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Eine Auswahl von Gedichten aus über fünfzig Jahren
Das E-Book Leichtes Gepäck wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gedichte, Lyrik, Konstanz, Lebenswerk, Moderne deutsche Dichtung
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Peter Salomon
wurde 1947 in Berlin geboren und lebt in Konstanz am Bodensee.
Zu seiner Person und zum literarischen Werk siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Salomon
https://www.literaturport.de/lexikon/peter-salomon/
Inhaltsangabe eines Gedichts (1969)
Die Lesben (1974)
Recht haben (1975)
Aus dem Englischen (1976)
Nächtliches Bild aus einem abgelegenen Hafenwinkel (1979)
Von Dauer (1981)
Kurt außer sich (1981)
Für Frank (1983)
Bruchstück (1985)
Die Rose (1995)
Der Fisch (1998)
Die Bustouristen (2001)
Abendlied (2002)
Der Seher (2002)
Moritat von den Konstanzer Parkbänken (2004)
Erinnerung (2004)
Andauernde brennende Hitze ((2005)
Friedhof Allmannsdorf (2005)
Das Unaufhörliche (2006)
Bär (2009)
Eidechse (2009)
Die Jahre liegen auf der Lauer (2009)
Am Lützowplatz (2010)
Sommerpause in der Bodenseemetropole (2011)
Heißluftballons (2011)
Berlin (2011)
Einkaufsstadt Konstanz (2011)
Lacher (2014)
Das Los der alten bürgerlichen Schwulen ((2014)
Das Morgenbad im Bodensee (2014)
Der Weg zum Kalten Feld (2014)
Die Reifenpanne (2015)
Ich mag Häuser im Bauhausstil (2015)
Ghasel (2016)
Die Sonne scheint (2016)
Stricher (2017)
Aus meinem Stundenbuch (2018)
Dickie Dackel (2021)
Boxkampf (2021)
Acht Limericks (2022)
Die Langeweile (2022)
Fasnacht (2023)
Tagesende (2023)
Bilanz des Dichters (2023)
Editorische Notiz
edition imme
In der 1. Strophe wird jemand erschossen.
Der Mörder ist blind und zielt bloß nach dem Geruch.
Das Opfer sitzt beim Friseur auf dem Rasierstuhl.
Sein Gesicht und Halsansatz sind dick
mit weißem Schaum bedeckt.
Der Friseur dreht ihm den Kopf in die richtige Stellung:
Schräg nach oben und hin zur geöffneten Ladentür.
Der Hals ist jetzt sehr lang.
Er sagt: "Schön stillhalten so!" und setzt sein Messer an.
In diesem Moment ertönt ein schallgedämpftes "plopp" vom
gegenüberliegenden Straßencafé her, wo der Blinde
eine Tasse Schokolade bestellt hat.
Aus dem Rasierschaum kommt ein dicker Strahl Blut.
Der Friseur denkt
er hat seinen Kunden geschnitten.
Er denkt: "Oh weh! Ein Bluter!"
und ruft Arzt und Polizei.
In der 2. Strophe erscheinen Arzt und Polizei.
Sie fragen den Blinden, ob er etwas gesehen hat.
Sie entschuldigen sich für ihre Taktlosigkeit.
Sie kommen mit den Ermittlungen nicht weiter, und
mich verlässt die Lust, das Gedicht zu Ende zu schreiben.
"Scheiße!", denke ich, "du kannst machen, was du willst,
es wird immer nur ein Gedicht bleiben!
Es wird nie ein Film draus werden!"
Die Lesben lagern lastig in den Liegen.
Sie lecken lüstern lappige Lamellen
Und lispeln, wenn die roten Labien schwellen
Und alle Säfte in den Kamm gestiegen.
Wie sich die Leiber zueinander biegen
Wie spreizend sie die nassen Schenkel stellen
Wenn aus den Grotten süße Tropfen quellen
Und sich die Zungen um die Zipfel schmiegen.
Denn dann formiert sich alles zum Finale
Ein Schauer öffnet glitschiges Gefieder
Und Brüste schwingen schnell wie Kirchenglocken.
Die Spalten klaffen auf wie eine Schale
Ein Zittern läuft durch der Tribaden Glieder
Und dicker Seim spritzt vor in Wolllustflocken –