Marshal Logan unter Wölfen (U.S. Marshal Bill Logan Band 101) - Pete Hackett - E-Book
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Marshal Logan unter Wölfen (U.S. Marshal Bill Logan Band 101) E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Ein hinterhältiger und grausamer Überfall erschüttert das Land, ein Geldtransporter wird ausgeraubt, viele Menschen sterben noch vor Ort. Einer der Banditen kann nahe des Schauplatzes festgenommen werden und verpfeift seine drei Kumpane. Ihr Versteck wird umstellt und wenig später werden sie nach Shamrock gebracht, wo ihnen ihre Hinrichtung droht. Doch das Geld ist verschwunden, eine gigantische Summe, und die Regierung will es wiederhaben. US-Marshal Logan hat einen Plan, doch der ist mindestens genauso verrückt wie gefährlich. Auf sich allein gestellt, nimmt er das Wagnis auf sich...

Das Titelbild schuf Steve Mayer

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Pete Hackett

Marshal Logan unter Wölfen (U.S. Marshal Bill Logan Band 101)

Western

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Marshal Logan unter Wölfen

U.S. Marshal Bill Logan

Band 101

Marshal Logan unter Wölfen

Western von Pete Hackett

 

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

 

 

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

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Es waren vier Banditen. Ihre Pferde hatten sie hinter einem Hügel versteckt und an Büschen festgebunden. Die Kerle waren gut gedeckt. Der Tross mit den beiden Packpferden musste zwischen den Hügeln hindurchkommen. Nichtsahnend ritten die sechs Soldaten. Ein Sergeant führte den kleinen Trupp. Er ritt voraus. Gebissketten klirrten, Sattelleder knarrte, dumpf pochten die Hufschläge.

Der Tod streckte die knöcherne Klaue aus. Kalte Augen beobachteten über Kimme und Korn die Männer in den blauen Uniformen. In den stoppelbärtigen Gesichtern zeigte sich keine Gemütsbewegung. Ein Schuss peitschte. Der Sergeant sank auf den Hals des Pferdes und stürzte schließlich aus dem Sattel. Ehe die Trooper zum Denken kamen, krachte eine Salve. Als hätte die Faust des Satans sie heruntergerissen, stürzten die Soldaten von den Pferden …

 

Der Soldat ritt zwischen die ersten Häuser von Shamrock. Es war um die Mittagszeit und die Sonne stand hoch im Zenit. Aus den Kaminen der Häuser stieg Rauch. Es war ein klarer Oktobertag. Ein Hund lag halb unter einem Vorbau und döste vor sich hin. Einige Kinder spielten am Straßenrand. Die wenigen Passanten auf den Gehsteigen blieben stehen und beobachteten den Soldaten, der zusammengekrümmt auf dem Pferd saß und dessen Kopf vor der Brust baumelte. Müde zog das Tier die Hufe durch den knöcheltiefen Staub. Und plötzlich stürzte der Soldat vom Pferd. Er blieb auf der Seite liegen. Ein Stöhnen brach aus seiner Kehle. Staub wallte auseinander.

Das Pferd blieb stehen und peitschte mit dem Schweif. Dann warf es den Kopf in den Nacken und wieherte. Es trat auf der Stelle. Die Hufe rissen kleine Staubfontänen in die klare Luft.

Einige Menschen liefen zu dem Trooper am Boden hin. Ein Mann ging neben ihm aufs Knie nieder. Die Lider des jungen Soldaten zuckten. Seine Lippen murmelten tonlose Worte. Jemand brachte eine Flasche Whisky und der Mann, der neben dem Verwundeten kniete, flößte diesem etwas von der scharfen Flüssigkeit zwischen die Lippen. Die Brust des Soldaten war voll Blut. Als er jetzt sprach, klang seine Stimme etwas klarer: »Gold – auf dem Weg nach Fort Sill – zweihunderttausend Dollar. O mein Gott!« Er bäumt sich auf, fiel zurück und starb mit einem verlöschenden Laut auf den trockenen, rissigen Lippen.

Fassungsloses Schweigen herrschte. Die Menschen starrten erschüttert auf den Toten. Eine Stimme sprengte die Stille. »Macht Platz!«, grollte sie. »Lasst mich durch.«

Deputy Sheriff Wade Corner bahnte sich einen Weg durch die Menge der Gaffer, die sich in der Zwischenzeit eingefunden hatte. Der Stern an seiner Brust war aus einem Stück Blech geschnitten. Mit Schlagbuchstaben hatte der Blacksmith die Wörter Deputy Sheriff, Wheeler County hineingestanzt. Corner war zweiundfünfzig Jahre alt und grauhaarig. Er ging immer nach vorne gebeugt, als hätte auf seinen schmalen, hageren Schultern eine schwere Last gelegen. Ein riesiger Schnauzbart zierte seine Oberlippe.

Er schaute auf den Toten hinunter.

Ein Mann sagte: »Er sprach von Gold und zweihunderttausend Dollar. Scheinbar waren er und ein paar Kameraden auf dem Weg nach Fort Sill.«

»Sagt er sonst noch etwas?«

»Nein. Armer Teufel!«

»Ich brauche ein Aufgebot«, rief der Sheriff. »Sagt dem Totengräber Bescheid. Wir treffen uns in einer halben Stunde vor dem Office.«

Es fanden sich fast ein Dutzend Reiter ein. Der Strom von wildem Grimm und unumstößlicher Entschlossenheit, der von der Reitergruppe ausging, war nicht zu übersehen.

Die Spur des Soldaten führte über verstaubtes Weideland und die Männer hatten kein Problem, ihr zu folgen. Nach etwa fünf Meilen stießen sie auf den Ort des Überfalles. Hier lagen fünf tote Soldaten. Ihre Pferde standen herum und grasten. Fliegen, die vom süßlichen Blutgeruch angelockt worden waren, hatten sich auf die Männer niedergelassen.

»Großer Gott«, murmelte einer der Männer aus der Stadt voll Erschütterung.

Entsetzen wob in den Augen der Reiter. So hautnah waren sie mit der Brutalität des gewaltsamen Todes noch nicht konfrontiert worden. Ein junger Bursche lief zwischen die Büsche und übergab sich.

Der Sheriff ritt im Kreis um die Stelle herum, dann fand er die Spur, die die Banditen hinterlassen hatten. Etwa ein halbes Dutzend Pferde hatte eine Schneise ins kniehohe Gras getreten. Die Männer luden die Toten auf die Pferde. Zwei übernahmen es, sie in die Stadt zu bringen. Der Rest des Aufgebots folgte der Spur der Mörder …

 

*

 

Allan Cassidys Pferd trat in einen Präriehundbau und brach sich das Bein. Cassidy fluchte lästerlich. »Erschieß den Gaul und steig bei Jesse auf«, sagte Bill Baxter, der Mann, der die Befehle gab. Baxter war etwa dreißig Jahre alt und dunkelhaarig. Seine Lippen waren schmal, in den Mundwinkeln hatte sich ein brutaler Zug festgesetzt.

Die Banditen waren auf dem Weg nach Norden. Vor einer Stunde hatten sie den North Fork Red River überquert.

Cassidy zog seinen Revolver, hielt ihn dem Tier an den Kopf und schoss. Das Pferd brach wie vom Blitz getroffen zusammen. Der Bandit nahm dem Tier Sattel und Zaumzeug ab und gab die Sachen John Douglas, der sie vor sich auf den Pferderücken legte. Dann kletterte Cassidy hinter Jesse Doherty aufs Pferd.

Wildnis umgab die Banditen. Die beiden Packpferde mit dem Gold führten sie mit sich. Manchmal ritt Bill Baxter auf einen Hügel, um auf ihrer Fährte zurückzublicken. Und als es auf den Abend zuging, sah er die dunklen Punkte, die sich vor einem Hügel bewegten. Reiter! Mehr als ein halbes Dutzend.

Baxter trieb sein Pferd nach unten. »Reiter. Fast ein Dutzend. Sie reiten auf unserer Fährte. Sehen wir zu, dass wir Land gewinnen.

Sie trieben ihre Pferde in eine schnellere Gangart.

Aber die Männer des Aufgebotes ritten schneller. Die Packpferde handicapten die Banditen. »Einer von uns muss zurückbleiben und versuchen, sie aufzuhalten!«, schrie Bill Baxter durch den trappelnden Hufschlag.

Sie zerrten ihre Pferde in den Stand.

»Wer macht es freiwillig?«

Die Kerle mahlten mit den Kiefern, sagten aber nichts.

