstrukte schränken die Wahrnehmung der Welt und von sich selbst extrem ein. Es ist eine Art geordnetes Gefängnis des Geistes als Preis für die Struktur und die vermeintliche Sicherheit des Lebens. Aber was ist, wenn das Bewusstsein beginnt, nach Freiheit zu streben? Wenn es mehr möchte, als logisches Denken in gewohnten Bahnen und Einschränkungen? Dann sollte man andere Arten der Wahrnehmung und der Denkprozesse kennenlernen. Dazu gehört, die Tür des inneren Raumes der mentalen Schablonen zu öffnen und in den freien Raum des Bewusstseins zu blicken. An diese neue Dimension ohne gewohnte Denkmuster muss man sich erst mal gewöhnen und kennenlernen, was diesen geistigen Raum jenseits der Logik von Aristoteles beschreibt. Man wird nicht enttäuscht: Sobald die mentalen Muster zu bröckeln beginnen, spürt man ungeahnte geistige Kraft und Inspiration. Man entdeckt in sich das Zentrum der Welt. Und die kann nun neu erschaffen werden. In jedem Augenblick. Als neues Universum der unendlichen Möglichkeiten. Swami Vishnudevananda Giri ist Mönch, realisierter Meister und Autor von mehr als 50 Büchern sowie einiger hundert Artikel über die Yogaphilosophie. Er lehrt die Synthese mehrerer Yogawege - Jnana, Raja, Bhakti, Karma, Kundalini - sowie die Lehren des Anuttarayoga-Tantras der Siddhas und hat viele Schüler auf der ganzen Welt.

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Seitenzahl: 134

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Siddha Advaita

Swami Vishnudevananda Giri

Leben in der Multirealität

Parasattarka Logik

© 2023 Swami Vishnudevananda Giri

Website: https://de.advayta.org

Label: Siddha Advaita

Übersetzung: Indira Ram

ISBN Softcover: 978-3-347-94214-1

ISBN Hardcover: 978-3-347-94215-8

ISBN E-Book: 978-3-347-94216-5

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Inhalt

Cover

Halbe Titelseite

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort des Herausgebers

Vorwort des Autors:

Vier Arten des Denkens

Diskrete Logik

Unscharfe Logik

Sattarka-Logik

Parasattarka-Logik

Die diskrete Logik und ihre Grenzen

Die Realität und mentale Modelle

Unscharfe versus diskreter Logik

Bereiche unterschiedlicher Logik

Parasattarka-Logik

Teil 1: Erschaffen jenseits der Gesetze von Zeit und Raum

Axiome

Schlussfolgerungen

Anwendungen

Die Parasattarka-Logik im Advaita

Ableitungen

Teil 2: Die Vereinigung in der Einheit als Weg zur Unsterblichkeit jenseits von Raum und Zeit

Zeit und Raum entstehen aus dem Ursprungsbewusstsein

Die Einheit des allumfassenden Raums und der Objekte

Die Einheit der Zeit

Die Sphäre der Einheit

Ursache und Wirkung

Vereinigung mit der Einheitssphäre

Teil 3: Drishti-Srishti-Vada

Die Theorie der spontanen Erschaffung des Universums

„Ich bin“-Bewusstsein als Quelle des Raumes und der Zeit

Einheitsgeschmack

Relativität des Karmagesetzes

Perspektiven: unscharfe, Sattarka- und Parasattarka-Logik

Die spirituelle Evolution der Seele

Ein Sadhu werden: den spirituellen Weg beginnen

Jnanis: die Weisen

Siddhas: Jnanis mit spirituellen Kräften

Götter

Übergang in höhere Dimensionen des Bewusstseins

Spirituelle Transmutation

Reine Sicht

Möglichkeit zum Aufstieg in die himmlische Dimension des Seins

Reine und unreine Sicht

Reine Sicht: Ende der dualistischen Zustände

Die karmische Sicht der Lebewesen

Die Realität eines gereinigten Bewusstseins ist paradiesisch

Das Universum und seine Quelle sind eins

Die Quantenphysik erklärt die reine Sicht

Das Prinzip der reinen Sicht: Hinter allen Erscheinungen steht subtiles und intelligentes Bewusstsein

Der Körper verfügt über eine subtile Dimension

Alles ist bereits erwacht und absolutes Nirvana

Schlusswort und Empfehlungen zur praktischen Anwendung

Anhang: Die Suche nach dem wahren Ich (Atma Vicara)

Höhenflug des Bewusstseins

Das Ich – Wirklichkeit oder Gedanke?

