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Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Sportwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 60er Jahren ist das koedukative Unterrichten von Mädchen und Jungen an öffentlichen Schulen in der Bundesrepublik Deutschland zur Normalität geworden. Reine Mädchen- oder Jungenschulen sind hierzulande nur noch selten vorzufinden, da ein gesellschaftlicher Konsens hinsichtlich des gemeinsamen Unterrichtens beider Geschlechter besteht. Trotz alledem gibt es Ausnahmen, in denen alte Klischees wieder aufkommen und die Frage nach dem Für und Wider des koedukativen Unterrichts neu gestellt wird. Eine dieser Ausnahmen bildet der Sportunterricht und es scheint, als wäre das gemeinsame Unterrichten von Mädchen und Jungen in diesem Fach nach wie vor eine besondere pädagogische Situation. So hat das Fach Sport eine von vielen Schülern, Lehrkräften und Eltern akzeptierte Sonderstellung im Fächerkanon inne, da es hier im Gegensatz zu allen anderen Fächern stets als natürlich empfunden wird, über Sinn und Unsinn, Vor- und Nachteile, Positives und Negatives der Koedukation zu diskutieren. Viele Kritiker sehen Nachteile in der Realisierung koedukativen Sportunterrichts. Sie wenden ein, dass es zu große Unterschiede bezüglich der sportlichen Leistungsfähigkeit zwischen Mädchen und Jungen gibt und zudem die Interessen und Neigungen der Geschlechter im Sport zu verschieden seien. Befürworter hingegen sehen das soziale Lernen,wie es in Form einer Interaktion der Geschlechter beim koedukativen Lernen zum Tragen kommt, als entscheidendes Kriterium für ein gemeinsames Unterrichten. Gerade in der heutigen Gesellschaft gewinnen soziale Kompetenzen zunehmend an Bedeutung. Sie werden im derzeitigen Berufsleben, wo ein immer größerer Wert auf Teamfähigkeit gelegt wird, als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Problematisch ist jedoch, dass Kindern heutzutage in ihrem familiären Umfeld soziale Kompetenzen nicht mehr ausreichend vermittelt werden, da sie oftmals als Einzelkinder aufwachsen, deren Eltern beide berufstätig sind und ihnen der soziale Kontakt zu Gleichaltrigen fehlt.
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