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Keimlinge und Sprossen passen ausgezeichnet zu einer gesunden und vollwertigen Ernährung. Denn leichter sind naturbelassene, "kontrolliert"-biologische Zutaten kaum zu bekommen, als sie ganz einfach selbst aus Getreide und Hülsenfrüchten, Kernen und Samen, Gemüse und Kräutern auf der Fensterbank zu ziehen. Der Same als "Embryo" der Pflanze birgt bereits Wurzeln, Stängel und Blätter sowie ein hochkonzentriertes Nährgewebe, das Energie und Mineralstoffe für die Wachstumsphase speichert. Während des Keimvorgangs wird dieses Nährgewebe aktiviert, die Konzentration an Bioaktivstoffen, Eiweiß und Fett, Kohlenhydraten und Ballaststoffen ist jetzt am höchsten. Auch der Gehalt an Vitaminen steigt beim Keimprozess deutlich an. Mit mineralstoffreichen Keimlingen und Sprossen funktioniert der Stoffwechsel reibungslos, weil die Nahrung vollständig "verbrannt" wird. Wer auf Fleisch und Fisch verzichten will, findet hier außerdem eine Reihe lebenswichtiger Stoffe, die sonst vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vorkommen, wie z. B. Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen und Zink. Der Kompakt-Ratgeber bietet feine Rezeptideen für Salate, Suppen, bunte Gemüsegerichte und Smoothies rund ums Jahr. Außerdem erklärt die bekannte Ernährungsexpertin und bekennende Selbstversorgerin: - was Keimlinge & Co. überhaupt sind und was so gesund an ihnen ist; - wie sie richtig angezüchtet werden und was zu beachten ist, um Risiken zu vermeiden; - welche Samen von A wie Alfalfa bis Z wie Zwiebel sich am besten verwenden lassen und was ihre Besonderheiten sind.
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Seitenzahl: 69
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Barbara Rias-Bucher
Keimlinge und Sprossen – Vitamine und Mineralstoffe von der Fensterbank
Kompakt-Ratgeber
E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-366-6
(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-364-2, 1. Auflage 2017)
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Hinweis für die Leser:
Die Autorin hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Verlag und Autorin können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.
Vorwort
Meine Vorliebe für Sprossen habe ich vor vielen Jahren entdeckt, als ich mich intensiv mit der vollwertigen Ernährung beschäftigt und dazu auch eine Reihe von Büchern geschrieben habe. Vollwertig nannte man damals eine bunte Mischung aus vorwiegend vegetarischen Gerichten, oft kombiniert mit »Vegan« und »Makrobiotik«, mit Fisch und Fleisch in Minimengen. Das Wichtigste aber waren naturbelassene Zutaten, möglichst aus kontrolliert-biologischem Anbau. Daraus ist dann unsere moderne Mischkost mit kulinarisch höchst interessanten, manchmal ungewöhnlichen Gerichten entstanden, die auf pflanzlicher Nahrung basiert und authentische Lebensmittel aus heimischem Anbau bevorzugt. Keimlinge und Sprossen passen dazu ganz ausgezeichnet, weil man sie selbst aus Getreide und Hülsenfrüchten, Kernen und Samen, Gemüse und Kräutern ziehen kann. So bin ich bei meiner Sprossenzucht geblieben, die mir rund ums Jahr vitaminreiche Zutaten schenkt – Gemüse und Salat von der Fensterbank eben! Was man damit alles zubereiten kann, zeige ich Ihnen ab Seite 56. Doch zuerst ein wenig Theorie für eine erfolgreiche und gesunde Sprossenanzucht.
Gutes Gelingen und viel Genuss wünscht Ihnen
Barbara Rias-Bucher
Inhalt
Vorwort
Sprossen-Know-how
Keimlinge, Sprossen und Co
Wie man sie verwendet
Natürlich gesund
Gut fürs Immunsystem und leicht verdaulich
Vitaminpäckchen
Mineralstoffspender
Basen statt Säuren
Sprossen richtig ziehen
Was man zur Anzucht braucht
Licht und Biorhythmus
Sprossenanzucht Schritt für Schritt
Zehn Tipps zur Sprossenanzucht
Keimsaat wählen
Adzukibohnen
Alfalfa (Luzerne)
Bockshornklee
Brokkoli
Buchweizen
Chia
Erbsen
Gerste
Hafer
Hanf
Kichererbsen
Kresse
Leinsamen
Linsen
Mungobohnen
Quinoa
Radieschen und Rettich
Roggen
Rote Beten
Rotklee
Rucola
Senf
Sonnenblumenkerne
Weizen und Dinkel
Zwiebeln
Rezepte aus der Sprossenküche
Knäckebrotsalat mit Chia
Sommersalat mit Sprossen
Marinierte Forellenfilets
Salat mit Räuchertofu
Glasnudelsalat mit Tofu
Linsensalat
Mungobohnen-Salat
Chinasuppe
Frühlingssuppe
Gemüsesuppe mit Rucola
Radieschensprossen-Suppe
Kartoffelsuppe
Gemüsesuppe mit Weizen
Frühstücksbrote
Sprossen mit Chorizo
Tofupuffer mit Salat
Sandwich-Türmchen
Avocadocreme
Gebratener Lachs
Tofu mit Tomatengemüse
Chinagemüse
Sprossen-Bruschetta
Seitan mit Sprossen
Quark mit Sprossen
Sprossengrün-Pastetchen
Haferkeimlinge mit Tomaten
Buchweizentopf
Quinoa mit Mais und Bohnen
Gemüse mit Erbsensprossen
Spaghetti mit Kürbis
Eier mit Tomaten
Pfannkuchen mit Sprossengrün
Ofengemüse mit Kartoffeln
Tomatenrolle
Sprossenbrötchen
Brot mit Keimlingen
Obstwaffeln
Apfelkuchen mit Weizensprossen
Sommertrifle
Gerstenmüsli
Kekskuchen mit Keimlingen
Porridge mit Hanf
Buchweizengratin mit Obst
Grüner Smoothie
Chia-Smoothie mit Matcha
Sachregister
Rezeptregister
Sprossen-Know-how
Keimlinge, Sprossen und Co.
