Leitfaden Räuchern - Markus Schirner - E-Book

Leitfaden Räuchern E-Book

Markus Schirner

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Beschreibung

Sie lieben den Duft­ von Räucherstäbchen? Die Heilkra­ft der Natur hat Sie schon immer fasziniert, und Sie suchen eine einfache Methode, sie zu nutzen? Ob zur Stärkung des Immunsystems, zur Beruhigung des Geistes oder zur Reinigung von negativen Energien – die Möglichkeiten und Wirkungen des Räucherns sind vielfältig. Doch wie genau läu­ft eine Räucherung mit losem Räucherwerk auf Kohle ab? Welche Utensilien braucht es, und welche Stoffe unterstützen bei welchen Lebensthemen?

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Seitenzahl: 170

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Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Bei gesundheitlichen Störungen sollten sie jedoch erst nach Absprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker umgesetzt werden, sie bieten keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors oder des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

ISBN Printausgabe 978-3-8434-1517-0

ISBN E-Book 978-3-8434-6502-1

Markus Schirner:

Leitfaden Räuchern mit Harzen, Kräutern und Hölzern

Die besten Praxis-Tipps für Einsteiger

© 2022 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Simone Fleck & Anna Katharina Berg, Schirner, unter Verwendung von # 1281755095 (© Lumixera), # 1006678183 (© vainillaychile), # 2038528430 (© monkographic), # 34432651 (© matka_Wariatka) und # 204048796 (© artnLera), www.shutterstock.com

Print-Layout: Anna Katharina Berg, Schirner

Lektorat: Ina Keller & Bastian Rittinghaus, Schirner

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage Januar 2023

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Die verschiedenen Räuchermethoden

Das Räucherritual

Rauchgut – woher nehmen?

Anwendungen des Räucherns

Abendräucherung

Abschied

Ahnen

Akzeptanz

Angst und Nervosität

Atemwegserkrankungen

Divination/Zukunftsschau

Energie und Lebenskraft

Erdung

Frauenthemen

Gebet und Anrufung

Gute Laune und Lebensfreude

Heilung

Insektenabwehr

Jahreskreisfeste

Klarheit

Konzentration

Kopfschmerzen

Kreativität und Inspiration

Lichtbringer

Liebe und Sinnlichkeit

Loslassen

Meditation und Innenschau

Muskelverspannungen

Mut und Selbstbewusstsein

Neubeginn und Übergang

Reinigung, energetische

Rauhnächte

Rheuma

Schutz

Segen und Weihung

Stress und Anspannung

Trauer/Sterbebegleitung

Träume

Räucherwerk-Lexikon

Adlerholz

Alant

Angelika (Engelwurz)

Anis/Sternanis

Beifuß

Benzoe

Bernstein

Birke

Cedar

Copal

Dammar

Drachenblut

Eiche

Eisenkraut

Elemi

Esche

Eukalyptus

Fichte

Frauenmantel

Galbanum

Galgant

Guggul

Holunder

Hopfen

Iris (Schwertlilie)

Johanniskraut

Kalmus

Kamille

Kampfer

Kardamom

Kiefer

Lärche

Lavendel

Lorbeer

Mädesüß (Wiesenkönigin)

Mastix

Melisse

Minze

Mistel

Muskat/Macis

Myrrhe

Myrte

Narde

Nelke

Opoponax-Myrrhe

Palo Santo

Patchouli

Ringelblume

Rose

Rosmarin

Salbei

Sandelholz rot

Sandelholz weiß

Schafgarbe

Styrax

Süßgras/Mariengras/Sweetgrass

Thymian

Tonka

Vetiver

Wacholder

Weißer Salbei/ White Sage

Weihrauch

Ysop

Zeder

Zimt

Zypresse

Schlusswort

Über den Autor

Literatur

Bildnachweis

Vorwort

eben der Aromatherapie mit ätherischen Ölen hat mich das Thema »Räuchern« schon immer fasziniert. Es ist eine seit Tausenden von Jahren gepflegte Tradition der Menschheit. Sie begann damit, dass die Menschen das Feuer entdeckten und es für sich und ihre Bedürfnisse nutzten. In den alten Kulturen wurde der entstehende Rauch bereits verwendet, um Stimmungen zu erzeugen, Gefühle zu wecken, die Götter anzurufen und verschiedene Rituale zu begehen. Während der Rauhnächte wird traditionell geräuchert, um das Alte zu verabschieden und sich auf das neue Jahr vorzubereiten. Reinigungsräucherungen werden auch heute noch eingesetzt, denn sie haben vielerlei Nutzen: Sie sollen alte, negative Energien aus Räumen verbannen, Krankheitserreger und Keime eindämmen und Ansteckungen vermeiden.

