Lichter in der Nacht - René Christen - E-Book

Lichter in der Nacht E-Book

René Christen

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Beschreibung

Das Buch "Lichter in der Nacht" ist eine gründliche, zugleich allgemein verständliche und seelsorgerliche Erklärung zum letzten Buch der Bibel: der Offenbarung des Johannes. Es erarbeitet fachlich kompetent die Kapitel 1-13 der Offenbarung und lässt dabei auch die schwierigen Passagen nicht weg. Der Autor bietet Entscheidungshilfen, um dem Leser den Übergang von den realen Aussagen hin zur Spekulation zu erleichtern. Die Offenbarung des Johannes wird als Teil der Bibel und damit als wahres Wort Gottes verstanden und geachtet. Für uns heute noch unverständliche Passagen werden damit nicht entmythologisierend oder rein allegorisch "entsorgt", sondern mit Achtung stehengelassen. Einleitend bietet das Buch vier Schlüssel, um die Texte der Offenbarung besser aufzuschlüsseln. In einer hervorragenden Grafik wird die Offenbarung fein gegliedert und übersichtlich. Diese Grafik führt uns mit Seitenangaben direkt zu den entsprechenden Passagen des Buches. Die sechs Anhänge bieten vertiefte Studien und grafische Überblicke. Einige von Künstlern gemalte Bilder machen abstrakte Texte zugänglicher. Zudem vermittelt "Lichter in der Nacht" einen globalen Einblick in unsere Zeit und hilft diese besser zu verstehen. Es weitet uns danach den Blick nach vorne in die Zukunft der Geschichte hin zu Gottes großartigem Neuanfang mit uns und unserem Planeten. In den Texten wird auch eine der schwierigsten Fragen bezüglich "Gott und die Welt" aufgegriffen: Die Frage nach einem allmächtigen und liebenden Gott und trotzdem gibt es (noch) so viel Leid auf dieser Welt. Die Offenbarung des Johannes bietet dazu äußerst wertvolle Antworten. Das Buch eignet sich durch seine dezimale Gliederung und die vielen biblischen Paralleltexte für das persönliche Studium, für Gesprächskreise und als Grundlage und Begleitmaterial für Gottesdienste über die Offenbarung des Johannes.

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Seitenzahl: 302

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René Christen

LICHTER in der NACHT

Die Offenbarung des Johannes entdecken Teil 1

© 2019 Kirche im Prisma, Glärnischstrasse 7, CH-8640 Rapperswil-Jona

Im Print-on-Demand-Verfahren beinhaltet dieses Buch die Textausgabe A

Einzelne Buchteile textlich optimiert: Marion C. Ihde und Nina Felder

Korrektorat: Hansueli Kägi

Schlusskorrektorat: Dr. Matthias Feldbaum, Augsburg

Illustrationen:

Christina Küng: Seite 10, 11

Erwin Oberhänsli: Seite 40, 41, 42, 43

Martin Christen: Seite 32

René Christen: Seite 14, 15, 102, 120, 121, 122, 125, 130

Foto-Aufnahmen der Bilder auf Seite 32, 40, 41, 42, 43: Markus Sommer

Coverbild: Ievgenii Skryzhak © 123RF.com

Covergestaltung: Edubook AG

Verlag und Druck: tredition GmbH

Halenreie 40–44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Hardcover:

978–3-7482–6388-3

Paperback:

978–3-7482–6387-6

E-Book:

978–3-7482–6389-0

Dieses Buch wird im Print-on-Demand-Verfahren hergestellt. Diese Vertriebs- und Herstellungsstruktur schont die Umwelt entscheidend, da die Bücher so nahe wie möglich vor Ort und nur auf Kundennachfrage gedruckt werden.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Kirche im Prisma unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 werden ergänzend zum vorliegenden Buch «Lichter in der Nacht» unter den folgenden Links weitere Arbeitshilfen veröffentlicht:

www.lichter-nacht.ch

www.lichter-nacht.de

www.lichter-nacht.eu

Vorwort

Alles begann im Urlaub bei meinen Großeltern, als ich zwischen zehn und fünfzehn Jahre alt war: Wir saßen zusammen vor dem eingeschalteten Radiogerät – mein Großvater, die Tagesnachrichten, die offene Bibel und ich. Verstanden habe ich von all dem Gehörten nur wenig. Aber ich erinnere mich gut, wie mir mein Großvater mit bewegenden Worten erklärte, dass «alles so kommen wird, wie von den Propheten der Bibel vorausgesagt». Sein vorgelebter christlicher Glaube und seine Worte weckten unter anderem mein Interesse an der Bibel und ich las sie immer gerne.

Später, während des Theologiestudiums, entwickelte ich vermehrt eine Vorliebe auch für die jenseitigen und zukünftigen Themen. Ich begriff immer mehr: Der Gott, den die Bibel beschreibt, der muss mehr wissen über «die Letzten Dinge». Diesem Wissen wollte ich im Laufe der Jahre und in sorgfältiger Facharbeit immer mehr auf die Spur kommen. Das Theologiestudium, eine Menge Bücher und persönliche Studienprojekte mehrten mein Fachwissen. Dazu kamen die vielen Aufenthalte in Israel mit Forschungszeiten und der Arbeit als Tourguide, welche mir die archäologischen, geografischen und geopolitischen Dimensionen der biblischen Prophetie immer vertrauter machten. Und so freundete ich mich nach den Jahren der Vorbereitung mit dem Auftrag an, ein Buch über die Offenbarung des Johannes zu schreiben. Dabei ist mir bewusst, dass auch für dieses Projekt meine Erkenntnis nur Stückwerk ist, wie in 1. Kor 13,9 beschrieben. Es ist mein Versuch, die vielen Bibeltexte – nicht nur jene der Offenbarung des Johannes – bezüglich «der Letzten Dinge» in ihren Gesamtaussagen zu einem für uns heute verständlichen Bild zu vereinigen. Dabei soll dieses Bild so markant wie möglich von den ursprünglichen Bibeltexten geprägt sein, egal, ob wir das Ergebnis für uns heute passend und angenehm empfinden oder auch gerade nicht mehr.

Das vorliegende Buch «Lichter in der Nacht» verstehe ich als einen auch für Laien zugänglichen theologischen Beitrag. In den Gottesdiensten in der Kirche im Prisma zeige ich aufbauend auf diesen Grundlagen mehr die seelsorgerlichen Juwelen der Offenbarung des Johannes. Diese Gottesdienste können unter dem folgenden Link angesehen werden: www.prisma.tv.

«Lichter in der Nacht» umfasst Analysen und Erklärungen zu Offenbarung Kapitel 1–13. In seinen Anhängen arbeite ich gelegentlich auch mit Texten aus den Kapiteln 14–22 der Offenbarung. Ob ich zu jenen Kapiteln 14–22 je ein zweites Buch schreiben werde, ist noch ganz offen und auch abhängig von der Resonanz auf dieses erste Buch.

Dass all dies möglich wurde, verdanke ich unter anderem der Hilfe und Unterstützung mehrerer Personen. Mein besonderer Dank gilt meiner Frau Gunda und meinen Kindern, da ich öfters auch in unserer Freizeit mit meinen geliebten Studien beschäftigt war. Das Teamteaching mit meinen Co-Pastoren in der Kirche im Prisma ermöglichte mir, nicht jeden Sonntag einen Gottesdienst zu erarbeiten und so den gewonnenen Freiraum für mein Buchprojekt zu nutzen. Danken möchte ich zudem Marion C. Ihde und Nina Felder, die Teile dieses Buches textlich optimierten, sowie Hansueli Kägi, der den gesamten Inhalt einem fachgerechten Korrektorat unterzog. Und dann sind da auch noch die künstlerischen Unterstützer: Christina Küng, Erwin Oberhänsli und Martin Christen mit ihren wunderschönen Illustrationen. Danke euch allen!

