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Feiner Sand unter den Füßen, die Nase im salzigen Wind und wunderschöne Sonnenuntergänge über dem Meer: Die Ostfriesischen Inseln erobern die Herzen der Besucher mühelos. Streifen Sie durch die Dünen von Norderney, kosten Sie Tee mit Kluntje auf Baltrum oder zuckeln Sie mit der Pferdekutsche über Juist. Von den Promenaden geht es in die urigen Dorfkerne und geheimnisvollen Nischen der Inseln. Vorbei an Alpakas auf Langeoog und Bienenköniginnen, die auf Spiekeroog Urlaub machen. Von Borkum bis Wangerooge Inselglück pur!
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Seitenzahl: 143
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Lieblingsplätze Ostfriesische Inseln
Knut Diers
Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected]
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Knut Diers: Nicolas Chibac/Staatsbad Norderney GmbH 76; Denis Metz 92; Patrick Kösters/Knipswerkstatt 156, 158
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
Mit freundlicher Unterstützung der Ostfriesische Inseln GmbH
Die Ostfriesische Inseln GmbH wurde als Dachmarke der Inselgruppe in der Nordsee gegründet. Das Ziel: die Stärken der Ostfriesischen Inseln nach außen tragen und sie als international führende Urlaubsregion etablieren. www.ostfriesische-inseln.de
Links zu den Karten: https://www.gmeiner-verlag.de/images/stories/karten_ostfriesische_inseln_1.jpg; https://www.gmeiner-verlag.de/images/stories/karten_ostfriesische_inseln_2.jpg
Besuchen Sie uns im Internet:
www.gmeiner-verlag.de
1. Auflage 2020
© 2020 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Anja Kästle
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: Benjamin Arnold
unter Verwendung der Illustrationen von © SimpLine – stock.adobe.com;
© metelsky25 – stock.adobe.com; © aliaksei_7799 – stock.adobe.com; © Katrin Lahmer; © Benjamin Arnold
