Maya und Domenico: Schatten der Vergangenheit - Susanne Wittpennig - E-Book

Maya und Domenico: Schatten der Vergangenheit E-Book

Susanne Wittpennig

4,9

Beschreibung

Die siebzehnjährige Maya erwartet die Rückkehr ihres Freundes Domenico aus Italien mit sehr gemischten Gefühlen. Viele Fragen beschäftigen sie: Konnte er in der Therapie wirklich seine schwere Vergangenheit aufarbeiten? Wie wird es mit ihrer Beziehung weitergehen? Hat seine Seele etwas Ruhe gefunden, oder ist er immer noch so aufgewühlt und getrieben wie zuvor? Als Domenico schließlich früher als erwartet zurückkommt, hat sich tatsächlich eine Menge geändert. Doch gewisse Fragen werden brennender denn je. Und ehe Maya es sich versieht, befindet sie sich mit Domenico zusammen auf einer abenteuerlichen Reise Richtung Norwegen – auf der Suche nach der anderen, immer noch im Dunklen liegenden Seite von Domenicos Herkunft. Doch was den beiden dort begegnet, hätten sie sich selbst in ihren kühnsten Träumen und Planspielen nicht ausmalen können. Schafft Domenico es, sich den Schatten seiner Vergangenheit zu stellenund seinem leiblichen Vater gegenüberzutreten? Und ist es wirklich möglich, all die Versprechen einzuhalten, die er und Maya sich damals bei der Laterne gegeben haben?

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Seitenzahl: 479

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Susanne Wittpennig

Maya und Domenico

Schatten der Vergangenheit

Meinem Vater,

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Text nach der 5. Auflage 2011 © 2014 by `fontis – Brunnen Basel Cover: Susanne Wittpennig, Basel E-Book-Herstellung: Textwerkstatt Jäger, Marburg

ISBN (EPUB) 978-3-03848-618-3 ISBN (MOBI) 978-3-03848-619-0

Inhaltsverzeichnis

1. Ja oder Nein …

2. Ein gefährliches Märchen

3. Besuch im alten Schulhof

4. Ein abgefahrener Plan

5. Reise durch die Nacht

6. In Mamas Garten

7. Weiter nordwärts

8. Am Hafen von Oslo

9. Eine überraschende Begegnung

10. Nordischer Straßenlärm

11. Drei Freaks

12. Rettung in letzter Minute

13. Hendriks Traum

14. Nur ein Autogramm?

15. Traum versus Realität

16. Der Junge ohne Familie

17. Triff deine Wahl

18. Schockierende Wahrheit

19. Tiefe Reue

20. Nittedal

21. Überwältigt

22. Flieg, Bruder, flieg

23. Mitternachtsparty

24. Halt mich fest

1. Ja oder Nein ...

Vor dem «Little Joe's» war mal wieder eine Menge los. Jugendliche strömten rein und raus, schubsten, drängelten, kreischten, grölten und lachten. In einem Bienenstock herrschte im Vergleich dazu die reinste Ordnung. Ich rutschte mal nach links und wurde gleich darauf wieder nach rechts gestoßen. Jemand trat mir mit seinen Latschen auf die Füße und haute mir seinen Rucksack um die Ohren. Endlich entdeckte ich ein sicheres Plätzchen in der Nische zwischen der Eingangstür und dem übervollen Mülleimer, wo ich gefahrlos stehen bleiben konnte, ohne über den Haufen gerannt zu werden.

Mittagszeit. Und eine Horde hungriger Schüler, die nicht nach Hause gehen konnten oder nicht wollten. Ich vertrieb mir die Wartezeit, indem ich mir ihre Geschichten zusammenfantasierte. Vielleicht arbeiteten beide Elternteile den ganzen Tag. Oder die Mutter war karrieresüchtig. Oder die Eltern hatten Zoff daheim. Oder die Kids hatten gar keine Lust, nach Hause zu gehen. Oder sie hatten gar kein richtiges Zuhause … oder eine Mutter, die weit weg von daheim eine Erholungskur machte. Und einen Vater, der zurzeit fast in seiner Arbeit ertrank.

