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Sina Land

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Beschreibung

Würdest du es glauben, wenn dir jemand sagt, dass du es nie schaffen wirst, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen? Lia wäre gerne wie die mutige und abenteuerlustige Giorgina. Täglich liest sie den Blog der Weltenbummlerin und erlebt mit ihr alles das, was sie sich selbst nie zutrauen würde. Ein Rabe namens Campo Cora hindert Lia daran, ihren Sehnsüchten nachzugehen. Der unangenehme Geselle kennt alle ihre negativen Glaubensmuster, die sie von der Mutter in den Kindertagen gelernt hat. Wie ein verlässliches Uhrwerk erinnert er sie täglich daran, wie wenig sie ihr Leben selbst bestimmen kann. Aber Lia lehnt sich dagegen auf.

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Würdest du es glauben,

wenn dir jemand sagt,

dass du alles tun oder lassen kannst,

was du möchtest?

Widmung

Für alle, die mutig ihren Glauben an sich selbst entdecken oder sich schon darüber freuen.

Ich wünsche euch, dass euch bewusst ist, was ihr denkt und es jederzeit verändern könnt, wenn es nicht mehr passt.

Blogeintrag von Giorgina Robinson

Reisetagebuch einer Weltenbummlerin

Hallo ihr alle da draußen, hallo Welt, hallo Abenteurer,

haben euch eure Eltern auch erzählt, dass nur sie wissen, wie das Leben funktioniert?

Ich bin kein kleines Kind mehr. Eine Sehnsucht drängt mich ständig dazu, ihre gesetzten Grenzen zu überschreiten und die Welt zu erkunden. Und euch nehme ich mit auf meinen Abenteuern. Ab heute findet ihr täglich einen Blogartikel dazu auf meiner Webseite. Lasst euch das nicht entgehen und seid dabei!

Wir lesen uns. Bis bald, eure Giorgina.

Inhaltsverzeichnis

Campo Cora

Tierwelt versus Menschen

Geschenke

Neue Begebenheiten

Smalltalk mit dem Mond

Zitterpartie

Aufbruch ins Neue

Traktorfahrer

Rettungsdienst

Krankenhausgeplänkel

Meine vier Wände

Nachtwache

Enttäuschung

Ganzkörperschmerz

Wirre Träume

Übernachtung

Giorgina Robinson

Mondgeflüster

Besprechung

Besuchermassen

Mut und Abenteuer

Neue Schritte

Auf den Kopf gestellt

Missverständnisse

Die blanke Wahrheit

Wut und ihre Kraft

Abschiede

Neue Welten

Dobermanns Mut

Heimfahrt

Morgengrauen

Mutanstalten

Dobermann

Fahrradaktion

Rankas Schmerz

Wohnungsvermieter

Fosti

Selbstfürsorge

Mafiosi

In Erwartung gefangen

Beschützer

Abenteuer

Boxwettkampf

Tiziano

Inneres Chaos

Grand Canyon

Campo Cora

Würdest du es glauben,

wenn dir jemand sagt,

dass du nie auf dich aufpassen

können wirst?

„Giorgina ist heute wieder in Bestform. Was sie alles von sich gibt in ihrem Blogartikel. Blödsinn auf der ganzen Linie! Als ob jemand so einfach aus seinem Leben ausbrechen könnte.“ Ich klappe den Laptop zu und schlurfe auf den Balkon hinaus.

„Einen schönen guten Abend, Lia“, krächzt es süffisant über mir. „Vergräbst dich gerade wieder in Giorginas mutigen Abenteuern? Wärst gerne so wie sie?“ Sein Gebrabbel hört sich an, wie ein hämisches Lachen. „Nein Lia, du bekommst dein Leben nie auf die Reihe!“

Ich halte mich am Balkongeländer fest und blinzle in den Himmel. Kein Sternenmeer zu sehen. Dafür der schwarze Flugkünstler, der am Rand der Baumwipfel über mir kreist und Richtung Wald abzieht.

„Brauchst dich gar nicht zu verstecken“, murre ich dem Raben hinterher. „Hab dich schon gesehen. Und gehört!“ Ich ziehe die langen Ärmel der Strickjacke über die zerkratzten Hände und beiße die Zähne zusammen, um dem Juckreiz zu widerstehen. Was habe ich gegessen, dass das Ekzem dermaßen aufblüht? Beim Gedanken an die Tafel Nuss-Schokolade, der ich nicht widerstehen konnte, rührt sich das schlechte Gewissen. Ich schabe über meine Handrücken und genieße die kurze Erleichterung.

