Lust - eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 1 - Anna Bridgwater - E-Book

Lust - eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 1 E-Book

Anna Bridgwater

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Beschreibung

Die Novelle ist ein heißer Ritt auf der Welle der Lust – verführerisch, lasziv und prickelnd. Sex spielt im Leben von Ea eine große Rolle. "Das ist das, was ich kann", sagt sie provokant. An Männern stillt die Ehefrau und Mutter von zwei Kindern ihr Verlangen und ihre Lust. Zwar liebt sie ihre Familie, aber der anderen Seite ihres Ichs – dem weiblichen Don Juan in ihr – kann sich einfach nicht widerstehen. Zu verlockend ist das Angebot an schönen, faszinierenden Männern. Und so nutzt sie jede Gelegenheit, um sich in neue erotische Abenteuer zu stürzen. Diese Novelle ist eine Geschichte von einer Frau, die Männer und Erotik liebt. Inspiriert wurden die Erzählungen von einer real existierenden Frau. Nach Gesprächen mit dieser Frau hat Autorin Anna Bridgwater ihre Erzählungen aufgeschrieben. Ein Zeugnis über ein heimliches Leben, das diese Frau parallel zu ihrem Alltag mit Mann und Kindern führt. "Lust" ist die erste novelle in der Serie Eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse."Spot on. Realistische Beschreibungen ohne dabei vulgär zu werden. Kann nur empfohlen werden." (Henrik B. - https://www.saxo.com/dk/lyst--en-kvindes-intime-bekendelser_anna-bridgwater_epub_9788711468579)"Toll geschriebene Geschichte über eine Frau, die den Kick abseits vom Alltagsstress darin findet andere Männer zu "erforschen". Eine prickelnde Erzählung. Gute Buch darüber, wie man sich zu seiner Lust verhalten kann und was passieren kann, wenn man seiner Lust nachgibt." - Lise B. ( https://www.saxo.com/dk/lyst--en-kvindes-intime-bekendelser_anna-bridgwater_epub_9788711468579)-

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Anna Bridgwater

Lust

Eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 1

Aus dem Dänischen von Kirsten Krause

LUST

Lust - eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse 1

Aus dem Dänischen von Kirsten Krause

Originaltitel: Lyst – en kvindes intime bekendelser © 2015 Anna Bridgwater

Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2018 LUST

All rights reserved

ISBN: 9788726022780

1. Ebook-Auflage, 2018

Format: EPUB 3.0

Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit LUST und den Autoren gestattet.

Ich will die Geschichte meines Lebens erzählen. Jedenfalls von einem Teil meines Lebens. Einem Teil meines Lebens, der ich bin, der aber verborgen ist. Mein Sexleben. Dafür bin ich geschaffen. Das ist das, was ich kann.

Es ist Mittsommer in Kopenhagen. Ich bin fünfundzwanzig. In meiner Nachbarschaft ist die Luft dick von gelblichem Staub von den Fußwegen rund um die Seen. Die Firma, für die ich arbeite, veranstaltet ein Sommerfest. Ich ziehe ein enges, schwarzes Kleid mit großen Blumen an. Ich liebe dieses Kleid. Ich liebe es, wie ich darin aussehe. Ich bin schlank, habe lange, dunkle Haare, meine Brüste sind straff. Ich bin Kettenraucherin und innerlich unsicher wie eine Fünfzehnjährige, aber meine eigene Unsicherheit reizt mich. Ich fummle darin rum, fordere sie heraus, wie einen Mückenstich, den zu kratzen ich nicht lassen kann.

Ich gehe zu dem Fest. Ein gewöhnliches Fest mit Abendessen, Drinks, Bier, Zigaretten und danach in die Kneipe. Der Abend ist warm und trocken und ich stolziere in meinen hohen schwarzen Wildledersandalen und dem engen Kleid umher. Das, was ich erzählen will, ist, dass ich einen Kollegen mit nach Hause nehme. Er ist verheiratet, ich bin Single. Er ist groß, sehnig, hat ein Gesicht voller Sommersprossen und eine dunkle, weiche Stimme und ich bin scharf auf ihn. Er macht mich geil. Ich will, dass er auf mir liegt in meinem Doppelbett mit dem massivem Kopfende aus dunklem Holz. Ich will seine Hüften und seinen harten Brustkorb auf mir spüren und seine langen weißen Finger sollen meinen Körper berühren. Er soll mich küssen, meinen Hinterkopf umfassen und mich begehren. Er soll meine Knöchel und Kniekehlen und Achselhöhlen lecken.

