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Sich schön machen und richtig streiten, Scheitern gemeinsam bewältigen und verliebt feiern - was hat das mit den 10 Geboten zu tun? Eine ganze Menge: Das 6. Gebot ("Du sollst nicht ehebrechen") ermuntert dazu, am Anfang einer Liebe und nach vielen Jahren Ehe füreinander begehrenswert zu bleiben. So bleibt die Ehe lebenslang ein sicherer Hafen. Auch die anderen Gebote sind keine schlichten Moralpredigten, sondern verführerische Lebenssätze für den Alltag.
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Seitenzahl: 163
Susanne Breit-Keßler
Lebenssätze
Die Inspiration der Zehn Gebote
Für Dieter
© KREUZ VERLAG
in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2012
Alle Rechte vorbehalten
www.kreuz-verlag.de
Umschlaggestaltung: agentur IDee
Umschlagmotiv: © Corbis
ISBN (E-Book): 978-3-451-34655-2
ISBN (Buch): 978-3-451-61117-9
Vorwort
Das erste Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus der Knechtschaft geführt hat. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Das zweite Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz brauchen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Das dritte Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen.
Das vierte Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass es dir wohlergehe und du lange lebest auf Erden.
Das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten.
Das sechste Gebot: Du sollst nicht ehebrechen.
Das siebte Gebot: Du sollst nicht stehlen.
Das achte Gebot: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Das neunte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Das zehnte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist.
Nachwort
Einen »Katalog von Menschenpflichten« hat Altbundeskanzler Helmut Schmidt die Zehn Gebote einmal genannt. Das ist sicher richtig – aber es sagt noch nicht alles über diese kurzen knappen Sätze, die einen Schutzraum für das Leben bieten, von dem des Kindes über das des Jugendlichen bis hin zum Dasein des Erwachsenen und der Greisin. Die Zehn Gebote verpflichten nicht nur zu einem respektvollen Umgang miteinander, sie machen vor allen Dingen erst einmal Freiheit möglich – Freiheit, sich zu entfalten, sich zu erproben in diesem Leben, es kennenzulernen mit seinem weiten Horizont und seinen Grenzen.
Die Zehn Gebote, viel zu oft missverstanden als moralinsaurer Katalog des Unerlaubten, sind ein bunter Strauß von Lebenschancen, zusammengebunden von der Frage, an wem oder was ich mein Leben ausrichte. Mit gebührendem Ernst machen sie deutlich, wie Alleinsein und Miteinander ernsthaft, verlockend und natürlich fröhlich gestaltet werden können. Die Zehn Gebote machen durchaus im umgangssprachlichen Sinne »selig«, wenn man den ganzen Strauß bewundert, an einzelnen Blüten schnuppert, sie betrachtet, vielleicht interessiert herausnimmt und schließlich wieder in das Gesamtarrangement zurücksteckt.
Zehn Gebote – Lebenssätze, die Lust machen, nachzudenken und anders zu handeln.
Ich bin der Herr, dein Gott,
der dich aus der Knechtschaft
geführt hat. Du sollst nicht
andere Götter haben neben mir.
Ich bin – mit diesen zwei kleinen Worten eröffnet Gott die Liste der Zehn Gebote. Bevor er Räume zum Leben eröffnet und die Weite des Daseinshorizonts abschreitet, sagt er, wer er ist. Ich bin, das ist eine Aussage über die eigene Identität.
Wer bin ich? Ich kenne meinen Namen, weiß, was mich bisher geprägt hat: Uneheliche Geburt, der Pfarrer, der mir die Taufe verweigert, weil ich »Kind der Sünde« bin. Meine Mutter, die wie eine Löwin für ihre Tochter und ihr Recht auf die Sakramente kämpft.
Sie findet einen Vikar, der mich im Wohnzimmer tauft. Ich bin ein Kind Gottes, sagt er liebevoll. Der Pfarrer dagegen muss bald darauf gehen, weil er kleine Mädchen, nackt unter Baströckchen, durch ein Flüsschen waten lässt. Röckchen in die Höhe.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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