Kartendesign: © Maps4News.com/HERE
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
Printed in Germany
ISBN 978-3-8392-6336-5
Impressum
1 »So, die Hälfte ist geschafft«
Borkum: Fähre von Emden nach Borkum
2 Er steht für Vieles
Borkum: Alter Leuchtturm und Walfängerfriedhof
3 Vom Leben der Walfänger
Borkum: Heimatmuseum Dykhus
4 Ein lebendes Gemälde
Borkum: Strandpromenade am östlichen Hauptstrand
5 Ein Hoch auf das Strandzelt
Borkum: Strandkorbvermietung Strandpromenade Steg 9
6 Treffen, Theken, Tageseinkäufe
Borkum: Ecke Bismarckstraße/Goethestraße
7 Das schönste Abendrot
Borkum: Musikpavillon
8 Anfassen oder lieber nicht?
Borkum: Nordsee Aquarium Borkum
9 Wo der Urlaub Gefühl bekommt
Borkum: Südstrand Höhe Mathilde’s Melkbudje
10 Anhalten und durchatmen
Borkum: Inselwald Greune Stee – Am Findling
11 Auf zur Landpartie
Borkum: Café-Restaurant Ostland
12 Die »Sorgenfalten« des Watts
Borkum: Watt am östlichen Tüskendörsee
13 Im Bauch eines Denkmals
Borkum: Feuerschiff Borkumriff
14 Das Licht brennt nur zum Spaß
Juist: Leuchtturm Memmert-Feuer
15 Juister Land-und-Wasser-Mosaik
Juist: Deichtor
16 »Oma Raß« hatte die Hosen an
Juist: Bronzeskulptur Badefrau am Alten Warmbad
17 Kuschelig und warm
Juist: Lütje Teehuus
18 Zweimal mit Norwegen verbunden
Juist: Siebter Längengrad an der Strandpromenade
19 Ein Stück vom blauen Himmel
Juist: Windharfe auf dem Otto-Leege-Lehrpfad
20 Wo die Bäume Gesichter haben
Juist: Otto-Leege-Tor
21 Wenn der Mond seine Phase hat
Juist: Postkasten neben dem Rathaus
22 Laternenumzug, gruselig schön
Juist: Martinsumzug am Schiffchenteich
23 Ideal »vertoont«
Juist: Küstenmuseum im Loog
24 Hand in Hand mit der Natur
Juist: Hammersee
25 Quer durch den Zauberwald
Juist: Wäldchen westlich vom Hammersee
26 Ein Traum aus Sand und Meer
Juist Billriff
27 Immerhin Plusgrade
Norderney: Nord-Badestrand
28 Den Männern heimleuchten
Norderney: Am Kap
29 Baden unter preußischer Flagge
Norderney: Marienhöhe Norderney
30 Jetzt alle mal herhören!
Norderney: Ausrufer am Conversationshaus
31 Konzert, Kabarett und Kino
Norderney: Kurtheater Norderney
32 Lautloses Miniatur-Konzert
Norderney: Bronzefiguren auf dem Kurplatz
33 Gesundheit aus dem Meer
Norderney: bade:haus norderney
34 Die einzige auf den Inseln
Norderney: Restaurant Zur Mühle
35 Alles für uns verklickert
Norderney: Segelschule Norderney
36 Voll auf der Höhe
Norderney: Restaurant Weiße Düne
37 Fliegen wie die Kornweihe
Norderney: Watt Welten – Wattenmeer Besucherzentrum Norderney
38 Zwischen Alltag und Urlaub
Baltrum: Fähre von Neßmersiel nach Baltrum
39 Bildhübsch geflochten
Baltrum: Pferdekutschen im Westdorf am Inselcafé
40 Da lacht der Pottwal
Baltrum: Platz des Himmlischen Friesen
41 Die Zierde Baltrums
Baltrum: Alter Badeturm
42 Stoff zum Plaudern
Baltrum: Kajak-Verleih
43 Tödlicher Irrtum im Nebel
Baltrum: Skulptur Die Zigarrenkiste neben dem Kinderspöölhus
44 Den Miniwellen mutig entgegen
Baltrum: Surferstrand
45 Und dann zur roten Knutschbude
Baltrum: Birkenwald
46 »Dat knackert un knistert«
Baltrum: Café Kluntje
47 Sonne, Mond und Erde drehen
Baltrum: Gezeitenpfad am Bootshafen
48 Mal sehen
Baltrum: Hafenbank
49 Hoppel Eiland war einmal
Baltrum: Flugplatz
50 Wehmütige Blicke nach Norderney
Baltrum: Aussichtsplatz am Westkopf
51 Schiff und Mensch – was nun?
Langeoog: Inselkirche
52 Der Gin des Lebens
Langeoog: Langeooger Kaffeerösterei
53 Rundum schön
Langeoog: Wasserturm
54 Endlich mal richtig Farbe!
Langeoog: Bunte Buden
55 Vom Allerfeinsten
Langeoog: Bade- und Burgenstrand
56 »Licht, Leben, Liebe«
Langeoog: Dünenfriedhof
57 Lange Mähnen und Gelassenheit
Langeoog: Hochlandrinder zwischen Pirolatal und Schloppteich
58 Ganz schön kuschelig
Langeoog: Weiden am Schniederdamm
59 Dickmilch mit Sanddorn – lecker
Langeoog: Ostende Meierei
60 Basiswissen Langeooger Leben
Langeoog: Vogelwärterhäuschen
61 Schattiges Labyrinth mit Rehen
Langeoog: Wäldchen
62 Blick in Schlaf- und Esszimmer
Langeoog: Flinthörnpad
63 Sieben Minuten zum Abschied
Langeoog: Vom Hafen zum Inselbahnhof
64 Jetzt aber mal ganz langsam