Der Rabe zielt im Sturzflug das Dach vom Nachbarhaus an, gleitet mit einem einzigen Flügelschlag bis zum Blitzableiter und positioniert sich auf dessen Spitze. Süffisant schaut er zu mir herüber und krächzt mir seine schauerlichen Beschwörungen entgegen. „Ich sage es doch! Du schaffst es nie, dich an die Allergiediät zu halten, du armselige Lia.“

Ich schlucke, fühle mich ertappt. Ihm kann ich nichts verheimlichen. Um ihm eins auszuwischen, wäre es notwendig, mir meine Gedanken abzugewöhnen. Keine Chance! Dafür bin ich definitiv nicht geschaffen, rede mehr mit mir, als mit anderen. Von daher - ein schwieriges Unterfangen mein Innerstes vor ihm zu verstecken.

„Oh“, tönt es langgezogen. „Man würde nicht meinen, dass du erwachsen bist. Bist und bleibst die Kleine. Scheinst keine Ahnung zu haben, dass uns enorm viel verbindet.“

Unter meinen Fingernägeln löst sich der Schorf. Seit der Kindheit werde ich von diesem Raben verfolgt. Er war dabei, als ich mir die Knie beim Rollerfahren aufgeschlagen, ich die Prüfung zur mittleren Reife verpatzt habe und mir der Lieblingsstein ins Wasser gefallen ist.

„Du hast damals gedacht, ich würde dich nur erreichen, wenn deine Mutter das Kinderbuch aufschlägt.“ Ein heiseres Gelächter schallt durch die Nacht.

Eine aufgekratzte Stelle blutet. Ich drücke ein Taschentuch darauf. Meine Gedanken schweifen ab in die düstere Zeit, als der Unhold sich auf mein Kinderbuch beschränkte. Der Rabe hieß Campo Cora und trieb sein Unwesen, wenn Mutter sich abends ans Bett setzte und das Buch aufschlug, um mir eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen. Das Scheusal hat mir stets Schlaflosigkeit beschert. Alpträume plagten mich, sobald er die schmächtige Lia, welche just meinen Namen trug, bestraft hat. Das kam leider oft vor, weil sie ständig unartig war und ihr Zimmer nicht ordentlich aufräumte. Sobald ich die Nase schreckerfüllt unter die Bettdecke zog, sagte Mutter, dass ich zu wehleidig sei. Lia bekäme ihre gerechte Strafe für ihr unfolgsames Verhalten. Offensichtlich hatte ich die gruseligen Geschichten auszuhalten. Ich biss täglich klaglos die Zähne zusammen, wenn er Lia an den Haaren zog und ihr Büschel davon ausriss. Ich war jeden Abend schweißgebadet, bis Campo Cora mit dem Schließen des Buchdeckels zumindest bis zum nächsten Tag aus meinem Leben verschwand.

„Du hast wohl nicht damit gerechnet, dass ich dein ständiger Begleiter bin.“ Wieder schallt ein Lachen zu mir herüber. Ich lasse das Taschentuch fallen und halte mir die Ohren zu.

Mit zehn habe ich entdeckt, dass er seinem Käfig entkommen war. Ich bin auf dem Weg von der Schule zurück durch das Waldstück geschlendert. Da sah ich, dass sich der Rabe aus dem sicheren Verlies des Buches befreit hatte und mir am Hochsitz auflauerte. Ab diesem Tag hatte ich ihn auch tagsüber an der Backe. Es war, als ob er akribisch alle Schandtaten sammelte, um sie mir im richtigen Moment vor die Nase zu halten. Viele Freundinnen hatten Angst vor dem Nikolaus. Darüber lachte ich. Sie zitterten einmal im Jahr, ich dagegen hatte den mahnenden Finger jeden Tag vor mir.

„Tja“, krächzt er. „Da kannst du noch so lange darüber nachdenken. Ich gehöre zu dir. Auf Gedeih und Verderb.“

Zähneklappernd schlinge ich die Arme um den Rumpf und bin mir sicher, dass mich eines Tages ein Gedankenblitz streift, wie ich ihn loswerde. Eilig suche ich den Himmel nach dem Mond ab. Ihn zu sehen gibt mir das Gefühl, einen Verbündeten gegen Campo Cora zu haben. Eilends vorbeiziehende Wolken versperren mir die Sicht. Ich stöhne und der Rabe schüttelt sein Gefieder. Arrogant schaut er zu mir herüber, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt. Just fühle ich mich wie eine Maus, über der ein Bussard kreist.

Ich ziehe die ausgeleierten Jackenärmel über die Finger herunter. Ob ich wieder ins Bett gehe? Reicht der Balkonausflug, um weiterzuschlafen? Oder werde ich gleich erneut davon träumen, dass eine finstere Gestalt mich verfolgt und ich nicht fähig bin davonzulaufen, weil meine Füße im Boden feststecken?

