Marshal Logan und der Teufel - Pete Hackett - E-Book

Marshal Logan und der Teufel E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

„Sie kommen sicher wegen der Sache mit Ed Rollins.“
Ich nickte.
Der Stallbursche ergriff wieder das Wort, indem er sagte: „Man munkelt, dass ihn entweder Stuart Silver oder sein Sohn Joe umgelegt haben. Wäre irgendwie auch nahe liegend, nachdem Rollins sich Diana Silver gegenüber ziemlich schäbig, geradezu schuftig benommen hat.“
Ich hatte keine Ahnung, was sich hier am Canadian River und am Antelope Creek abgespielt hatte. Alles, was ich wusste, war, dass der Vormann der Antelope Ranch, Edward Rollins, vor drei Tagen aus dem Hinterhalt erschossen worden war. Rollins war einunddreißig Jahre alt geworden.
„Inwiefern?“, erkundigte ich mich. Je mehr ich über die Verhältnisse hier erfuhr, je mehr ich über Edward Rollins und sein Umfeld in Erfahrung bringen konnte, desto weniger schwierig wurde es vielleicht für mich, den Mord aufzuklären.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Pete Hackett

Marshal Logan und der Teufel

U.S. Marshal Bill Logan - Neue Abenteuer #11

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

U.S. Marshal Bill Logan – Neue Abenteuer

Band 11

Marshal Logan und der Teufel

Western von Pete Hackett

 

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2014 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 45 Taschenbuchseiten.

1

Es war später Nachmittag, als ich in Puente vom Pferd stieg. Es handelte sich um einen kleinen Ort am Canadian River, zwanzig Meilen nördlich von Amarillo. Die Siedlung war erst vor zwei oder drei Jahren entstanden. Vor einigen Jahren gehörte das Land noch den Komantschen. Und obwohl die Häuser, Hütten, Schuppen und Stallungen noch nicht sehr alt waren, wirkte alles schon vom Zahn der Zeit angenagt, farblos und irgendwie ärmlich - man konnte fast sagen, dass man die Stadt dem Verfall preisgab und dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie als Geisterstadt ihr Dasein fristete.

Einige Passanten blieben stehen und beobachteten mich, als ich mein Pferd durch das Tor in den Hof des Mietstalls führte. Nachdem ich die Lichtgrenze unter dem Stalltor überschritten hatte, empfingen mich Düsternis und intensiver Stallgeruch. Durch die Ritzen in den Stallwänden fiel in schräger Bahn das Sonnenlicht, in den Lichtbahnen tanzten winzige Staubpartikel. Pferde stampften, schnaubten und prusteten. Auf den Balken lag dick der Staub, auch die Spinnennetze in den Ecken waren verstaubt.

Der Stallmann saß auf einem Hocker am Ende des Mittelganges und fettete mit einem Lappen einen Stiefel ein. Jetzt stellte er ihn zur Seite, erhob sich und kam auf mich zu. „Hallo, Logan“, grüßte er. Ich war schon einige Male in Puente und daher war ich bekannt. „Sie kommen sicher wegen der Sache mit Ed Rollins.“

Ich nickte.

Der Stallbursche ergriff wieder das Wort, indem er sagte: „Man munkelt, dass ihn entweder Stuart Silver oder sein Sohn Joe umgelegt haben. Wäre irgendwie auch nahe liegend, nachdem Rollins sich Diana Silver gegenüber ziemlich schäbig, geradezu schuftig benommen hat.“

Ich hatte keine Ahnung, was sich hier am Canadian River und am Antelope Creek abgespielt hatte. Alles, was ich wusste, war, dass der Vormann der Antelope Ranch, Edward Rollins, vor drei Tagen aus dem Hinterhalt erschossen worden war. Rollins war einunddreißig Jahre alt geworden.

„Inwiefern?“, erkundigte ich mich. Je mehr ich über die Verhältnisse hier erfuhr, je mehr ich über Edward Rollins und sein Umfeld in Erfahrung bringen konnte, desto weniger schwierig wurde es vielleicht für mich, den Mord aufzuklären.

„Nun, Rollins hat mit Diana Silver ein Verhältnis begonnen, und die junge Lady wurde schwanger. Als sie es ihm eröffnete, soll er ziemlich wütend geworden sein. So genau weiß es niemand, denn es war ja niemand dabei. Aber einige Cowboys sprachen im Saloon davon. Rollins soll Diana übelst beleidigt haben – und er hat das Verhältnis mit ihr sofort beendet. Das war vor etwa einem Monat. Und nun wurde Rollins umgelegt. Wer außer den Silvers könnte Interesse daran gehabt haben, ihm eine derart blutige Lektion zu erteilen?“

„So weit ich weiß, gehört die Antelope Ranch nicht zur Panhandle Cattle Company“, sagte ich.