Auch bei Weihungen und Schutzritualen wird traditionell geräuchert. Viele dieser fast vergessenen Traditionen blühen in der heutigen Zeit wieder auf. Die Menschen kehren zurück zum Altbewährten und wollen mit dem Vorgang des Räucherns vom stressigen Alltag abschalten. Sie suchen nach einer Möglichkeit, ihre Gefühle, Stimmungen oder Emotionen positiv zu beeinflussen, zu Ruhe und innerer Stille zu gelangen, sich mit der Urkraft der Natur zu verbinden oder sich einfach nur dem Genuss des Wohlgeruchs hinzugeben und zu entspannen.

Tauchen auch Sie in die Welt der Räucherstoffe ein, lernen Sie die verschiedenen Anwendungen und Wirkungen kennen, und erleben Sie den Genuss des richtigen Räucherns!

Markus Schirner

Einleitung

Wussten Sie, dass Räuchern …

… auf das limbische System wirkt und die Emotionen beeinflusst?

… Geist und Seele entspannt, wodurch innere Ruhe einkehrt?

… die Raumluft desinfiziert?

… zur spirituellen Reinigung genutzt werden kann?

… negative Energien in positive verwandelt?

… die Aura reinigt?

… die Konzentration und Klarheit fördern kann?

… von Trauer, Schmerz und Ängsten befreit?

… das Raumklima klären und positiv beeinflussen kann?

… eine symbolische Schutzwirkung hat?

… gegen Fliegen und Mücken hilft?

enn Sie diese Fragen mit »Nein« beantworten, dann sind Sie hier genau richtig! Denn für jeden Punkt dieser Liste gibt es den passenden Räucherstoff – heimisch oder exotisch.

Egal, ob Sie Einsteiger sind und sich das erste Mal mit dem Räuchern beschäftigen oder ob Sie schon Erfahrung mit den verschiedenen Stoffen haben, dieses Buch möchte Ihre wichtigsten Fragen beantworten, Sie inspirieren und mitnehmen in die Welt des Räucherns. Nach dem »Wie« (Wie funktioniert Räuchern eigentlich?) und dem »Was« (Welche Räucherstoffe gibt es?) widmen wir uns dem »Wozu« (Was be- oder wogegen wirken Räucherstoffe?).

Generell kann man sagen, dass Räucherungen auf drei Ebenen wirken:

• Auf der körperlichen Ebene wirkt die erzeugte Hitze heilend. Sie setzt Wirkstoffe und flüchtige Öle aus der Pflanze frei, die direkten Einfluss auf unsere Physiologie haben können, beispielsweise antibakteriell, entzündungshemmend oder stimmungsaufhellend agieren.

• Auf der emotionalen Ebene wirken die Düfte der Räucherstoffe auf unser limbisches System, das u. a. für unsere Emotionen, unsere Motivation und unser Gedächtnis zuständig ist. Gerüche sind direkt mit Erinnerungen verknüpft und diese mit den dazugehörigen Emotionen. Durch das Räuchern können sie ins Bewusstsein (zurück-)geholt werden.

• Auf der energetischen Ebene setzen wir mit dem Räuchern die Essenz der Herkunftspflanze frei – ihre energetische Information und was wir mit ihr assoziieren – und aktivieren dadurch ihre Schwingung in uns.