Da öffnet sich ein schmales Wolkenfenster und der Mond quetscht seine Nase hindurch. Die Wattefetzen färben sich orangerot. Er sieht bemerkenswert aufgeblasen aus, als hätte er zu viele Knödel gegessen.

„Guten Abend. Schön dich zu sehen. Hast du auch das Falsche gegessen?“, frage ich mitfühlend gen Himmel. Wolken ziehen an ihm vorüber. Das gespenstische Lichtspiel am Horizont fesselt mich und für einen winzigen Moment ist Campo Cora vergessen. Ich halte Ausschau nach Maestro Luna. Er drängt sich erneut hinter den vorbeiziehenden Fetzen hervor und zeigt sich mir in seiner vollen Größe. Es ist die Zeit um Vollmond. Kein Wunder, dass ich wach bin.

Eine schattenhafte Silhouette stürzt krächzend auf mich zu. Campo Cora scheint entrüstet zu sein, dass ich mit dem Mond und nicht mit ihm spreche. Mister Unausstehlich dreht knapp vor dem Geländer ab, zieht an den finsteren Umrissen der Eiche vorbei, und verschwindet zwischen den Tannen aus meinem Blickfeld.

Blogeintrag von Giorgina Robinson

Reisetagebuch einer Weltenbummlerin

Hallo ihr alle da draußen, hallo Welt, hallo Abenteurer,

kennt ihr das aus euren Kindertagen?

Ein Fahrrad. Ein Traum. Die Welt steht dir offen.

Mein Rad war lila und hieß Cletta, weil Papa die Rennmaschine Bicicletta genannt hat. Er ist Halbitaliener und hat oft die beiden Sprachen durcheinandergemixt. Mir war das Wort als Vierjährige zu sperrig. Ich sagte Cletta.

Damals bin ich mehrmals täglich den Kiesweg hinter dem Haus entlanggefahren und habe mir vorgestellt, wie es ist, die von den Eltern gesetzten Grenzen zu überschreiten. Doch kam ich an der alten Burgruine an, bremsten meine Beine, ohne eigenes Zutun. Das war, als ob Papa den Motor ausgeschalten hätte, damit ich die unsichtbare Barriere nicht überschreite. Das Universum hinter der magischen Linie blieb für mich unentdeckt, die Abenteuer lediglich in den Gedanken lebendig.

Und was soll ich euch sagen, liebe Leute? Der Moment ist gekommen. Ich habe das Abitur in der Tasche. Warte nur auf die Ergebnisse. Bis ich das Studium angehe, liegt ein komplettes Jahr Auszeit vor mir. Und mein Abenteuer beginnt in wenigen Tagen. Ich bin bereit, die geheimnisvolle Grenze zu überschreiten! Mit dem Fahrrad. Einem lila Cletta. Lediglich die Größe hat sich verändert.

Tierwelt versus Menschen

Würdest du es glauben,

wenn dir jemand sagt,

dass du nie mit Menschen

zurechtkommen wirst?

„Morgen Lia“, trällert mir Maika entgegen und stellt die Schaufel am Eingang des Tierheims ab. Das Strahlen meiner Chefin freut mich, dennoch reicht es im Moment einzig für ein gemurmeltes „Momorgen“. Mir sitzt die Nacht in den Knochen. Im vordersten Gehege jault die zerzauste Ranka, als sie mich sieht. Alle anderen Hunde setzen mit ein.

„Ranka hätte am liebsten, wenn du bei ihr im Zwinger schläfst“, sagt Maika und grinst. „Eines Tages wirst du nicht drumherum kommen sie zu adoptieren.“

Ich schüttle den Kopf. „Bbbei mir zu Hause würde sie mich wwweniger sehen als in der Arbeit.“

„Hast recht.“ Sie wuchtet einen Sack Trockenfutter auf den Tisch. „Übernimmst du gleich die Gehege der Hunde? Ich kümmere mich um die Katzen.“

Ich grinse, da ich ahne, dass Maika keine Lust hat sich mit dem Dobermann-Rüden abzuplagen. Die beiden kämpfen täglich darum, ob es ihr erlaubt ist sein Reich zu betreten, oder nicht. Mich dagegen scheint er zu akzeptieren. Er ist ein Neuzugang. Ihn hat der Verlust seines Herrchens schwer getroffen, der letzte Woche gestorben ist. Leider nannte er bis dahin einen Zwinger sein Eigen, was es selbst mir erschwert, den Käfig zu säubern.

„Iiich mmmach das!“, sage ich in Maikas Richtung und ärgere mich, dass es heute mehr Wörter als sonst sind, an denen ich hängen bleibe. Zum Glück bin ich gleich davon befreit, wenn ich mit den Tieren arbeite.