Über den Autor

Lesehinweise

„ICH BIN. Spirituelle Alchemie des inneren Universums“

Wer bin ich?

Wer ist Gott?

„Laya Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Nada und Jyoti Yoga. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Shakti Yantra. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Kundalini Shakti. Das Leuchten der kostbaren Geheimnisse“

„Spirituelle Alchemie. Der Weg der inneren Askese“

„Kodex eines Meisters. Der Weg der Vollkommenheit“

„Leben in Gott. Autobiographie eines Jnanis“

„Dattareya: Adiguru des Advaita. Drei Hauptkräfte des Absoluten“

Leben in der Multirealität

Cover

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Urheberrechte

Vorwort des Herausgebers

„Dattareya: Adiguru des Advaita. Drei Hauptkräfte des Absoluten“

Leben in der Multirealität

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Vorwort des Herausgebers

„Ich denke, also bin ich.“ Dieses Lebensgefühl ist für die meisten Menschen typisch. Die alten vedischen Schriften sagen jedoch, dass der gewohnte Denkvorgang eine Art von künstlichem Leben darstellt. Die wirkliche Existenz und die Präsenz des Bewusstseins stellen keine Denkprozesse dar, sondern befinden sich jenseits des Verstandes, verankert in der Natur des Geistes.

Wodurch unterscheidet sich das Leben aus der Natur des Geistes von dem Leben aus dem Verstand? Die gewohnten mentalen Konstrukte schränken die Wahrnehmung der Welt und von sich selbst extrem ein. Sie bilden eine Art geordnetes Gefängnis des Geistes als Preis für die Struktur und vermeintliche Sicherheit des Lebens. Aber was ist, wenn das Bewusstsein beginnt, nach Freiheit zu streben? Wenn es mehr möchte, als logisches Denken in gewohnten Bahnen und Einschränkungen? Dann sollte der Mensch andere Arten von Wahrnehmung und andere Denkprozesse kennenlernen, die Tür des inneren Raumes der mentalen Schablonen öffnen und in den freien Raum des Bewusstseins blicken.

Diese neue Dimension ohne die gewohnten Denkmuster muss man erst einmal kennenlernen. Es empfiehlt sich, einiges zu lesen, was diesen geistigen Raum jenseits der Logik von Aristoteles beschreibt. Man wird nicht enttäuscht: Sobald die mentalen Schablonen zu bröckeln beginnen, spürt man eine ungeahnte geistige Kraft und neue Inspiration. Man entdeckt in sich das Zentrum der Welt. Und nun kann sie neu erschaffen werden. In jedem Augenblick. Als neues Universum der unendlichen Möglichkeiten.

Swami Vishnudevananda Giri, ein realisierter Meister des Advaita und des Anuttara Yoga, erklärt in diesem Buch, welche unendlichen Möglichkeiten das menschliche Bewusstsein besitzt. Aus seinen Vorlesungen und Artikeln zu diesem Thema haben seine Schüler die Texte dieses Buches zusammengestellt und durch kurze Überleitungen miteinander verbunden.

Vorwort des Autors:

Ein neues Modell des Universums

Vor 45 Jahren publizierte der junge Physiker Hugh Everett, der an einer der renommiertesten Universitäten der USA, in Princeton, arbeitete, eine wissenschaftliche Arbeit unter dem Titel „Formulierung der Quantenmechanik durch den Begriff des Entsprechungszustandes“. Diese Arbeit hatte den Effekt eines Donners aus heiterem Himmel und war für die Physiker eine Sensation. Die Theorie Hugh Everetts gilt bis heute als die radikalste Hypothese in der Welt der Wissenschaft, die bislang nicht widerlegbar war.

