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Lara kehrt nach dem tragischen Unfall, der vor zwei Jahren an der Ostsee passierte, zurück ins Strandhaus. Dort will sie sich nach der vielen Arbeit erholen. Nur daraus wird nichts. Sie lernt einen Mann kennen, der ihrem verschollenen Ehemann sehr ähnlich sieht. Ist er es oder ist er es nicht. Lest selbst...
Alle Namen sowie Inhalte sind frei erfunden. Sie beruhen auf Fantasie. Gleiche Namen oder Inhalte wären reiner Zufall.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Wellenrauschen
Da war es, das Rauschen der Wellen. Das vermisste Lara all die Monate. Wie die Wellen gegen die Felsen und an den Strand peitschten. Sie stand am Strand mit dem Blick zum Meer. Für Lara war das die pure Erholung. Ganze zwei Jahre war es her, als sie das letzte Mal in Timmendorf war. Lara schmeckte die salzige Ostsee auf den Lippen. Ihr Gesicht strahlte trotz des starken Windes. Sie war glücklich in diesem Moment.
Das Strandhaus, was sie nach der Hochzeit mit ihrem Mann Klaus kaufte, stand die ganze Zeit leer.
Lara kehrte an den Ort zurück, wo sie viele schöne Jahre mit ihrem Mann verbrachte. An den Ort, wo das schreckliche Unglück seinen Lauf nahm.
Nach der Hochzeit mit Klaus beschlossen beide sich ein Häuschen am Wasser zu kaufen. Beide liebten den Wassersport sowie das Meer, den Strand, das Rauschen der Wellen. Das war für beide die reinste Wellnessoase. Jeden Sommer sowie die Wochenenden verbrachten sie im Strandhaus. Gelegentlich kamen Freunde zu Besuch, die über Nacht blieben. Es war eine schöne Zeit. Klaus war Arzt von Beruf. Lara war Lektorin bei einem großen Verlag.
Jetzt war alles vorbei. Keine rauschenden Feste mehr. Vor mehr als zwei Jahren ereignete sich ein schrecklicher Unfall am Meer. Erst nach langer Zeit konnte Lara das Strandhaus aufsuchen. Sie öffnete die Tür und betrat den Flur. An Laras Armen zeichnete sich eine Gänsehaut ab. Sie hatte das Gefühl, als wäre sie ihm nahe. Als Erstes öffnete Lara alle Fenster und ließ die Sonne hinein. Das Haus war blitzblank. Eine Firma säuberte dieses, während es leer stand.
Wenn man hinhörte, konnte man das Rauschen der Wellen im Haus hören. Ganze vierzehn Tage sollte der Urlaub sein. Da Lara das letzte Jahr sich in Arbeit stürzte, war es jetzt an der Zeit sich Zeit für sich zu nehmen. Dies wollte sie in den nächsten vierzehn Tagen tun.
Es hingen viele Erinnerungen an dem Haus. Es waren glückliche Zeiten. Zeiten der Liebe, der Leidenschaft, des glücklich seins. Leider gab es traurige Erinnerungen, die sie mit dem Haus verbindet. Klaus kam vor gut zwei Jahren von einer Bootstour nicht zurück. Das Schlimme an der ganzen Sache war, sein Leichnam wurde nicht gefunden. Klaus fuhr regelmäßig mit dem Speed Boot seine Runden. An dem besagten Freitag im September kehrte er nicht mehr zurück. Man fand sein Speed Boot zwei Tage später an einer Bucht im Nachbarort. Es spülte dort an Land. Von Klaus fehlte jede Spur. Die Polizei gab die Suche Wochen später auf.
Für Lara war es eine schwere Zeit. Sie wollte nicht begreifen, dass er verunglückte. Noch heute quälte sie das ungewisse. Man musste nach vorne schauen. Dieses nahm sich Lara vor. Der erste Schritt war getan, indem sie ins Strandhaus zurückkam. Lara hatte es sich zur Aufgabe gemacht es umzugestalten. Die alten Möbel sollten ausgetauscht werden durch moderne. Dazu brauchte sie verschiedene Maße. Sobald das abgeschlossen war, stand der Urlaub im Fokus. Der Gärtner hatte den Garten gut in Schuss. Die Beete waren frisch gehakt. Der Rasen gemäht. Kurz gesagt, der Garten war gepflegt. Darum musste Lara sich nicht kümmern und hatte mehr Zeit für Lesen, ausgiebige Spaziergänge am Strand und gutem Essen.
