Lieblingsplätze im Fünfseenland - Heide Marie Karin Geiss - E-Book

Lieblingsplätze im Fünfseenland E-Book

Heide Marie Karin Geiss

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  • Herausgeber: GMEINER
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Fünfseenland umfasst die traumhafte Gegend um den Starnberger-, Ammer-, Wörth-, Pilsen- und Weßlinger See. Die attraktive Ferienregion ist wegen ihrer zahlreichen Badeplätze, Rad- und Wanderwege und ihrer vielseitigen Kultur ausgesprochen beliebt. Traditionelle Wirtshäuser wie der urige Gasthof Ruf in Seefeld treffen auf barocke Pracht in Kirchen und Klöstern wie dem Dießener Münster. Hochkarätige Ausstellungen wie im Buchheim Museum in Bernried sowie Konzerte und Theateraufführungen laden zu einer abwechslungsreichen Entdeckungsreise ein. Ein Paradies im malerischen Voralpenland für alle Erholungssuchenden, Aktivitätsurlauber und Genießer!

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Seitenzahl: 124

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Lieblingsplätze im Fünfseenland

Heide Marie Karin Geiss

Impressum

Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, insofern dies durch den Kontext geboten ist.

Alle Informationen wurden geprüft. Gleichwohl verändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollte bei einem QR-Code ein Fehler angezeigt werden, sind wir für eine Nachricht dankbar. Auch über Ihr Feedback zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected].

Alle Bilder stammen von der Autorin Heide Marie Karin Geiss.

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

1., überarbeitete Neuausgabe 2024

© 2019 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz

nter Verwendung der Illustrationen von © SimpleLine – stock.adobe.com; © barneyboogles – stock.adobe.com; © SimpleLine – stock.adobe.com; © natbasil – stock.adobe.com; © vecti – stock.adobe.com; © wongsalam77 – stock.adobe.com; © Katrin Lahmer; © Benjamin Arnold; © Susanne Lutz

