4,99 €
Die prächtigen, bunten Blütenstände der Lupinen, auch "Wolfsbohnen" (von lat. lupus) genannt, zieren so manchen heimischen Garten. Als Blumen sind sie ein beliebter Futterplatz für Bienen und andere nützliche Insekten. Botanisch gehören ihre Samen genau wie Bohnen, Erbsen oder Kichererbsen zu den Hülsenfrüchten (Leguminosen). Zwar sind ihre Wild- und Zierformen aufgrund des hohen Anteils an bitteren Alkaloiden ungenießbar bis giftig. Doch als Nutzpflanzen mit hohem Nährwert, vor allem beachtlichem Proteingehalt, wurden bestimmte Lupinenarten bereits im antiken Griechenland, bei den Römern und etwa um die erste Jahrtausendwende auch in Ägypten kultiviert. Der Kompakt-Ratgeber macht Lust auf Lupinen als eiweißreiche Alternative zu Soja und bringt Abwechslung in die vegetarische Küche. Die Samen der Süßlupine sind höchst vielseitig verwendbar und schmecken ausgezeichnet. Darüber hinaus trägt der Anbau der nährstoffreichen Kulturpflanze zum Klimaschutz und zur Gesundheitsvorsorge bei. - Wissenswertes über Inhaltsstoffe, Historie und Botanik der Lupinen - Tipps aus der Lupinenküche (Produkte und Zubereitung) - 46 leckere Rezepte für Frühstück, Hauptgerichte und Süßes sowie Snacks und Drinks
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 64
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Barbara Rias-Bucher
Lupinen – Das heimische Eiweißwunder
Kompakt-Ratgeber
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-448-9
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-446-5, 1. Auflage 2018)
Mankau Verlag GmbH
D-82418 Murnau
Im Netz: www.mankau-verlag.de
Internetforum: www.mankau-verlag.de/forum
Redaktion: Julia Feldbaum, Augsburg
Endkorrektorat: Susanne Langer M. A., Germering
Cover/Umschlag: Andrea Barth, Guter Punkt GmbH & Co. KG, München
Layout: X-Design, München
Satz, Gestaltung und Bildredaktion: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich
Energ. Beratung: Gerhard Albustin, Raum & Form, Winhöring
eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
Bildnachweis:
© Barbara Rias-Bucher:39, 49, 53, 63, 65, 79, 103, 106, 113, 117, 125
© Fotolia iLUXimage: 4, 6–7; Natalia Mylova: 4–5, 34–35; gkrphoto: 5, 72–73; Natalia Mylova: 5, 100–101; Freykoerperkutur: 10; Darios: 15; Comugnero Silvana: 17; bit24: 22; dabjola: 28; asab974: 31; svrid79: 32–33; Natasha Breen: 37; Kati Finell: 41; zaziedanslacuisine: 43; Barbara Pheby: 45; siankoo: 47, 55, 69, 85, 89, 111; anna_shepulova: 50, 71, 81, 87, 105, 115; Kitty: 57; Doris Heinrichs: 59; sarsmis: 61; anjelagr: 67; zoryanchik: 77; tycoon101: 82; olhaafanasieva: 93; Crisferra: 95; olepeshkina: 97, 99; StockphotoVideo: 109; fotogal: 119; zi3000: 121
Hinweis für die Leser:
Die Autorin hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorin können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Vorwort
Lupinen liebe ich seit meiner Kindheit. Als sommerbunte Inseln wuchsen sie im riesigen Garten meiner Großeltern, überragten mich Winzling, und wenn ich mich darin versteckte, träumte ich mich ins Wunderland der kleinen Alice. Auf meiner ersten Reise nach Mallorca lernte ich dann die proteinreichen Samen kennen. Tief im Landesinnern, wo man damals noch kaum Touristen begegnete, kostete ich sie in einer kleinen Kneipe zum Sherry, ohne zu wissen, was ich da aß. Doch natürlich fragte ich nach und zog dann ganz glücklich mit einem Glas eingelegter Lupinenkerne ab.
Es sind die beiden Erscheinungsformen einer Pflanze, die mich seit jeher begeistern: ästhetisch die eine, nahrhaft die andere. Mit Blumenlupinen kann man den Garten schmücken und Insekten Nahrung bieten, während Süßlupinen als Kerne, Schrot, Mehl und Flocken höchst vielseitig verwendbar sind und ganz ausgezeichnet schmecken. Und davon handelt dieser Kompakt-Ratgeber: Lust auf Lupinen soll er Ihnen machen, Freude am Kosten, Kochen und Experimentieren soll er Ihnen schenken, Abwechslung in die vegetarische Küche wird er bringen – und der Mehrwert für die Gesundheit ist inbegriffen.
