Mediation im interkulturellen Kontext und die spezifischen Herausforderungen an den Mediator - Sarah Heine - E-Book

Mediation im interkulturellen Kontext und die spezifischen Herausforderungen an den Mediator E-Book

Sarah Heine

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 2,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Auf Grund der Aktualität und der Vielschichtigkeit der Anwendungsbereiche habe ich die interkulturelle Mediation zum Thema dieser Arbeit gewählt. Ich werde mich sowohl auf das Verfahren allgemein als auch auf die Aufgaben und Kompetenzen des Mediators konzentrieren. Dabei werde ich so vorgehen, dass ich beide Teile in den Ausführungen verknüpfen werde und somit im großen Teil parallel abhandeln werde. Dies erscheint mir sinnvoll, da das Verfahren in seinen Teilen und Spezifika nicht von den Aufgaben und Kompetenzen des Mediators zu trennen ist. Im ersten Abschnitt möchte ich Mediation als ein Konfliktlösungsverfahren allgemein definieren, um einen ersten Einstieg in das Thema zu ermöglich. Anschließend soll es um die Rolle des Mediators gehen. Dargestellt werden sollen die Herausforderungen und Aufgaben, welchen sich ein Mediator in einem allgemeinen, monokulturellen Kontext gegenüberstehen sieht. Im Anschluss daran soll es dann konkret um die interkulturelle Mediation gehen. Es soll mit Hilfe zweier theoretischer Ansätze zum Kulturverständnis versucht werden den Begriff interkulturelle Mediation greifbarer zu machen und zu einer Definition zu kommen, welche für den Rahmen dieser Arbeit von Nutzen ist. Auf Basis dieser begrifflichen Klärung soll es dann um die Spezifischen Problematiken gehen, welche ein interkultureller Kontakt für eine Mediation bedeutet. Ich werde in diesem Zusammenhang die kulturellen Einflussfaktoren auf Konflikt und Mediation darstellen und erläutern um einen Überblick über die Herausforderungen zu schaffen, welchen sich die Mediationsparteien inklusive dem Mediator in einer solchen Konstellation gegenüber sehen. Im anschließenden und letzten Abschnitt soll es konkret um den Mediator und die Kompetenzen, welche für eine interkulturelle Mediation unabdingbar sind gehen. Ich werde eine Unterscheidung zwischen dem Erwerb interkultureller Kompetenz auf der einen Seite und der Entwicklung einer interkulturellen Persönlichkeit auf der anderen Seite vornehmen um diese Punkt besser zu strukturieren. Im Anschluss soll eine kleine Auswahl an Methoden skizziert werden, welche in der Praxis zum Erwerb interkultureller Kompetenzen und der Entwicklung einer interkulturellen Persönlichkeit eingesetzt werden.

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Gliederung

 

Einleitung

Mediation

Der Mediator – Anforderungen im allgemeinen Kontext

Allparteilichkeit/ Neutralität

Interessenforschung

Prozessverantwortung

Kreativität

Balance

Interkulturelle Mediation

Kulturdefinition nach deterministischem Ansatz

Kulturdefinition nach konstruktivistischem Ansatz

Resümee

Kulturbedingte Einflussfaktoren auf Konflikt und Mediation

Kulturelle Orientierung

Machtungleichgewichte

Sprache und Übersetzung

Gruppenbildung und Konfliktstile

Vorurteile und Stereotype

Kultur als Strategie

Emotionen und Körpersemantiken

Der Mediator und der Erwerb interkultureller Kompetenzen für den Mediationsprozess

Der Erwerb interkultureller Kompetenz

Die Entwicklung einer interkulturellen Persönlichkeit

Methoden des Erwerbs interkultureller Kompetenz

Fallstudien

Verfremdungsübungen

Kulturelle Selbst- und Fremderfahrung

Zusammenfassung

Bibliographie

 

Einleitung

 

Interkulturelle Mediation stellt ein Konfliktlösungsverfahren dar, welches in vielen Bereichen angewendet werden kann um interkulturelle Konflikt beizulegen. Auf Grund des hohen Anteils von Menschen mit einem fremden kulturellen Hintergrund in der Bundesrepublik Deutschland sowie des verstärkten Kontaktes mit fremdkulturell geprägten Personen, Gruppe, Unternehmen, Staaten etc. im Zuge der Globalisierung ist das Thema sehr aktuell. Die Liste der Anwendungsbereiche interkultureller Mediation ist lang. Sie kann, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, u.a. bei Konflikten Anwendung finden, welche z.B. bei der Auslandsentsendung von Mitarbeitern oder Experten, in bikulturellen Ehen, in sozialen Einrichtung oder in internationalen Teams auftauchen können.

 

Auf Grund der Aktualität und der Vielschichtigkeit der Anwendungsbereiche habe ich die interkulturelle Mediation zum Thema dieser Arbeit gewählt. Ich werde mich sowohl auf das Verfahren allgemein als auch auf die Aufgaben und Kompetenzen des Mediator konzentrieren. Dabei werde ich so vorgehen, dass ich beide Teile in den Ausführungen verknüpfen werde und somit im großen Teil parallel abhandeln werde. Dies erscheint mir sinnvoll, da das Verfahren in seinen Teilen und Spezifika nicht von den Aufgaben und Kompetenzen des Mediators zu trennen ist.