Eine Räucherung wirkt schon allein für sich: als Zäsur im Alltag, als Moment, in dem Sie zur Ruhe kommen können, indem Sie sich ganz auf den Ablauf des Räucherns konzentrieren. Verstärken können Sie diese Wirkung, indem Sie die Räucherung in ein Ritual einbinden und eine Intention setzen. Im Anwendungsteil (S. 25) werden dazu Rituale vorgeschlagen, die Sie gern nach Ihren Vorstellungen abwandeln sollen.

Aber zunächst möchte ich Ihnen vorstellen, wie und womit Räuchern eigentlich funktioniert.

Die verschiedenen Räuchermethoden

Man kann auf verschiedene Arten räuchern. Der einfachste und bequemste Weg ist das Abbrennen von Räucherstäbchen, -kegeln, -kerzen oder -spiralen. Hierfür wird das Rauchgut zerkleinert und so weit vorbereitet, dass es sofort benutzt werden kann. Dazu wird es mit brennbaren Substanzen gemischt, sodass es nach dem Anzünden gleichmäßig glimmt, ohne viel Rauch zu entwickeln. Es werden lediglich ein passender Halter und eine feuerfeste Unterlage benötigt.

Räucherstäbchen

In verschiedenen Ländern stellen die Menschen Räucherstäbchen in eigenen Traditionen mit unterschiedlichen Zutaten her. Indische und chinesische Räucherstäbchen werden durch Auftragen des Räucherwerks auf ein dünnes Holzstäbchen gefertigt. Japanische und tibetische Räucherstäbchen mit wertvollen Kräutern werden ohne Trägerholz meist handgerollt.

Achten Sie beim Kauf unbedingt auf eine gute Qualität des Räucherstoffs, da Sie den Rauch einatmen, auch dann, wenn Sie ihn nicht bewusst wahrnehmen. Schon eine geringe Aufnahme des Rauchs beeinflusst auf subtile Weise Ihre Gefühle und Ihr Wohlergehen. Eine naturreine bzw. Bio-Qualität ohne Schadstoffe wäre optimal.

Stecken Sie die Räucherstäbchen auf einen speziellen Räucherstäbchenhalter oder in ein mit Sand gefülltes Gefäß, sodass sie problemlos abbrennen können.

Räucherkegel

Räucherkegel (auch »Räucherkerzen« genannt) sind eine Alternative zu den Räucherstäbchen. Sie sind in ihrem Gemisch und in ihren Duftnoten ähnlich wie die Räucherstäbchen und werden meist handgeformt.

Legen Sie die Kegel in eine Schale, am besten mit etwas Sand oder Salz darunter, da sie sehr heiß werden und die Unterlage oder den Tisch beschädigen könnten.

Wenn Sie keine fertigen Räucherkegel oder -kerzen kaufen möchten, können Sie diese auch selbst herstellen. Als Bindemittel benötigen Sie eine Stärkepaste, für die Sie etwas Wasser mit Maisstärke zu einem dickflüssigen Brei mischen und kochen. Statt Stärke kann auch Gummi arabicum benutzt werden. Auf einen Teil dieses abgekühlten Klebstoffs können drei Teile pulverisierter Kräuter, Hölzer und Harze kommen. Ein Harz sollte mindestens in der Räuchermischung enthalten sein. Für selbst brennende Kegel fügen Sie der Mischung geriebene Räucherkohle bei. Als Faustregel gilt dabei ca. 50 g Räucherkohle auf 10 g Räuchermischung oder 60 % Kohle, 25 % Räuchermischung, 15 % Bindemittel. Einfache Räucherkugeln, die auf einem Sieb oder Kohle verbrannt werden müssen, können Sie leicht herstellen, indem Sie gerebelte oder gemörserte Kräuter mit etwas Mastixpulver und einem weichen Gummiharz wie Labdanum oder Copaivabalsam verkneten.

Sehr edel sind Räucherkugeln, die wie das ägyptische Kyphi mit Wein (oder Met), eingeweichten Sultaninen und Honig (oder Dattelsirup) hergestellt werden. Dabei können Sie eines der Kyphi-Rezepte aus der einschlägigen Literatur heraussuchen oder frei improvisieren.