Die Quantenmechanik, die ohnehin bereits komplex genug ist, hat mit der Theorie Everetts ihren Höhepunkt erreicht. Die Aussagen der Theorie der Quantenmechanik von Everett stellen alle unsere Vorstellungen über das Universum auf den Kopf. Deswegen hatte diese Theorie viele Gegner unter den herausragenden Wissenschaftlern, aber keinem gelang es, einen Fehler zu finden.

Die Theorie von Everett wurde von seinem Lehrer, John Wheeler, und dem Nobelpreisträger Niels Bohr, zu dem nach Kopenhagen der junge Wissenschaftler gereist war, analysiert. Ginsburg, DeWitt, Prigosin und Sklovskij studierten diese Theorie und kamen zum Entschluss, sie sei fehlerfrei. Wheeler verglich Everett mit Newton und Einstein.

Der wissenschaftliche Aufbau Everetts basiert auf einem sehr komplexen mathematischen Apparat. Der Kern ist jedoch folgender:

In der orthodoxen Mechanik wird angenommen, dass Ereignisse unabhängig vom Beobachter verlaufen. Einstein hat eine Korrektur vorgenommen – die Berücksichtigung der Geschwindigkeit des Beobachters – indem er seine Relativitätstheorie geschaffen hat. Everett überholte Einstein und ging darüber hinaus. Er stützte sich auf komplexe mathematische Modelle und bewies, dass der Prozess des Beobachtens eines jeden äußeren Objekts eine zweiseitige Interaktion ist, die sowohl den Zustand des beobachtenden Objekts als auch den des Beobachters verändert.

Von diesem Standpunkt aus ist im Universum alles mit allem verbunden. Ein Mensch, der ein Mikroteilchen, eine Zelle beobachtet, unterliegt ihrer Wirkung und verändert sie dadurch gleichzeitig, während er sie beobachtet. Das gleiche gilt in Bezug auf Makroobjekte und alle physischen Erscheinungen.

Als Beobachter kann nicht nur ein Mensch fungieren, sondern auch jedes mechanische oder elektronische System, das Ergebnisse herausarbeitet.

In der gewöhnlichen Mechanik wird nur die Dimension des äußeren Objekts berücksichtigt. In der Quantenmechanik wird der Zustand von jedem Teil des Paares Objekt-Beobachter verändert. Zum Bespiel können Ergebnisse, die ein genialer Wissenschaftler während eines Experiments erhält, auch bei den gleichen Bedingungen für das Experiment nicht von einem Studenten oder von einem gewöhnlichen Menschen reproduziert werden.

Der geniale Einstein bot seine Quantenmechanik als vorübergehendes Mittel an, bis die Wissenschaft zur vollständigen Vorstellung über die Realität des Universums gelangt. Einige Wissenschaftler meinen, dass die Quantenmechanik von Everett diese vollständige Vorstellung über die Realität ist.

Eine der Hauptgrundlagen der neuen Theorie ist das Axiom über die Verzweigung bzw. Aufsplittung, die bei der Interaktion von Objekt und Beobachter stattfindet. Bei jeder Veränderung verzweigt sich das Universum, wie schockierend das auch klingen mag, in eine Reihe anderer paralleler Universen.

An den Punkten der Verzweigung entstehen neue Klons von Universen. Sie duplizieren das vorherige Universum, aber mit einer kleinen Korrektur, die auf das Bewusstsein des Beobachters wirkt.

Auf diese Weise besteht die ganze Welt aus nichts anderem als aus Kaskaden unzähliger Ursache-Wirkungs-Ketten, aus denen unzählige Variationen von Everett-Universen entstehen.

Die Everett-Theorie gebiert eine Masse an Schlussfolgerungen, die selbst die radikalsten Wissenschaftler sprachlos machen. Zum Bespiel erklärt sie auch die unkontrollierte Verwerfung von Ergebnissen im Verlauf von Experimenten – eine sensible Frage in der Physik.

Sie erklärt verschiedene merkwürdige Phänomene wie fliegende Untertassen, anormale Zonen, temporäre Effekte, Geistererscheinungen usw. Am schwersten zu begreifen ist nach der Everett-Theorie, dass nicht nur die Zukunft variativ ist, sondern auch die Vergangenheit. Dafür wurde der Begriff der „psychologische Zeit“ für jeden Beobachter eingeführt.