Ich tappe mit Schaufel und Wasserschlauch bewaffnet auf die Tür zu. Er springt keifend im Gehege auf und ab, hängt sich ans Gitter, außer sich vor Aufregung. In seinen Augen sehe ich die blanke Angst. Ich verstehe ihn. Die Welt hat sich für ihn komplett auf den Kopf gestellt. Ich versuche, ihn mit sonorer Stimme zu beruhigen.

„Alles okay. Ich komm jetzt rein. Mache nur deinen Platz sauber“, rede ich beschwichtigend auf ihn ein. Ich berühre den Zaun und er fletscht sofort die Zähne. In diesem Zustand brauche ich die Tür nicht zu öffnen. Ich atme tief durch und drehe mich von ihm weg, hocke mich auf den Boden und konzentriere mich darauf, was hinter mir passiert. Sein Bellen wird bedrohlicher. Nach einer Weile stoppt sein Toben. Das Tappen hört sich gleichmäßiger und bedächtiger an. Ich warte ab. Meine Aufmerksamkeit ist zu hundert Prozent auf seine Geräusche gerichtet. Zwei Minuten später ist es still. Ich werde ihm nicht in die Augen schauen, wenn ich hineingehe, sage ich mir vor. Ansonsten fühlt er sich zusätzlich provoziert. Ich stehe langsam auf, verharre. Umständlich suche ich hinter meinen Rücken nach dem Griff des Geheges und drücke ihn langsam hinunter. Ich warte, wie er reagiert. Kein Bellen. Kein Tappen. Er scheint Abstand zu halten. Trotzdem bin ich mir sicher, dass er jegliche Bewegung beobachtet. Ich reiße mich zusammen und verkneife es mir umzuschauen, zeige ihm permanent den Rücken und hoffe inständig, dass er friedlich bleibt. Ich atme tief durch, öffne die Tür und gehe rückwärts hinein. Er greift nicht an, alles bleibt ruhig. Ich bin erleichtert, bleibe dennoch mit jeder Zelle des Körpers wachsam, führe die Bewegungen bedacht und langsam aus. Das ermöglicht mir zumindest, seine Notdurft zu beseitigen und den Boden mit dem Wasserschlauch abzuspritzen. Ich fühle seinen Blick in meinem Rücken. Am Ende der Aktion sieht sein Reich wie neu aus und ich fühle mich größer denn je.

„Das haben wir spitzenmäßig hinbekommen“, sage ich beiläufig, ohne ihn anzuschauen.

Beschwingt verlasse ich das Gehege, schließe ab und atme tief durch. Mit einem Lächeln auf den Lippen tappe ich zum Unterstand, wo Maika die Kaninchenställe säubert.

„Wie du es nur immer anstellst“, sagt sie kopfschüttelnd.

„Hat gar nicht so lange gedauert, bis er sich beruhigt hat.“

„Dddu darfst ihn nur nicht in die Augen schauen“, sage ich.

„… und ihm nicht deine Größe zeigen. Ja, das hast du mir schon die letzten Tage gesagt. Aber mich lässt er trotzdem nicht zu sich.“

„Eeer hat Angst vor großen Frauen. Ggglaube ich.“

Sie verzieht das Gesicht. „Scheint so. Da hast du eindeutig die besseren Karten.“

Nach der Fütterung vor Feierabend schultere ich den Rucksack und schwinge mich auf das Fahrrad.

Maika läuft mir hinterher und winkt hektisch. „Denkst du an die Feier am Abend? Tiziano würde sich mit Sicherheit freuen, wenn du mit uns seinen Abschied feierst. Gib dir einen Ruck.“

Ich stutze. Ich hatte völlig verdrängt, dass heute der letzte Tag von seinem Praktikum war. Ich suche verzweifelt nach einer passenden Ausrede.

„Ich weiß, du bist nicht so gerne dort, wo das Leben tobt. Aber Tiziano hat sich so genial mit dir verstanden.“

Mein Herz rast. Wie komme ich aus dieser Nummer heraus?

„Du brauchst ja nicht ewig zu bleiben. Nur kurz in der Eisdiele vorbeikommen. Das freut ihn bestimmt.“

„Mmmal sehn“, presse ich hervor und trete in die Pedale.

Blogeintrag von Giorgina Robinson

Reisetagebuch einer Weltenbummlerin

Hallo ihr alle da draußen, hallo Welt, hallo Abenteurer,

darf ich euch Flora vorstellen? Sie ist ein Mischling. Vater Colli, Mutter Australian Shepherd. Rennmaschine, Arbeitstier und gelehriger Liebling seit meiner Erwachsenentage.

