Loslassen, durchatmen, ausprobieren - Theresa Brückner - E-Book

Loslassen, durchatmen, ausprobieren E-Book

Theresa Brückner

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Beschreibung

Viele Gläubige sind frustriert und voller Sorge. Der gewaltige Umbruch der Kirche macht ihnen Angst. Gibt es für die Kirche noch eine Zukunft? Theresa Brückner, Pfarrerin in Berlin, sagt: Die Kirche war schon immer im Wandel und muss sich auch weiterhin ändern. Nur so wird sie wieder attraktiv. Darum fordert sie: Wir müssen raus aus dem alten Hamsterrad. Es muss Schluss sein mit "Das war schon immer so", Überlastungsstolz, alten hierarchischen Strukturen, den immer gleichen Sonntagsgottesdiensten, Geschlechterrollen von Vorgestern, Gemeindehäusern im 70er-Jahre-Muff, Internet-Skepsis und Altherrensprüchen. Was wir jetzt brauchen, ist viel Freiraum für kreative Ideen und Mut, Neues auszuprobieren. Digitale Abendmahlsfeiern, Fetisch-Konzerte in Kirchen, Frauenquoten für die Kirchenleitung, Kreativpausen und Sabbaticals für Kirchengemeinden, Probemitgliedschaften und vor allem mehr Vielfalt und mehr gegenseitigen Respekt – Theresa Brückners Ideen inspiriert und ermutigt auf. Ein Buch, das Lust macht, weiterzudenken und beim Wandel der Kirche selbst mitanzupacken.

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Theresa Brückner

Loslassen, durchatmen, ausprobieren

Die Zukunft der Kirche beginnt nicht nur im Kopf

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2024

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Umschlaggestaltung: ZeroMedia GmbH, München

Umschlagmotiv: © Matthias Kauffmann

E-Book-Konvertierung: Daniel Förster

ISBN Print: 978-3-451-39538-3

ISBN E-Book (EPUB): 978-3-451-83214-7

Danke an meine Familie.

Ihr seid mein Halt.

Inhalt

Hat diese Kirche eine Zukunft?

Kapitel 1 Mut, alle Generationen ernst zu nehmen

»Sie arrogantes junges Ding haben doch keine Ahnung, wie das in der Kirche läuft.«

Egal wie alt du bist, deine Wünsche und Visionen werden in der Kirche ernst genommen.

Ein Pionierprojekt in den sozialen Medien

Gottesdienste ohne Kirchenbank

Kapitel 2 Mut zum Loslassen und Abschied

»Das haben wir schon immer so gemacht.«

Wir fragen uns, wer wirklich unsere Zielgruppe ist, was diese Menschen brauchen und was wir realistisch anbieten können.

Kirche ist mehr als die Zahl ihrer Mitglieder

Design-Thinking für die Kirche: die NABC-Methode

Kapitel 3 Mut zum Neinsagen, Loslassen und Durchatmen

»Sie haben sich einen Tag krankschreiben lassen, weil Sie überlastet waren? Dann müssen Sie sich an den Beruf aber noch gewöhnen – im Pfarramt arbeitet man so.«

Ruhepausen sind wichtig. Sie gehören in der Kirche dazu.

Unsere Kräfte sind begrenzt – ein ehrlicher Blick

Ein neues Miteinander

Kapitel 4 Mut zur ästhetischen Vielfalt

»Als Frau im Pfarramt sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie Lippenstift und Nagellack im Gottesdienst tragen.«

Geschmäcker sind verschieden. In der Kirche sind wir offen für verschiedene Stile. Bei uns ist jede:r willkommen.

Jede Zielgruppe hat ihre eigene Ästhetik

Eine neue Willkommenskultur

So fühle ich mich wohl – meine eigene Geschichte

Kapitel 5 Mut zum Feminismus

»Sie müssen schon öfter im Seniorenheim den Gottesdienst machen, das freut die alten Männer so.«

Wir setzen uns als Christi:innen gemeinsam dafür ein, dass Menschen nicht diskriminiert werden.

