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Hast du dich jemals gefragt, wie deine LEGO-Kreationen im Kino aussehen würden? Mit diesem Buch hauchst du deinen LEGO-Modellen mit der Stop-Motion-Technik Leben ein - ganz ohne Vorkenntnisse! Folge den Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um deine erste Animation und deinen ersten Brickfilm zu gestalten. Erfahre alles über den Ablauf des Filmemachens, vom Storyboard bis zur Nachproduktion. Werde Brickfilm-Regisseur: - Erzeuge Spezialeffekte wie Explosionen oder fliegende Minifiguren - Verleihe deinen Minifigur-Schauspielern Gefühle und Lebendigkeit - Gestalte Filmsets für deine Animationen. Lasse drei Häuser wie eine ganze Stadt aussehen! - Baue in unterschiedlichen Maßstäben und bereichere deine Filme mit Raum- und Tiefenwirkung - Baue deine eigenen Smartphone-Halterungen, Kamerawagen und andere Ausrüstung - aus LEGO! - Lerne Kameras, Software und andere wichtige Animationsausstattung kennen Tauche in die Welt der bewegten Bilder ein, und entdecke LEGO auf neue Weise. Mit einem Geleitwort von Mirko Horstmann, Admin von brickboard.de, dem deutschsprachigen Brickfilm-Forum. Dieses Buch ist von der LEGO-Gruppe weder unterstützt noch autorisiert worden.
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Seitenzahl: 172
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Stop-Motion-Technik lernen und gekonnt einsetzen
David PaganoDavid Pickett
David Pagano
David Pickett
Lektorat: Gabriel Neumann
Copy-Editing: Sandra Gottmann
Übersetzung & Satz: G&U Language & Publishing Services GmbH, www.gundu.com
Herstellung: Susanne Bröckelmann
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de nach der Originalvorlage von No Starch Press
Druck und Bindung: Schleunungdruck GmbH, Marktheidenfeld
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Print 978-3-86490-434-9
PDF 978-3-96088-099-8
ePub 978-3-96088-100-1
mobi 978-3-96088-101-8
1. Auflage 2017
Copyright © 2017 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
Copyright © 2017 by David Pagano and David Pickett.
Title of English-language original: The LEGO Animation Book: Make Your Own LEGO Movies!, ISBN 978-1-59327-741-3, published by No Starch Press.
German-language edition copyright © 2017 by dpunkt.verlag. All rights reserved.
LEGO, das LEGO-Steine-Stecksystem und LEGO-Minifiguren sind Warenzeichen der LEGO-Gruppe.
Dieses Buch ist von der LEGO-Gruppe weder unterstützt noch autorisiert worden.
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Für Steph, einen leidenschaftlich treuen Freund. Es wird dich freuen zu hören, dass ich immer noch dabei bin!
– David
Für Bert – für deine Liebe, deine Geduld und deine Unterstützung.
– Dave
GELEITWORT
EINLEITUNG
Der Begleitfilm
Ein Wort zur LEGO-Animation
1. DIE GRUNDLAGEN
Was du brauchst
Schritt 1: Schnapp dir eine Kamera
Schritt 2: Richte dein Studio ein
Einen Kamerahalter bauen
Baue eine Szene auf
Schritt 3: Animiere!
Tipps für deine erste Animation
Grundlegende Kinematografie
Schritt 4: Schau dir deine Animation an
Schritt 5: Passe die Bildfrequenz an
Wie geht es weiter?