Kartendesign: © Maps4News.com/HERE

Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten

Printed in Germany

ISBN 978-3-8392-7956-4

Inhalt

Impressum

1 Unter zwei Dächern

Starnberg: Museum Starnberger See

2 Die ganze Welt ist Bühne

Starnberg: Friedhof an der Hanfelder Straße

3 Behörde in herrschaftlichen Gemäuern

Starnberg: Schloss Starnberg

4 Ein Trio – keltisch oder christlich?

Starnberg: Kirche St. Alto in Leutstetten

5 Ehrensalut für den Märchenkönig

Berg: Votivkapelle St. Ludwig

6 Monumentale Kunst mit Panoramablick

Berg: Bismarckturm in Leoni

7 Besuch bei der Mutter auf der Anhöhe

Berg: Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Aufkirchen

8 Ein Bayer mit Lederhose in New York

Berg: Oskar-Maria-Graf-Denkmal in Aufkirchen

9 Zu Gast bei Biene Maja

Ambach bei Münsing: Székler-Tor

10 Bestens speisen mit Seeblick

Ambach bei Münsing:Gasthaus Zum Fischmeister

11 Alte Schmiede als kreativer Ort

Holzhausen bei Münsing: Töpferei Corinna Post in Holzhausen

12 Traditionell und mit viel Geschmack

Münsing: Gasthaus und Metzgerei Zum Altwirt

13 Der Graf und sein Kasperl Larifari

Münsing: Pocci-Denkmal

14 Zwei Herren in der Badewanne

Münsing: Loriot-Denkmal

15 Verkaufsschlager Pflanzerl

Münsing: Fischereihofladen und Bootsverleih Sebald in Ammerland

16 Erst Eiszeit, dann prima Badespaß

Weilheim: Dietlhofersee

17 Sakrales Schmuckstück

Weilheim: Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt

18 Kultiges Bier in der Region

Weilheim: Brauerei Dachsbräu

19 Hier schlägt das kulturelle Herz

Weilheim: Stadttheater

20 Amtsräume in historischem Gemäuer

Iffeldorf: Deichstetterhaus

21 Glück auf!

Penzberg: Bergwerkmuseum

22 Spazierweg in einer Blüte

Seeshaupt:Schaugarten

23 Was machen Giraffen am See?

Bernried: Buchheim Museum

24 Idyllisch gelegen und preisgekrönt

Bernried: Bauernhaus Beim Stupper

25 So weit das Auge reicht

Tutzing: Restaurant Forsthaus Ilkahöhe

26 Auf dem historischen Dampfer

Tutzing: Tutzing: Museumsschiff Tutzing

27 Ortsgeschichte im alten Schulhaus

Tutzing: Ortsmuseum

28 Der Eiskönig und sein kaltes Reich

Tutzing: Eisdiele Corallo

29 Gut aufpassen, ihr Löwen!

Tutzing: Midgardhaus

30 Prächtiger Halt für Sisis Sonderzug

Feldafing: Bahnhof

31 Herzlich willkommen, Euer Majestät

Pöcking: Kaiserin Elisabeth Museum

32 Lebendige Kultur im Herzen des Dorfes

Pöcking: Literaturcafé Waschhäusl

33 Das Beste ist halt immer gut

Pöcking: Metzgerei Lutz

34 Eldorado für Naturliebhaber

Pöcking: Maisinger See bei Maising

35 Kultur und Gaumenschmaus

Gauting: Schloss Fußberg

36 Aromatischer Duft liegt in der Luft

Herrsching: Kaffeerösterei am Ammersee

37 Verspieltes Landhaus für Geselligkeit

Herrsching: Kurparkschlösschen

38 Adelskirche für die Römer

Herrsching: Archäologischer Park

39 Oh Wanderer, verweil nur hier

Herrsching: Gasthof Hotel zur Post

40 Die fromme Helene auf dem Heiligen Berg

Andechs: Kloster Andechs

41 Alles glänzt in rotem Gold

Pähl: Kupfermuseum Fischen in Fischen

42 Hier ist die Welt noch in Ordnung

Raisting: Pfarrkirche St. Remigius

43 Auf spannender Zeitreise

Raisting: Heimatmuseum »Alter Pfarrhof«

44 Ein Mann und seine zwei Lieben

Raisting: Kulturhaus Otto Hellmeier

45 Direkter Draht zum Mann im Mond

Raisting: Radom-Erdfunkstelle

46 Erleben Sie Ihr blaues Wunder

Dießen: Vogelfreistätte Ammersee-Südufer

47 Vom Dschungel zum Schmuckstück

Dießen:Schacky-Park

48 Dieser Ton macht keine Musik

Dießen: Pavillon am See

49 Der Mann mit dem goldenen Fisch

Dießen: Statue Der Diez

50 Die Welt en miniature

Dießen: Zinngießerei Schweizer

51 Ausflug in den Himmel

Dießen: Kirche Marienmünster

52 Klettermaxe auf einem Piratenschiff

Utting: Hochseilgarten Ammersee

53 Drei Bauern unter einem Hut

Utting: Denkmal Drei Bauern unter einem Hut

54 Romantische Villa mit Charme

Utting: Künstlerhaus Gasteiger in Holzhausen

55 Die Scholle und ein Hauch von Bohème

Utting: Friedhof bei der Kirche St. Ulrich in Holzhausen

56 Musikgenuss in barocker Pracht

Landsberg am Lech: Historisches Rathaus

57 Große Kunst zu kleinem Preis

Landsberg am Lech: Kunstautomat

58 Spektakulär und ganz ungewöhnlich

Windach: Autobahn- und Pfarrkirche Maria am Wege

59 Hilft bei vielen Zipperlein

Eresing: St. Ulrichsbrunnen

60 Zusammenspiel von Nadel und Faden

Eresing: Nähmaschinenmuseum im Kloster St. Ottilien

61 Gesprühte Kunst an Klosterwänden

Eresing: Druckerei des Klosters St. Ottilien

62 Wie aus dem Märchenbuch