Zeit für eine Frauenquote

Unsere Vorbildrolle in der Gesellschaft

Kapitel 6 Mut, aktiv gegen Grenzverletzung und sexualisierte Gewalt vorzugehen und die Vergangenheit aufzuarbeiten

»Das war doch nur ein Witz. Man darf auch keine Komplimente mehr machen.«

In der Kirche ist kein Platz für Grenzverletzung und Übergriffe in Wort und Tat. Hier wird allen mit Respekt begegnet. Übergriffe jeglicher Art werden lückenlos aufgearbeitet.

Ohne eine systematische Aufarbeitung und Präventionskonzepte geht es nicht

Was mir persönlich geholfen hat

Kapitel 7 Mut zur digitalen Kirche

»Das Internet ist doch auch nur eine Modeerscheinung, die sich nicht durchsetzt.«

Der digitale Raum gehört zur Kirche völlig normal ohne Einschränkungen dazu.

Keine »richtige« Pfarrerin?

Was mache ich wie?

Online von Gott reden – die Kommunikation des Evangeliums

»Gehet hin in die Welt!«

Schluss

Danke

Über die Autorin

Anmerkungen

Hat diese Kirche eine Zukunft?

Zuversicht, Gleichwürdigkeit, Liebe – das macht den christlichen Glauben für mich so wertvoll. Als ich 14 Jahre alt war, erlebte ich in einem Jugendcamp genau das und wurde Christin. Diese Erfahrungen waren für mich tief und prägend, ich wollte das in Gemeinschaft weitererleben und weitergeben. Und so wurde ich ehrenamtliche Mitarbeiterin in meiner Kirchengemeinde. Ich war Mitglied in einer Band, die Jugendgottesdienste gestaltete, begleitete Konfirmand:innen während der Zeit bis zur Konfirmation und engagierte mich in der Jungen Gemeinde. Später, während des Theologiestudiums, arbeitete ich als Angestellte für die evangelische Kirche – erst führte ich regelmäßig Tourist:innen durch eine Berliner Stadtkirche, dann arbeitete ich als Jugendmitarbeiterin. Seit fünf Jahren bin ich Pfarrerin.

Das Miteinander und Arbeiten in der Kirche – egal ob als Ehrenamtliche, Angestellte oder Hauptamtliche – hat etwas mit mir gemacht. Nicht immer etwas Gutes. Mehr und mehr habe ich mich im vergangenen Jahr gefragt, was ich sonst noch so alles mit meinem Leben hätte anstellen können, wenn ich nicht Pfarrerin geworden wäre. Als der Gedanke aufkam, fragte ich mich: Habe ich meinen Idealismus vielleicht sogar schon verloren? Ist es überhaupt möglich, sich in der heutigen Zeit und unter den aktuellen Umständen noch mit Freude und Idealen für die Institution Kirche zu engagieren?

Vor einem Jahr wurde mir klar, dass ich so gedanklich nicht weitermachen kann. Dass mir die negative Gedankenspirale nicht weiterhilft. Ich überlegte konkret, was mir helfen könnte, um aus langen Sitzungen mit frustrierenden Gesprächen und immer wiederkehrenden Themen nicht jedes Mal derart desillusioniert herauszugehen. Mittlerweile habe ich Antworten für mich gefunden. Antworten, die ich in diesem Buch mit allen Menschen, die sich wie ich Gedanken zur Zukunft der Kirche machen, teilen möchte. Ich habe eigene Perspektiven auf verschiedene Szenarien entwickelt und Herangehensweisen, die mir helfen, inspiriert und zukunftsorientiert in der Kirche zu arbeiten und zu denken. Aber auch realistisch.