Das Fahrrad stand noch im Schuppen. Sie pumpte die Reifen auf, holte das Geld aus der Handtasche, und fuhr mit dem Rad zum Bäcker. Sie fuhr entlang der Strandpromenade. Die Haare im Wind. Den Blick nach rechts dem Meer. Die Wellen rauschten. Das Gefühl von Freiheit war zu spüren. Das verzauberte ein Lächeln ins Gesicht.
Der Bäcker lag nicht weit vom Strandhaus. Es war alles vertraut, als sie den Laden betrat. Das Personal schien neu zu sein.
„Guten Tag, was kann ich Gutes für Sie zu?“, fragte die Verkäuferin hinter dem Tresen.
„Ich hätte gerne das Vollkornbrot mit Körner und fünf Mehrkornbrötchen“, gab sie zur Antwort.
„Gerne, darf es noch Etwas sein?“, fragte sie höflich.
„Ach wissen Sie was, geben Sie mir noch einen Pott Kaffee und das Krabbenbrötchen“, antwortete sie spontan.
„Gerne. Sie dürfen gerne draußen Platz nehmen. Ich bringe Ihnen das dann an den Tisch. Das macht zusammen 15,50 €“, sie lächelte.
Lara überreichte das Geld und bedankte sich freundlich. Sie verließ den Bäcker und nahm draußen in einem Strandkorb Platz. Diese standen vor der Bäckerei zusätzlich mit einigen Tischen und Stühlen. Die Bäckerei war gut gefüllt. Viele Touristen nahmen die Bäckerei zum Anlass, um sich zu stärken oder sich eine der vielen Leckereien für unterwegs mitzunehmen. In einem der Strandkörbe saß ein attraktiver Mann. Er war mittleren Alters, braun gebrannt. Er las in seiner Zeitung. Der attraktive Mann stach Lara sofort ins Auge.
Die Verkäuferin brachte den Kaffee und das Krabbenbrötchen.
„Einen guten Appetit wünsche ich Ihnen“, sagte die freundliche Verkäuferin.
Aus Lara kam ein liebenswertes: „danke schön“, zurück.
Die Angestellte, ging auf den attraktiven Mann zu, sagte: „Schatz, möchtest Du noch einen Espresso?“
Der Mann, legte die Zeitung beiseite und lächelte die Angestellte an: „Gerne Liebling.“
Sein Blick, wanderte in die Runde, stoppte, als er Lara sah. Sein Blick hinter der Sonnenbrille erstarrte. Damit hatte er nicht gerechnet Lara hier anzutreffen. Er war überzeugt, dass Lara ihn nicht erkannte. Lara ließ ebenfalls den Blick wandern. Wie durch einen Zufall blieb dieser bei dem attraktiven Mann haften. Beide nickten kurz zur Begrüßung. Lara wandte den Blick nach der Begrüßung ab.
Sie dachte was für ein gutaussehender Mann. Er sah dem verschollenen Klaus ähnlich. Laras Klaus hatte volles Haar und einen Bart. Es war unmöglich. Dieser Mann hatte eine Frau, die Verkäuferin. Warum sollte es Klaus sein? Er verunglückte mit dem Boot. Schnell schob Lara den Gedanken beiseite.
Nachdem Lara das Fischbrötchen verspeiste und den Kaffee leer getrunken hatte, beschloss sie zurück zum Strandhaus zu radeln. Sie musste an dem Strandkorb vorbei, indem der Mann saß. Dahinter stand der Fahrradständer.
„Einen schönen Tag wünsche ich der jungen Dame“, sprach er freundlich.
Lara drehte sich um erwiderte mit den Worten: „Danke Ihnen, das wünsche ich ebenso.“
Sie schwang sich auf das Rad und radelte auf der Strandpromenade Richtung Strandhaus. Im Ohr noch seine Stimme. Während der Fahrt fiel der Blick des Öfteren auf das Wasser. Die See war ruhig.