Türkenfeld: Fuggerschloss

63 Im Windbeutel-Paradies

Schondorf: Bäckerei Lindner

64 Das ungleiche Paar

Schondorf:Wilhelm-Leibl-Haus

65 Kunst, Spiel und Spaß am Wasser

Schondorf: Seeanlage

66 Lebendige Wirtshausatmosphäre

Schondorf: Gasthaus Zum Aleks

67 Vollkommener Ablass zu gewinnen

Schondorf: St. Jakobskapelle

68 Wo Kreativität ein Zuhause hat

Schondorf: Studio Rose

69 Musiknoten aus Stein

Inning: Skulptur Einklang in Stegen

70 Zwei Schiffe gehen auf Reisen

Inning: MS Utting, Heimathafen in Stegen

71 Riesiger Heiliger hilft in Notfällen

Grafrath: Wallfahrtskirche St. Rasso

72 Garten der Erinnerung

Inning: Neuer Friedhof

73 Schattenspender und Naturdenkmal

Seefeld: Eichenallee

74 Buntes Leben in historischen Gemäuern

Seefeld: Schloss Seefeld

75 Gemütlich, bayerisch, gut

Seefeld: Gasthaus Ruf in Oberalting

76 Beeindruckend schöner Dorfmittelpunkt

Seefeld: St. Peter und Paul Kirche in Oberalting

77 Auf den Spuren eines rätselhaften Volks

Wörthsee: Keltenpavillon in Steinebach

78 Erholung am begehrten Seeufer

Seefeld: Paradieswinkel Gasthof Woerl

79 Auf dem Holzweg über dem Moor

Wörthsee: Rundweg um den Wörthsee ab Steinebach

80 Das Lied vom Glöcklein

Weßling: Wallfahrtskapelle Mariä Hilf in Grünsink

81 Vorhang auf für Kunst und Kultur

Weßling: Pfarrstadl

82 Beliebter Treffpunkt vieler Künstler

Weßling: Gemeindegalerie

83 Kalorienzählen unerwünscht

Weßling: Aenishänslin – Café am See

Karte

1 Unter zwei Dächern

Starnberg: Museum Starnberger See

Das Museum Starnberger See besteht tatsächlich aus zwei Gebäuden: das unter Denkmalschutz stehende sogenannte Lochmannhaus nahe der Bahntrasse Starnberg-Tutzing und der moderne 2008 eröffnete Museumsbau an der Possenhofener Straße, das Neue Haus. Beide Museen erzählen von der ganz unterschiedlichen Nutzung des Starnberger Sees im Laufe vieler Jahrhunderte.

Allein schon das um 1520 errichtete Lochmannhausist ein Museum. Das Bauernhaus, ältester Holzblockbau der Region, wurde von Münchner Patriziern als Landsitz für die Sommermonate erbaut. Die gotische Stube im oberen Geschoss weist heute noch die Originalvertäfelung aus dem frühen 18. Jahrhundert auf. Im Untergeschoss befindet sich die ehemalige Küche mit gemauerter Kochstelle. Noch bis zum Jahr 1911 war das historische Gebäude bewohnt.

1913 schlossen sich engagierte Bürger zum Museumsvereinfür den Würmseegau, Verein für Volkstum und Heimat, zusammen mit dem Ziel, ein Heimatmuseum zu gründen. Bis 1962 hieß der Starnberger See noch Würmsee. Am 9. Juli 1914 konnte das Museum im Lochmannhaus eröffnet werden. Sogar König Ludwig III. erschien zur Eröffnungsfeier.

In den drei Ausstellungsräumen zählt die wertvolle Starnberger Heilige (1755) von Franz Ignaz Günther (1725–1775), Bildhauer und Vertreter des bayerischen Rokokos, zu den absoluten Highlights. Die 1,80 Meter große Heiligenfigur mit ihrem schönen, vom Schmerz gezeichneten Gesicht zeigt vermutlich Maria Magdalena. Weitere Sehenswürdigkeit sind das Modell des Prachtschiffs Buzentaur, auf dem bayerische Herrscher legendäre Seefeste feierten, und das sieben Meter lange Ruderboot Delphin, das 1835 für König Ludwig I. gebaut wurde. Beide sind im Neuen Haus zu finden, neben weiteren Zeitzeugen der Wittelsbacher Lustschifffahrt.

Die Elektro-Ruder- und Tretboote vom Schiffsverleih Schropp sind keine höfischen Prachtschiffe. Aber es macht Spaß, den See aus einer anderen Perspektive zu erleben!

Museum Starnberger See

Possenhofener Straße 5

82319 Starnberg

08151 4477570

Bootsverleih Peter Schropp

Seepromenade, Bootshaus 4

82319 Starnberg

08151 6500496

2 Die ganze Welt ist Bühne

Starnberg: Friedhof an der Hanfelder Straße

Nähert man sich Starnberg – sei es gemütlich mit dem Dampfer oder schnell mit dem Auto –, grüßt von Weitem schon die denkmalgeschützte einschiffige Kirche St. Josef (1764–70). Das Rokoko-Gotteshaus zeigt sich mit dem klassischen bayerischen Doppelzwiebeldach. Das sehenswürdige Innere des Gebäudes präsentiert üppige Ausstattung, beispielsweise Stuckaturen des berühmten Stuckateurs Franz Xaver Feuchtmayer d.J. aus der genauso bekannten Wessobrunner Schule. Zu der Kirche gehört eine ebenfalls sehenswerte Friedhofsanlage, die aus dem späten 19. Jahrhundert stammt. Im Unterschied zu anderen Gottesäckern dieser Größenordnung sind auf dem Friedhof an der Hanefelder Straße die Gräber nicht nummeriert, obwohl etliche Berühmtheiten auf diesem Gottesacker ihre letzte Ruhestätte fanden.