In meinem Leben mit der Kirche habe ich viele Sätze gehört, die mich zum Teil lange beschäftigt haben. Diese Sätze sind in diesem Buch als Überschriften zu finden. Es sind Sätze, die mich getroffen, wütend gemacht, verletzt oder auch traurig gemacht haben. Ich teile sie in diesem Buch, weil ich sicher bin, dass ich nicht die Einzige bin, die in der Kirche mit solchen Sätzen konfrontiert worden ist. Dieses Buch schreibe ich, um diesen destruktiven Sätzen etwas entgegenzusetzen – nichts Zerstörerisches, sondern konstruktive Visionen für die Kirche. Meine Visionssätze sind Thesen und Momentaufnahmen, sie sind im Zusammenhang langjähriger Erfahrungen mit der Kirche als Gemeindemitglied, Ehrenamtlerin, kirchliche Angestellte, Theologiestudentin, Vikarin und Pfarrerin entstanden.

Dieses Buch ist wie eine Art Bestandsaufnahme – wo sehe ich die Kirche und uns als Organisation und Glaubende aktuell stehen? Was wünsche ich mir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass wir ins Gespräch kommen, anfangen, uns ehrlich und konstruktiv Kritik auszusetzen und unsere Veränderung zu gestalten, statt das Gefühl zu haben, unseren Untergang verwalten zu müssen. Deshalb schreibe ich dieses Buch – um meinen Traum von Kirche nicht zu verlieren, um an meinem Idealismus in der Kirche nicht zu scheitern, um bewusst zu hinterfragen, was heute noch in der Kirche geht und was nicht, und um zu visionieren, was geschehen sollte. Um all das zu teilen und zu zeigen, was mir geholfen hat. Und um der Generation nach mir ein kirchliches Erbe zu hinterlassen, bei dem es ihr hoffentlich nicht so schwerfällt, es anzunehmen, wie es mir gefallen ist.

Ich lade dich herzlich ein, einen Blick auf die Kirche aus meiner Perspektive einzunehmen. Vielleicht findest du manche Dinge total nachvollziehbar und fragst dich, warum sie überhaupt aufgeschrieben werden müssen. Vielleicht gibt es Punkte, die siehst du komplett anders. Und vielleicht gibt es Aspekte, die bringen dich dazu, neu zu denken oder einen Perspektivwechsel vorzunehmen.

Kapitel 1

Mut, alle Generationen ernst zu nehmen

Von neuen Ideen, Pionierprojekten und einem anderen Miteinander der Generationen.

»Sie arrogantes junges Ding haben doch keine Ahnung, wie das in der Kirche läuft.«

Ich sitze fassungslos da, erstarrt und getroffen. Die Worte hallen in meinem Kopf mit enormer Schlagkraft nach und ich bin sprachlos. In dem kleinen, schlecht gelüfteten Kirchenbüro wird die Luft noch stickiger, als sie es ohnehin schon ist. Die Wände sind kahl und weiß wie das Flipchart, das zwischen uns steht.

Wir sind mitten in einem professionell begleiteten Gespräch, um einen vorangegangenen Konflikt, zu dem es im Rahmen meiner Arbeit als Pfarrerin kam, beiseitelegen zu können. Das hatte ich zumindest gehofft. Ich hatte von meinem Gegenüber eine Entschuldigung erwartet, aber nicht, dass es zu diesem Konflikt noch on top eine Beleidigung geben würde. Der Satz markiert für mich eine Zäsur – sowohl in dem Gesamtkonflikt mit der Person als auch in meiner Arbeit als Pfarrerin.

Ich träume von einer Kirche, in der wir uns gleichwürdig begegnen. Keinesfalls immer einstimmig oder gleicher Meinung, aber respektvoll. Lange hatte ich gedacht, dass mir bei meinem Engagement in und meiner Arbeit für die Kirche auf Augenhöhe begegnet wird, wenn ich erst mal durch all die Reifen gesprungen bin und das Theologiestudium, die praktische Ausbildungsphase zur Pfarrerin – das Vikariat und den Entsendungsdienst, also die ersten Jahre als Pfarrerin – hinter mir habe. Doch irgendwann wurde mir klar – es gibt immer noch Menschen, die davon ausgehen, dass allein das Alter ausschlaggebend dafür sei, wer recht hat und wer nicht.