Spiekeroog: Bollerwagen am Hafen
65 Kleiner Ruheplatz zum Ankommen
Spiekeroog: Rosengarten im Wüppspoor
66 Gerüstet für die Sturmflut
Spiekeroog: Altes Inselhaus
67 Raue Schale, frisches Grün
Spiekeroog: Hotel zur Linde
68 Erster Stopp: Damenpad
Spiekeroog: Bahnhof Pferdebahn
69 Dem Strandflieder sei Dank
Spiekeroog: Diekerschloot
70 Kult, Kaffee und Klönen
Spiekeroog: Kiosk am Zeltplatz
71 Wannenbäder ade
Spiekeroog: Lokal Old Laramie
72 Immer schön im Gleichgewicht
Spiekeroog: Priel am Westend
73 Alles für Ohr und Auge
Spiekeroog: Jazz-Festival in der Kogge
74 Das volle Vergnügen
Spiekeroog: Badestrand
75 Ein Traum in Grün-Weiß
Spiekeroog: Veranden im Noorderloog
76 Liebesflug mit Drohnen
Spiekeroog: Belegstelle für Bienenköniginnen
77 Bis Helgoland
Wangerooge: Alter Leuchtturm
78 Das allseits geliebte Grün
Wangerooge: Tuunpad
79 Ein Leuchtturm zum Rutschen
Wangerooge: Dünenspielplatz
80 Wo der Schaum knistert
Wangerooge: Tagesstrand
81 13 Regeln für die Gäste
Wangerooge: Digger’s Strandbar
82 Ein Hafen für Strandurlauber
Wangerooge: Am Café Pudding
83 Setze neu Deine Krone auf!
Wangerooge: St. Willehad
84 Aufbruch trotz Grenzen
Wangerooge: Seelenpfad
85 Einst ein tidefreier Hafen
Wangerooge: Oststeert
86 Vertrauen auf den Rückenwind
Wangerooge: Flughafen
87 Wohlgefühl am Wegesrand
Wangerooge: Dorfgroden
88 Silbern glitzert das Watt
Wangerooge: Westturm
Borkum hat das gesunde Hochseeklima, ist arm an Pollen, reich an Jod. Für Atemwege, Haut sowie Herz und Kreislauf ist das die reinste Erholung. Sie ist zudem mit fast 31 Quadratkilometer die größte der Ostfriesischen Inseln. So, und nun kommt es: Dafür müssen die Gäste etwa 20 Kilometer auf See von Emden aus oder zwölf Kilometer vom niederländischen Eemshaven auf dem Schiff zurücklegen, es sei denn, sie fliegen die Strecke. So schön die kurze Flugreise sein mag, viel romantischer ist die Fährfahrt. Das hat seine Gründe.
Die gut zwei Stunden auf dem Schiff werden nie langweilig. Wer morgens hinfährt, genießt das umfangreichste Frühstück, das eine Inselfähre zu bieten hat. Jeder stellt sich das selbst zusammen. Der Service ist freundlich und zuvorkommend. Danach geht es nach draußen. Ohnehin ist das Schauspiel von Sonne und Wolken von den Decks aus ein wenig wie Dauerkino in XXL-Format. Es wird viel geboten: Hier ein Regenbogen, da eine strahlend weiße Wolke. Romantiker lieben die Rückfahrt von Borkum nach Emden in der Abendstimmung. Dann sind steuerbord (rechts vom Schiff) die niederländische Küste und die vielen anderen Schiffe zu sehen, während darüber die Sonne versinkt. Häufig färbt sich der Himmel rot.
Nach alter Tradition ergreift immer genau auf halber Strecke der Kapitän das Wort. Mit perfekter Radiostimme teilt er mit: »So, die Hälfte ist geschafft.« Nun wünscht er einen fröhlichen weiteren Verlauf. Das hat Stil und gehört zur An- oder Abreise, die schon oder noch Teil des Urlaubs ist. Manchmal lassen sich auch Seerobben beobachten, fast immer ist der höchste Leuchtturm Europas in Campen zu sehen. Er steht am Rysumer Nacken in Krummhörn. Übrigens: Wer die Fahrtzeit halbieren möchte, steigt in den Katamaran. Aber das ist nicht ganz so romantisch.
Trampolinspringen mit Meerblick – das gibt es auf Borkum! Die Anlagen stehen am Nord- und Südstrand.
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Fähre von Emden nach Borkum
Fähranleger
26723 Emden
Tickets:
Emden Service-Center AG Ems
Zum Borkumanleger 6
26723 Emden
01805 180182
www.ag-ems.de
Es gibt ja noch den neuen und den kleinen Leuchtturm auf Borkum. Doch dieser ist der älteste und schönste. Mit seinen 42 Metern ist er zwar nicht der höchste, aber er hat Geschichte. Schließlich war er mal eine Kirche, im Jahr 1400 stand an dieser Stelle ein kleines Gotteshaus. Das sind die ältesten Grundmauern, die die Ostfriesischen Inseln zu bieten haben. Später installierten die Seeleute Licht im Turm, sodass das berüchtigte Borkumriff für die Kapitäne im Dunkeln besser auszumachen war. Ein Emder Kaufmann hatte das Bauwerk finanziert, aber bereits 1570 wurde ein neuer Leuchtturm gebaut.
