MEIN FREUND DAVID HUME - Heinz Duthel - E-Book

MEIN FREUND DAVID HUME E-Book

Heinz Duthel

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Beschreibung

Nimmt man Humes Moralphilosophie heute ernst, dann ahnt man, worauf es ankommt, wenn es um die vieldiskutierten Fragen von moralischer Erziehung und Bildung geht. Ansprache an die Vernunft reicht in Sachen Moral eben nicht aus, sondern auf emotionale Sensibilisierung kommt es an. Ich fand, dass alle Philosophen unter demselben Mangel litten, nämlich gänzlich spekulativ zu sein und mehr auf Erfindungen als Erfahrung zu beruhen. Jeder nahm nur seine eigene Fantasie, seine Einbildungskraft im Errichten von Lehrgebäude ernst, ohne die menschliche Natur zu beachten. Ich entschloss mich daher, die menschliche Natur zum Hauptgegenstand meines Studiums zu machen. David Hume nimmt also Abschied von allen hochfliegenden Spekulationen, wie sie durch Philosophie und Theologie geistern. Will einfach nur die menschliche Natur ergründen.

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Mein Freund David Hume –

Skeptiker und Menschenfreund Hassen, lieben, denken, fühlen, sehen alles. Dies ist nichts als Partizipieren.

Und seitdem ist ein eigensinniger und exzentrischer Junge Bücher will er schreiben und ein bekannter Philosoph werden. Das Studium hat er aufgegeben, um Zeit zum Denken zu haben. In die Kirche geht er auch nicht mehr, und mit seinem Onkel streitet er über die Wahrheit der Bibel. Ja, wo gibt's denn so was?

Das sind die Worte einer ziemlich verzweifelten Mutter über ihren Sohn, der anfangs nicht so recht ins Leben fand. Am Ende seines Lebens allerdings galt er als einer der größten Philosophen jener Epoche des 18. Jahrhunderts, die man als Aufklärung bezeichnet.

Geboren wurde David Young vor 300 Jahren, am 7. Mai 1711. Sein Vater war Rechtsanwalt, seine Mutter Hausfrau. Die Familie lebte auf einem bescheidenen Landgut im schottischen nein. Wales und manchmal in Edinburgh. Goldene Löffel waren ihm, dem zweit geborenen Sohn, nicht in die Wiege gelegt.

Also musste er sich selbst eine bürgerliche Existenz aufbauen.

Er studierte auf Wunsch seiner Eltern Jura in den Beruf, aber Lust hatte er dazu nicht, sodass er das Studium abbrach. Zurück ins elterliche Heim flüchtete und sich dort, wie er selbst später einmal sagte, losen und ungenauen Gedanken hingab.

Er las dies und das viel Literarischen und auch Philosophischen, aber gedanklichen Aufschwüngen folgten Verstimmungen, die man als Zeichen einer Erschöpfung Depression deuten könnte.

Eine Szenerie schien sich mehr aufzutun, die mich über alle Maßen Fortriss.

Dann aber schien die ganze Begeisterung plötzlich erloschen. Ich konnte meinen Geist nicht mehr zu jenem Gipfel erheben, der mich zuvor mit so außerordentlicher Freude erfüllt hatte.

Seine Depressionen zeigten auch psychosomatische Symptome. Ein hässlicher Hautausschlag überzog ihn, ein unappetitlicher Speichelfluss machte ihm zu schaffen.

Kurzum Er war ein pubertierender Achtzehnjähriger, ein Mensch auf der schmerzhaften Suche nach sich selbst.

Es war die Philosophie, die ihm dazu verhalf, seine Krise zu überwinden.

Doch Vorsicht Wenn hier von Philosophie die Rede ist, darf man nicht an Abgehobenes denken, schon gar nicht an akademisches philosophieren.

Darauf aufmerksam macht Jens Kulenkampff, Professor der Philosophie in Erlangen, der die Jugendforschung durch Übersetzungen, gelehrte Abhandlungen und eine Biografie über den Philosophen bereichert hat.

Wenn ich jetzt an dem Jungen denke, dann sollte man sich vielleicht als erstes klarmachen, dass der Philosophie Begriff zu seiner Zeit nicht derselbe ist wie heute.

Es ist ein sehr, sehr umfassender Begriff gewesen, und da gehörte im Grunde alles an Wissenschaften dazu, was man sich überhaupt nur vorstellen kann. Es gehört im Grunde auch alles Literarische dazu oder auch die ganze Geschichte. Geschichtsschreibung gehört alles dazu.

Eigentlich alles, was Menschen am menschlichen Leben, an der menschlichen Geschichte, an der Natur interessieren kann. Es gehörte einfach alles dazu.

Jung selbst hat seine philosophische Befreiungsaktion in das Jahr 1731 datiert. Und wenn man seiner Beschreibung folgt, dann hört sich das, was er als Befreiung erlebte, eigentlich gar nicht so spektakulär an. Da ich jetzt Zeit und Muße hatte, begann ich ernsthaft zu überlegen, wie ich bei meinen philosophischen Überlegungen vorgehen sollte.

Ich fand, dass alle Philosophen unter demselben Mangel litten, nämlich gänzlich spekulativ zu sein und mehr auf Erfindungen als Erfahrung zu beruhen. Jeder nahm nur seine eigene Fantasie, seine Einbildungskraft im Errichten von Lehrgebäude ernst, ohne die menschliche Natur zu beachten. Ich entschloss mich daher, die menschliche Natur zum Hauptgegenstand meines Studiums zu machen.

David Hume nimmt also Abschied von allen hochfliegenden Spekulationen, wie sie durch Philosophie und Theologie geistern. Will einfach nur die menschliche Natur ergründen.