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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,5, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fähigkeiten des Lesens und Rechtschreibens sind in den industrialisierten Ländern hoch eingeschätzte Kulturtechniken. Daher ist ein Scheitern auf diesem Gebiet häufig mit generellen Schwierigkeiten während der gesamten Schullaufbahn verbunden. Schlechte Rechtschreib-leistungen wurden im naiven psychologischen Verständnis lange Zeit als Zeichen verminderter Intelligenz betrachtet. Nicht selten wurde von der Rechtschreibleistung eines Kindes unmittelbar auf seine Begabung geschlossen, sodass auch der Übertritt auf eine weiterführende Schule erheblich von den schriftsprachlichen Konsequenzen eines Schülers abhing. Auch wenn in den letzten Jahren verstärkt Bemühungen unternommen wurden, das schulische Fortkommen weniger von den schriftsprachlichen Leistungen abhängig zu machen, ist die Annahme eines engen Zusammenhangs zwischen Intelligenz und Lese- Rechtschreibleistung nach wie vor präsent. Deutlich wird dies am Beispiel der Legasthenie, da die Diskrepanzdefinition letztendlich auf der Annahme gründet, dass der IQ ein gutes Maß zur Vorhersage der Lese-Rechtschreibleistung ist und ein zumindest normal intelligentes Kind ohne größere Schwierigkeiten, Lesen und Schreiben erlernen müsste. In der folgenden Arbeit möchte ich mich mit dem Thema Legasthenie auseinandersetzen und vor allem Fragen klären, wie „Welche Rolle spielt die Intelligenz eines Kindes beim Schriftspracherwerb tatsächlich?“ oder „Ist der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Lese- Rechtschreibleistung wirklich so hoch, dass sich damit Schlussfolgerungen auf das Bildungsniveau oder das Diskrepanzkonzept der Legasthenie rechtfertigen ließen?“ Bevor ich auf die Ursachen einer Legasthenie und das Verhalten eines Legasthenikers eingehen werde, möchte ich einige bekannte Modelle des ungestörten Schriftspracherwerbs betrachten und einen kurzen Abriss über die wichtigsten Veränderungen geben, die sich in den letzten Jahren in der Lese- Rechtschreibforschung vollzogen haben. Im letzten Teil meiner Arbeit werde ich verschiedene Diagnose- und Fördermöglichkeiten darstellen, da das Thema Diagnose und Förderung sehr wichtig für mich als spätere Grundschullehrerin ist.
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