Die Glanzzeit Borkums fiel in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Davon zeugen die erhaltenen Grabsteine aus Namurschiefer, die am Fuße des Alten Leuchtturms stehen. Die wohlhabenden Walfang-Kapitäne ließen sich an dieser Stelle beerdigen. Vereinzelt zeigen Totenköpfe und Inschriften, wer hier ruht. Diese Art der Darstellung entsprach den damaligen Gebräuchen und sollte die Vergänglichkeit des irdischen Lebens verdeutlichen. Die war bei den abenteuerlichen Grönlandfahrten, die meist von November bis Juli dauerten, durchaus oft gegeben. Die Borkumer verdingten sich meist als Offiziere auf den Schiffen und erhielten nur ein kleines Handgeld. Dafür waren sie später am Verkauf des Walfleisches beteiligt und bekamen »von jedem gefangenen Walfisch ein Gewisses«, wie es auf der Tafel »De Walfangerkarkhoff« heißt.
Der Zahn der Zeit nagt an den alten Ziegeln und der Turm wird deshalb renoviert, eine kleine Ausstellung ist jedoch im unteren Teil zugänglich. Das Flair ist dennoch spürbar – auf der Bank zwischen den bunten Blumen und Stauden zu sitzen, sich die eigentümlichen Stelen auf dem alten Friedhof anzuschauen, ist etwas Besonderes. Dazu der Anblick des backsteinroten Leuchtturms mit dem großen Holzkreuz – das wirkt fast meditativ.
Die seltenen Kinnladenknochen von Grönlandwalen zieren als Zaun zwei Grundstücke ganz in der Nähe in der Wilhelm-Bakker-Straße sowie der Roelof-Gerritz-Meyer-Straße.
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Alter Leuchtturm und Walfängerfriedhof
Wilhelm-Bakker-Straße 4
26757 Borkum
www.heimatverein-Borkum.de
Das Skelett des Pottwals – 15 Meter lang – ist natürlich eine Attraktion. Es stammt nicht aus der Borkumer Walfangzeit, sondern der Wal strandete 1998 vor der Halbinsel Eiderstedt an der Westküste Schleswig-Holsteins und starb. Der Heimatverein erwarb ihn und ließ ihn für die Ausstellung präparieren. Doch es sind die vielen kleinen Objekte in den verschiedenen Zimmern im rund 300 Jahre alten Dykhus. Dazu gehören Barttassen, Frauenhaar, Taschenuhren und Schmuck. Das inseltypische Gulfhaus gehörte einst dem Walfang-Commandeur Weyert Melcherts Bott. Die Vörkamer, das Wohnzimmer, wurde mit einem gusseisernen Ofen geheizt. Mit den »Stovkes« wärmten sich die Bewohner die Füße, indem sie Torfglut in eine Steingutschale gaben. Diese nahmen sie sogar mit zum Gottesdienst. Die Köken, die Küche, ist noch original: die Fliesen zeigen den Wohlstand der Bewohner und stammen aus der Zeit von 1680 bis 1840. Die Schlafstellen heißen Butzen und erinnern an Schiffskojen. Für die nötige Privatsphäre sorgten Holzklappen, die zum Raum hin kunstvoll mit Schnitzereien verziert sind und gewebte Vorhänge tragen. Ein vergoldetes Bänkchen erleichterte früher den Sprung auf die Matratzen, die mit getrocknetem Seetang gefüllt sind. Hoffentlich war die Bettpfanne dabei nicht im Weg, die zum Anwärmen unter den Kissen ruhte.
Das 8,5 Meter lange, grüne Ruderrettungsboot »Otto Haas« beeindruckt weniger durch seine Länge als durch die gute Nachricht, dass in den 28 Jahren, die es im Einsatz war, mit ihm 66 Menschen aus Seenot gerettet wurden. Bis 1922 tat es seinen Dienst. Dazu passend ersteigerte der Heimatverein Ende 2018 ein Bild des Marinemalers Leonhard Sandrock aus der Zeit um 1900. Es zeigt ein Ruderrettungsboot in stürmischer See, gezogen von einem Dampfschlepper. So wächst der Fundus ständig und hält auch beim nächsten Besuch Spannendes bereit.
Einkehren im Café Lüttje Toornkieker mit Blick auf den Alten Leuchtturm, das ist beliebt.
