Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Grün, so weit das Auge reicht. Dennoch könnte die Landschaft der Steiermark nicht vielseitiger sein. Hohe Berge, sanfte Hügel. Wilde Wasser, stille Seen. Dichte Wälder, satte Almwiesen. Und überall spürt man die Herzlichkeit der Menschen, die ihre Feste feiern, wie sie fallen. Menschen, die schöne Momente gerne teilen, Gäste zu Freunden machen und zum Genießen einladen. Auf dem Land, in der Natur und in den Städten, in Küchen, Kunst und Kultur. Herzlich willkommen im Paradies - „Griaß eich in der Steiermark!«
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 124
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Lieblingsplätze in der Steiermark
Claudia Rossbacher / Hannes Rossbacher
Autorin, Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl ändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Möchten Sie ein Feedback geben, schicken Sie dieses gerne an: [email protected]
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten mit berücksichtigt, insofern dies durch die Aussage geboten ist.
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Claudia u. Hannes Rossbacher:
Kathrin Beck 10; Graz Tourismus 14; Graz Tourismus/Harry Schiffer 22; Schloss & Park Eggenberg/Universalmuseum Joanneum GmbH 26; Glasmuseum Bärnbach/Zvonka Pozun 42; Spanische Hofreitschule Bundesgestüt Piber GÖR 44; Harald Florian Schaar 52; Tourismusverband Schilcherland Deutschlandsberg 56; matom/Thomas Maric 70; Archiv Tourismusverband Klöch Bernhard Bergmann 72; Tourismusverband Bad Gleichenberg/Werner Krug 76; GenussSpur Steiermark – Lucija Novak 78; Johann Zugschwert 88, 94; Verein Steirische Blumenstraße/Johann Zugschwert 104; Steiermark Tourismus/Foto: Gery Wolf 106/107; Marktgemeinde Krieglach 108; Pixabay License/jplenio 122/123; Nationalpark Gesäuse Herfried Marek 126; Stift Admont 128; Fred Gaßner 132; Johannes Maria Lex 144, 150; Richard Palliardi 148; Holzwelt Murau/Tom Lamm 162; Kreischberg Seilbahnen 164; Tourismusverband Oberwölz-Lachtal 166; Schaubergwerk Museum Oberzeiring (SMO) 170; Red Bull Ring 174; Scherz 176; Günter Huemer 178/179; Armin Russold (Foto Freisinger) 180; Tintimax-Photography Markus Jani 182; VA Erzberg Bavaria Luftbild Verlags GmbH 184; Erwin Kocsan 186
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
Besuchen Sie uns im Internet:
www.gmeiner-verlag.de
1., überarbeitete Neuausgabe 2023
© 2013 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz
unter Verwendung der Illustrationen von © bojanovic78, Arcady, SylwiaNowik,
paullouis, SimpleLine, VRD, Bojanovic78 – stock.adobe.com; © Susanne Lutz
ISBN 978-3-8392-7554-2
Impressum
Herzlich willkommen!