Das Verhalten dieser Person hielt mir das wieder einmal mehr vor Augen und der Satz hatte so viele weitere verletzende Botschaften:

Theresa, du passt hier nicht rein.

Ich will, dass die Kirche so bleibt, wie ich sie kenne.

Du ignorierst, wer hier etwas zu sagen hat und wer lieber still bleiben sollte.

Du verstehst nicht, wie es in dieser Kirche schon immer läuft.

Oder, noch schlimmer:

Theresa, du verstehst, wie es läuft, aber du akzeptierst es nicht, deshalb halte ich dich jetzt auf.

Du bist für dein Alter viel zu laut.

Tief verletzt und auch verunsichert verließ ich an dem Tag den Ort des Gesprächs. Mir war klar, ich muss einiges aus dem Gespräch aufarbeiten, weil es nicht die erste Machtdemonstration dieser Art mir gegenüber war. All das hallte in mir nach.

Deshalb nahm ich den Konflikt mit in die Beratung mit einem Coach zu einer sogenannten Supervision. Dabei wurde mir einiges klarer: Ich war für die Person vermutlich Projektionsfläche für so vieles: die Veränderungen in der Kirche, die Angst vor dem, was kommt, die Digitalität, die veränderten Machtstrukturen, andere Hierarchien – ein ganz anderes Denken über das Arbeiten und Sein in der Kirche. All das entschuldigt nicht die Respektlosigkeit dieses Aussagesatzes – ganz zu schweigen von dem dazugehörigen Ton und dem Gesamtverhalten dieser Person.

Die übergeordnete Problematik dieses Konfliktes war jedoch: Es prallten Generationen aufeinander. Maßgeblich wird die Institution Kirche von der Babyboomer-Generation (1946 bis 1964) geprägt, also der ersten Nachkriegsgeneration des Zweiten Weltkrieges mit der höchsten Geburtenrate.1 Das Ende dieser Generation wird durch die Einführung der Antibabypille markiert, weshalb ab 1964 die Geburtenrate sank. Außerdem von der Generation X (1965 bis 1979), der ersten Generation, die keine Kriegseinwirkung hatte – aber die des geteilten Deutschlands.

Ich selbst bin Teil der Generation Y, auch Millennials genannt (Geburtenjahre 1980 bis 1994) oder eben Generation Why. Dieses Warum, nach dem meine Generation generell gerne fragt, ist genau das, was auch meine ersten Jahre als Pfarrerin prägte, denn ich merkte – ich verliere den Glauben an die Institution Kirche.

Warum frage ich mich in so vielen Situationen in dieser Kirche: Warum bin ich dabei? Mitten im Strukturwandel, zwischen den deutlichen Kirchenaustrittszahlen, den Stellenstreichungen, den Missbrauchsvorwürfen. Warum lasse ich diese Kirche nicht hinter mir? Warum arbeite ich sogar in dieser Kirche, wenn mir immer wieder so herablassend begegnet wird? Muss ich mich daran gewöhnen, weil das in anderen großen Institutionen immer so ist? Muss ich die Sätze, die über den jeweiligen Kapiteln stehen, die ich alle genau so gehört habe – meist im direkten Gespräch und immer von kirchlichen Mitarbeitenden oder Kolleg:innen –, einfach so hinnehmen? Jedes Mal haben sie mich tief getroffen, lange beschäftigt und vor allem – mich an mir selbst zweifeln lassen. Nach zwanzig Jahren in der Kirche frage ich mich konkret: Warum muss es in der Kirche so weitergehen, wie es die Generation vor mir erwartet?

Mir ist mittlerweile klar: Die Kirche steckt mitten in einem gewaltigen Umbruch. Ich muss all diese Veränderungen in der Kirche annehmen und akzeptieren. Es wird nicht wieder so, wie es früher mal war. Es ist so, wie es ist – und es wird noch krasser.