Juni 2019, René Christen

Inhaltsverzeichnis

Die Offenbarung des Johannes entdecken

Die inhaltliche Struktur der Offenbarung

Erklärungen zur Offenbarung

□ Offb 1,1–8 Die große Enthüllung

□ Offb 1,9–20 Durch Gott versorgt über die Zukunft nachdenken

□ Offb 2 und 3 Wenn Gott kirchliche Gemeinden analysiert

□ Offb 4,1–11 Der Himmel öffnet sich

□ Offb 5,1–14 Jesus Christus öffnet das Buch mit den sieben Siegeln

□ Offb 6,1–17 Die ersten sechs Siegel werden geöffnet

□ Offb 7,1–17 Gott bewahrt die Seinen

□ Offb 8,1–9,21 Die ersten sechs Posaunen werden geblasen

□ Offb 10,1–11 Johannes wird von Gott getröstet und ermutigt

□ Offb 11,1–2 Der Tempel in Jerusalem

□ Offb 11,3–14 Gottes letztes großes Reden durch zwei Zeugen

□ Offb 11,15–19 Die Zeit ist überreif

□ Offb 12,1–18 Die Frau, Jesus Christus und der Drache

□ Offb 13,1–18 Der Antichrist

Anhang A Die Vereinigung der Christen mit Jesus Christus am Ende der Zeit

Anhang B Die Zeitfenster der 7 Jahre und der 70 Jahrwochen

Anhang C Die Weltordnung der zehn Machtzentren und einer Weltregierung

Anhang D Unsere Zeit besser verstehen

Anhang E Lichter in der Nacht – letzte seelsorgerliche Hilfen

Anhang F Literaturverzeichnis

Die inhaltliche Struktur der Offenbarung

Die inhaltliche Struktur der Offenbarung des Johannes stelle ich auf den folgenden Seiten zur besseren Übersicht anhand einer Säulengrafik dar. Wie ein gewaltiger Monolith stemmt sich diese Säule zwischen die damalige Zeit um 95 n. Chr. und dem zukünftigen Ende der Zeit und dessen Neuanfang. Diese Säule – die Offenbarung des Johannes – überlebte manche theologische Attacken. Aber die wohl heftigste droht ihr in unserer heutigen Zeit: Verachtung und Spott. Sie ist aus den Gottesdiensten und Kleingruppen verschwunden, denn sie wird als zu kompliziert, zu angstmachend und zu weltfremd empfunden. Sie passe nicht in zeitgemäße theologische und kirchliche Systeme. Das Tragische dabei: Je mehr jene Zeit, von der diese Säule berichtet, Realität wird, je weniger kennen wir sie. Das kann zu verheerenden Fehleinschätzungen unserer Zeit führen.

Zurück zum Bild mit der Säule: Das direkt ins Zentrum der Säule Geschriebene zeigt die Hauptanliegen der Offenbarung. Es sind seelsorgerliche und ermutigende Anliegen, die wir schon ab Offb 1 und damit ganz unten an der Säule antreffen. Es sind die Blicke in das engste Umfeld Gottes im Jenseits. Wir lernen dort, was Gott besonders wichtig ist und wie er dem Menschen seine Liebe unermüdlich zeigt. Danach folgen Titel wie «Durch Gott versorgt über die Zukunft nachdenken» oder «Der Himmel öffnet sich». Wir lernen darin viel über Rettung und Gnade, Jenseitiges und Zukünftiges, Zeit und Ewigkeit.