2. MINIFIGUREN ANIMIEREN
Die Anatomie von Minifiguren
Körperhaltungen
Subtile Bewegungen
Körpersprache
Einfache Gesten
Zusammengesetzte Gesten
Übung: Gefühle zeigen
Gehen
Eine feste Grundlage
Der grundlegende Schrittzyklus
Tipps zur Animation des Schrittzyklus
Ungewöhnliche Gangarten
Gesichtsanimation
Ersetzungstechnik für Puristen
Ersetzung mit fremden Elementen
Digitale Gesichtsanimation
Springen, Fliegen und Schweben
Techniken in der Kamera
Levitation für Fortgeschrittene
Keine Angst vor Verrenkungen
Gliedmaßen aus anderen Elementen
Figuren mit eingeschränkter Beweglichkeit animieren
Üben, Beobachten und Experimentieren
3. PRINZIPIEN DER ANIMATION
Übertreibung
Stauchen und Dehnen
Übung: Springender Ball
Zeitliche und räumliche Abstimmung
Easing
Übung: Pendelanimation
Einleiten, Weiterführen und Zurücksetzen
Bögen
Übung: Eine Minifigur springen lassen
Überlappende Bewegungen
Unterstützende Aktionen
Platzierung und Bühnenbild
Versuch und Irrtum
4. BAUEN FÜR BRICKFILME
Stabile Sets bauen
Die Grundplatten festhalten
Feste Verbindungen herstellen
Instabile Elemente sichern
Das Set überprüfen
Bewegungen beim Bauen vorsehen
Bewegung
Elemente voneinander lösen
Vielseitigkeit durch modulare Sets
Übung: Ein Set mit einem Raum bauen
Spezialeffekte aus LEGO-Steinen
Übung: In Rauch aufgehen
Baue nur das, was die Kamera sieht
5. VERSCHIEDENE MASSSTÄBE
Mikromaßstab
Minifigurenmaßstab
Minilandmaßstab
PaganoPuppets
Bauanleitung für eine Pagano-Puppe
Little-Guys-Maßstab
Weitere Maßstäbe
6. DEIN HANDWERKSZEUG
Kameras
Worauf du achten musst
Smartphones und Tablets
Webcams
Digitale Kompaktkameras
Digitale Spiegelreflexkameras
Sonstige Kameras
Stative und Kamerahalter
Ein Stativ verwenden
Eine Kamerahalterung verwenden
Eine Kamerahalterung bauen
Beleuchtung
Große Lampen: Schreibtischlampen
Große Lampen: Professionelle Beleuchtungssätze
Kleine Lampen: LEGO-Produkte
Kleine Lichter: Drittanbieterprodukte
Dies und das
Mikrofone
Computer
Software- und Hardwarekompatibilität
Checkliste zur Kompatibilität
Stop-Motion-Software
Apps für Mobilgeräte
Desktop-Software
Desktop-Software: Dragonframe
Deine Animationsausrüstung
7. DIE KREATIVE ARBEIT
Brainstorming
Was wäre, wenn – ?
Die spielerische Vorgehensweise
Die geplante Vorgehensweise
Das Drehbuch schreiben
Aufbau eines Drehbuchs
Der Drehplan
Das Storyboard
Übung: Erstelle ein Storyboard für eine Szene aus deinem Lieblingsfilm!
Animatic
Arbeitsblätter für den Überblick
8. KINEMATOGRAFIE UND PRODUKTION
Bildformat
Bildfrequenz
Alles eine Frage der Einstellung
Einstellungsarten
Kamerabewegung
Bildgestaltung
Mehr Licht!
Es werde Licht – aber sicher!
Stimmungsbeleuchtung
Hartes und weiches Licht
Flimmern
Logische Lichtführung
Jetzt wird‘s scharf
Die Belichtung einstellen
Und … Action!
9. POST-PRODUCTION
Ton
Verschiedene Arten von Tönen
Ton aufnehmen
Geräuscheffekte von Dritten nutzen
Schnitt
Schritt 1: Mach dich mit der Software vertraut
Schritt 2: Filmmaterial importieren
Schritt 3: Die Aufnahmen in die richtige Reihenfolge bringen
Schritt 4: Einstellungen kürzen und Überflüssiges entfernen
Schritt 5: Übergänge hinzufügen
Schritt 6: Digitale Effekte hinzufügen
Schritt 7: Vor- und Abspann hinzufügen
Schritt 8: Musik und Geräusche hinzufügen
Postproduktion für Fortgeschrittene
Compositing
Vorbereitungen zur lippensynchronen Vertonung
Digitale Gesichtsanimation
Deinen Film veröffentlichen
SCHLUSSWORT
Kritik geben und empfangen
Wie geht es weiter?
Viel Spaß!
Danksagung
INDEX
Als David Pagano 2007 seinen Film »Little Guys!« vorstellte, da staunte ich nicht schlecht über die imposanten und professionell animierten Figuren. Mit seinem für Brickfilme vollkommen neuartigen Stil war »Little Guys!« ein Meilenstein. Wenige Jahre zuvor hatte ich in einem Artikel erstmals über Leute gelesen, die LEGO-Steine als Material für Animationsfilme verwenden. In einem amerikanischen Internet-Forum diskutierten schon damals Filmemacher aller Altersgruppen über die technischen und künstlerischen Aspekte dieser Kunstform. Als ich mich an die filmreifen Abenteuer erinnerte, die ich als Kind in meiner Fantasie und mit LEGO erlebt hatte, wusste ich sofort, dass ich dabei sein muss! Mit der Zeit wurde die Gemeinschaft der Brickfilmer immer größer. Dabei entstand im deutschsprachigen Raum eine beachtenswerte Szene: Auf www.brickboard.de entwickelte sich ein eigenes Forum, und die besten Filme werden jedes Jahr auf der »Steinerei«, dem Brickfilm-Festival, in wechselnden Städten gekürt.