Das heißt, dass die Geschichte sich real verändern kann, abhängig davon, wer sie schreibt oder analysiert. In der Theorie von Everett wird erklärt, warum die Geschichte nicht eindeutig, sondern widersprüchlich und verworren ist.

In der heutigen Zeit findet die Theorie über die Vielfältigkeit des Universums immer mehr Anklang und wird zu einem allgemein anerkannten Axiom in der Welt der Physik.

Dieses Modell ist auch der vedischen Philosophie bekannt. Die nachfolgenden Abhandlungen machen den Leser mit den wichtigsten Denkansätzen der alten Rishis und Siddhas (erleuchtete Wesen) bekannt, die sie den Menschen in verschiedenen Schriften direkt oder indirekt mitteilten.

Vier Arten des Denkens

Die Lehre des Laya Yoga besagt, dass es vier Arten von Logik gibt:

• diskrete Logik,

• unscharfe Logik,

• Sattarka-Logik,

• Parasattarka-Logik.

Im Yoga ist der Denkprozess normalerweise oft nicht von Interesse, da Denken als ein Produkt des Bewusstseins betrachtet wird. Aufgabe eines Yogis ist es, in einen Zustand der tiefen Meditation und des Samadhis als überbewusstem Zustand zu gelangen. Daher lehrt der Yoga (nach Patanjali) Chitta-Vritti-Nirodha, die Kontrolle über die Aktivität des Geistes. In der Lehre von Laya Yoga und Anuttara Yoga Tantra ist Denken jedoch eine Form der Manifestation von Lila (Spiel): Chit-Shakti-Vilas, das Spiel des Bewusstseins. Die Energie der Gedanken wird in den Lehren über den natürlichen Zustand von Sahajya nicht abgelehnt. Aber man nutzt dafür eine völlig andere Herangehensweise an dieses Thema als im westlichen Rationalismus.

Menschen, die spirituell praktizieren, solche, die dies nicht tun, aber auch Praktizierende unterschiedlicher Niveaus betrachten oft die Welt mit unterschiedlichen Augen. Wieso ist dies so? Weil sie unterschiedliche Denksysteme und unterschiedliche Arten von Logik verwenden. Menschen mit einem gewöhnlichen Denkprozess arbeiten grundsätzlich mit einer diskreten, dualen Logik. Hochrangige Praktizierende arbeiten mit der Sattarka-Logik – der Logik des direkten mystischen Verständnisses. Fortgeschrittene Sadhus beginnen mit der sogenannten unscharfen Logik. Die Prozesse des Verstehens oder Missverstehens hängen davon ab, auf welchem Level sich das Denksystem befindet. Wer ein höheres Denksystem besitzt, kann alle Systeme darunter verstehen. Wer ein niedriges Denksystem besitzt, kann diejenigen nicht verstehen, die über ihm stehen, aber er kann diejenigen auf seinem Level verstehen.

In der Welt gibt es viele Streitigkeiten, nationale, religiöse und private Interessenkonflikte. Alle diese Aversionen sind die Folge der Tatsache, dass das menschliche Denken fehlerhaft ist. Nicht, dass es defekt wäre, aber unentwickelt. Dies sind die Kosten der dualen, diskreten Logik. Die diskrete Logik zwingt uns, in zwei Kategorien zu denken und alles zu trennen: Subjekt und Objekt, gut und böse, richtig und falsch. Am wichtigsten ist, dass es das Ich von allem anderen trennt. Es erscheint uns selbstverständlich, so zu denken. Aber das liegt nur daran, dass dies unsere Sicht und unser Karma ist. Höhere Wesen denken ganz anders.

Unsere wirtschaftlichen Probleme, religiösen Auseinandersetzungen und Weltkriege sind die Folgen unseres oberflächlichen, fehlerhaften Denkens. Menschen, die einer dualen Logik unterliegen, streiten oft um Ideen, Konzepte und Kleinigkeiten und lassen das Wichtigste aus. Im Gegenteil dazu folgt ein Sadhu als Mensch auf dem spirituellen Weg einer tieferen Logik, einer unscharfen, ganzheitlichen Logik, in der es möglich ist, dass viele Optionen gleichzeitig richtig sind.