Gutes Gelingen wünscht IhnenBarbara Rias-Bucher
Inhalt
Vorwort
Kleine Lupinen-Kunde
Lupinen botanisch und historisch
Nahrung für Notzeiten
Alkaloide und Bitterstoffe
Eine Pflanze für den Klimaschutz
Ackerbau statt Viehzucht
Süßlupinen lieber kaufen
Blumenlupinen anbauen
Was in Lupinen steckt
Jede Menge Eiweiß
Eine gute Basenquelle
Für Ballast ist gesorgt
Günstige Mineralstoffbilanz
Stärke fürs Immunsystem
Hormonersatz für Frauen
Worauf man achten muss
Blume mit Allergiepotenzial
Aus der Küchenpraxis
Eier durch Lupinen ersetzen
Zehn Tipps zu Lupinen
Snacks, Suppen, Salate
Guten-Morgen-Müsli
Lupinendrink
Joghurt mit Lupinenschrot
Lupinensüppchen
Kartoffelsuppe
Minestrone
Gebackene Lupinenkerne
Bunter Salat
Lupinensalat mediterran
Frittata
Lupinen-Couscous-Salat
Crostini
Lupinenbrot mit Ziegenkäse
Blütenbrötchen
Lupinen-Walnuss-Brot
Gurkensandwich
Lupinen-Naan-Brot
Lupinenschnittchen
Hauptgerichte & Herzhaftes
Lupinennudeln mit Pesto
Wokgemüse mit Lupinen
Auberginenrollen
Spargelkuchen
Zucchini-Lupinen-Frikadellen
Lupinenaufstrich
Kartoffeln mit Lupinensauce
Lupinentäschchen
Falafel
Tomaten-Käse-Kuchen
Ofengemüse mit Lupinen
Fenchel mit Gnocchi
Flammkuchen
Gemüsecurry
Lupinenpastetchen
Kartoffel-Möhren-Auflauf
Desserts & Süßgebäck
Quittentarte
Brownies
Kiwikuchen
Zwetschgengratins
Erdbeertorte
Nektarinenauflauf
Mandarinenkuchen
Vanille-Apfel-Kuchen
Rhabarber-Crumble
Orangensternchen
Kokoskuchen mit Zwetschgen
Apfel-Chia-Muffins
Kirschkuchen
Register
KleineLupinen-Kunde
Lupinen botanisch und historisch
Lupinen sind schöne Pflanzen mit prächtigen bunten Blütenständen; botanisch gehören sie genau wie Bohnen, Erbsen oder Kichererbsen zu den Leguminosen.
In den tropischen bis subtropischen Breiten der Neuen Welt sind sie mit Hunderten von Arten vertreten, während die im mediterranen Raum heimischen afrikanischen und europäischen Lupinen kaum ein Dutzend Spezies umfassen.
Die reinen Wildformen sind aufgrund des hohen Anteils an bitteren Alkaloiden gesundheitsschädlich bis giftig. Dass man die Pflanzen zu Recht für gefährlich hielt, erkennt man an ihren Namen: Das alte Wort Wolfsbohne entspricht der botanischen Bezeichnung Lupinus, das vom lateinischen lupus für Wolf kommt. Tatsächlich erinnern Lupinenhülsen mit ihrer bräunlich-grauen Behaarung ein wenig an das zottige Fell eines Wolfs.
Doch als Pflanzen mit hohem Nährwert, vor allem mit einem beachtlichen Proteingehalt, die überdies höchst pflegeleicht sind und für natürliche Düngung sorgen (→ auch Seite 12 f.), wurden bestimmte Lupinenarten bereits im antiken Griechenland, im Römischen Reich und etwa um die erste Jahrtausendwende auch in Ägypten kultiviert. »Sie ist die einzige Pflanze, die auf ungepflügten Böden gesät wird«, heißt es beim römischen Naturforscher Plinius (23–79 n. Chr.). »Sie braucht den Mist so wenig, dass sie selbst den besten darstellt«, erklärte Plinius und resümierte: »Keine Pflanze verursacht weniger Kosten.« Sein Zeitgenosse Columella, Agrarwissenschaftler und experimentierender Landwirt, erwähnte in seinen Schriften über Landwirtschaft und Gartenbau, dass Lupinen erst durch Einweichen und Kochen genießbar würden.
Nahrung für Notzeiten
Während Plinius allgemein feststellte, dass Lupinen Mensch und Tier ernährten, präzisierte Columella: »Gekocht und eingeweicht ernährt sie im Winter das Vieh vortrefflich; auch den Menschen schützt sie auf angenehme Weise vor dem Hunger, wenn Jahre der Missernte auftreten.« Das heißt, damals waren Lupinen nicht Grundnahrungsmittel wie Getreide oder Ackerbohnen, sondern nur Notration in Hungerzeiten. Denn obwohl es schon gelungen war, durch Auslese »süßere« Lupinen mit geringerem Alkaloidgehalt zu züchten, mussten die Samen, um genießbar zu sein, erst durch mehrmaliges Wässern und durch Kochen von den restlichen unverträglichen Inhaltsstoffen befreit werden. Das galt übrigens auch für die Lupinenarten der Neuen Welt, die, wie der adlige Peruaner El Inca Garcilaso de la Vega (1539–1616) schrieb, etwas größer und weißer waren als die spanischen Arten und ebenfalls durch langwierige Vorbehandlung genießbar gemacht wurden. Bereits in prähistorischer Zeit hatten sich indigene Andenvölker bemüht, essbare Lupinen zu züchten. Das allerdings misslang, weil es sich, so der Pflanzengenetiker Professor Heinz Brücher, beim »Alkaloidfaktor nicht um ein visuell zugängliches Merkmal handelte«. Denn rein optisch ließen sich Pflanzen, Blüten und Samen von alkaloidhaltigen Lupinen und Süßlupinen nicht voneinander unterscheiden, während man die neuen Züchtungen einjähriger Zierlupinen leicht an Größe und Form der Samen erkennen kann (→ Seite 14).
Seit Ende der 1920er-Jahre gelang es, Lupinenarten zu züchten, die kaum Bitterstoffe und Alkaloide enthalten – zunächst nur weiße und gelbe, seit 1997 auch blaue Süßlupinen mit einem sehr beachtlichen Eiweißgehalt von 40 bis 45 Prozent.
Gelbe Süßlupinen werden genau wie andere Feldfrüchte angebaut.
Alkaloide und Bitterstoffe