Vorwort: Im »Grünen Herzen Österreichs«
Graz
1 Pulsierendes Herz der Murmetropole
Graz: Hauptplatz
2 Auf geht’s!
Graz: Uhrturm auf dem Schloßberg
3 Frisch vom Hof in die Stadt
Graz: Bauernmarkt am Kaiser-Josef-Platz
4 Landesbewusstsein für die Steiermark
Graz: Joanneumsviertel
5 Wahrzeichen der Kulturhauptstadt
Graz: Kunsthaus
6 Von bäuerlich bis exotisch
Graz: Lendplatz
7 Von überirdischer Pracht
Graz: Schloss Eggenberg
Region Graz
8 Heimat großer Söhne …
Thal: Thalersee
9 Auf dem rechten Weg
Thal: Jakobsweg Weststeiermark
10 Ein Stück vom Himmel
Gratwein-Straßengel: Stift Rein
11 Land der Hämmer, zukunftsreich
Stübing: Österreichisches Freilichtmuseum
12 Auffi, eini, umadum und wieder owi
St. Radegund: Schöckl
13 Batman und der Bonsai-Hollerbusch
Semriach–Peggau: Lurgrotte
14 Braunes Gold und (gläserne) Kunst
Bärnbach: Montanhistorischer Wanderweg und Glasmuseum
15 Das Glück dieser Erde
Köflach: Lipizzanergestüt und Schloss Piber
Südsteiermark
16 Bandltanz, Gstanzln und Quetschn
St. Stefan ob Stainz: Kulinarische Wanderung am Reinischkogel
17 Alle Wege führen zum Wein
St. Stefan ob Stainz: Schilcher Weinstraße
18 Flaschen, Flascherl und Traktoren
Stainz: Schloss und Museen
19 Immer dem Kürbis nach
Stainz: Steirische Ölspur bis Eibiswald
20 Schöner leben
Deutschlandsberg: Burg Deutschlandsberg
21 Berauschende Schönheit
St. Andrä-Höch: Abenteuerwanderweg über den Demmerkogel
22 In besten Lagen
Leibnitz: Stadtspaziergang
23 Von Keltenkult und kultigen Hühnern
Leibnitz: Tempelmuseum Frauenberg bei Seggauberg
24 Ab in den Süden
Leutschach: Südsteirische Weinstraße ab Ehrenhausen
Thermen- und Vulkanland
25 Es klappert die Mühle …
Mureck: Schiffsmühle und Restaurant Mühlenhof
26 Kennen Sie Murnockerl?
Bad Radkersburg: Altstadt
27 Rosige Aussichten unterwegs
Klöch: Traminerweg
28 Nostalgisches Landleben
Straden: Wirtshaus und Museum Bulldog-Wirt
29 »Diesen Erdenhimmel liebe ich …«
Bad Gleichenberg: Ausflüge im und rund um den Kurort
30 Auf den Spuren der Vergangenheit
Kapfenstein: Steirische Schlösserstraße
31 Im Herzen des Vulkanlandes
Feldbach: Altstadt
32 Stolz und mächtig, schicksalsträchtig
Riegersburg: Burg Riegersburg
33 Krimi, Kruzitürken und Tabak
Fürstenfeld: Museum Pfeilburg
Oststeiermark
34 Vergangenheit trifft Zeitgeist
Hartberg: Altstadtspaziergang
35 Die Birne fällt nicht weit vom Stamm
Pöllau–Pöllauberg: Schloss Pöllau und Kirche Pöllauberg
36 Zu Wasser, zu Land und in der Luft
Stubenberg am See: Stubenbergsee
37 Wildtiererlebnis hautnah
Stubenberg am See: Tierwelt Herberstein
38 Mitten im Paradies
Puch bei Weiz: Steirische Apfelstraße
39 Kunst, Kultur, Kulinarik
Weiz: Kunsthausviertel Weiz
40 Willkommen im Naturpark Almenland!
Teichalm: Teichalmsee
41 Wissen, wie der Hase läuft
Mixnitz: Naturwelten Steiermark
42 Ein Land blüht auf
St. Jakob im Walde: Steirische Blumenstraße
Hochsteiermark
43 »LiteraTour« in der Waldheimat
Krieglach: Roseggers Waldschule und Geburtshaus in Alpl
44 So warn s’, die alten Rittersleut
Kapfenberg: Burg Oberkapfenberg
45 Zwischen gestern, heute und morgen
Bruck an der Mur: Altstadt
46 Griass di!
Turnau: Gasthaus Steirereck am Pogusch
47 Der Dom im Dorf
Neuberg an der Mürz: Neuberger Münster
48 Besuch bei der Großen Mutter
Mariazell: Spaziergang durch den Wallfahrtsort
49 Da kommt Urlaubsstimmung auf
Mariazell: Erlaufsee
Gesäuse
50 An der Quelle des Lebens
Wildalpen: Salza-Wildwasserstrecke
51 Im Reich von Fels und Wasser
Admont: Nationalpark Gesäuse
52 Glaube, Wissen und Kultur
Admont: Benediktinerstift Admont
Schladming-Dachstein
53 Roseggers Steirisches Kripperl
Stainach-Pürgg: Pfarrkirche zum Hl. Georg und Johanneskapelle
54 Zum Sterben schön
Aich: Steirischer Bodensee
55 In die Berg bin i gern …
Schladming: Die Sportmetropole
56 Für Lodenwalker und Klammbezwinger
Ramsau am Dachstein: Lodenwalke Ramsau
57 Hoch vom Dachstein an …
Ramsau am Dachstein: Dachstein
Ausseerland – Salzkammergut
58 Ab durch die Mitte
Bad Aussee: Themenweg Via Artis
59 Unterwegs am Steirischen Meer
Grundlsee: Drei-Seen-Tour
60 Rund ums dunkelblaue Tintenfass
Altaussee: Altausseersee
61 Der Weg ist das Ziel
Altaussee: Loser Panoramastraße
Murau
62 Dem Himmel so nah
Krakau: Steirische Krakau
63 Vom Natur- zum TV-Schauspiel
Schöder: Günster Wasserfall
64 Historisches Städtchen mit Flair
Murau: Altstadt
65 Mir san mi’m Radl do …
Murau: Murradweg
66 Stolz auf steirisches Holz
St. Ruprecht ob Murau: Holzwelt Murau
67 Halfpipe und Eierschwammerl
St. Lorenzen ob Murau: Kreischberg
68 Klein, aber oho
Oberwölz: Altstadt
Murtal
69 Vom Silberberg zum Goldrausch
Oberzeiring: Schaubergwerk
70 Zeitreise durch die Jahrhunderte
Judenburg: Museum Murtal und Sternenturm
71 Im Zentrum der Pferdestärken
Spielberg: Red Bull Ring
72 Hoch hinaus
St. Margarethen bei Knittelfeld: Wipfelwanderweg Rachau
Erzberg-Leoben
73 Glück auf!
Leoben: Altstadt
74 Tierische Begegnungen
Mautern: Der Wilde Berg
75 Den Bergmännern auf der Spur
Eisenerz: Erzberg
76 Ein Juwel der Natur
Tragöß: Grüner See
Steirisch g’redt
Glossar
Karte
Dass es im flächenmäßig zweitgrößten Bundesland der Alpenrepublik besonders herzlich zugeht, werden Sie bemerken, sobald Sie – egal aus welcher Richtung kommend – die Grenze passieren. Am Straßenrand begrüßt Sie »das Grüne Herz Österreichs«, jenes allgegenwärtige Logo, das seit 1972 beinahe ununterbrochen für die Steiermark wirbt. Denn zum einen ist die »Grüne Mark« das Bundesland mit dem höchsten Waldanteil, dem größten zusammenhängenden Almgebiet Europas sowie unzähligen Wiesen, Feldern, Obst- und Weingärten. Zum anderen befindet sich hier der geografische Mittelpunkt Österreichs.
Der dritte und vielleicht wesentlichste Aspekt, der das sympathische Markenzeichen so glaubwürdig macht, sind die Steirer selbst, die mit ihrer außergewöhnlichen Herzlichkeit punkten. In welcher Region sie auch verwurzelt sind, sie sind stolz auf ihre Heimat und werden alles daransetzen, dass auch Sie sich dort wohlfühlen. Natur, Kultur und Brauchtum tragen das ihre dazu bei. Nicht zu vergessen die kulinarischen Genüsse, die einem allerorts begegnen: in urigen Almhütten und gemütlichen Wirtshäusern, in Buschenschänken entlang der Steirischen Weinstraßen, in ausgezeichneten Lokalen in der Genusshauptstadt und UNESCO-City of Design Graz sowie bei unzähligen Veranstaltungen. Jahraus, jahrein. Landauf, landab.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine erlebnisreiche Entdeckungsreise und eine wunderbare Zeit beim herzhaften Genießen in der Steiermark.
Claudia und Hannes Rossbacher
PS: Sollten Ihnen einige österreichische beziehungsweise steirische Ausdrücke, die da und dort im Buch auftauchen, nicht geläufig sein, schlagen Sie bitte einfach im Glossar Steirisch g’redt am Ende des Buches nach.
In vielen Regionen erhalten Sie kostenlose Gästekarten oder Apps, mit denen Sie einiges an Urlaubsgeld sparen können. Fragen Sie am besten Ihren Gastgeber!
www.steiermark.com
Auf dem Grazer Hauptplatz, in den angrenzenden Seitengassen und lauschigen Innenhöfen könnte man sich tage-, ach was, wochenlang herumtreiben, ohne dass einem jemals langweilig werden würde. Am besten lassen sich die vielen Sehenswürdigkeiten, Läden und Lokale zu Fuß erkunden. Praktischerweise halten alle Straßenbahnlinien am Hauptplatz, sodass das Herz der Stadt von überall aus klimaschonend erreichbar ist. Die festen Standln bezeugen, dass der trapezförmige Hauptplatz mit seinen prächtigen Bürgerhäusern und dem eleganten Rathaus immer auch Marktplatz war. Am Brunnen im Zentrum wacht der »Steirische Prinz« und große Förderer des Landes Erzherzog Johann als Bronzefigur über den Platz, flankiert von vier Frauen, Symbole für die Flüsse Mur, Enns, Drau und Sann. Wer es ganz genau wissen möchte, schließt sich am besten einer spannenden Stadtführung oder Rundfahrt der GrazGuides an.
Wo früher hingerichtet und gehuldigt wurde, locken heute zahlreiche Feste und Veranstaltungen Grazer, Steirer und immer mehr Gäste aus aller Welt an. Im August nehmen wir gerne an der festlich gedeckten Langen Tafel Platz, mitten auf dem Hauptplatz der Genusshauptstadt, um mit rund 750 anderen Gästen ein mehrgängiges Menü samt passender Weinauswahl zu genießen. Im September geht es zum »Aufsteirern«. Dann wird der Hauptplatz mit der Hauptbühne zum weiß-grünen Dorfplatz. Das Volksfest der Superlative, zu dem auch wir selbstverständlich in Tracht erscheinen, zieht sich durch die halbe Altstadt. Musikanten, Tanzgruppen, Schauhandwerker und Schmankerlproduzenten aus allen Regionen der Steiermark sorgen von Freitag bis Sonntag für gute Stimmung und volle Bäuche.
Zu Ostern und im Advent, wenn die traditionellen Brauchtumsmärkte abgehalten werden, trifft man sich hier genauso wie zum Grazer Faschingszug und zum Fronleichnamsfest sowie zu etlichen anderen Feiern. Leben Sie los!
Nach einem Einkaufsbummel essen, trinken und tratschen wir gerne auf der Terrasse des Tagescafés Freiblick im sechsten Stock des Traditionskaufhauses Kastner & Öhler mit Blick über die Dächer und auf den Schloßberg (www.freiblick.co.at).
1
Grazer Rathaus am Hauptplatz
8010 Graz
DieGrazGuides – Fremdenführerclub für Graz
Sporgasse 7
8010 Graz
+43 316 586720
www.grazguides.at
Der Schloßberg mit dem Uhrturm erhebt sich nicht nur als Wahrzeichen von Graz inmitten der Altstadt, sondern auch als beliebter Treffpunkt. Die 260 Stufen, die vom Schloßbergplatz am Felsen entlang hinaufführen, nehmen wir zu Fuß. Bequemer geht es mit dem Schloßberglift oder mit der Schloßbergbahn.