Die Nacht ist hell und die Wände in meinem Zimmer sind grün gestrichen, so dass es ist, als ob man unter Wasser oder in einem Aquarium wäre. Er schmeckt salzig mit einer etwas bitteren Note. Ich zeige ihm meine hellbraunen Brustwarzen und biete ihm an, sie abzulecken. Mein eigener Duft wird stärker und übertönt seinen. Seine Oberschenkel sind genauso blass wie seine Hände und ganz fest. An seinem Hinterkopf ist ein kleiner, kahler Fleck, den ich sehen kann, wenn er sich auf mich legt. Dieser kahle Fleck weckt Fürsorge in mir, und ich ziehe seinen Kopf nach unten neben meinen eigenen, so dass wir Wange an Wange liegen und ich ihn sanft mit meinen Zähnen am Ohrläppchen ziehen kann. Die Sommersprossen in seinem Gesicht setzen sich über dem Brustkorb in einer dünnen Schicht fort. Ich habe nie einen so perfekten und hellen Körper wie seinen gesehen. Ich bin fasziniert und auch ein bisschen abgestoßen, weil es ist, als ob die helle Haut feucht wäre, als ob jemand Milch auf einem Tisch verschüttet hätte, ohne sie ganz aufzuwischen.

Ich finde, dass es mich nichts angeht, dass seine Haut feucht ist, und mache damit weiter, seinen Körper zu benutzen oder zu berühren, ihn zu spüren und mich an ihn zu pressen, bis er mich spürt. Ich will, dass er viele Stunden in meinem Bett bleibt, und hole Wasser und Wein und Zigaretten. Darin bin ich gut. Diese Art Mensch zu sein, das hab ich drauf.

Ich will keinen Anstoß erregen oder verurteilt werden, wenn ich das hier erzähle. Ich will erzählen, wie es ist, ich zu sein, aber ich fürchte zurückgewiesen oder wegerklärt zu werden. Ich weiß, was andere über solche wie mich sagen: „Sie war sicher auch als Teenager wild.“ Als ob mein heimliches Leben als Erwachsene damit abgetan werden könnte, dass ich die Pubertät nie hinter mir gelassen hätte. Oder: „Ja, bei der Erziehung ist es nicht verwunderlich, dass sie rastlos geworden ist.“ Diese vereinfachten Erklärungen taugen nichts, und in meiner Kindheit ist nicht besonders viel falsch gelaufen. Ich habe das Leben gewählt, das ich jetzt lebe, obwohl ich weiß, dass natürlich viel mehr als das Hier und Jetzt auf dem Spiel steht. Aber es ist das Hier und Jetzt, was wichtig ist. Das Heute ist es, was mich erfüllt, nicht Dinge, die vor vielen Jahren passiert sind oder in der Zukunft passieren werden.

Ich weiß, dass viele sofort anfangen, Vergleiche zu ihrem eigenen Leben anzustellen. Sie wollen mir gerne erzählen, dass sie nicht im Traum ihre Ehe für einen Abend Spaß aufs Spiel setzen würden. Aber ich weiß ja genau, dass andere nicht wie ich sind. Das müssen die mir nicht erzählen. „Ich könnte ja nicht beruflich eine Woche nach Hongkong fliegen, das würde den Kindern schaden“, sagt eine Freundin vielleicht. Jedes Mal, wenn das passiert, werde ich ein bisschen weniger. Ich verkrampfe innerlich. Es ist, als ob die anderen urteilen und ein bisschen von dem, was ich bin, ablehnen. Aber ich bin nicht wie sie. Ich bin nicht sie. Ich glaube nicht, dass es viele gibt, die wie ich sind. Aber ich weiß es nicht, denn darüber sprechen wir nicht. Deswegen will ich von meinem Leben erzählen. Es ist sonderbar einsam, ein heimliches Leben zu haben, das niemand kennt. Außerdem ist meine Erzählung eine Art Versicherung: Ich denke ab und zu darüber nach, was passiert, wenn es schief geht. Es gibt viele Stunden in meinem Leben, in denen niemand weiß, wo ich bin oder was ich tue. Manchmal habe ich Erlebnisse, die so flüchtig sind, dass sie beinahe anonym sind.