Baxters Blick richtete sich auf Allan Cassidy. »Was ist mit dir?«

»Warum soll ich meine Haut zu Markte tragen?«

Baxter schaute Doherty an. »Und du, Jesse?«

»Das ist ein Himmelfahrtskommando. Warum reiten wir nicht einfach weiter und versuchen, unsere Spur zu verwischen?«

»Weil das unmöglich ist. Wie ist es mit dir, John?«

John Douglas schüttelte den Kopf. »Warum machst du's nicht selbst?«

Bill Baxter verzog den Mund. »Wir losen.« Er sprang vom Pferd, zupfte vier Grashalme und verbarg sie in der Hand, so dass nur die vier Enden herausragten. »Wer den kurzen Halm zieht, übernimmt den Job«, knurrte Baxter. »Ich denke, das ist in Ordnung.«

Sie nickten, dann zogen sie.

Die Wahl fiel auf Allan Cassidy. Der Bandit fluchte. Aber er fügte sich schließlich. Jesse Doherty überließ ihm sein Pferd und stieg bei John Douglas auf. »Wir warten auf der Farm auf dich«, sagte Baxter.

Cassidy versteckte sein Pferd in einer Buschgruppe und stieg mit der Winchester auf einen Hügel, aus dessen Kuppe einige Felsen ragten. Er riegelte eine Patrone in den Lauf und blickte seinen Kumpanen hinterher, bis sie über einer Bodenwelle aus seinem Blickfeld verschwanden.

Der Bandit fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er wusste, was ihm blühte, wenn er erwischt wurde. Beim Gedanken daran wurde ihm der Hals eng. Er schluckte würgend und verfluchte das Schicksal, das ihn nach dem kurzen Halm greifen ließ. Die Zähne fest zusammengepresst wartete er.

Nach etwa zwanzig Minuten kamen die Verfolger. Cassidy durchfuhr ein Ruck. Er ließ sie bis auf Gewehrschussweite herankommen, dann erschoss er eines ihrer Pferde. Die Echos der Detonation verhallten. Die Reiter sprangen aus den Sätteln und liefen zwischen die Hügel. Cassidy begriff, dass er einen Fehler begangen hatte. Nun würden sie versuchen, ihn zwischen sich zu bringen. Sein Herz schlug bis zum Hals hinauf. Das Blut jagte durch seine Adern. Zwischen seinen Schulterblättern machte sich ein seltsames Kribbeln bemerkbar. Und obwohl es nicht heiß war, spürte er, dass ihm der Schweiß ausbrach.

Er sah die Angreifer von Busch zu Busch huschen. Einmal feuerte er, aber er vergeudete nur sein Blei. Nun feuerten einige seiner Verfolger. Aufbrüllend antworteten die Echos. Blei klatschte gegen Gestein, Querschläger jaulten durchdringend. Dem Banditen wurde es zu brenzlig. Im Schutz der Felsen zog er sich zurück, rannte den Abhang hinunter und erreichte sein Pferd, band es los und kam mit einem Satz in den Sattel.

Da peitschte ein Schuss. Das Pferd brach zusammen und begrub das linke Bein des Banditen unter sich. Stechender Schmerz durchfuhr ihn, ein Gurgeln stieg aus seiner Kehle. Wahrscheinlich hatte er sich das Bein gebrochen.

»Rühr dich nicht, Bandit!«

Ein Mann näherte sich, er hielt das Gewehr an der Hüfte im Anschlag. Die Hände des Banditen öffneten sich und er ließ das Gewehr fallen. »Schon gut!«, stieß Cassidy hervor. »Ich gebe auf.«

Nach und nach kamen die Männer aus Shamrock bei ihm an. Sie zogen ihn unter dem Pferd hervor. Schweiß rann über das Gesicht des Banditen. Seine Augen flackerten. Die Blicke, die ihn trafen, waren vielsagend genug. Er hatte weder Verständnis noch Entgegenkommen zu erwarten.

»Mein Bein ist gebrochen«, entrang es sich ihm.

»In nicht allzu ferner Zeit wird du dir am Ende eines Stricks das Genick brechen!«, herrschte ihn einer der Männer an.

Cassidy zog den Kopf zwischen die Schultern.

