Lichtbild- und Kino-Technik - Franz Paul Liesegang - E-Book
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Franz Paul Liesegang

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Beschreibung

In "Lichtbild- und Kino-Technik" taucht Franz Paul Liesegang tief in die Welt der Lichtbilder und des Kinos ein und bietet einen umfassenden Überblick über die technischen und künstlerischen Aspekte dieser aufstrebenden Medienform zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der literarische Stil ist geprägt von präziser, sachlicher Darstellung in Verbindung mit anschaulichen Beispielen und einem klaren didaktischen Ansatz. Liesegang beleuchtet nicht nur die technologischen Entwicklungen, sondern auch deren Einfluss auf die Wahrnehmung und die gesellschaftlichen Veränderungen, die sich aus dem Aufkommen des Films ergaben. Franz Paul Liesegang, ein Pionier auf dem Gebiet der Fotografie und Filmtechnik, war entscheidend für die Ausbildung und das Verständnis dieser Technologien in seiner Zeit. Als wissenschaftlicher Autor und praktizierender Fachmann verstand er die Herausforderungen und Chancen, die mit dem technischen Fortschritt einhergingen. Seine persönlichen Erfahrungen in der Industrie und seine umfassenden Studien trugen dazu bei, dass er ein unverzichtbares Werk schuf, das sowohl theoretische als auch praktische Perspektiven vereint. Für alle, die sich für die Entwicklung von Lichtbildern und Kinos sowie deren Auswirkungen auf die Kunst und Kultur interessieren, ist Liesegangs "Lichtbild- und Kino-Technik" ein unerlässlicher Leitfaden. Das Buch bietet nicht nur wertvolle Einblicke in technische Funktionen, sondern regt auch zur Reflexion über die gesellschaftlichen Veränderungen an, die durch diese Medien hervorgerufen wurden. Es ist ein Muss für Historiker, Medienwissenschaftler und Film-Enthusiasten.

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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Franz Paul Liesegang

Lichtbild- und Kino-Technik

 
EAN 8596547070030
DigiCat, 2022 Contact: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Der Lichtbilderapparat und seine Wirkungsweise
Die Lichtquellen
Das elektrische Bogenlicht
Das elektrische Glühlicht
Das Kalklicht
Das Azetylenlicht
Spiritus- und Gasglühlicht, Petroleumlicht
Zubehör zum Lichtbilderapparat
Anschaffungs- und Betriebskosten des Lichtbilderapparats
Die Glasbilder und deren Aufbewahrung
Aufstellung und Handhabung des Lichtbilderapparats
Die episkopische Projektion (Projektion undurchsichtiger Gegenstände)
Wissenschaftliche und mikroskopische Projektion
Der Lichtbilderapparat als Scheinwerfer
Der Lichtbilderapparat als photographischer Vergrößerungsapparat
Die Darstellung lebender Lichtbilder (kinematographische Projektion)
Handhabung des Kinematographen
Behandlung und Pflege des Filmbandes
Fehlerhafte Erscheinungen beim Arbeiten mit dem Kinematograph
Das kinematographische Aufnahmeverfahren
Die Herstellung der Trickfilme
Die wissenschaftliche Kinematographie
Sachregister
Die Lichtbilderei GmbH., M.Gladbach

Der Lichtbilderapparat und seine Wirkungsweise

Inhaltsverzeichnis

Die allgemeine Anordnung

Der Lichtbilderapparat ist nichts anderes als eine vervollkommnete Form der Laterna magica wie wir sie aus der Kinderstube kennen.

Fig. 1. Laterna magica.