Räucherspiralen

Räucherspiralen werden ähnlich wie Räucherstäbchen hergestellt, haben aber den Vorteil, dass sie sehr lange brennen. Daher braucht man sie meist nicht mit einem Mal auf oder hat Zeit für ein langes Ritual. Im Gegensatz zu Räucherstäbchen werden sie liegend abgebrannt. Zum Löschen kann man einfach zwei Finger befeuchten und die Glutstelle ausdrücken. Ursprünglich kommt diese Form des Räucherwerks aus Japan.

Räucherbündel/ Smudge Sticks

Räucherbündel oder Smudge Sticks kennen wir am ehesten von den nordamerikanischen Ureinwohnern, die sie hauptsächlich aus Weißem Salbei (S. 182) oder Triebspitzen der Cedars (S. 122) herstellen. Auch Sweetgrass (S. 176) wird gern solo verräuchert: Meist zu einem engen Zopf geflochten, kann es genau wie Räucherbündel verwendet werden. Das Besondere an Räucherbündeln ist, dass man sie ohne Kohle räuchern kann, indem man sie einfach anzündet, die Flamme löscht und das Bündel glimmen lässt. Da selten ein ganzes Bündel auf einmal verräuchert wird, kann man es, wenn die Räucherung beendet ist, einfach in Sand oder Erde ausdrücken.

Zur Herstellung der Räucherbündel fassen Sie die Stängel zu einem kleinen Strauß zusammen. Dann biegen Sie die Köpfe der Kräuter nach unten um und schnüren das Ganze mit einem Naturgarn (Baumwolle, Leinen, Hanf) zusammen. Dabei sollten Sie es so fest schnüren, dass ein kompaktes Paket entsteht, aber noch so locker, dass die Kräuter im Inneren nicht schimmeln, sondern gut trocknen können. Wenn Sie fertig sind, hängen Sie die Bündel für gut 2 Wochen kopfüber an einem trockenen, warmen, möglichst dunklen Ort auf. Wie die Kräuter für loses Räucherwerk, sollten auch Räucherbündel gut durchgetrocknet sein, bevor sie benutzt werden, da sie sonst beim Abbrennen Qualm entwickeln. Räucherbündel lassen sich gut aus heimischen Kräutern herstellen. Geeignet sind alle Pflanzen, von denen das ganze Kraut, nicht nur die Blüte verräuchert wird, z. B. Beifuß, Salbei, Thymian, Rosmarin, Schafgarbe, Königskerze und Johanniskraut.

Normalerweise verwendet man Kräuter, die zur selben Zeit blühen. Zum Beispiel kann statt des klassischen »Kräuterbuschens« ein »Räucherbuschen« aus Sonnenwendenkräutern hergestellt werden.

Lavendel riecht in Räucherbündeln sehr gut, allerdings neigen die Blüten dazu, zu explodieren, wenn sie erhitzt werden, was zu unangenehmen Brand- oder Schmorflecken auf Teppich, Möbeln und Kleidung und kleineren Verbrennungen der Haut führen kann. Deshalb sollte Lavendel ins Innere des Bündels gepackt oder sollten nur Blätter verwendet werden.

Räuchern mit losem Räucherwerk

Wer das Räuchern etwas mehr zelebrieren und nicht nur ein fertiges Stäbchen anzünden möchte, wer gern sein Rauchgut selbst sammelt oder zusammenstellt, dem stehen mehrere Möglichkeiten zur Wahl, loses Räucherwerk zu verräuchern.

Neben dem Rauchgut wird dabei immer eine Pinzette oder ein Löffel benötigt. Der Dosierlöffel ist dafür da, dass Sie die Räucherstoffe auf die Räucherkohle legen, ohne sich zu verbrennen. Mit der Pinzette können Sie durchgeglühte Überreste entfernen oder das Rauchgut anders platzieren.

Eine Feder ist außerdem hilfreich, denn mit dieser kann der Rauch in die gewünschte Richtung im Raum gelenkt werden. Beim Erwerb der Feder sollten Sie darauf achten, dass sie nicht von einem Vogel stammt, der unter Artenschutz steht. Es muss keine Adlerfeder sein, eine einfache Puten- oder Truthahnfeder reicht auch.