Obwohl die Brickfilm-Technik keine Geheimwissenschaft ist und du im Internet Erfahrungen austauschen kannst, ist es mühsam, sich die Grundlagen des Animationsfilms selbst zu erarbeiten. Umso mehr freue ich mich für dich und die nächste Generation angehender Brickfilmer, dass dieses Buch für dich zur Verfügung steht. Aber auch geübte LEGO-Regisseure lernen hier dazu und erfahren alles über die »PaganoPuppets«, mit denen die Autoren selbst Brickfilm-Geschichte schrieben.
Mirko HorstmannAdmin von www.brickboard.de
Du stehst kurz davor, in die Welt der LEGO-Animation und des Filmemachens einzusteigen. Von hier an wird es immer merkwürdiger werden – und immer mehr Spaß machen!
Wir wollten das definitive Lehrbuch für Menschen aller Altersstufen und Erfahrungen schreiben, vom achtjährigen YouTuber bis zum 45-jährigen AFOL (»Adult Fan Of LEGO«, also erwachsener LEGO-Fan) und darüber hinaus. Wir haben das Buch so aufgebaut, dass du es nicht unbedingt in einem Rutsch von vorn nach hinten lesen sollst. Allerdings würde es uns freuen, wenn du das tun würdest.
Wenn LEGO-Animation etwas ganz Neues für dich ist, solltest du wirklich mit Kapitel 1 anfangen, das einige Grundprinzipien vorstellt, mit denen du deine ersten Schritte machen kannst. Bist du dagegen schon ein engagierter Hobby-LEGO-Animator, dann bist du wahrscheinlich eher auf der Suche nach Kapiteln über bestimmte Fähigkeiten, die du verbessern möchtest. Blättere das Buch durch, überspringe einzelne Abschnitte, lies es im Kopfstand. Wir sind dir nicht böse.
Wenn du zwischendurch das Gefühl bekommst, dass du die Lektüre unterbrechen und mit der Animation anfangen solltest, dann mach das. Keine schriftliche Erklärung kann praktische Erfahrung ersetzen. Wir warten hier, bis du uns wieder brauchst.
Aber vielleicht fragst du dich jetzt, wer »wir sind«. Auf der folgenden Seite wollen wir uns vorstellen!
Dieses Buch kannst du so nutzen, wie es dir am besten passt. Allerdings raten wir davon ab, es zu essen.
David Pagano
Geboren: 1985
Zweiter Vorname: Michael
Brillenträger: Ja
Bart: Meistens
Erste LEGO-Animation: 1995
Bevorzugt mit LEGO gebaute Spezialeffekte gegenüber Computeranimation: Immer
Platzierung im LEGO-Animationswettbewerb »Built by Me« bei den Nicktoons 2008: Zweiter Platz (geteilt)
Hi! Ich bin David Pagano, die eine Hälfte des Autorenduos hinter diesem Buch. Ich leite das Studio Paganomotion, in dem mein Team und ich Stop-Motion-Kurzfilme, Werbespots und Musikvideos drehen. Seit 2007 haben wir Dutzende von LEGO-Animationen gedreht, die auf LEGO.com, YouTube, Disney XD und Nickelodeon und ca. zwei Sekunden lang auch beim Höhepunkt des Films The LEGO Movie zu sehen sind. Vielleicht kennst du auch einige meiner eigenen Filme wie Little Guys! oder Playback (in denen ich die großmaßstäblichen Figuren aus Kapitel 5 eingeführt habe).
David Pickett
Geboren: 1985
Zweiter Vorname: Michael
Brillenträger: Ja
Bart: Selten
Erste LEGO-Animation: 1998
Bevorzugt mit LEGO gebaute Spezialeffekte gegenüber Computeranimation: Immer
Platzierung im LEGO-Animationswettbewerb »Built by Me« bei den Nicktoons 2008: Zweiter Platz (geteilt)
Hallo! Ich bin David Pickett, und ich bin ganz aufgeregt, dass ich dir etwas über Animation beibringen kann! Ich bin ein autodidaktischer Animator ohne formale Ausbildung, aber das hat mich nicht daran gehindert, preisgekrönte LEGO-Animationen wie Nightly News at Nine, Metamorphosis und Choose Your Own Storyline: The Fight for Paradise Hills zu drehen. Am bekanntesten ist mein YouTube-Kanal BRICK 101, in dem ich alle meine Animationen, eigenen Modelle und Rezensionen zu LEGO-Kästen veröffentliche.