Zu den bekannten Persönlichkeiten zählt der bedeutende Regisseur, Schriftsteller und Theaterleiter Otto Falckenberg (1873–1947). »Die ganze Welt ist Bühne und alle Fraun und Männer blosse Spieler« steht auf seinem Grabstein. Falckenberg, Sohn eines Hofmusikalienhändlers, war im Jahr 1900 Mitbegründer des Goethe-Bundes und 1901 des literarischen Kabaretts Die Elf Scharfrichter. Von 1917 bis 1944 war er Direktor und künstlerischer Leiter der Münchner Kammerspiele. Schauspieler wie Heinz Rühmann, Therese Giese oder Elisabeth Flickenschildt verdanken ihm ihre Entdeckung. In Erinnerung an den großen Meister wurde die den Kammerspielen angeschlossene Schauspielschule in Otto-Falckenberg-Schule umgetauft. Sie ist eine der renommierten Fachakademien für Darstellende Kunst.

Auch der Dramatiker, Journalist und Erzähler Georg Queri (1879–1919) sowie der Schriftsteller Gustav Meyrink (1868–1932), die Beiträge für den Simplicissimus schrieben, sind hier begraben.

In der Haneberger Straße finden Sie das Gasthaus zur Sonne mit bayerischer Küche. Die angeschlossene Metzgerei (mit Imbisstheke) wurde mehrfach prämiert.

Friedhof an der Hanfelder Straße

Hanfelder Straße 46

82319 Starnberg

Gasthaus Zur Sonne –

Metzgerei Scholler

Hanfelder Straße 7

82319 Starnberg

08151 2060

3 Behörde in herrschaftlichen Gemäuern

Starnberg: Schloss Starnberg

Wer die Autobahn von München kommend bergab nach Starnberg fährt, sieht schon von Weitem das Schloss Starnberg, eines der ältesten Schlösser der Fünfseenregion. Wann genau die einst mächtige Burganlage auf einem lang gestreckten Bergzug erbaut wurde, lässt sich nicht mehr exakt datieren, vermutlich im 11. Jahrhundert. 1244 wurde die Burg erstmals unter dem Namen Starnberch castrum erwähnt.

Dem Grafen von Andechs diente sie als Verteidigungsburg gegen die nahe gelegene Karlsburg der Wittelsbacher im Würmtal bei Leutstetten. Von der Karlsburg ist heute nur noch der Burgstall erhalten. Nach dem Tod des letzten Andechsers im Jahr 1248 verleibten sich die Wittelsbacher dessen Burg ein. Als das Gebäude seine militärische Bedeutung verloren hatte, diente es als Sommerwohnsitz.

Im 15. Jahrhundert baute man die Burg in ein komfortables Schloss um – ganz im Stil der damals so beliebten Renaissance. Das Gemälde aus dem Jahr 1541 an der Außenmauer der Schlossfassade erzählt von dieser Zeit. 1643 zerstörten die Schweden große Teile des Schlosses. 1734 vernichtete ein Brand die inzwischen barocken Mauern. Was das Feuer übriggelassen hatte, verfiel zusehends im Laufe der Jahre. Ab 1803 bezogen Rent- und Forstamt das Schloss.

Nach einer umfassenden Restaurierung zog das Finanzamt in die historischen Gemäuer ein. Im 2001 umgebauten historischen Säulensaal befindet sich das Servicezentrum der Behörde. Ein tiefer Graben, über den sich eine dreibogige Brücke spannt, trennt die frei zugängliche Gartenanlage, die einstige Vorburg, von der Hauptburg. Der Lustgarten wurde 1764 in einen Nutzgarten mit Obst und Gemüse umgewandelt. 1979 erhielt die Gartenanlage mit traumhaftem Ausblick auf den See und die komplette Alpenkette ihren barocken Charakter wieder.

Die Literaturzeitschrift Starnberger Hefte ist aus einem Literaturzirkel am Gymnasium des Ortes hervorgegangen; zu beziehen in der Starnberger Buchhandlung Bücherjolle.

Schloss Starnberg

Schlossbergstraße 12

82319 Starnberg

Buchhandlung Bücherjolle

Kirchplatz 3

82319 Starnberg

08151 12828

4 Ein Trio – keltisch oder christlich?

Starnberg: Kirche St. Alto in Leutstetten

Leutstetten nördlich von Starnberg ist vielen Ausflüglern vor allem wegen seiner Schlossgaststätte und dem herrlichen Biergarten bekannt. Die Wirtschaft ist Eigentum von Luitpold Prinz von Bayern, der im nahen Schloss Leutstetten 1951 geboren wurde und Urenkel des letzten Königs von Bayern, Ludwig III., ist. Prinzessin Elisabeth, die spätere Kaiserin von Österreich, gastierte ab und zu in dem im Stil der Renaissance erbauten Gebäude. Unmittelbar neben der Gastwirtschaft steht die kleine Kirche St. Alto, die mit zwei Besonderheiten aufwartet!