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Dykhus
Roelof-Gerritz-Meyer-Straße 8
26757 Borkum
04922 4860
www.heimatverein-Borkum.de
Café Lüttje Toornkieker
Wilhelm-Bakker-Straße 1
26757 Borkum
04922 9328930
www.toornkieker.de
Als hätte Claude Monet weiße Wolken hingetupft. Doch dafür haben die Buggykiter sicher keinen Blick übrig. Aber vor der blau-weißen Kulisse sind ihre Schnellfahrten, die sie dem Segel, dem Wind sowie ihrem Können zu verdanken haben, ein hübscher Anblick. Der feste Sand am Strand bietet dieser immer beliebter werdenden Sportart die beste Grundlage. Dazu gehört ein dreirädriger Buggy. Er hat eine starre Hinterachse und ein lenkbares Vorderrad, das der Fahrer mit seinen Füßen steuert. Der Kitedrachen, auch »Matte« genannt, ist ein stabloser Schirm. Es gibt verschiedene Größen, die je nach Wind eingesetzt werden. Und dann geht’s los: Der Pilot hält die Leinen des Drachens in den Händen und hat an den Hüften ein Trapez festgeschnallt, auf das sich die Kraft überträgt.
Borkum ist ein Hotspot für diesen Sport. Auch Strandsegler tummeln sich an dem breiten Strand und ziehen ihre Runden hart am Wasser. Solch gute Bedingungen gibt es selten in Deutschland. Hier wurden sogar die Weltmeisterschaften im Buggykiten ausgetragen. Etwa 40 Fahrerinnen und Fahrer waren am Start. Wer auf der Strandpromenade Richtung Café Sturmeck geht, hat einen grandiosen Blick auf das Treiben. Wie farblich abgesetzte Halbmonde, die über einem kleinen, schwarzen Räderwerk zu schweben scheinen, sehen die Drachen aus der Ferne aus. Und sie verändern ihre Position rasch. Ein Bild voller Farben und Dynamik entsteht – mit Wellen im Hintergrund und Dünen davor. Natürlich muss Wind herrschen, sonst bleiben die »Matten« am Boden liegen. Bläst der kräftig, flitzen die Dreiräder nur so über die Sandpisten, sodass es auch für die Zuschauer eine Freude ist. Buggykiten ist Geschwindigkeit, Zuschauen reine Freude, der Gesamteindruck der eines lebenden Bildes. Fantastisch schön!
Was am Strand noch Spaß macht: Stehpaddeln, Surfen, Strandanimation mit Muskeltraining und Pilates oder Beachvolleyball.
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Östlicher Hauptstrand
Die Strandpromenade (Bürgermeister-Kieviet-Promenade) etwa einen Kilometer Richtung Osten
Informationen zur Promenade und den Sportmöglichkeiten am Strand:
Tourist-Information Borkum
Georg-Schütte-Platz 5
26757 Borkum
04922 9330
www.borkum.de
Ach, wie ist das schön: sich in den Liegestuhl fläzen, zurücklehnen und im Schatten des Schirmchens von irgendetwas träumen! Oder kurz mal warten, bis die Familie aus dem Meer zurück ist. Auf Borkum werden dazu die inseltypischen Strandzelte verliehen. Sie sind waagerecht bunt gestreift und tragen verschiedene Dachfarben. Daran und an dem vorn aufgedruckten Namen, meist den der Vermieterfamilie, lässt sich das eigene Strandzelt schneller wiedererkennen.
Die Borkumer fanden diese, heute mit langlebigem Polyestergewebe umspannten, Sitzbänke schon immer äußerst praktisch. Sie gibt es fast nur hier, sie sind einfacher zu transportieren als Strandkörbe, die die Gäste aber genauso ausleihen können. Wer sich in sein Strandzelt verliebt, kann es zwar nicht mitnehmen, aber bei der örtlichen Tischlerei in Borkum für zu Hause bestellen.
