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Neue Gedichte des bedeutendsten am Bodensee lebenden Lyrikers.
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Seitenzahl: 31
Veröffentlichungsjahr: 2016
Die Reifenpanne
Zu meiner Geburt
Der Schlittschuh-Unfall
Car-Engine-Sound
Die Volksgemeinschaft
Papier
Gute Maler
Pieter Gijsels: Dorflandschaft, um 1660
Balthasar van der Ast (1593-1657)
Berthe Morisot: Vor dem Drehspiegel (1886)
Gerrit Berckheyde: Straße in Haarlem, um 1680
Gustav Holstein: Dämmerung. 1913
Berliner Häuserecke um 1970
Renoir: Gondel auf dem Canale Grande
John Ruskin
Christian Georg Schütz d. Ä
.
Mit Gemälden Reisen
Ich mag Häuser im Bauhausstil
Geburtsanzeige
Mit der Linie 7
Long long ago
Drei Leute
Reformverschleppung
Die Ticketschlange
Lacher
Tote haben es nicht eilig
Der See geht unter!
Das Morgenbad im Bodensee
Haiku aus der Fleischwirtschaft
In Konstanz, 1974
Auf dem Meer
Widmung
Die lebenslänglichen Pakete meiner Mutter
Das Los der alten bürgerlichen Schwulen
Schluß für heute!
Der Zeuge
Im Blumenladen
Vergessene Gedichte
Zur Dichtkunst
Neue Gedicht-Anthologie
Der verhinderte Künstler
Ich lege bloß den Stift hin
Autopsie
Mal wieder was zur Dichtkunst
Ohne Titel
Berlin Landhausstraße 1955
Das Zelt
Insel Reichenau 2012
Drei frühe Gedichte
Kritischer Büstenhalter
Zwei Autorennfahrer
Nach dem Tod von Michael Jackson
Die Wahrheit auf Japanisch
Alte Tomate
Eidechse
Mit Aplomb
Ghasel
Beschreibung einer neu eröffneten Wirtschaft
Durch die Bergwelt
Der Detektiv am Morgen
Misterioso
Ich stehe verärgert am Straßenrand.
Ein Reifen ist platt.
Einen Fahrer, der jetzt ran müßte, habe ich nicht.
Wo mein Ziel ist, da zieht es mich nicht hin.
Wo ich herkomme, naja …
Ich bin verstimmt, aber
Das Rad muß gewechselt werden.
Es gab eine Zeit, da gab es mehr Menschen
Die auf unserer Welt gelebt hatten
Und die jetzt tot waren
Als Menschen, die aktuell auf ihr lebten
Und ihre Angelegenheiten regelten.
Eines Tages herrschte Gleichstand:
Die Toten dieser Welt und die Lebenden
Hielten sich die Waage.
An jenem Tag wurde ich geboren.
Unsere Schuld wird immer größer –
Mein Vater hat mir Schlittschuhe gekauft
So cirka 1959.
Ich weiß nicht, wo sie abgeblieben sind.
Einmal hatte ich sie angeschraubt und stand
Auf dem zugefrorenen Hertha-See.
Wir wollten Eishockey spielen
Sebastian, Wolfgang und ich.
Aber erst mal standen wir rum und redeten
Über dies und das. Ich knickte mit dem Fuß um
Fiel hin und brach mir das Handgelenk.
Ich würde sagen, die Schlittschuhe sind
Jetzt für immer fort, endgültig.
Aber an manchen Tagen im Jahr sieht es aus
Als hätte ich sie noch angeschnallt.
Das sind die Tage an denen ich so groß erscheine –
Am südlichen Strahl des Berliner Stern
Fanden um 1900 regelmäßig Soireen statt.
Fritz Simrock, der Musikverleger
Lud zu Johannes Brahms, Max Bruch und Anton Dvorzak ein.
Clara Simrock zelebrierte dort ihre philosophischen Tees.
Träum nicht, philosophiere nicht, achte auf den Verkehr!
Denk dran, du spielst mit im Orchester des Car-Engine-Sound.
Blinker setzen nicht vergessen
Du mußt abbiegen!
Den ganzen Tag kommen aus dem Lago-Shopping-Center
Jugendliche, die eine Weihnachtsmann-Mütze aufhaben.
Die meisten in Gruppen. Sie finden sich cool und witzig
Und albern laut auf der Straße
Vor der unverschämt langen Rotphase der Fußgängerampel.
Zu jedem Coffee-to-go für 0,99 Euro gibt es
Eine rote Mütze mit weißem Bommel gratis.
In der anderen Hand halten sie einen Döner zu 1,39 Euro.
Wer zwei nimmt, zahlt bloß 1,50 Euro.
Die Altersgrenze beträgt fünfundzwanzig Jahre.
Die meisten sind groß und übergewichtig.
Im Berlin nach 1950 wurde dieser Typus Elefantenbaby genannt.
Sie sind wirklich alle gut drauf, geile supercoole Weihnachtsmänner.