An der südlichen Kirchenwand unter der Westempore fällt eine Holztafel aus dem Jahr 1643 auf. Zu sehen sind die drei Bethen, eine christliche Dreiergruppe, bestehend aus den Heiligen Einbeth, Warbeth und Wilbeth. Die Damen stehen vermutlich in engem Zusammenhang mit den drei heidnischen heiligen Schwestern Ainpet, Gberpet und Firpet, deren Geschichte bis hin zu den keltischen Göttinnen zurückreicht. Das Trio soll Familien beschützen, bei Geburten helfen und den Kindersegen fördern.

Das zweite Highlight in dem Gotteshaus ist ein alter, römischer Grabstein, der unter dem Seitenaltar eingemauert wurde. Darauf findet sich der Lebenslauf des vermutlichen Besitzers des römischen Gutshofes im Leutstettener Moos nahe Leutstetten. Herr Pintamus, ein Veteran der römischen Armee, stammte aus Braga in Nordportugal. Er machte im Militär Karriere und wählte zusammen mit seiner Frau den Gutshof als Altersruhesitz.

Woher man das alles weiß? Anfang 2002 stieß man auf Reste einer Villa Rustica aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die nur etwa 50 Jahre existierte. Zu den zahlreichen Fundstücken zählte der besagte Grabstein, der vermutlich von der Gattin nach dem Tod ihres Gatten in Auftrag gegeben wurde.

Esoterisch interessierte Wanderer suchen die Bethenquelle auf, die nahe dem Kirchlein im Mühltal sprudelt. Das Quellwasser soll bei Augenleiden und Gedächtnisschwäche helfen.

Kirche St. Alto

Altostraße 7A

82319 Starnberg-Leutstetten

5 Ehrensalut für den Märchenkönig

Berg: Votivkapelle St. Ludwig

Das Leben von König Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach (1845–1886) endete nahe Schloss Berg am 13. Juni 1886 tragisch im Starnberger See. An diesem Tag unternahm der König, der bis heute in Bayern viele Anhänger hat, kurz nach 18 Uhr einen Spaziergang am See, zusammen mit seinem Arzt Dr. von Gudden. Als beide um 20 Uhr nicht zum Abendessen zurückgekehrt waren, machte sich ein Suchtrupp auf den Weg. Gegen 22.30 Uhr fand man die Leichen des Königs und Dr. von Guddens im seichten Wasser des Seeufers.

Noch immer ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien um die Todesursache des Monarchen, die bis heute nicht eindeutig geklärt ist. Ein Jahr nach dem tragischen Tod des Märchenkönigs ließ seine Mutter, Königin Marie, eine sieben Meter hohe, gotische Totenleuchte oberhalb der offiziellen Todesstelle errichten.

Nachdem der Ruf nach einer Gedenkstätte für Ludwig II. immer lauter geworden war, begannen 1896 im Park von Schloss Berg die Arbeiten zum Bau einer Gedächtniskirche. Der imposante achteckige Bau wurde innerhalb von vier Jahren im frühgotischen Stil aus Sandstein errichtet. Die beiden Freitreppen lassen das Kirchlein wie ein Monument erscheinen. In seiner Kuppel versteckt sich ein zauberhaftes Fresko mit dunkelblauem Sternenhimmel.

Alljährlich findet am Sonntag nach dem 13. Juni eine Gedenkmesse in dem kleinen Gotteshaus statt, bei der stets ein Vertreter des Hauses Wittelsbach anwesend ist. Darüber hinaus erweisen etliche Fahnenabordnungen, die Chevaulegers, Reiter des 4. Königlich Bayerischen Regiments in historischen Uniformen, Ehrengäste der Vereinigung Ludwig II. – Deine Treuen und Blasmusikanten dem König die Ehre. Zum Abschluss der Feierlichkeiten wird lautstarkes Ehrensalut abgefeuert – in stillem Gedenken an den Kini.

Im gemütlichen Gasthof »Alter Wirt« mit herrlichem Biergarten genießt man traditionelle bayerische Küche.

Votivkapelle St. Ludwig

Im Schlosspark Berg nahe König-Ludwig-Weg

82335 Berg

Gasthaus »Alter Wirt«

Wolfratshauserstraße 7

82335 Berg-Höhenrain

08171 18172

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