Die Bezeichnungen gehen ein wenig durcheinander, wenn man sich in Büchern, Blogs, Zeitschriften und im Internet informiert. In den Rezepten dieses Buches verwende ich folgende Begriffe:
►Angekeimte Samen: Durch Einweichen und dann regelmäßiges Spülen der Samen bricht die harte Samenschale auf, und der helle Keimling (botanisch: Spross) zeigt sich. Bei Erbsen und Hafer zum Beispiel schmiegt er sich noch eng an den Samen.
►Keimlinge: Die Keimlinge (Sprossen) haben sich zu Stängelchen gestreckt, die beiden dicken Keimblättchen können wie Flügel deutlich abgespreizt oder – wie bei Getreide – auch so geschlossen sein, dass der Samen noch intakt wirkt und nur die Stängel herausspitzeln. Aus diesen Keimblättern, regelrechten Vorratsspeichern, holt sich die Jungpflanze in ihrer ersten Wachstumsphase Energie und Mineralstoffe. Am Stängel des Keimlings sieht man die winzigen Laubblättchen, die jetzt noch kaum Chlorophyll enthalten und deshalb meist gelblich, grüngelb oder – je nach Pflanze – auch rötlich oder cremeweiß sind.
Sprossenglas mit Siebdeckel und Keimlingen
►Sprossen: Das sind die jungen Pflänzchen mit Stängel, entfalteten Laubblättchen und feinen Würzelchen. Eindeutig erkennbar ist jetzt, dass die Stängel mit den Laubblättchen nach oben streben, weil sie das Sonnenlicht für den Energiestoffwechsel (Fotosynthese) brauchen, während die Wurzeln weg vom Licht nach unten wachsen, um die Pflanze später in der Erde zu verankern und die Aufnahme von Mineralstoffen zu gewährleisten.
►Sprossengrün: Das sind die grünen Blättchen von Samen, die entweder aus den Sprossen oder in der Erde wachsen. Getreidegras, Zwiebelgrün und Gemüseblätter, wie zum Beispiel von Radieschen oder Roten Beten, gehören dazu. Der Vorteil: In der Erde müssen Sie sich nicht auf spezielle Keimsaat beschränken, sondern können vitamin- und chlorophyllreiches Grün aus normalen Gemüsesamen ziehen, denn Samen-Beizmittel werden in der Erde abgebaut (→ Seite 28). Auch wachsen Zwiebelsamen im Keimglas nicht sehr gut, während sie, in Erde gestreut, bald einen schönen Rasen bilden, den Sie wie Schnittlauch regelmäßig schneiden können.
Wie man sie verwendet
►Angekeimte Samen schmecken in Müsli, Porridge, Kuchen, Waffeln, Pfannkuchen und Brot. Mit ihrem milden, oft nussigen Aroma passen sie zu süßen Gerichten viel besser als Keimlinge oder Sprossen mit dem charakteristischen Eigengeschmack der Pflanze: der Schärfe von Kresse oder Rettich, dem erdigen Aroma von Roten Beten oder der Currywürze von Bockshornklee.
►Keimlinge nimmt man vorwiegend für Gekochtes und Gebackenes, weil der Vitamingehalt noch relativ gering ist, sodass beim Garen also nicht viel verloren geht.
►Sprossen mit ihrem hohen Vitamingehalt eignen sich für Salate, Rohkost und kalte Gerichte.
►Sprossengrün können Sie wie Kräuter verwenden: für Salate, Suppen, Saucen und Smoothies.
Vitalität aus dem Glas, Gesundheit selbst gemacht!
Natürlich gesund
Der Same als »Embryo der Pflanze« birgt bereits Wurzeln, Stängel und Blätter sowie ein hoch konzentriertes Nährgewebe in sich, damit die Pflanze sich entwickeln kann. Denn in diesem frühen Stadium besitzt sie ja weder grüne Laubblätter für die Energiegewinnung durch die Fotosynthese noch Wurzeln für die Mineralstoffversorgung aus dem Erdreich. Während des Keimvorgangs wird dieses Nährgewebe aktiviert, die Konzentration an Bioaktivstoffen, Eiweiß und Fett, Kohlenhydraten und Ballaststoffen ist jetzt am höchsten und wird in der gesamten Wachstumsphase nicht mehr erreicht. Die Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe in den Samen erhöht sich, und wir können bei der Verdauung mehr davon über die Darmschleimhaut aufnehmen und in den Körperzellen nutzen: So wird zum Beispiel Phytinsäure in den äußeren Schichten von Getreidekörnern beim Keimprozess teilweise abgebaut, sodass wir Calcium besser verwerten können.
Gut fürs Immunsystem und leicht verdaulich
Unser Immunsystem profitiert von Sprossengemüse, weil es sehr viele Ballaststoffe enthält. Bakterien in unserem Dickdarm ernähren sich von Ballaststoffen, gewinnen dadurch Energie und vermehren sich. Und bei dieser Verdauungsarbeit entstehen bestimmte Fettsäuren, die eine wichtige Rolle bei der Krebsprävention spielen.