Sie fiebert der ersten Etappe, der Radtour extremer entgegen, als ich. Es ist der Hammer! Sie riecht förmlich meine Aufregung. Ich komme mir vor, als renne sogar der Uhrzeiger schneller, weil er nicht abwarten kann, bis er zur nächsten Sekunde vorrücken darf. Alles ist bestens. Mein Gepäck ist in den Radtaschen verstaut. Alles, was mitmuss, steht im Gang herum und darf 30 Kilo nicht überschreiten. Ich habe alles abgewogen. Ich habe mir ein kleines Zelt gekauft, die Wechselkleidung besteht aus zwei leicht waschbaren Garnituren. Der Hundenapf ist ein aufblasbarer Behälter. Flora hat ihr ständiges mit mir Mitlaufen inzwischen aufgegeben. Sie spart sich die Kraft, liegt neben den Taschen und schleckt sich die Pfoten.

Oh Mann Leute, morgen ist es so weit. Die erste Etappe wartet auf uns.

Geschenke

Würdest du es glauben,

wenn dir jemand sagt,

dass auch du Geschenke

annehmen darfst?

Sonntagsdienst ist für mich kein Problem. Am Morgen trete ich gegen alle Gewohnheit ermüdet in die Pedale, um in Richtung Tierheim zu fahren. Irgendetwas hat gestern gefehlt. Ob es daran lag, dass ich bis in die Nacht vor dem Computer gesessen habe? Ich halte meine Nase in den Wind, lasse die Bäume der Eichenallee an mir vorbeifliegen und genieße die kühle Luft in den Lungen. Die Morgensonne hat nicht viel Kraft. Ich bin dankbar für jeden Sonnenstrahl. Die frühlingshaften Temperaturen lassen mich frösteln. Mit Schwung biege ich in die Einfahrt und bremse abrupt ab. Der Kiesel fliegt bis zum Schuppen. Ich steige ab, lehne das Fahrrad an die Wand und schaue wie gewohnt in die Baumkrone der Eiche. Campo Cora ist nirgends zu sehen und ich atme erleichtert auf. Trotzdem stutze ich. Irgendetwas passt nicht. Es hat sich gestern definitiv anders angefühlt, als sonst. Die Hunde waren dieselben. Kein Neuzugang. Das Verhalten vom Dobermann-Rüden wie in den letzten Tagen. Ich würde sogar behaupten, er gewöhnt sich langsam daran, dass ich täglich in sein Reich eindringe. Was hat mich mehr Kraft gekostet wie sonst? Warum bin ich müde, obwohl ich nichts verändert habe?

Ich dehne die Arme, um die Schwerfälligkeit zu vertreiben, und öffne beherzt die Gartentür.

„Bist dir mal wieder selber im Weg?“, kreischt es über mir. Ich zucke zusammen und suche das Dach des Schuppens nach dem Übeltäter ab.

„Du warst unachtsam! Hast mich übersehen. Tja, du wirst es nie mit mir aufnehmen. Das ist Fakt. Ich bin zu gewieft für dich!“

„Ach lalalass mich doch in Ruhe.“ Ich beschließe, ihm die kalte Schulter zu zeigen, und schleiche an den Gehegen vorbei ins Haus. Ranka winselt mir hinterher. Sie ist es gewohnt, dass ich ihr jeden Morgen eine Streicheleinheit schenke.

Am Abend wickle ich mich auf dem Sofa in die Kuscheldecke ein und ziehe sie eng unter die Füße. Meine Finger winden sich um einen der abstehenden Zipfel. Grüblerisch sinniere ich über den Tag. Sanfte Musik spielt im Hintergrund und die Gedanken drehen sich erneut darum, dass die Arbeit auch heute anstrengender war als sonst. Es läutet an der Haustür und ich zucke zusammen. Die Daumen krallen sich an die Deckenzipfel. Wer kommt um diese Zeit zu mir? Es ist nach neun Uhr! Wirre Gedanken von Klingelstreichen bis hin zu Vergewaltigern brechen über mich herein. Ich höre Campo Cora „Angsthase“ krächzen, obwohl ich alleine in der Wohnung bin.

Es läutet erneut. Der Mond erhellt das Wohnzimmer. Sein Licht zügelt die Hirngespinste und ich hoffe, dass es die Wohnungsvermieterin aus dem Erdgeschoss ist. Ein anderer fällt mir nicht ein, der um diese Zeit hier auftauchen könnte. Ich atme tief durch, wurstle mich aus der Decke und tappe zur Tür, um durch das Guckloch zu blinzeln. Ich sehe eine männliche Gestalt am Geländer gegenüber lehnen. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als mir bewusstwird, dass es Tiziano ist. Ich bin verwundert darüber, dass er nicht zur Verwandtschaft nach Italien gefahren ist, um ihnen den Sommer über im Betrieb zu helfen. Eine Sekunde später überfällt mich das schlechte Gewissen. Ich war nicht bei seiner Verabschiedung, sickert es in mein Bewusstsein durch und ich beiße mir auf die Unterlippe.

„Da kommst du jetzt nicht raus. Entschuldige dich wenigstens“, murmle ich mir Mut zu.

Beherzt öffne ich die Tür.

„Diavolo!“ Tiziano greift sich ans Herz. „Hast du mich jetzt erschreckt. Ich dachte schon, du bist gar nicht zu Hause. Wollte gerade wieder gehen.“

„Tttiziano. Tttut mir leid, aaaber ich musste dringend …“

„Geschenkt.“ Er grinst und lehnt sich ans Geländer gegenüber.

„Sssorry.“ Ich zupfe an meinem Ärmel herum.

Tiziano dreht ein schmuckes Päckchen in seinen Händen hin und her. Ich starre ihn an.

„Sag mal, kann ich kurz hereinkommen?“

Ich schlucke. Mein Körper versperrt den Türspalt. Das scheint ziemlich abweisend auf ihn zu wirken. Unkontrolliert kratze ich über die geröteten Stellen am Hals, bis ich heldenhaft einen Schritt zur Seite tappe und ihn in den Gang winke.

Er stellt sich vor die Garderobe. Ich wackle unschlüssig in gebührendem Abstand von einem Bein auf das andere.

„Ich bleibe nicht lange“, sagt er. „Du hast mir nur keine Gelegenheit gegeben, mich von dir zu verabschieden. Ich danke dir, dass du mir beigebracht hast … wie sagtest du … den Hunden auf Augenhöhe zu begegnen. In die Hocke zu gehen und zu warten, bis sie zu mir kommen, bevor ich etwas von ihnen verlange. Du weißt schon. Die Sache mit dem - lass ihn dich erst abschnuppern und so …“

Ich spüre, wie ich rot werde.

Er macht einen Schritt auf mich zu. „Das ist für dich.“ Ich starre auf das Päckchen in seiner Hand, ahnungslos, wie ich darauf reagieren soll. Das letzte Geschenk, das mir jemand entgegengehalten hat, waren Fahrradhandschuhe von Maika zum Geburtstag. Ich habe sie nicht angenommen.

„Jetzt nimm schon. Basta! Ist nichts Schlimmes drin.“

Er hält es mir entgegen.

„Hoffe, es gefällt dir?“

Ich drehe es in den Fingern hin und her, fixiere es, um ihn ja nicht anzuschauen.

„Also, ich … gehe dann mal wieder.“

Ich erwache aus meiner Starre und ringe mit mir. Es ist unhöflich ihn im Gang herumstehen zu lassen, schaffe es trotzdem nicht, ihn ins Wohnzimmer hereinzubitten. Er tippt an die Schläfe, um sich zu verabschieden. „Danke nochmal für alles.“

Er schlendert zum Ausgang. Ein seltsames Gefühl drängt mich, ihn zu bremsen. Ich wundere mich über diese merkwürdige Anwandlung. Kurz vor der Tür dreht er sich um und ich atme auf.

„Irgendwann sehen wir uns wieder! Ciao bella!“

Er zwinkert, verlässt die Wohnung und sprintet die Treppen hinunter. Ich schaue ihm hinterher. Verloren stehe ich in der Tür, das Päckchen in der Hand und bin nicht fähig, mich zu bewegen.

Früher als gewohnt verziehe ich mich ins Schlafzimmer und unter die Bettdecke. Das Geschenk lege ich auf das Nachtkästchen. Ich drehe mich mitsamt der kuscheligen Decke zur Seite, um es wie einen kostbaren Schatz zu betrachten. Bisher war ich nicht fähig, es zu öffnen. Es ist quadratisch, wie ein Schmuckkästchen. Die Verpackung sieht aufwendig aus, an jeder Ecke hängen Bänder herunter. In den Kindertagen waren Momente dünn gesät, in denen ich die Gelegenheit hatte, Geschenke auszupacken. Allzu oft galten sie nicht mir, sondern den Geschwistern. Bei mir schienen alle davon auszugehen, dass ich keine brauchte.

Eine halbe Stunde später, halte ich es nicht mehr aus, meine Finger wühlen sich aus der wärmenden Decke und ich hole das Päckchen zu mir. Ich ziehe behutsam an den Schleifen, löse Knoten, streiche über die glänzende Oberfläche und zupfe mit Bedacht die Tesafilm-Stückchen herunter, welche die Pappschachtel verschließen. Mit gemischten Gefühlen hebe ich den Deckel. Ich stutze. Ein Zettel mit Zahlen flattert mir entgegen. Warum gibt er mir seine Handynummer? Ich überfliege die Zahlen und lege die Notiz beiseite. Im Seidenpapier ertaste ich etwas Hartes. Ich pfriemle das Papier heraus und es blinkt mir etwas entgegen. Ein Mondstein! Mit offenem Mund fingere ich ihn aus der Verpackung, umschließe ihn und lasse mich fluten von den wohligen Energien. Woher kennt er meine Vorliebe für Steine? Wegen eines solchen Exemplars habe ich oft Mut aufgebracht und dutzende Geschäfte abgeklappert. Hat Maika es ihm verraten? Ich drücke den Schatz ans Herz. In diesem Augenblick wird mir bewusst, dass es Tiziano war, der mir in der Arbeit gefehlt hat.

