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"In der Küche steht dreckiges Geschirr." Ein einfacher Satz, bien sûr. Doch er kann ganz unterschiedliche Botschaften transportieren: Aufforderung, Vorwurf, bloße Feststellung. Wer sagt ihn zu wem und was bezweckt er damit? Voilà, im Handumdrehen steckst du mittendrin in einem heftigen Streit. Das ist kräftezehrend und viel zu oft unnötig. Durch aktives Zuhören und mit den richtigen kommunikativen Kniffen verwandelst du in Zukunft jeden Konflikt in eine lösungsorientierte Diskussion. Kommunizieren kann doch jeder? Stimmt nicht ganz. Wir senden zwar ununterbrochen Nachrichten aus – bewusst oder unbewusst – und kommunizieren pausenlos mit unseren Mitmenschen. Doch oft bleibt ein bitterer Nachgeschmack, wir fühlen uns unverstanden oder missachtet. Ich zeige dir, wie du auf deine Mitmenschen eingehen, ihnen aufmerksam und empathisch begegnen und aktiv zuhören kannst und so zur perfekten Gesprächspartnerin wirst!
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Seitenzahl: 35
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LERNT, FAIR ZU STREITEN
Der Streit – Ursachen, Hintergründe und Teufelskreise
• Die vier Seiten einer Nachricht
• Acht zentrale Kommunikationsstile
• Lebensentfremdende Kommunikation
Fair streiten – Wie Kommunikation gelingt
• Gewaltfreie Kommunikation
• Aktives Zuhören
Drei Übungen mit Musterlösungen
• Übung 1: Nachricht entschlüsseln
• Übung 2: Kommunikationstyp erkennen
• Übung 3: Eskalation vermeiden
• Lösungsvorschläge
A la fin!
Ein Wort gibt das andere und schon ist man mittendrin in einem handfesten Streitgespräch. Die Emotionen kochen hoch, man fühlt sich angegriffen oder kritisiert und reagiert ablehnend und aggressiv. Ich muss zugeben, dass auch mir das manchmal passiert, obwohl ich doch eigentlich ein freundliches Wesen habe und Konflikte konstruktiv lösen möchte. Warum ist es so schwer, fair zu streiten? Und wie kann es doch gelingen?
Um das herauszufinden, habe ich mich mit dem Thema Kommunikation befasst, denn genau daran hapert es in den meisten Fällen: Die Ursachen für lautstarke Wortwechsel und Auseinandersetzungen sind meistens keine weltbewegenden Themen, sondern schlicht Missverständnisse. Wir sagen etwas, das wir eigentlich gar nicht so meinen, oder meinen etwas, sagen es aber nicht.
Wer fair streiten möchte, muss also erkennen, was der Gesprächspartner tatsächlich sagen will, und sich dann so ausdrücken, dass der andere die Worte nicht „in den falschen Hals“ bekommt. Hier hilft ein Blick auf verschiedene Kommunikationstheorien. Die Beschäftigung mit diesen hat mir einige Aha-Erlebnisse beschert!
Pardon, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt: Mein Name ist Madame Missou. Mehr als einen guten Café au lait und einen Plausch mit meiner besten Freundin brauche ich nicht, um glücklich zu sein!
Nun wird es Zeit, dass Streitgespräche ihren Schrecken verlieren. Ich zeige dir, wie du selbst mit schwierigen Menschen fair streiten kannst.
Deine Madame Missou
Immer wieder kommt es zu Streitigkeiten, weil wir einander nicht richtig verstehen. Aussagen wie „Ihnen scheint Ihre Arbeit nicht besonders wichtig zu sein, schließlich kommen Sie schon wieder zu spät“ oder auch die Frage „Liebst du mich noch?“ sind emotionsgeladen und mehrdeutig. Missverständnisse und Ärger sind hier vorprogrammiert!
Damit du nicht in diese Falle tappst, möchte ich dich mit einigen Grundlagen der Kommunikation vertraut machen. Das mag nach trockener Theorie klingen, aber für mich waren diese Modelle echte Augenöffner. Erst dadurch habe ich verstanden, warum es in bestimmten Situationen überhaupt zum Streit gekommen ist.
Immer wieder bin ich bei meinen Recherchen auf das Vier-Seiten-Modell des Kommunikationswissenschaftlers Friedemann Schulz von Thun gestoßen. Ich versuche, den Grundgedanken für dich zusammenzufassen.
Jede unserer Aussagen transportiert mehr als nur informationen. Sätze wie „In der Küche steht schon wieder dein dreckiges Geschirr!“, „Liebst du mich noch?“ oder „Frau Müller, ich habe Ihr Anschreiben noch einmal überarbeitet, jetzt kann es zu dem Kunden“ beinhalten vielschichtige Auskünfte über die Gesprächspartner, ihr Verhältnis zueinander und die angestrebte Wirkung der jeweiligen Aussage. Werden diese Ebenen miteinander vermischt oder eine zu stark betont, entstehen Missverständnisse und es kommt zum Streit. Das könnte in etwa so verlaufen:
Gerade wer in einer längeren Partnerschaft ist oder häufiger mit Kollegen aneinandergerät, weiß: Eine ungünstige Wortwahl oder der unbedachte Tonfall genügen, damit das Gesagte beim Gegenüber „falsch ankommt“ und kleinste Auslöser zu Auseinandersetzungen führen. Deshalb gilt es, sich die einzelnen Ebenen einer Nachricht anzusehen, um ihren wahren Inhalt zu verstehen und in Zukunft klarer zu kommunizieren:
Sprich Klartext!
Die einfachste Ebene einer Nachricht ist der Sachinhalt. Bei dem oben genannten ersten Beispiel des Liebespaares – bei dem das Konfliktpotenzial der Botschaft besonders deutlich wird – ist diese Sachebene sehr gering ausgeprägt. L‘amour, die Liebe, ist nun mal ein schwer definierbarer Begriff!
Möchte der Empfänger auf die Frage „Liebst du mich noch?“ möglichst sachlich antworten, könnte er Aussagen treffen wie: „Ja, mein Dopamin- und Oxytocinspiegel steigt in deiner Anwesenheit.“ Eine ziemlich absurde Vorstellung, oder?
Du siehst: Die Sachebene spielt bei unserer täglichen Kommunikation eine untergeordnete Rolle.
Komplizierter wird es dagegen auf der Ebene der selbstoffenbarung: