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Die Reise ins Ungewisse geht weiter... Es geht hier um keine Reise nach Mallorca, sondern um eine Reise mit unbekanntem Weg, mit unbekanntem Ziel. Nun, ich bin noch immer in der Psychiatrie. Wie lange noch? Ob es mir etwas bringt? Zumindest kann ich sagen, dass ich lebe, aber vielleicht überlebe ich auch nur… Ich weiß es nicht. Es fühlt sich an wie ein innerer Kampf. Das Nein zum Leben ist noch da, aber allmählich gesellt sich ein JA dazu.. Es wächst. Ob ich es gießen kann wie ein zartes Pflänzchen? Vielleicht gelingt es diesem Büchlein so manch dunkles Gemüt zum Leuchten zu bringen… so manch eingefrorenes Herz zum Schmelzen...Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber es muss in die Welt. Jetzt, nachdem es fast 4 Jahre in der Schublade lag, muss es das Licht der Welt erblicken. Sandra Mularczyk schreibt in Band 3 von "Eine Reise ins Ungewisse" über ihre zweite Phase des Psychiatrie-Aufenthaltes.
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Seitenzahl: 47
Veröffentlichungsjahr: 2020
Eine Reise Ungewisse
Sandra Mularczyk
"When my time comes
(Linkin Park, Leave out all the rest)
Ich weiß, was es bedeutet...
Ich kenne ihn.
Der Gedanke an meine Hinterbliebenen hat mir mein Herz beinahe in tausend Stücke zerrissen.
Ich kenne diese tiefe Trauer beim Abschied nehmen.
Mit diesem Buch offenbare ich euch meine intimsten Gedanken und Gefühle.
Mit diesem Buch schenke ich euch einen Einblick in die Abgründe der menschlichen Psyche.
Mit diesem Buch lasse ich euch teilhaben an “der dunklen Nacht meiner Seele”.
Maskenlos...
Doch ich nehme die Angst an die eine Hand und an die andere Hand den Mut.
Mut, den ich brauche, um dieses Buch mit der Welt zu teilen.
Mut, den ich auch brauche, um mich dem Leben hinzugeben.
Mich aufs Leben einlassen.
1. Buch
Vor dem versuchten Suizid
"Mit dem Leben hadern"
2. Buch
Nach dem versuchten Suizid
"Willkommen in der Psychiatrie"
3. Buch
Die zweite Phase meines Psychiatrie-Aufenthaltes
"Der (innere) Kampf ums Überleben"
4. Die Zeit nach meiner Psychiatrie-Entlassung
Und plötzlich macht es Klick.
Wie eine Erleuchtung.
Ein Wow-Effekt.
Ein Aha-Erlebnis.
Plötzlich scheint es wieder sichtbar.
Das kleine Licht am anderen Ende des Tunnels.
Plötzlich scheint er wieder vorhanden.
Der grüne Mantel der Hoffnung.
Plötzlich scheint es wieder spürbar.
Das lebendige rote Herz.
Ich könnte wahrscheinlich noch zig weitere Metaphern finden.
Schlaf?
An Schlaf ist nicht mehr zu denken.
Wie auch, herrgott nochmal, wie?
Mich hat schließlich gerade die Muse geküsst.
Es ist ein Blitz eingeschlagen, mitten in meine Seele hinein.
Vom Blitz getroffen und trotzdem überlebt?
Wow.
Wahnsinn.
Nenn es Zufall oder Schicksal, ganz egal.
Nicht immer braucht man einen perfekten Begriff,
eine perfekte Beschreibung.
Dinge können auch existieren, ohne das man sie benennt.
In der Stille.
Einfach indem sie sind.
Indem sie sind wie sie sind.
Herrlich.
Ein Glücksmoment.
Egal, was morgen sein wird,
ob es regnet oder schneit oder wieder stürmt,
jetzt,
jetzt in diesem Augenblick fühlt es sich richtig an.
Absolut logisch.
Glasklar.
Jetzt in diesem Moment ist alles, wie es ist
und alles, was IST, ist okay.
Ein Wahnsinns-Gefühl.
JETZT ist es PERFEKT!
Ich bin kein Partymensch, aber das ist wirklich ein Grund zum Feiern.
Würde ich jetzt ein Lied schreiben, entstünde ein Hit, der in die Charts eingeht.
Manisch?
Übereuphorisch?
Zu hoch fliegen?
Verdammt.
Das, was gerade IST, braucht keine Kategorie, keine Schublade, keinen noch so perfekten Begriff.
Es braucht kein weiteres Bild,
um zu sein.
Der Moment ist Leben pur.
Ich atme es ein.
Genieße es.
Scheiß drauf, ob ich morgen den Tag unter Schlafmangel bestehen muss oder nicht.
Das morgen zählt nicht.
Es zählt das JETZT.
Das Jetzt und Hier.
Falls jetzt jemand denkt: Ah ja, und deswegen dreht sie so durch?
Weil sie erkannt hat, dass der Augenblick zählt?
Das weiß doch jedes Kind.
Nun ja.
Das stimmt.
Kinder wissen es, auch viele Erwachsene.
Auch ich habe das Wissen.
Trage es in mir seit gefühlten Ewigkeiten.
Aber ich habe den Bezug dazu verloren.
Konnte es nicht mehr greifen.
Nicht mehr ERleben. Nicht mehr ERfahren.
Manchmal muss man eine Erkenntnis immer wieder aufs Neue machen.
Eine Erfahrung wiederholen.
Ja, üben und lernen durch Wiederholung,
bis sich etwas auf der internen Festplatte im Gehirn einbrennt.
Und das Spannende ist:
Auch in ein funktionierendes Computer- System im Gehirn können sich Fehlermeldungen einschleichen.
Viren können Störungen verursachen.
Manchmal wird das System auch gehackt und peng… es ist wie lahmgelegt.
Rechner abgestürzt.
Überladen?
Überhitzt?
Ein kurzer Blick in den Mülleimer
und einen Schock fürs Leben bekommen.
Oh mein Gott.
So viel Schrott.
So viel Müll.
Alles quillt über.
Warum?
Verdammt noch mal, warum ist der Mist nicht schon längst auf dem Sperrmüll gelandet?
Wo ist die Müllabfuhr?
Warum hat sie den Dreck nicht abgeholt?
Nein, noch schlimmer.
Noch viel schlimmer.
Warum habe ICH den Dreck nicht in die Mülltonne geworfen?
Sich mit der flachen Hand auf die Stirn hauen.
Na klar.
Kein Wunder, dass nichts mehr geht.
Apps, die veraltet und unbrauchbar geworden sind.
Ein System, das vollkommen überfüllt ist.
Außerdem der ständige Warnhinweis: Speicher voll.
Klar.
Macht Sinn.
Wie soll denn auch Platz sein für neue Anwendungen,
für neue Erfahrungen,
Erlebnisse,
Bilder,
wenn doch dafür kein Platz vorhanden ist?