Blogeintrag von Giorgina Robinson

Reisetagebuch einer Weltenbummlerin

Hallo ihr alle da draußen, hallo Welt, hallo Abenteurer,

es ist fünf Uhr morgens. Flora wartet schwanzwedelnd bei den Fahrradtaschen. Sie ist bestens gerüstet. Wir haben täglich trainiert. Ich hoffe, dass ihre Pfoten der Belastung standhalten und mein Sitzfleisch ebenfalls. Ich setze den Helm auf, schultere die Taschen und gehe hinaus in den kühlen Morgen. Cletta lässt sich bereitwillig bepacken. Die Aufbruchsstimmung macht mich hibbelig, das hilft den Zweifel in Schach zu halten, ob ich erneut das Gewicht reduzieren sollte. Ich schiebe das Gefährt hin und her, prüfe den Luftdruck in den Reifen und schließe anschließend die Haustür ab. Den Schlüssel werfe ich in den Briefkasten. Meine Schwester kümmert sich um die Wohnung, es ist alles organisiert.

Ich steige auf. Das ist der Startschuss für das Abenteuer. Flora hüpft aufgeregt neben mir her. Sie ahnt vermutlich, dass ihr Leben als Sofa-Tier hiermit beendet ist. „Wir packen das“, sage ich und nähere mich der magischen Grenze.

Ich überschreite sie!

Heute!

Neue Begebenheiten

Würdest du es glauben,

wenn dir jemand sagt,

dass die Dinge immer noch

einen Tick schlimmer sein könnten?

Den Mondstein in der Hosentasche und die Visitenkarte von Tiziano im Geldbeutel, radle ich durch die frische Morgenluft. Ich genieße die Sonne und den Wind im Gesicht. Gerne würde ich in diesem Augenblick nicht zur Arbeit radeln, sondern wie Giorgina ziel- und planlos in die Welt hinaus. Tageweise unterwegs sein, Abenteuer erleben, mich treiben lassen, neue Ecken kennenlernen. Einzig mein Fahrrad und ich.

„Du“, krakeelt es von oben. „Ausgerechnet du willst dich in die fürchterliche Kälte hinauswagen, wo du es nicht einmal schaffst, eine Eisdiele zu besuchen!“ Campo Cora dreht eine Schleife über mir und sein Krächzen klingt wie Spott.

„Hhhhau ab. Dddu hast doch keine Ahnung, was ich fertigbringe und wwwas nicht.“

„Reden, ohne zu stottern, auf alle Fälle nicht!“

Ich trete wie besessen in die Pedale, um dem gehässigen Geplapper zu entkommen.

„Du“, kreischt es von oben. „Du bist ein Nichts. Nicht einmal der Schatten davon. Du existierst doch überhaupt nicht.“

Mein Magen zieht sich zusammen und die aufgestaute Wut wirft unkontrolliert Wörter aus mir heraus. „Dddas stimmt nicht. Iiich bin hier. Dddu siehst mich doch.“

„Ja, ich schon, aber sieht dich irgendein anderer? Du bist doch für alle Luft.“

Ich bremse abrupt und luge am Baum nach oben. Campo Cora thront auf der obersten Spitze und schaut mit verengten Augenschlitzen zu mir herunter.

„Fffür Tiziano bin ich nicht Luft!“, brülle ich ihm entgegen.

„Pha, nur weil er dir einen Mondstein geschenkt hat?

Dieser Gigolo ist doch längst über alle Berge und hat dich vergessen!“

Ich schlucke, trete erneut in die Pedale und verkneife mir die aufsteigenden Tränen. Ihm zeige ich sie nicht!

Am Tierheim angekommen, lehne ich das Fahrrad an die Hütte. Campo Cora fliegt eine theatralische Kurve, sinkt tiefer und lässt sich auf dem Dach nieder. Ich bin heilfroh zu wissen, dass er Respekt vor Hunden hat und er deshalb außerhalb der Gartentür zurückbleibt. So habe ich zumindest während der Arbeit Ruhe vor ihm.

Ich drücke die Klinke der Gittertür herunter, aber ich komme nicht dazu diese zu öffnen. Sie wird mir aus der Hand gerissen.