Beachten Sie außerdem, dass in Deutschland das Mitnehmen gefundener Federn sehr vieler Vögel, selbst aus dem eigenen Garten, nach dem Bundesnaturschutzgesetz und/oder dem Jagdrecht verboten ist. Fragen Sie Ihren örtlichen Jagdpächter oder in einem Wildtierpark, in dem Greifvögel gehalten werden, nach Federn.

Statt einer Feder kann natürlich einfach ein Fächer, eine Postkarte oder ein anderes Stück festes Papier oder Pappe verwendet werden.

Räuchern auf Kohle

Dies ist die älteste and am weitesten verbreitete Art des Räucherns – allerdings auch die aufwendigste. Deshalb erkläre ich sie ab S. 17 noch einmal ausführlicher.

Für das Räuchern auf Kohle benötigen Sie eine Feuerzange oder große Pinzette, mit der Sie die Kohle greifen können, und eine feuerfeste Schale(eine Messingschale, Perlmuttmuschel oder Keramikschale). Füllen Sie das Gefäß mit Sand (Quarzsand, Bau-, Spielkasten- oder Meeressand, jedoch keinem Vogelsand, da dieser künstliche Zusatzstoffe enthält) oder Salz. Der Sand isoliert die Schale gegen die Hitze und hält die verglühten, teilweise klebrigen Reste des Rauchguts von ihr ab, und die Kohle bekommt außerdem mehr Luft ab. Manche speziellen Räucherschalen haben einen dicken Boden oder Stehfüßchen, mit denen die Unterlage vor der Hitzeentwicklung geschützt wird. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Räucherschale auf eine nicht brennbare Unterlage zu stellen. Achten Sie darauf, dass weder Gardinen noch Tiere die glühende Kohle erreichen können.

Räuchern mit Räucherstövchen

Eine gute Alternative und zugleich eine sanfte Methode, wenn Sie keine Räucherkohle entzünden möchten, ist das Räuchern in einem Räucherstövchen. Hier wird das Rauchgut nur sanft verglüht und bildet nicht so starken Rauch.

Die Räucherstoffe werden auf ein Sieb gelegt und mit einem Teelicht langsam zum Verschwelen gebracht. Je nachdem, ob das Rauchgut am Rand oder in der Mitte direkt über der Flamme aufgelegt wird, erfährt es mehr oder weniger Hitze, und die Duftstoffe entwickeln sich unterschiedlich.

Seien Sie vorsichtig, denn das Sieb wird heiß! Besonders bei Harzen, die sich verflüssigen, kann es sinnvoll sein, eine dünne Schicht Sand auf das Sieb zu geben, um ein Durchtropfen zu verhindern. Alternativ kann eine Räucherplatte verwendet werden. Verglühtes Rauchgut kann mit einer Feder, einer Pinzette oder einem Löffel von der Siebplatte gefächert oder geschoben werden. Ist das Sieb verschmutzt, sollte es, sobald es abgekühlt ist, mit einer Bürste und etwas Spülmittel gut gereinigt werden.

Räuchern mit der Aromalampe

Eine weitere sanfte Methode ist das Räuchern mit einer Aromalampe.

Die Duftlampe wird mit Wasser gefüllt und das Teelicht angezündet, und sobald das Wasser leicht zu dampfen beginnt, werden die Kräuter oder ein paar kleine Körnchen Harz hineingegeben. Da die Temperatur hier um einiges geringer ist als beim Verbrennen auf Kohle, ist es zu empfehlen, die Kräuter klein zu schneiden bzw. die Harze in einem Mörser zu zermahlen. Sie können die zerkleinerten Harze auch mit etwas Sand vermischen. Beide verbinden sich, wenn das Harz flüssig wird, und geben die Duftstoffe langsamer in die Luft ab.

Fragen und Antworten

Frage: Kann ich auch eine Müslischale zum Räuchern verwenden?

Antwort: Jede Schale, die aus feuerfestem Material ist, kann verwendet werden, z. B. aus Ton, Porzellan, hitzefestem Glas (Laborglas) oder Metall. Normales Glas ist nicht geeignet, da es durch die unterschiedliche Hitzeverteilung springen kann. Es empfiehlt sich immer, eine isolierende Sandschicht einzufüllen und die Schale auf eine feuerfeste Unterlage zu stellen.