„Nein, Derek Jensen hat sich auf die Pferdezucht spezialisiert. Er und seine Männer reiten immer wieder ins Indianerterritorium, um Wildpferde zu fangen, die sie auf der Ranch einbrechen und mit denen Jensen züchtet.“

„Bereitet er den Siedlern rund um sein Weideland Probleme?“

„Nicht, dass ich wüsste. Nach dem Mord an Rollins soll er mit einer Handvoll Reiter zu den Silvers geritten sein, aber Stuart Silver und sein Sohn empfingen ihn mit den Gewehren in den Händen. Da Jensen ein friedliebender Mann ist, zog er wieder ab. Seinen Reitern passte das nicht, sie waren bereit, die Silver Farm dem Erdboden gleichzumachen, aber Jensen meinte, man müsse es dem Gesetz überlassen, den Mord aufzuklären.“

„In der Tat!“, entfuhr es mir. „Jensen scheint ein ausgesprochen integerer Zeitgenosse zu sein.“

„Manche behaupten, es war Feigheit, als er unverrichteter Dinge mit seinen Männern abzog. Aber ich denke, dass Jensen alles andere als feige ist. Ich bin der Meinung, dass er sehr vernünftig gehandelt hat.“

„Was war Edward Rollins für ein Mann?“, fragte ich.

„Schlecht zu sagen“, versetzte der Stallmann achselzuckend. „Er kam nur ganz selten nach Puente. Ich habe ihn vier- oder fünfmal gesehen und er war mir nicht unsympathisch. Wie es allerdings um seinen Charakter bestellt war weiß ich nicht. Aber wenn er die kleine Silver tatsächlich so schäbig behandelt hat, wie man es erzählt …“

Der Stallmann verzog den Mund und schwieg viel sagend.

Ich schnallte die Satteltaschen los, hängte sie mir über die Schulter, nahm die Winchester und bat den Mann, mein Pferd gut zu versorgen. Dann mietete ich mich im Hotel ein und nahm mir vor, am Abend in den Saloon zu gehen, in der Hoffnung, etwas ausführlicher über Edward Rollins, die Silvers und die Verhältnisse in dieser Ecke des Panhandle informiert zu werden.

Es war nicht viel mehr, als das, was mir schon der Stallmann erzählt hatte, was ich in Erfahrung brachte. Am Morgen, nachdem die Sonne aufgegangen war und in Puente der Alltag begann, ritt ich am Canadian entlang und erreichte nach etwa anderthalb Stunden die Silver Farm. Das Farmhaus war flach und mit Grassoden abgedeckt, die beiden kleinen Fenster neben der niedrigen Tür waren dunkle, unverglaste Öffnungen, deren Läden schief in den Angeln hingen. Es gab eine Scheune, einen Stall und zwei Schuppen. In einem Corral standen zwei Milchkühe, in einem Pferch daneben weideten fünf Schafe. Im Hof pickten Hühner in den Staub auf der Suche nach Fressbarem. Ein Hahn krähte angriffslustig, als ich über den Hof ritt und einige Hühner gackernd auseinander stoben.

Eine Frau Mitte vierzig zeigte sich im Türrechteck. Ihre brünetten Haare waren hochgesteckt, bekleidet war sie mit einer blauen, knöchellangen Wickelschürze, darunter trug sie eine grüne Bluse. Von ihr ging nicht die Spur von Freundlichkeit aus. Mir entging nicht der verhärmte Ausdruck um ihren Mund, dieser seltsame Ausdruck einer Verbitterung, wie ihn meistens die Züge von Menschen aufwiesen, deren Dasein ein ständiger Überlebenskampf war und für die jeder Tag eine Strafe darstellte.

„Was wollen Sie?“

Ich hatte mein Pferd angehalten und nahm es hart in die Kandare, weil es unruhig auf der Stelle tänzelte.

„Sie sind Mrs Silver, nicht wahr?“

Die Frau schürzte die Lippen. „Ich kann mir schon denken, weshalb Sie gekommen sind. Der Stern an Ihrer Brust sagt es mir. Weder mein Mann noch mein Sohn haben Rollins umgelegt. Den Weg hierher haben Sie umsonst gemacht, Marshal. Sie müssen den Mörder anderswo suchen.“

Der Grullahengst unter mir stand jetzt ruhig, ich legte beide Hände übereinander auf das Sattelhorn und beugte mich ein wenig nach vorn. „Dennoch würde ich Ihrem Mann und Ihrem Sohn gern ein paar Fragen stellen, Ma’am“, versetzte ich. „Und auch mit Diana, Ihrer Tochter, möchte ich mich unterhalten.“

„Die Schwangerschaft bereitet ihr viele Komplikationen, sie darf sich nicht aufregen.“

„Ich werde auf Ihren Zustand Rücksicht nehmen.“

„Stuart und Joe, mein Sohn, sind bei den Maisfeldern“, erklärte die Frau. „Es ist Erntezeit.“

„Ihre Tochter befindet sich doch sicher im Haus.“

In ihrem Gesicht arbeitete es. Ich konnte es ihr regelrecht von der Stirn ablesen, dass sie alles andere als begeistert über mein Ansinnen war, mit ihrer schwangeren Tochter über den Mord an Ed Rollins, dem Vater des ungeborenen Kindes, sprechen zu wollen. Sie kämpfte mit sich und schien sich zu keiner Entscheidung durchringen zu können, doch diese wurde ihr abgenommen, denn am Fenster zeigte sich die werdende Mutter und sagte laut: „Bitte den Marshal ins Haus, Ma. Ich will mit ihm sprechen.“