Im Strandhaus angekommen stellte Lara das Rad zurück in den Schuppen. In der Zwischenzeit war das Haus, gut durchlüftet. Sie nahm sich ein Glas Rotwein, ging damit an den Strand. Dazu musste sie hinter das Haus durch die kleine Pforte, die hinten im Garten war. Dann erreichte sie den Strand. Mit dem Glas Wein in der Hand saß sie im Sand. Ihr Blick war Richtung Wasser gerichtet. Die Stille war magisch. Ab und an kamen ein paar Fußgänger vorbei. Die einen mit Hund die anderen ohne. Man grüßte durch ein leichtes Winken oder ein kräftiges hallo.
Lara war in Gedanken versunken, als sie eine Stimme vernahm.
„Der Wein schmeckt überhaupt nicht, wenn man ihn alleine trinkt“, seine Stimme klang warmherzig.
Lara antwortete ihm freundlich: „Hallo, damit habe ich kein Problem. Ich trinke öfter mal ein Gläschen alleine. Darf ich Ihnen ein Glas anbieten?“
Die Antwort von dem Herrn kam spontan: „Da sage ich nicht nein. Ich möchte Sie aber nicht stören.“
Während Lara sich vom Sand erhob, gab sie zur Antwort: „Sie stören mich nicht. Einen Moment bitte. Ich hole mal die Flasche und ein Glas aus dem Haus. Sie können es sich gemütlich machen im kühlen Sand.“
In der Küche nahm Lara die Flasche Rotwein vom Küchentresen. Aus dem Küchenschrank dazu ein Glas. Sie überlegte kurz, ob es richtig war mit dem attraktiven Mann ein Glas Wein zu trinken. Die Möglichkeit bestand bei einem Glas Wein mehr zu erfahren. Das Bauchgefühl sagte, dass der Mann ein Geheimnis hatte. Da für heute nichts Besonderes geplant war, kam das mit dem Gläschen Wein zum richtigen Zeitpunkt.
Es dauerte wenige Minuten, da war sie am Strand zurückgekehrt, wo der attraktive Mann im Sand saß. Er genoss die Sonne.
„Bitte schön der Herr. Ihr Glas Wein. Darf ich mich vorstellen? Ich bin Lara Winterstein. Mit wem habe ich das Vergnügen?“, fragte Lara direkt.
„Sie dürfen fragen, Lara. Ich darf Lara sagen? Mein Name ist Klaus Theodor Müller. Ich wohne viele Jahre hier in Timmendorf mit meiner Frau Annerose. Prost Lara. Angenehm Dich kennenzulernen“, sein Auftreten war tadellos.
„Prost Klaus, freut mich ebenso Dich kennenzulernen. Was machst Du den lieben langen Tag hier in Timmendorf? Erzähl mal“, Ihre Fragen stellte sie vorsichtig, damit er nicht skeptisch oder unsicher wurde.
Er überlegte kurz, dann antwortete er: „Lara, ich bin im Immobiliengeschäft tätig. Meine Angetraute besitzt eine kleine Bäckerei. Da sind wir uns übrigens vorhin über den Weg gelaufen. Diese läuft großartig. Was mich viel mehr interessiert ist, was machst Du hier? Ich habe Dich hier in Timmendorf noch nicht gesehen. Machst Du Urlaub? Bist Du verheiratet? Wenn es stimmt, wo ist Dein Mann? Erzähl mal. Du machst mich neugierig. Du weißt, dass Du eine bildhübsche Frau bist?“
Bei den ganzen Fragen musste Lara gut überlegen, um nichts Falsches zu antworten.
Dann erzählte sie Klaus in groben Zügen, warum sie hier war: „Ich war seit dem Tod meines Mannes nicht hier. Er verunglückte vor ein paar Jahren hier in Timmendorf auf dem Wasser. Uns gehört das Strandhaus. Wir haben es nach unserer Hochzeit gekauft. Die Wochenenden sowie unsere Urlaube verbrachten wir hier. Jetzt bin ich hier, um es neu zu gestalten und regelmäßig zu nutzen. Das in groben Zügen warum ich hier bin. Übrigens mein Mann hieß ebenfalls Klaus. Du siehst ihm ähnlich. Sagt Deine Frau nichts, wenn Du mit anderen Frauen am Strand sitzt und flirtest?“