Der Deputy trat vor ihn hin. »Wo sind deine Kumpane?«

»Sucht sie doch.«

Einer der anderen Männer trat heran, und ehe der Sheriff es verhindern konnte, schlug er Cassidy den Handrücken auf den Mund. Ein bretterharter Schlag. Die Lippen des Banditen platzten auf und Blut rann über sein Kinn. Ein Aufschrei entrang sich ihm. »Spuck nur keine großen Töne, Bandit!«, zischte der Schläger. »Es gibt Mittel und Wege …«

»Lass ihn, Mason«, knurrte der Deputy und legte dem Schläger die Hand auf die Schulter. »Du hast nicht das Recht, ihn zu schlagen. Die Zeiten, in denen peinliche Befragungen durchgeführt wurden, sind vorbei.«

»Der Kerl ist die Luft nicht wert, die er atmet!«, knirschte der Bursche, der zugeschlagen hatte. »Wenn es nach mir ginge, würden wir ihn an den nächsten Ast hängen.«

»Nach dir geht es aber nicht, Mason!«, versetzte der Deputy hart.

»Wenn ihr mich laufen lasst, verrate ich euch das Ziel meiner Freunde«, keuchte Cassidy.

Die Männer schauten sich verblüfft an.

Cassidy fuhr fort: »Immerhin haben sie das Gold. Das ist doch ein gutes Geschäft. Die Armee wird gewiss eine Wiederbeschaffungsprämie bezahlen. Was habt ihr davon, wenn ihr mich hängt? Wenn ihr mich aber laufen lasst, habt ihr gute Chancen, das Gold zurückzuholen und drei Banditen zu schnappen.«

Bald standen die Männer in einer Gruppe beisammen. Sie diskutierten und gestikulierten. Ihre Stimmen schwirrten durcheinander. Interessiert verfolgte der Bandit die Debatten. Dann kam der Deputy zu ihm und sagte: »Wir sind einverstanden. Sag uns, wohin sich deine Kumpane wenden.«

»Es ist eine Farm am Sweetwater. Sie gehört Bill Baxter. Er hat sie von seinem Bruder geerbt. Wir leben dort seit einiger Zeit.«

»Wir lassen dich frei, wenn wir uns sicher sein können, dass du uns nicht angelogen hast«, versprach Wade Corner. »Bis wir das herausgefunden haben, nehmen wir dich mit in die Stadt und du wirst solange mein Gefangener sein. Wenn du also gelogen hast …«

Vielsagend brach der Sheriff ab.

 

*

 

Die Farm war umstellt. Sheriff Wade Corner gab das Zeichen zum Angriff. Hufgetrappel erhob sich. Schüsse krachten. Die ersten Männer des Aufgebotes erreichten die Farm, sprangen von den Pferden und gingen bei den Schuppen in Deckung. Die Banditen im Farmhaus erwiderten das Feuer.

»Ergebt euch!«, brüllte Wade Corner. »Die Farm ist umstellt. Wenn ihr nicht freiwillig herauskommt, räuchern wir euch aus!«

»Dann holt uns nur! Eine Reihe von euch nehmen wir mit! Kommt nur!«

Die Männer des Aufgebots nahmen das Farmhaus unter Feuer. Einige erreichten unter dem Feuerschutz ihrer Gefährten die Tür und traten sie ein. Feuer züngelte an der Rückwand des Hauses in die Höhe. Rauch zog durch die Fensterhöhlungen in den Raum und breitete sich aus.

Einer der Banditen schrie: »Nicht schießen! Ich komme hinaus. Haltet nur die Finger ruhig!«

Er taumelte ins Freie.

Ein zweiter folgte, und zum Schluss kam Bill Baxter. Er hustete. Der Qualm, der sich im Haus gebildet hatte, hatte ihn herausgetrieben.

Die Banditen wurden von Bewaffneten eingekreist und zu Boden gerissen. Handschellen schlossen sich um ihre Handgelenke. Das Feuer wurde gelöscht. Das Aufgebot brachte die Banditen nach Shamrock.

 

*

 

Vier Wochen später. Richter Humphrey ließ mich kommen. Ich betrat sein Büro und er forderte mich auf, an dem kleinen, runden Tisch Platz zu nehmen. Der Richter saß hinter seinem Schreibtisch, stellte die Ellenbogen auf die Tischplatte, verschränkte die Finger ineinander und legte sein Kinn auf diese Brücke.