Die Stars von The Magic Picnic: Anna, Matt und Shaun (der Picknickkorb)
Es gibt noch zwei weitere wichtige Personen, die du kennenlernen musst, nämlich Anna und Matt. Sie sind hier, um die Techniken der LEGO-Animation zu veranschaulichen. Aber sie sind mehr als nur zwei hübsche Gesichter – sie sind gleichzeitig auch die Hauptfiguren eines Kurzfilms, den wir für dieses Buch produziert haben: The Magic Picnic.
Praktisch jede einzelne Einstellung in diesem Film führt ein wichtiges Prinzip der LEGO-Animation oder eine Idee vor (wobei einige ziemlich einfach sind; wir fanden sie einfach nur cool). Du kannst dir den Film ansehen, bevor du das Buch liest, um die Geschichte zu genießen und dir zeigen zu lassen, was mit LEGO-Animation alles möglich ist. Später kannst du dir den Film dann mit deinen neu erworbenen Kenntnissen erneut anschauen, um zu sehen, wie die Vorgehensweisen, die wir in diesem Buch besprochen haben, auf dem Bildschirm aussehen.
Den Film The Magic Picnic findest du auf der Begleitwebsite zu diesem Buch auf https://www.nostarch.com/legoanimation/.
Wenn wir über LEGO-Animation oder Brickfilme reden, dann meinen wir damit etwas ganz Bestimmtes, nämlich Stop-Motion-Animationsfilme, die mithilfe von LEGO-Elementen hergestellt wurden.
Die Stop-Motion-Animationstechnik ist fast so alt wie das Kino selbst. Dabei werden viele Einzelbilder eines Objekts aufgenommen. Der Animator bewegt das Objekt nach der Aufnahme jedes Bilds ein kleines Stück. Wenn die Bilder anschließend in rascher Folge nacheinander betrachtet werden, ergibt sich die Illusion einer Bewegung (ähnlich wie bei einem Daumenkino).
Eine Stop-Motion-Bildfolge. Beachte die winzigen Änderungen, die zwischen den einzelnen Bildern vorgenommen wurden.
Die LEGO-Animation ist ein Medium (wie Realfilm, Fotografie, Malerei oder Schriftstellerei), kein Genre (wie Komödie, Drama, Action- oder Liebesfilm). Es gibt alle möglichen Arten von Brickfilmen – Geschichten, Musikvideos, Werbespots, Lehrvideos usw. Es gibt aber auch einige Dinge, die wir nicht meinen, wenn wir »LEGO-Animation« sagen: computergenerierte Animationen von LEGO-Steinen und -Figuren oder Realfilme von LEGOModellen, die von Menschen bewegt werden.
Mit den Begriffen Animator oder Brickfilmer bezeichnen wir alle Personen, die LEGO-Animationen herstellen. LEGO-Filmemacher sind heutzutage Kinder und Erwachsene, Jungs und Mädchen, Eltern, Lehrer, Studenten usw. Vielleicht hältst du dich selbst noch nicht für einen Animator oder Filmemacher, aber unser Ziel besteht darin, das zu ändern. Fangen wir also an!
Jeder kann ein LEGO-Animator sein!
LEGO-Animation lässt leblose Objekte aus Plastik zum Leben erwachen! Wenn dies dein erster Vorstoß in die Welt der Brickfilme ist, dann heißen wir dich herzlich willkommen! In diesem Kapitel lernst du die grundlegenden Fähigkeiten, die du für eine erste Animation benötigst. Die anderen Kapitel bauen hierauf auf und helfen dir, ein richtiger Animationsprofi zu werden!
Da Digitalkameras von Jahr zu Jahr billiger und leistungsfähiger werden, ist es nicht schwer, die erforderliche Hardware zum Drehen von Brickfilmen zu beschaffen. Es ist nicht nötig, viel Geld für eine ausgefeilte Ausrüstung auszugeben. Praktisch alles, was du brauchst, hast du wahrscheinlich ohnehin schon im Haus.