Frage: Kann ich normale Grill- oder Holzkohle statt spezieller Räucherkohle verwenden?

Antwort: Jein. Es braucht etwas mehr Geduld, bis die Kohle Feuer gefangen hat und durchgeglüht ist, aber dafür entwickelt Grillkohle keinen Eigengeruch, wie es die selbstentzündlichen Komponenten der Räucherkohle tun. Selbstentzündliche Kohletabletten werden nicht so heiß wie normale Holzkohle und glühen etwa 30 bis 45 Minuten, wogegen Grillkohle so heiß sein kann, dass das Rauchgut verbrennt, statt zu glimmen. Ein Sandbett kann Abhilfe schaffen. Ein weiterer Vorteil gegenüber der Holzkohle ist die flache Form der Räucherkohle mit einer vorgefertigten Mulde zur Auflage der Räucherstoffe.

Frage: Kann ich auch Erde statt Sand verwenden?

Antwort: Nein, das ist nicht zu empfehlen. Erde enthält oft noch größere oder kleinere organische Bestandteile, die zu schwelen beginnen können.

Das Räucherritual

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für sich selbst, für die Räume, in denen Sie räuchern möchten, und für das Ritual. Beim Verbrennen der Harze und Kräuter werden die hochwertigen Inhaltsstoffe herausgelöst, gewandelt und in die Räumlichkeit abgegeben. So gelangen sie dann mit dem Duft in das limbische System unseres Gehirns, das unsere Emotionen steuert. Dort entfalten sich die verschiedenen Wirkstoffe und können unsere Stimmung, unser Gefühl für den Körper und sogar unsere Inspiration und Intuition verändern. Sie werden vom alltäglichen Leben und Ihrer Verstandestätigkeit weggeführt, sodass Sie feinstoffliche Energien erfassen und sich mit höheren Sphären verbinden können.

Nehmen Sie zu Beginn mit der Räucherzange ein Stück Räucherkohle, und halten Sie es über eine Kerzenflamme oder ein brennendes Feuerzeug. Die Kohle hat, ähnlich wie eine Wunderkerze, als Brandbeschleuniger Salpeter in sich, durch den kleine Glutfunken erzeugt werden. Sobald die Kohle leicht knistert und raucht, stellen Sie sie hochkant auf den Sand in das Räuchergefäß. Jetzt dauert es ca. 5 bis 7 Minuten, bis die Kohle genug Glut in sich hat. Die Kohle ist durchgeglüht, wenn sie rundum weiß geworden ist. Jetzt kann sie umgeworfen werden (mit der leichten Mulde nach oben), und die jeweiligen Räucherstoffe können mit einem Löffelchen daraufgestreut werden. Fangen Sie mit einer kleinen Menge an, und legen Sie lieber häufiger nach. Normalerweise nimmt man so viel Rauchgut, wie man mit drei Fingern (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) greifen kann. Es ist sinnvoll, die Kohle vorher mit einer dünnen Schicht Sand zu bestreuen, die das Rauchgut von der direkten Glut isoliert. Die Glut und den Rauch können Sie durch Fächeln mit der Räucherfeder verstärken und in bestimmte Richtungen wehen.

Nun können Sie Ihr Räucherritual beginnen. Nach dem Ritual lassen Sie die Kohle ausglühen und entfernen Asche und die verkohlten Überreste des Rauchguts mit der Pinzette, dem Löffel oder durch Sieben durch ein Teesieb. Löschen Sie die Kohle bitte nicht, indem Sie Wasser in die Räucherschale gießen: Keramikschalen können dadurch zerspringen! Wenn Sie es eilig haben, können Sie die Kohle jedoch mithilfe der Zange kurz in Wasser tauchen, um sie zu löschen.

Fragen und Antworten

Frage: Was mache ich in Räumen, die mit einem Rauchmelder ausgerüstet sind?