Fig. 1 zeigt schematisch die Anordnung und läßt die wesentlichen Bestandteile erkennen: das Gehäuse mit der Lichtquelle, hier einer Petroleumlampe; die Sammellinse C in der Vorderwand des Gehäuses; davor die Bildbühne B, in welche die Glasbilder eingesetzt werden und weiter vorne, mit dem Gehäuse durch ein ausziehbares Rohr verbunden, eine zweite Sammellinse O. Die Linse C, welche man Kondensor nennt, hat die Aufgabe, die Lichtstrahlen zu sammeln und in einem Kegel durch das davorstehende Glasbild zu werfen. Die Linse O anderseits, die man als Objektiv bezeichnet, soll diesen Strahlenkegel aufnehmen und derart geordnet auf die Wand leiten, daß dort ein vergrößertes, scharfes Lichtbild entsteht. Die Eigenschaften, welche die einzelnen Bestandteile des Apparats besitzen müssen, lassen sich hieraus direkt ableiten: das Objektiv O muß zunächst solcher Konstruktion sein, daß es eine scharfe Vergrößerung des Glasbildes entwirft, ferner muß es so groß im Durchmesser sein oder, wie man sagt, eine so große »Öffnung« haben, daß alle vom Kondensor kommenden Strahlen aufgefangen werden. Der Kondensor C soll möglichst viele Strahlen der Lichtquelle aufnehmen, er soll das davorstehende Glasbild gleichmäßig beleuchten und die Strahlen in einem spitzen Kegel so nach vorne schicken, daß sie glatt ins Objektiv gelangen. Die Lichtquelle muß kräftig sein, denn von ihrer Intensität hängt die Helligkeit des Lichtbildes direkt ab; dabei soll die leuchtende Fläche eine geringe Ausdehnung haben, weil der Kondensor nur dann die Strahlen in einem hinreichend spitzen Winkel nach vorne werfen kann. Hat die Lichtquelle nämlich eine zu große Ausdehnung, so werden die Strahlen in Form eines breiten Büschels nach vorne geworfen, und das Objektiv kann dann nur einen Teil davon auffassen. Der Apparat muß naturgemäß derart gebaut sein, daß die beiden Linsensysteme in richtiger Stellung zueinander angeordnet (»zentriert«) sind; er muß stabil sein und genügend Platz für die Lichtquelle sowie für die Glasbilder bieten. Das Glasbild (um auch dies hinzuzunehmen) soll klar sein in den Lichtern, kräftig in den Umrissen und reich an Details, und die Projektionswand endlich muß eine ebene, weiße Fläche bieten, die das darauf geworfene Licht gehörig reflektiert.

Fig. 2. Lichtbilderapparat.

Diese Forderungen nun, soweit sie an den Apparat gestellt werden, können von den einfachen Linsen der in Fig. 1 dargestellten Laterna magica nicht in befriedigender Weise erfüllt werden: die Beleuchtung ist keine ausreichende, indem der Kondensor das zur Verfügung stehende Licht schlecht ausnutzt, und vor allem fehlt es dem Lichtbild an Schärfe. Fig. 2 zeigt nun den verbesserten Apparat, und zwar mit der optischen Ausrüstung, wie sie jetzt in der Regel gebraucht wird. Der Kondensor C besteht aus zwei plankonvexen Linsen, während das Objektiv O aus vier Linsen zusammengesetzt ist und einen Trieb zum Scharfeinstellen besitzt. Der Gang der Lichtstrahlen ist punktiert eingezeichnet; man ersieht daraus, daß die Strahlen durch die erste Kondensorlinse parallel gemacht und dann durch die zweite Linse gesammelt werden.

Der Doppelkondensor ist im folgenden Bilde unter A für sich dargestellt. Daneben sehen wir zwei Formen von dreifachen Kondensoren. Der Zusatz einer dritten Linse bewirkt, daß die Lampe näher an den Kondensor herankommt, und daß infolgedessen mehr Licht aufgenommen wird. Unter D und E ist dies angedeutet; man sieht, daß der dreifache Kondensor, welcher bei B und E durch Vorsetzen einer Meniskuslinse, bei C durch Zwischensetzen einer bikonvexen Linse hergestellt ist, einen größern Winkel auffaßt als der Doppelkondensor. Die dreilinsige Ausführung wird hauptsächlich bei größern Kondensoren, z. B. solchen von 15 cm Durchmesser, angewandt.

Der Kondensor

Fig. 3. Doppelter und dreifacher Kondensor.