Damit will ich aber auch sagen, dass die urteilenden Gerichte nicht die Hauptanliegen der Offenbarung sind. Deshalb werden sie nicht im Zentrum der Säule, sondern optisch sperrig rechts hinausragend positioniert. Diese Platzierung soll auch das hässliche und sperrige Tun des Menschen darstellen, denn dieses Tun des Menschen provoziert die «sperrigen» Gerichte. Sie sind die letzte Konsequenz der Arroganz des Menschen. Konkreter gesagt: Die Masse der Menschen lehnt Gott ab. Sie entledigen sich des Gottes der Bibel und provozieren dadurch, dass Gott nach schier endloser Geduld auch auf Distanz geht und den Menschen sich seiner Gottlosigkeit allein überlässt. Aber wenn Gott als Schöpfer und Bewahrer dieser Schöpfung loslässt, kommen die Naturgewalten, die physikalischen Gesetze, unser Planet Erde und das Universum ins Trudeln. Außerdem brechen Völker, Gesellschaften, Familien und der einzelne Mensch in seiner Identität auseinander. Die Begriffe «Gericht», «ausrichten», «richtig» und «unrichtig» gehören sprachlich und inhaltlich eng zusammen: Wenn der Mensch sein Ausrichten auf Gott ins Gegenteil ändert, kann Gott auch sein helfendes Ausrichten auf den Menschen und sein bewahrendes Ausrichten auf die Schöpfung ändern: Er lässt den Menschen seinen eingeschlagenen Weg in die falsche Richtung ziehen. Gott lässt los. Gott lässt den Menschen seine halsstarrigen Wege gehen. Daraus entsteht dann Unrichtiges. Wir nennen es auch Gericht (Näheres siehe Erläuterungen zu den einzelnen Kapiteln und Versen der Offenbarung).

Die Ereignisse in der Offenbarung sind chronologisch angeordnet: Ein Thema folgt dem anderen. Einige vertreten die Meinung, dass Johannes immer wieder um dasselbe Thema kreist: das Elend der Welt durch all die Jahrtausende. Aber bei genauerem Lesen wird deutlich: Es werden einzelne Ereignisse und Themen chronologisch folgend dargestellt und jedes entwickelt sich aus dem vorausgehenden. Diese Zeitfenster werden immer heftiger bis zum letzten beschrieben und danach folgt der lang ersehnte Neuanfang. Diese Chronologie zeigt sich insbesondere in den folgenden Textbeobachtungen:

• Der inhaltliche Aufbau der Säule von unten nach oben gleicht einem Drehbuch mit immer neuen Themen und eines folgt logisch angeordnet dem vorhergehenden:

– Zuerst werden Gott und sein engstes Umfeld im Jenseits vorgestellt.

– Danach treffen wir auf harte, aber seelsorgerliche Gemeindeanalysen.

– Danach wird Jesus Christus als das Lamm Gottes in die Mitte gestellt.

– Danach brechen die Gerichte los.

– Danach sucht und lanciert Gott nochmals und nochmals Hilfen und Bewahrung.

– Danach entfesselt sich erst recht das Böse.

– Danach kommt Jesus Christus wieder und macht all dem Bösen ein Ende.

– Danach richtet Jesus Christus sein Reich vollends auf und Gott gestaltet anschließend den neuen Himmel und die neue Erde. Das Böse wird komplett ausgeschlossen.

• Die Gerichte

– Die drei Gerichtszyklen entstehen wie bei einer auseinandergezogenen Spirale: eines aus dem anderen. Zuerst die Siegelgerichte. Aus dem letzten Siegelgericht entwickeln sich die Posaunengerichte und aus dem letzten Posaunengericht die Zornschalengerichte.

– Die Gerichte innerhalb der Zyklen werden eines dem anderen folgend von 1 bis 7 durchnummeriert. Infolgedessen in einer klaren Reihenfolge eines nach dem anderen.

• «Nach diesem»

– Acht Mal kommt die Formulierung «Nach diesem» vor, was wiederum eine chronologische Folge andeutet. In der Säulen-Grafik finden wir diese Formulierung ganz rechts mit Sprechblasen dargestellt.

Zum besseren Verständnis der Grafik zwei Erklärungen:

Erklärungen zur Offenbarung

Ich empfehle, immer zuerst in der Bibel den entsprechenden Text aus der Offenbarung des Johannes zu lesen und erst danach meine Erklärungen. Nur so kann man den ganzen Text im Original erfassen.

Zudem bietet der Bibeltext Details, auf die ich in meinen Erklärungen aus Platzgründen nicht eingehe.