Antwort: Beim Räuchern mit Sieb und Teelicht oder der Aromalampe entwickelt sich kein oder kaum Rauch. Auch Räucherstäbchen sind normalerweise unproblematisch. Beim Räuchern auf Kohle lässt sich die Rauchentwicklung mindern, indem eine Prise Sand auf die Kohle gestreut wird. Die Sandschicht hält die stärkste Hitze ab und isoliert. Auch durch das Auflegen kleinerer Mengen von Räucherstoffen bildet sich weniger Rauch. Holze und Harze können zerkleinert oder gemörsert werden. Weniger Rauchentwicklung heißt meist, dass der Duft sanfter und weniger beißend ist, weil das Rauchgut nicht verbrennt, sondern langsam schwelt.

Frage: Was kann ich tun, wenn mein Rauchgut zu stark qualmt?

Antwort: Zunächst sollten Sie die Menge der aufgelegten Räucherstoffe reduzieren, die Stücke zerkleinern und eine Schicht Sand auf die Kohle streuen. Manche Kräuter entwickeln generell auf Kohle einen starken und beißenden Rauch und sollten daher besser auf einem Sieb verräuchert werden. Wenn der Rauch schon im Zimmer steht, kann es helfen, etwas Wasser oder Raumspray zu versprühen, das die Partikel bindet.

Frage: Kann Räuchern schädlich sein? Soll man den Rauch einatmen?

Antwort: Natürlich bildet sich beim Räuchern auf Kohle Rauch, der nicht über lange Zeiträume regelmäßig eingeatmet werden sollte. Hier macht die Dosis das Gift. Einem gesunden Menschen schadet gelegentliches oder auch häufigeres Räuchern in der Regel nicht. Sollten Sie bemerken, dass Sie mit Atembeschwerden auf das Räuchern reagieren, verlassen Sie den Raum, lüften Sie gut, und verwenden Sie unter Umständen ein Raumspray oder einen Vernebler, um die Partikel zu binden. Weichen Sie in dem Fall auf ein Räucherstövchen oder eine Aromalampe aus. Wichtig ist auch, Rauchgut von hoher Qualität zu kaufen und darauf zu achten, dass einige, selbst gängige Rauchstoffe giftig sind und nur in kleinen Mengen verräuchert werden dürfen (z. B. Tonka, Thuja). Fertige Räuchermischungen können unter Umständen einiges an Füllstoff enthalten, sodass auch hier auf hohe Qualität geachtet werden sollte. Schwangere, Kinder unter drei Jahren und Asthmatiker sollten nicht auf Kohle räuchern bzw. beräuchert werden.

Frage: Kann ich, statt mit einer Feder zu fächeln, den Rauch auch pusten?

Antwort: Natürlich kann man den Rauch auch mit der Hand oder dem Atem in die gewünschte Richtung lenken. In vielen schamanischen Traditionen heißt es jedoch, dass durch die Feder oder Schwinge die Energie der Luft in das Ritual eingebracht wird, sich also Feuer und Luft vereinen. Durch Pusten wird die eigene, menschliche Energie in das Ritual eingebracht, was nicht als wünschenswert gilt. Es kommt also darauf an, wie Sie Ihr Ritual zelebrieren wollen oder ob Sie vielleicht nur ganz pragmatisch Mücken vertreiben möchten.

Rauchgut – woher nehmen?

Über viele Jahre dachte man hierzulande beim Begriff »Räuchern« vor allem an das Erzgebirgische Räuchermännchen zu Weihnachten oder die Räucherstäbchen im Chinarestaurant. Inzwischen ist das Räuchern wieder so beliebt, dass gängige Räucherstoffe und fertige Mischungen in Läden mit spiritueller Ausrichtung und der Ratgeberabteilung der Buchhandlungen gefunden werden können. Diese bieten meist genug Auswahl für den Einstieg. Für Erfahrene und diejenigen, die anspruchsvoller räuchern möchten, gibt es Onlineshops, die sich auf den Verkauf hochwertigster Räucherstoffe in großer Auswahl spezialisiert haben. Hier ist normalerweise auch die genaue Stammpflanze genannt. In jedem Fall ist es beim Kauf ratsam, auf gute Qualität und ethische Quellen zu achten. Je billiger, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass mit Füllstoff gestreckt wurde oder Schadstoffe enthalten sind.