Der Kondensor muß im Durchmesser so groß sein, daß er die Glasbilder ausbeleuchtet. Die Glasbilder nun, welche man im Handel bekommt, haben das Außenformat 81/4 × 81/4 oder 81/2 × 10 cm; das Innenmaß, d. h. die eigentliche Bildgröße, beträgt in der Regel etwa 7 × 7 cm. Um ein solches Bild von 7 × 7 cm bis in die Ecken zu beleuchten, braucht man, wie Fig. 4 links zeigt, einen Kondensor von 10 cm Durchmesser. Man benutzt daher für die gewöhnlichen Projektionsapparate Beleuchtungslinsen von 10 bis 111/2cm Durchmesser. Für größere Glasbilder ist ein Apparat mit entsprechend größerem Kondensor erforderlich; aus Fig. 4 rechts ist zu ersehen, daß das Bildmaß 9 × 12 cm Linsen von 15 cm Durchmesser verlangt. Benutzt man einen Kondensor, der wesentlich größer ist als das Glasbild, so geht nur ein Teil des Lichtes durch das Bild hindurch, und alle übrigen Strahlen gehen verloren. Indessen kann man diesen Lichtverlust in der Weise vermeiden, daß man die Bilder, welche sonst dicht vor den Linsen stehen, weiter nach vorn in den Strahlenkegel bringt, wo dieser enger ist. Es wird dann das ganze Licht darauf konzentriert.

Fig. 4. Kondensordurchmesser und Bildgröße.

Das Objektiv

Als Projektionsobjektiv wird meistens das von Petzval erfundene Porträtobjektiv benutzt; es besitzt eine große Lichtstärke und läßt sich in ausreichend guter Qualität verhältnismäßig billig herstellen. Das Instrument besteht aus vier Linsen, die in einem Messingrohr sitzen. Die beiden Vorderlinsen sind verkittet, während die Hinterlinsen durch einen schmalen Ring getrennt sind. Man tut gut, sich die Anordnung der Linsen zu merken, damit man sie nach dem Reinigen wieder richtig einsetzt.

Fig. 5. Petzvalsches Objektiv.

Es gibt eine einfache Regel, die lautet: alle Linsen zeigen mit ihrer gewölbten bzw. der am stärksten gewölbten Seite nach vorne. In der normalen Ausführung liefern diese Instrumente eine gute Mittelschärfe. Wenn eine höhere Leistung verlangt wird, so muß man ein besonders sorgsam gearbeitetes Objektiv nehmen, das entsprechend teurer ist. Eine wie man sagt »geschnittene Schärfe« und dabei plastische Zeichnung wird von den modernen lichtstarken Instrumenten geliefert, die man als »Anastigmate« bezeichnet. Die an Lichtbilderapparaten benutzten Objektive haben in der Regel eine mit Zahntrieb versehene Fassung, die ein scharfes Einstellen gestattet. Man fertigt die Instrumente aber auch in glatter, zylindrischer Ausführung und steckt sie dann in eine sogenannte Auswechselfassung, an welcher der Zahntrieb angebracht ist; bei dieser Anordnung ist eine bequeme und rasche Auswechslung gegen eine andere Objektivtube möglich.

Der Begriff der Brennweite läßt sich am leichtesten erklären mit Hilfe des bekannten Experiments: Man hält eine Sammellinse gegen die Sonnenstrahlen und bringt mit der andern Hand ein Blatt Papier dahinter. Wenn man nun das Blatt vor- und zurückschiebt, so wird man bald eine Stelle finden, wo die Strahlen darauf einen helleuchtenden Fleck geben. Dieser Fleck ist nichts anderes als ein Bildchen der Sonne; man hat die Stelle »Brennpunkt« genannt, weil hier auch die mit den Lichtstrahlen vereinigten Wärmestrahlen konzentriert werden, die das Papier in Brand setzen. Den Abstand des Brennpunktes von der Linse oder richtiger von der Mitte des Glaskörpers bezeichnet man nun als »Brennweite«.

Wenn man dies Experiment mit verschiedenen Brenngläsern macht, wird es sich herausstellen, daß deren Brennweiten nicht gleich sind; es wird sich ferner zeigen, daß die stärker gewölbten Gläser eine kürzere Brennweite haben als die flacher geschliffenen. Statt die Linse gegen die Sonne zu halten, kann man sie auch gegen einen gut beleuchteten, weit entfernten Gegenstand, z. B. einen Schornstein richten, wobei man das Papierblatt vor- und zurückschiebt, bis sich ein scharfes Bild des Schornsteins darauf zeigt; das Blatt deckt man möglichst gegen »falsches Licht« ab, um das Bild deutlich erscheinen zu lassen. Es wird dem Beobachter dabei auffallen, daß das Bild auf dem Kopfe steht. Der Abstand des Papiers von der Mitte der Linse ist geradesogroß wie bei dem Experiment mit der Sonne, und wenn wir ihn messen, haben wir also die Brennweite.