Für die LEGO-Animation kannst du eine beliebige Kamera verwenden. Für Anfänger ist ein Smartphone die einfachste Möglichkeit.
Das wichtigste Werkzeug, um die von dir gestalteten Welten aufzunehmen, ist die Kamera. Für deine ersten Animationen verwendest du am besten ein Smartphone oder ein Tablet mit der App Stop Motion Studio von Cateater (erhältlich für iOS-, Android- und Windows-Geräte). Wenn du die technische Ausrüstung möglichst einfach hältst, kannst du dich besser auf das konzentrieren, was Spaß macht: nämlich die Animation.
Hast du kein Smartphone, so kannst du jede beliebige andere Kamera nehmen, deren Handhabung dir liegt. Das kann eine einfache Kompaktkamera, eine anspruchsvolle digitale Spiegelreflexkamera oder sogar eine Webcam sein. Solange die Kamera Bilder aufnehmen kann, kannst du damit auch Animationen erstellen. Eine ausführlichere Besprechung der verschiedenen Arten von Kameras findest du in Kapitel 6.
Falls du eine brandneue Kamera verwendest, mit der du dich noch nicht vertraut gemacht hast, solltest du die Bedienungsanleitung lesen oder dir Online-Tutorials ansehen, um die Grundfunktionen beherrschen zu lernen. Wer viel Ehrgeiz hat, kann auch einen Fotografiekurs besuchen.
Platziere deine Animationsbühne in der Nähe einer Wand, gegen die du Hintergründe lehnen kannst.
Als Nächstes richtest du dein Animationsstudio ein. Suche dir eine flache, stabile Oberfläche aus, auf der du bequem arbeiten kannst. Ein normaler Tisch oder Schreibtisch ist ideal geeignet. Dies ist deine Animationsbühne.
Stelle deine Animationsbühne dort auf, wo sie nicht im Wege ist, am besten in einem Raum mit möglichst wenigen Fenstern und mit einer Tür, die du abschließen kannst. Die Stop-Motion-Animation ist eine sehr empfindliche Angelegenheit, die man lieber nicht in einem Raum mit regem Durchgangsverkehr ausführt. Achte auch darauf, dass genügend Steckdosen in Reichweite sind, um deine Lampen, deine Kamera, deinen Computer usw. anzuschließen.
Wenn du alles eingerichtet hast, mach es dir gemütlich – denn du wirst dich immer für sehr lange Zeiträume an diesem Platz aufhalten.
Es sollte möglich sein, schon im Licht der Deckenlampen brauchbare Bilder aufzunehmen. Wenn du über zwei Schreibtischlampen verfügst, kannst du sie ebenfalls hinzunehmen. Du solltest die Beleuchtung so gut steuern können wie möglich.
Stelle die Kamera so auf, dass sie etwa auf gleicher Höhe ist wie die Animationsbühne. Das kannst du mithilfe eines Stativs oder eines Kamerahalters erreichen (mehr dazu in Kapitel 6). Hast du so etwas nicht? Dann bau dir einfach deinen eigenen Kamerahalter aus LEGO-Steinen! (Woraus auch sonst?)
Sei vorsichtig mit den Lampen, denn sie können ziemlich heiß werden. Bitte einen Erwachsenen um Hilfe. (Wenn du ein Erwachsener bist, bitte dich selbst um Hilfe.)
Nimm dir eine Grundplatte und eine Handvoll Steine. (Die Farbe ist ganz egal.)
Stelle die Kamera auf die Grundplatte.
Baue eine Konstruktion um die Kamera auf, um sie an Ort und Stelle festzuhalten. Achte darauf, dass du die Bedienelemente und das Objektiv nicht zubaust!
Befestige die Grundplatte anschließend mit Klemmen oder Kreppband auf deiner Animationsbühne.
Bau deinen Kamerahalter nicht komplizierter als nötig!
Jetzt kommen wir zu dem unterhaltsamen Teil: Baue deine erste Szene auf! Fantasie ist eine der wichtigsten Gaben eines Animators. Vielleicht hast du schon alle möglichen verrückten Ideen für Dinge, die du gern animieren möchtest. Für deine erste Animation empfehlen wir dir jedoch, die Sache einfach zu halten. Je mehr in einer Szene passiert, umso mehr Zeit brauchst du für die Animation. Anstatt dich gleich an eine Schlacht epischer Breite zwischen Dutzenden von Robotern und Cheerleaderinnen zu wagen, solltest du dich zunächst auf einen Roboter und eine Cheer leaderin beschränken, die einige einfache Dinge tun.