Der Abschiedsprozess in der Kirche läuft schon so lange.

Ich habe mich von vollen Kirchen verabschiedet – am Sonntagmorgen im Allgemeinen und an kirchlichen Feiertagen im Speziellen.

Ich habe mich von hohen Tauf-, Konfirmand:innen-Zahlen verabschiedet und von Beerdigungen, auf denen die Menschen das Vaterunser mit mir sprechen können.

Ich verabschiede mich von der Hoffnung, dass wir wieder – wie früher – viel mehr Ehrenamtliche für unsere jeweiligen Aufgaben in den Gemeinden finden werden.

Die erste Zeit haben mich diese Gedanken gelähmt, weil Abschied immer schmerzt und Veränderung Angst macht. Und ich weiß, dass vielen der Abschied noch sehr schwerfällt. Doch wir müssen radikal akzeptieren, dass sich in der Kirche auch in Zukunft vieles verändern wird.

Mittlerweile macht mir das keine Angst mehr. Die Kirche besteht in der Form, wie wir sie heute kennen, weil es menschlich ist, dass wir eine Institution und Organisation für unseren Glauben brauchen. Aber auch wenn sich die Kirche verändert – so wie sie es schon immer gemacht hat –, bleibt Gott da.

Ich weiß: Wenn ich mich nicht aus dieser Kirche verabschieden möchte, dann darf ich nicht ständig nur zurückschauen und einem Kirchenzustand von vor Dekaden hinterhertrauern. Das kostet nur Energie. Ich akzeptiere den Zustand, wie er ist, und schaue nach vorn in die Zukunft. Nur so kann ich in dieser noch gesund arbeiten und selbst aktiv etwas verändern.

Egal wie alt du bist, deine Wünsche und Visionen werden in der Kirche ernst genommen.

Wenn in der Kirche von »den Jüngeren« gesprochen wird, dann habe ich oft das Gefühl, dass damit alle unter 50 gemeint sind. Wer sich inwieweit für jung hält, ist jeder Person selbst überlassen, es geht mir in diesem Kapitel auch nicht darum zu sagen, warum »die Älteren« keine Ahnung haben und »die Jüngeren« es definitiv besser machen werden. Es geht um einen gemeinsamen Blick für die Zukunft Kirche, trotz unserer Unterschiede.

Meine Vision von Kirche ist eine, in der sich die Generation der Babyboomer-Jahrgänge ihrer Privilegien und ihrer Macht bewusst ist. Die Entscheidungsgewalt in der Kirche liegt aktuell in ihren Händen. Denn die Gemeindeleitungen, die Synoden und die Verwaltungsebenen der Landeskirchen werden von Personen aus der Babyboomer-Generation dominiert. Andere Stimmen, Erfahrungen und Meinungen haben dadurch viel weniger Raum.

Es ist die Aufgabe meiner und der nachfolgenden Generationen, in den kommenden 30 Jahren den kirchlichen Strukturwandel zu gestalten. Darum ist es notwendig, dass die verantwortlich Leitenden der nachfolgenden Generation schon jetzt mehr zutrauen. Es geht dabei nicht nur ums Anhören, sondern darum, Wünsche und neue Vorschläge der jüngeren Generationen auch mutig umzusetzen. Ich glaube, wir könnten generationsübergreifend gemeinsam, fruchtbar und divers Kirche gestalten – mit Offenheit für die vielfältigen und reichen Erfahrungen der Generationen vor uns und mit Offenheit gegenüber den Wünschen und Ideen, die meine Generation mitbringt. Nur dann ist Weitsicht in diesem Strukturwandel möglich, für den wir gemeinsam verantwortlich sind.

Also: Anstatt neue Ideen jahrelang kaputt zu diskutieren, lasst sie uns in Zukunft einfach mal mutig ausprobieren.

Ein Pionierprojekt in den sozialen Medien