Diskrete Logik

Grundlage ist die Logik von Aristoteles, die dem modernen westlichen Denken und der modernen Wissenschaft zugrunde liegt. Hier ist A immer A, B ist immer B und nur B. A kann niemals zu B werden.

Die diskrete Logik ist eine Logik, in der entweder „Du hast Recht“ oder „Ich habe Recht“ zutrifft, eine dritte Möglichkeit kann es nicht geben.

Der Bewusstseinsbereich dieses Levels ist der konzeptuelle Verstand (Manas).

Subjekt und Objekt sind vollständig getrennt.

Das Bewusstsein des Beobachters wird nicht in den Prozess des Denkens und Beschreibens der Realität einbezogen, als ob es nicht existieren würde.

Unscharfe Logik

Dies ist die Logik des fantasievollen Denkens, von Weisheit und Intuition. Es ist die Logik der Quantenzustände, die moderne Physiker „Quantenunschärfe“ nennen.

In dieser Logik kann A seine entgegengesetzte Bedeutung ausdrücken, d.h. B sein, und sowohl A als auch B werden und beides kann richtig sein.

In diesem Fall kann sich A mal wie A, mal wie B verhalten, mal ist ein Elektron ein Partikel, mal eine Welle. Das Prinzip eindeutiger Identität findet hier keine Anwendung.

In dieser Logik kann jedes Phänomen nur in Verbindung mit etwas, also in einem bestimmten Kontext, oder „irgendwie“ ausgesagt werden.

Diese Logik ist seit der Zeit der alten Götter, des Rishis Vasistha, von Buddha und Mahavira bekannt, im Jainismus heißt sie „Anekantha-Vada“ (Lehre der Zweideutigkeit).

Sie nimmt ein wenig Rücksicht auf den Beobachter. Dieser Denkart ist bekannt, dass jeder die Welt ein wenig anders sieht, daher sind die Menschen, die sie benutzen, meist sehr tolerant.

Sie wird von Wissenschaftlern verwendet, denen es gelungen ist, die Barrieren der aristotelischen Logik zu überwinden, von Schamanen, Magiern, Heilern, Yogis, Sadhus, Jnanis und Siddhas.

Der entsprechende Bewusstseinsbereich ist Buddhi, der subtile Geist.

Subjekt und Objekt werden als sich gegenseitig beeinflussend und voneinander abhängig gesehen.

Das Bewusstsein des Beobachters ist in den Prozess einbezogen, aber in geringem Umfang.

Ein Bespiel für die unscharfe Logik ist das Denken, dass beim Betrachten eines Objekts, einer Idee oder eines Problems verschiedene Positionen zutreffend sind.

Die unscharfe Logik sagt: „Du hast Recht und ich habe gleichzeitig Recht. Und das ist in Ordnung.“

Sattarka-Logik

Die Sattarka-Logik ist eine Logik, die auf einem intuitiven, mystischen und direkten Verständnis der Realität basiert, es ist die Logik des Paradoxons, der Meditation, der Offenbarung, der Einsicht, die Logik eines Wunders.

Hier existieren die Alternativen A und B zusammen und getrennt, gleichzeitig und nicht gleichzeitig, sie sind miteinander identisch und gleichzeitig verschieden, während sie weder identisch noch nicht identisch sind.

A kann sich frei zu B bewegen, während A unverändert bleibt.

Die Sattarka-Logik sieht die Welt als eine Manifestation des „Ich bin“-Empfindens, als eine Projektion von sich selbst. Das Bewusstsein erfasst direkt und unmittelbar die Essenz des Phänomens und gibt eine Antwort durch die Meditation und die Kontemplation der leeren Quelle des Phänomens.

Sie wird von Heiligen, Yogis, Sadhus, Erleuchteten, Jnanis, Siddhas verwendet.

Der Bewusstseinsbereich hierfür ist Buddhi, der subtile Geist, in dem sich das Licht von Atman, dem wirklichen Ich, widerspiegelt