Der markante Uhrturm ist ein Überbleibsel der alten Festung »gradec« (»kleine Burg« auf Slowenisch), aus der sich der Name der Stadt ableitet. Die Anlage ließ Napoleon nach der gewonnenen Schlacht von Wagram 1809 schleifen – als Vergeltungsmaßnahme für die zuvor gescheiterte Einnahme. Ihr Wahrzeichen konnten die Grazer freikaufen, ebenso wie den etwas höher gelegenen Glockenturm, die so vor der Zerstörung bewahrt wurden.
Die Uhren am Uhrturm gehen anders: Die großen Zeiger zeigen die Stunden an, die kleinen, die erst später dazukamen, die Minuten. Dennoch geht der Schloßberg mit der Zeit – außer bei der eingetragenen Schreibung seines Namens. Oben angelangt eröffnet sich der Blick über die ziegelrote Dachlandschaft der Stadt, die von der Mur durchschnitten wird. Bei klarem Wetter sieht man weit übers Grazer Becken hinaus bis nach Slowenien. Der Schloßberg lässt sich sehr gut selbstständig erkunden. Alle Sehenswürdigkeiten sind auf Tafeln beschrieben: vom Chinesischen Pavillon vor der Kanonenbastei über die Kasemattenbühne bis zum Türkenbrunnen vor dem Gourmet-Restaurant im Starcke-Haus, das mit seinem Terrassengarten zu den romantischsten der Stadt zählt. Auch das »aiola upstairs«, dessen Glaswände an warmen Tagen und lauen Abenden im Boden versenkt sind, lockt mit Weitblick und kreativer Küche, das Restaurant Schlossberg (in neuer deutscher Rechtschreibung) mit Biergarten und Skybar. Die Stollen im Berg stammen aus dem Zweiten Weltkrieg und werden unter anderem als Veranstaltungshalle (Dom im Berg) und Fußweg zum Karmeliterplatz genutzt.
Über die Schloßbergrutsche rast man in rund 40 Sekunden über die 175 Meter lange Bahn den Stollen, um den Aufzug herum, hinunter. Zutritt erfolgt über den Schloßberglift oder die Stiege am Vorplatz beim Uhrturm.
2
Uhrturm auf dem Schloßberg
Startpunkt:
Schloßbergplatz 1
8010 Graz
Schloßbergbahn
Kaiser-Franz-Josef-Kai 38
Schloßbergrutsche und Schloßberglift
Kaiser-Franz-Josef-Kai 1
8010 Graz
www.schlossbergrutsche.at
Direkt hinter der Grazer Oper – mit rund 1.200 Sitzplätzen und über 40 Logen die zweitgrößte Österreichs – liegt der Kaiser-Josef-Platz. Täglich außer sonntags wird hier von 6 bis 13 Uhr der traditionelle Grazer Bauernmarkt abgehalten. An einem Samstagvormittag stürzen wir uns ins farbenfrohe Treiben und weiden uns am Anblick der saisonalen landwirtschaftlichen Produkte, die von steirischen Bauern mehr oder weniger lautstark feilgeboten werden. Auf Wunsch erfahren Sie hier, wie der Salat gewachsen ist und wo die Kuh geweidet hat, ehe diese auf Ihrem Teller landen.
Die Markstände sind schlicht, der Gesamteindruck ist dennoch malerisch. Die Farbenpracht der frischen, knackigen Gemüse, heimischen Früchte und bunten Blumen ist Deko genug. Jetzt, da Ostern vor der Tür steht, sorgen zudem allerlei kunstvolle Gestecke und österlicher Schmuck für besonderes Flair. Ähnliches gilt für die Adventzeit, wenn bäuerlicher Weihnachtsschmuck das Bild prägt.