Vier Badestrände sind zur Hauptsaison offen, insgesamt 500 Meter bewacht durch Rettungsschwimmer. Wer mehr Auslauf braucht, kann sich auf insgesamt 26 Kilometer Strand austoben. Die Kehrseite sieht allerdings so aus: Jährlich müssen rund 430 Tonnen angespülter Drift vom Strand in die Mülltonnen gesammelt werden. Der Kur- und Tourismusdirektor verweist darauf, dass das mit einem Teil des Gästebeitrags finanziert wird. Doch jeder kann mithelfen. Es stehen Sammelkörbe für Plastikmüll an vielen Strandabschnitten. Damit auch im nächsten Sommer genug Badestrand vorhanden ist, werden jährlich 50.000 Kubikmeter Sand dorthin gefahren. Dann heißt es wieder: zurücklehnen in bestem Hochseeklima direkt an der Brandung. Atmen. Die Beine hochlegen. Einen coolen Drink nehmen. Danach wieder am Strand entlang joggen. Ins Wasser tauchen. Den Vögeln nachschauen – ach, wie ist das schön!
Traditionen miterleben – bei den Osterfeuern sowie beim Maibaumaufstellen zu Pfingsten.
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Strandkorbvermietung
Strandpromenade/ Hauptbadestrand Steg 9
26757 Borkum
0175 1482095
www.strandzeltvermieter.de
Die Bismarckstraße von Borkum ist belebt. In einem der Cafés zu sitzen, in die Sonne zu blinzeln und sich die Getränke munden zu lassen, ist hier prima möglich. Die Auswahl an Essen und Trinken ist gut. Viele nehmen genau da ihr Frühstück ein. Andere bevorzugen die Abendstunden für ein Bierchen. Es ist ein wenig das Sehen-und-Gesehen-Werden. Es ist aber einfach auch das Dösen und Genießen, was die Bismarckstraße ausmacht. Tagsüber bummeln die Gäste durch die Fußgängerzone und schauen sich in den Läden um. Das Angebot ist vielfältig und speziell. Es gibt Dinge zu kaufen, die den Wunsch nach Individualität erfüllen. Endlich ist Zeit, sich in Ruhe das auszusuchen, was immer schon im Kleiderschrank oder in der eigenen Wohnung gefehlt hat.
An der Ecke zur kreuzenden Goethestraße steht oft eine Kutsche. Passanten streicheln gern die eingespannten Pferde, andere genießen eine Runde in dem Gefährt. Akkermanns Kutschfahrten gibt es schon bald 75 Jahre, sie sind immer wieder ein Erlebnis. Eine Tour führt zu den vorgelagerten Seehundbänken. Dort leben Hunderte dieser Tiere und sind aus nächster Nähe zu erleben. Das ist für Jung und Alt ein Höhepunkt des Urlaubs. Der Kutscher hat dazu stets ein paar Anekdoten auf Lager und informiert über das Geschehen auf der Insel, auf der rund 5.400 Menschen leben. 290.000 Gäste im Jahr lassen es sich hier gutgehen. Die Inselrundfahrt schließt einen Stopp zum Tee im Café Ostland mit ein, das ebenfalls einen Ausflug lohnt.
So ist die Bismarckstraße der Dreh- und Angelpunkt für das Geschehen in der Stadt Borkum. Die Stammgäste wissen diese quirlige Kreuzung zu schätzen und schauen gleich nach der Ankunft erst einmal, was sich seit ihrem letzten Aufenthalt so verändert hat. Was für ein spannender Einstieg in den wohlverdienten Urlaub!
Die Gesundheitsinsel hat ein Nordic-Walking-Aktivzentrum, wozu acht ausgewiesene Routen gehören.
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Ecke Bismarckstraße/ Goethestraße
26757 Borkum
Informationen zu Kursen und geführten Touren:
Tourist-Information Borkum
Georg-Schütte-Platz 5
26757 Borkum
04922 9330
www.Borkum.de
www.nordicwalking-borkum.de
Borkum ist etwa um die Zeit von Christi Geburt aus Ablagerungen in der Nordsee entstanden. Die Hochsände, die sich so allmählich bildeten, wurden aber erst im Mittelalter besiedelt. Im 13. Jahrhundert ankerten Flotten von Kreuzfahrerschiffen vor der Insel, um auf günstigere Wetterbedingungen zu warten. Schon sie müssen damals diese grandiosen Sonnenuntergänge erlebt haben, für die Borkum heute noch bekannt ist. Niemand kann genau erklären, warum sich hier der Himmel abends oft so herrlich verfärbt. Doch sich abends am Musikpavillon an der Strandpromenade einzufinden, kann gar nicht verkehrt sein.