 

Im ersten Abschnitt möchte ich Mediation als ein Konfliktlösungsverfahren allgemein, d.h. ohne die später folgende interkulturelle Komponente, definieren, um einen ersten Einstieg in das Thema zu ermöglich. Anschließend soll es um die Rolle des Mediators gehen. Dargestellt werden sollen die Herausforderungen und Aufgaben, welchen sich ein Mediator in einem allgemeinen, monokulturellen Kontext gegenüberstehen sieht. Dies ist stark Verknüpft mit den Spezifika, welche die Mediation in der Reihe der Konfliktlösungsverfahren besitzt. Im Anschluss daran soll es dann konkret um die interkulturelle Mediation gehen. Es soll mit Hilfe zweier theoretischer Ansätze zum Kulturverständnis versucht werden den Begriff interkulturelle Mediation greifbarer zu machen und zu einer Definition zu kommen, welche für den Rahmen dieser Arbeit von Nutzen ist. Auf Basis dieser begrifflichen Klärung soll es dann um die Spezifischen Problematiken gehen, welche ein interkultureller Kontakt für eine Mediation bedeutet. Ich werde in diesem Zusammenhang die kulturellen Einflussfaktoren auf Konflikt und Mediation darstellen und erläutern um einen Überblick über die Herausforderungen zu schaffen, welchen sich die Mediationsparteien inklusive dem Mediator in einer solchen Konstellation gegenüber sehen. Dies soll des weiteren die Unterschiede verdeutlichen welche sich zwischen Mediationsverfahren im monokulturellen und jenen im interkulturellen Kontext befinden, um die Besonderheit der Mediation im interkulturellen Kontext zu verdeutlichen und zu betonen. Im anschließenden und letzten Abschnitt soll es konkret um den Mediator und die Kompetenzen, welche für eine interkulturelle Mediation unabdingbar sind gehen. Ich werde eine Unterscheidung zwischen dem Erwerb interkultureller Kompetenz auf der einen Seite und der Entwicklung einer interkulturellen Persönlichkeit auf der anderen Seite vornehmen um diese Punkt besser zu strukturieren. Im Anschluss soll eine kleine Auswahl an Methoden skizziert werden, welche in der Praxis zum Erwerb interkultureller Kompetenzen und der Entwicklung einer interkulturellen Persönlichkeit eingesetzt werden.

 

Mediation

 

Mediation ist ein Verfahren zu Lösung von Konflikten. Der Begriff mediation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt Vermittlung. Gemeint ist eine Vermittlung in einem Streitfall durch einen unparteiischen Dritten, welcher von allen Streitparteien akzeptiert wird. Die Aufgabe des vermittelnden Dritten ist es die Streitenden in der Findung einer einvernehmlichen Lösung in einem Streitfall zu unterstützen. Abgrenzend dazu ist es wichtig zu erwähnen, dass es nicht die Aufgabe des Mediators ist einen Schiedsspruch oder eine Urteil zu sprechen. Vielmehr geht es darum, dass die Konfliktparteien selbst eine ihren eigenen Interessen adäquate Problemlösung erarbeiten. Ziel soll eine win-win Situation sein, in der alle Streitparteien durch die Lösungsfindung gewinnen. Diese konstruktive Lösungsfindung soll durch das Mediationsverfahren ermöglicht werden. Dies kann selbst dann gelingen, wenn die Streitparteien keine Lösung des Konfliktes mehr sehen oder sogar die Kommunikation zwischen ihnen zum Abbruch gekommen ist. Aufgabe der Mediatoren ist es sich die Anliegen und Gefühle der Streitparteien anzuhören um dann bei der Klärung der eigentlichen Interessen unterstützend zu helfen. Des weiteren stellen Mediatoren während des Mediationsprozesses die direkte Verbindung zwischen den Streitparteien wieder her. Durch diese Vorgehensweise erfahren die Streitparteien welches die eigentlichen Probleme, Gefühle und Interessen der jeweils anderen Seite sind. Im geschützten Raum eines derartigen Gesprächs wird es ermöglicht, dass die Streitparteien Verständnis füreinander und neues Vertrauen zueinander entwickeln und letztendlich gemeinsam eine Lösung für das vorliegende Problem erarbeiten. Ziel der Mediation ist eine Vereinbarung, welche alle Streitparteien unterzeichnen und dann umsetzen.[1]

 

Zusammengefasst kann man Mediation somit mit den Worten von Moore[2] als

 

„eine Intervention in eine Verhandlung oder einen Konflikt durch eine akzeptable dritte Partei, die keine oder nur begrenzte Entscheidungsgewalt hat, aber die Parteien in ihren freiwilligen Bestrebungen darum, einen gegenseitig akzeptablen Vergleich zu erreichen, unterstützt.“[3]

 

definieren.