Doch zurück ins Marktgeschehen. Einkaufen macht bekanntlich hungrig. Da wir wieder viel zu viel einkauft haben – ganz besonders hat es uns heute der Stand der Handwerkskäserei Mago angetan –, wollen wir unseren Gusto in einem der feinen Lokale am Markt stillen. Wir haben Glück und ergattern zwei Sitzplätze vor der Genießerei am Markt, quasi erste Reihe fußfrei. In der winzigen Küche wird frisch zubereitet, was der Markt gerade hergibt. Wir entscheiden uns beide für ein Mittagsmenü – einmal das Fischgericht, einmal vegetarisch – und beschließen, gleich einen Tisch für ein Marktdinner zu reservieren. Einmal die Woche kommen Gäste dabei abends in den Genuss eines zehngängigen Überraschungsmenüs aus der regionalen Jahreszeitenküche. Die 30 Sitzplätze im Lokal sind stets heiß begehrt (www.geniessereiammarkt.at).
Die neobarocke Grazer Oper beeindruckt von außen und von innen. Herausragende Aufführungen sind im Haus am Ring Programm.
3
Bauernmarkt am Kaiser-Josef-Platz
(Montag–Samstag, 6–13 Uhr)
8010 Graz
Oper Graz
Kaiser-Josef-Platz 10
8010 Graz
+43 316 8000
www.oper-graz.com
Die Gründung des Universalmuseums Joanneum im Jahr 1811 ist wie so vieles in der Steiermark Erzherzog Johann zu verdanken. Heute umfasst das Museum elf Standorte und über 4,5 Millionen Objekte aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Kultur.
Ganz im Sinne des Gründungsvaters, durch Sammeln und Dokumentieren eine Identität für das Land zu schaffen und allen Menschen als Bildungseinrichtung zu dienen, erstrahlen die historischen Grazer Stammhäuser 200 Jahre später im neuen Glanz des Joanneumsviertels. Zwischen Naturkundemuseum in der Raubergasse, Steiermärkischer Landesbibliothek in der Kalchberggasse und Neuer Galerie in der Neutorgasse wurde ein zentraler Platz geschaffen, der die unterschiedlichen Bereiche miteinander verbindet. Durch die transparenten Kegel, die in den Boden hineinragen, fällt das Tageslicht ins Untergeschoß, etwa ins Besucherzentrum, wo sich Servicebereiche, Shop, Kassa und Veranstaltungsräume befinden. Von hier aus gelangen Sie auch in die beiden Museen, in die Landesbibliothek und in die Multimediale Sammlung.
Auf zwei Etagen zeigt die Neue Galerie Kunstwerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit wechselnden Themenschwerpunkten. Ein eigener Teil, das Bruseum, widmet sich dem umfangreichen Schaffen von Günter Brus. Wechselnde Ausstellungen und eine Kunstbibliothek stellen weitere Highlights dar.
Die Steiermärkische Landesbibliothek ist die älteste und mit über 800.000 Bänden die größte Landesbibliothek in Österreich. Wertvolles steirisches Kulturerbe wird hier gesammelt, bewahrt und verwaltet. Eine einzigartige Fülle an Werken mit Steiermark-Bezug präsentiert die Styriaca-Mediensammlung. 400 Millionen Jahre zurück durch die steirische Erdgeschichte reisen Sie im Naturkundemuseum.
Nach so viel Kunst und Literatur empfiehlt sich die Einkehr im kleinen wie feinen Restaurant-Café Oho!, an wärmeren Tagen im ruhigen Gastgarten, abseits des Innenstadttrubels.
4
Joanneumsviertel
Zugang via Kalchberggasse und Landhausgasse
8010 Graz
+43 316 8017 9100
www.joanneumsviertel.at
Café-Restaurant-Bar OHO!
Joanneumsviertel 6
8010 Graz
+43 660 2661056
www.oho-graz.com
»Friendly alien«, nannten die Architekten Peter Cook und Colin Fournier das Projekt, das sie für die Kulturhauptstadt Graz 2003 planten. Treffender hätte man das spektakuläre Gebäude nicht bezeichnen können. Mit seinen biomorphen Formen erinnert es an ein fremdes Wesen, das sich hier eingenistet hat. Dabei schmiegt sich die »Blase«, wie die Grazer ihr Kunsthaus nennen, förmlich liebevoll an seine historischen Nachbarn an.