„Lia“, kreischt Maika aufgeregt. „Bin ich froh, dass du da bist. Wir haben einen Neuzugang. Du bist meine letzte Rettung. Er ist verletzt und ich würde sagen, er ist über diesen Zustand nicht erfreut. Er findet sich nicht damit ab, dass wir ihn seiner Gesundheit zuliebe einsperren. Der Tierarzt hat ihn gebracht. Er sagt, das wächst wieder zusammen. Aber wohin jetzt mit dem Kerl? Mit Seinesgleichen hatten wir bisher nicht das Vergnügen. Ich habe ihn vorübergehend im hinteren Schuppen untergebracht. Da ist der weg von den Katzen.“

Maika holt Luft und schiebt mich vorwärts. Ich überlege, was für eine Hunderasse wir bis dato noch nicht hatten.

„Das Problem ist, er lässt mich nicht zur Tür herein. Der Tierarzt hat uns aufgetragen, alle paar Stunden nach dem geschienten Flügel zu sehen. Du schaffst das mit Sicherheit, ohne, dass er auf dich einhackt.“

Beim Wort „Flügel“ schrillen bei mir die Alarmglocken. Spricht sie darüber, dass sie einen Vogel aufgenommen hat? Meine Eingeweide ziehen sich zusammen. Gefiederte Tiere sind der reinste Horror!

„Was ist los Lia, du bist ja völlig blass im Gesicht.“

Wir stehen vor dem Schuppen und etwas hackt lautstark von innen an die Holztür. Ich deute auf das Gehege und starre Maika mit offenem Mund an.

„Er wird sich nicht ans Eingesperrtsein gewöhnen. Was denkst du? Hat er die Schiene schon weggerissen?“

Mit weit aufgerissenen Augen stiere ich sie an. Ich bin nicht fähig, zu antworten. Es ist absurd, von mir zu verlangen, dass ich mich um ein Federvieh kümmere.

Hinter der Tür wird es still, und Maika lächelt. „Siehst du, es wirkt schon. Alleine deine Nähe ist für Tiere heilsam. Der Bussard spürt dich.“

Bussard, dröhnt es in meinem Kopf. So ein Vogel ist ein gewaltiges Stück größer als Campo Cora. Die Vorstellung sich um ihn kümmern zu müssen, ist als ob jemand von mir verlangen würde, ungesichert von einer Klippe zu springen.

„Du müsstest nachsehen, was mit der Schiene ist und ihm Wasser plus Futter hineinstellen. Das schaffst du doch, oder?“

Ich schüttle energisch den Kopf. Stolpere rückwärts. Fange mich am Pfosten von Rankas Gehege. Wende mich ab. Renne, als ob der Dobermann in einem Anfall von zerstörerischer Wut hinter mir her hetzte. Maika ist sicherlich verwundert. Es ist mir egal, was sie von mir denkt. Ich hechte am kläffenden Colliverschnitt vorbei, an den jaulenden anderen und der winselnden Dackeldame. Es gibt keinen anderen Gedanken. Weg hier! Ich schieße auf die Gittertür zu, reiße sie auf, presche hinaus, und wähne mich in Sicherheit. Ich beuge mich über den Fahrradlenker und atme in tiefen Zügen durch. Mein Puls rast.

„Du kannst mir nicht entfliehen!“ Krächzt es süffisant über mir. „Irgendwann bist du nicht mehr fähig, vor deiner Angst davonzulaufen.“

Blogeintrag von Giorgina Robinson

Reisetagebuch einer Weltenbummlerin

Hallo ihr alle da draußen, hallo Welt, hallo Abenteurer,

es ist vollbracht! Die magische Grenze meiner Kindheit ist überschritten. Sie hat ausgedient. Die Welt steht mir offen. Es ist wie ein Befreiungsschlag. Ich bin überrascht, dass sich die neugewonnene Freiheit wackelig anfühlt. Die ersten Meter schwanke ich auf Cletta hin und her, als würde mich im Hinterkopf die magische Linie zurückhalten. Kaum zu glauben, wie sich alte Verbote im Gewissen festsetzen. Dabei ist es lediglich das Gepäck, welches meine Balance herausfordert. Die Fahrradtaschen sind auf dem Gepäckträger ungleichmäßig verteilt. Bei jedem Tritt zieht das Gefährt nach rechts. An der Eichenallee bleibe ich stehen. Umpacken ist angesagt, bevor ich auf die Teerstraße abbiege, auf die ich früher so sehnsüchtig aus der Ferne geschaut habe. Ich lehne mein Rad an einen Baum. Das dumpfe Gefühl beschleicht mich, dass die Reiseberichte von Weltenbummlern recht behalten und ich am Ende mit einer einzigen Garnitur Wechselkleidung auskomme.