Mehr Figuren bedeuten mehr Arbeit. Fange klein an und arbeite dich hoch.
Auch den Hintergrund deiner ersten Animation solltest du möglichst einfach halten. Beispielsweise kannst du eine einfache Grundplatte vor einem Stück Tonkarton oder einem offiziellen LEGO-Modell verwenden.
Wenn du die Szene eingerichtet hast, musst du alles fixieren, was sich nicht bewegen soll (den Kamerahalter, das Set usw.). Dazu kannst du Klemmen, Kreppband oder Kitt verwenden. Jetzt bist du bereit, mit der Animation anzufangen!
Für den Himmel in The Magic Picnichaben wir einen Bogen himmelblauen Tonkarton im Format 50 cm x 75 cm verwendet.
Damit kommen wir endlich zu dem, worauf du gewartet hast, nämlich zur Animation! Arrangiere deine Figuren (oder was immer du animieren möchtest) vor der Kamera und nimm ein Bild auf. Bewege die Figur ein kleines bisschen und nimm ein weiteres Bild auf. Wiederhole diese Schritte, bis du alle gewünschten Bewegungen erledigt hast.
Überlege dir, was deine Figuren tun sollen, bevor du mit der Animation beginnst. Was ist die Ausgangslage, wie sieht der Endzustand aus? Wie kommen die Figuren von hier nach dort?
Mach dir keine Sorgen darüber, wie klein die Bewegungen zwischen den einzelnen Bildern ausfallen sollten. Gestalte sie zunächst so klein oder groß, wie du es für richtig hältst. Du kannst die Einzelheiten später anpassen, um das Endprodukt zu verbessern.
Pass auf, dass du nicht versehentlich gegen die Animationsbühne, die Kamera oder das Set stößt. Das kann zu unerwarteten Ergebnissen führen.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir die Animation schwerer fällt, als du es gerne hättest, mach dir keine Sorgen darüber. In Kapitel 2 sehen wir uns genauer an, wie du LEGO-Minifiguren animierst, und in Kapitel 3 stellen wir einige Grundprinzipien für die Animation von praktisch allem vor.
Um in Stop Motion Studio ein Bild aufzunehmen, musst du nur auf die große, rote Taste drücken. Keine Angst – das ist nicht die Selbstvernichtung!
Die folgenden Tipps helfen dir, gute Fotos aufzunehmen!
Komponiere die Einstellung. (Sorge dafür, dass sich das Motiv richtig im Bildausschnitt befindet, und halte deine Finger heraus!)
Stelle den Fokus ein (damit nicht alles verschwimmt).
Stelle die Belichtung ein. (Es werde Licht!)
Sehen deine Fotos aus wie diese versemmelten Aufnahmen? Wenn ja, dann musst du noch etwas Zeit aufwenden, um zu lernen, wie du deine Kamera richtig bedienst. (Weitere Tipps dazu erhältst du in Kapitel 8.)
Um dir deine Animation in Stop Motion Studio anzusehen, musst du lediglich auf das weiße Dreieck drücken.
Nun ist es Zeit, dich zurückzulehnen und die Früchte deiner Arbeit zu genießen. Nachdem du alle Bilder aufgenommen hast, musst du sie in einen Film umwandeln.
Wenn du Stop Motion Studio oder eine ähnliche App verwendest, kannst du einfach auf eine Schaltfläche drücken, um dir deine Animation anzusehen. Das ist eine großartige Möglichkeit, um dir deinen Fortschritt bei der Animation anzusehen und dich zu vergewissern, dass sich deine Figuren auch wirklich so bewegen, wie du es beabsichtigt hast. Wenn du mit dem Endprodukt zufrieden bist, kannst du die Videodatei exportieren oder direkt zu einer Videoplattform wie YouTube hochladen.
Verwendest du dagegen eine Kamera ohne Stop-Motion- Software, musst du die Bilder auf einen Computer übertragen und dort mithilfe von Videoschnittsoftware zu einem Film zusammenstellten. Mehr über den Filmschnitt erfährst du in Kapitel 9.
Wenn du dir deine Animation anschaust, achte darauf, ob sich die Figuren mit der richtigen Geschwindigkeit bewegen. Durch Änderung der Bildfrequenz kannst du dafür sorgen, dass sie langsamer oder schneller agieren. Die Bildfrequenz gibt an, wie viele Einzelbilder pro Sekunde angezeigt werden. Gewöhnlich wird sie in fps