So wie ich.

Mitten in meinen Grübeleien entdeckte ich sie. Einen bunten, hüpfenden und wirbelnden Punkt, der deutlich aus der Menge hervorstach, mit einem neugierigen Blick wie dem eines kleinen Kindes, das dabei ist, die Welt zu entdecken. Ich konnte mir trotz meines ungemütlichen Standortes ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wie war es möglich, dass man so banalen Alltagsübeln wie einer drängelnden Menschenmasse noch etwas Lustiges abgewinnen konnte? Das war unglaublich. Ein Überschuss an Glückshormonen vermutlich.

«Heyho täterää!»

Und da stand sie vor mir, ihr spitzes Gesichtchen mit den blassen Kulleraugen zu mir emporgereckt. Das pumucklrote Haar stand wie gewohnt in alle Richtungen ab.

«Hi Jenny!» Ihr Anblick war jedes Mal ein neues Abenteuer und riss selbst den depressivsten Menschen aus seiner Isolation. Diese unerschöpfliche Fantasie, wenn es darum ging, Kleidungsstücke zu kombinieren, die jegliche Stilregel außer Acht ließen, war einfach unerschöpflich.

Jenny hüpfte vor mir auf und ab und strahlte mich an. Sie konnte kaum eine einzige Sekunde lang still stehen.

«Wo hast du Patrik gelassen?»

«Der kommt ja schon!» Jenny machte mit ihrem handlosen Arm eine weitausholende Bewegung.

Patrik war nicht so schnell in der Menge ausfindig zu machen wie Jenny; er war die Unscheinbarkeit in Person. Im Gegensatz zu denen von Jenny sahen seine Klamotten immer ein bisschen aus, als hätte er sie von seinem Opa geerbt.

«H-hallo.» Patrik kam herangekeucht. Seine Wangen waren ziemlich gerötet. Jenny hielt ihn schwer auf Trab. Aber meiner Meinung nach war es genau das, was der schüchterne Patrik brauchte.

«Hallo!» Ich umarmte erst Patrik und dann Jenny.

«Hey, ick hab zwee Tests jehabt heute!», plapperte Jenny los, ehe Patrik und ich überhaupt wussten, was wir einander erzählen wollten. «In Bio und in Jeschichte. Du gloobst es nich, ick hab …» Und schon schnatterte Jenny uns die Ohren voll, während ich mich darauf konzentrierte, uns durch die Leute zu lotsen und das Ende der Menschenschlange am Tresen zu finden, wo wir uns anstellen mussten. Ich konnte Jenny nur mit halbem Ohr zuhören, weil ich mich darauf konzentrieren musste, dass sich keiner vor uns reindrängelte.

Ich war froh, als der kleine Kampf ausgestanden war und wir mit den vollen Tabletts den einzig freien Tisch ansteuerten – genau den Tisch, den ich gerne vermieden hätte, weil zu viele Erinnerungen an Nicki und Mingo daran hingen.

Doch ich verzog keine Miene – etwas, das ich in den letzten Monaten schwer geübt hatte. Es war meine Überlebenstaktik im Gymnasium geworden, seit ich in diese lange und dunkle Depression gefallen war. Cool bleiben. Sich keine Emotionen anmerken lassen. Das war die knallharte Regel, die Isabelle in der neuen Klasse gesetzt hatte. Wer sich nicht daran hielt, wurde als kindisch und gefühlsduselig abgestempelt.

«Hey, Maya, wat'n los mit dir?» Jenny hatte endlich gemerkt, dass ich ihr gar nicht mehr zuhörte.

«Nichts.» Ich biss in meinen Hamburger.

«Du kuckst so dusselig.»

«Jen, d-du weißt doch genau, dass sie es nicht leicht hat im Moment», tadelte Patrik sanft.

«Tschuldigung.» Jennys Kulleraugen sahen mich versöhnlich an. Es war unmöglich, ihr ernsthaft böse zu sein. «Wie lange bleibt denn deine Mutta noch wech?»

«Bis Ende Mai.»

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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