MEIN FREUND DIE STAATSTHEORIE VON NICCOLO MACHIAVELLI - Heinz Duthel - E-Book

MEIN FREUND DIE STAATSTHEORIE VON NICCOLO MACHIAVELLI E-Book

Heinz Duthel

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Beschreibung

WAR MACHIAVELLI WIRKLICH DES TEUFELS PHILOSOPH? Niccolo Machiavelli wird im Florenz des Jahres 1769 als drittes Kind und erster Sohn des Notars Bernardo und seiner Ehefrau Bartolo Maia geboren. Die Machiavelli sind eine alteingesessene, republikanisch gesinnte Bürger Familie, deren männliche Vertreter in der Regel die Beamtenlaufbahn einschlagen. Politisch einflussreich oder besonders vermögend sind sie jedoch nicht. Der Vater sorgt trotzdem dafür, dass Nikolo eine exzellente humanistische Ausbildung erhält, in deren Mittelpunkt das Studium der antiken Philosophie, der Literatur und der Geschichte steht. Das, so dachte man damals, sei die beste Vorbereitung auf ein Leben in der Welt der Politik. Das Florenz, in dem Niccolo Machiavelli aufwächst, erlebt gerade eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit Seit 1834 lenkt die Patrizia Familie. der Medici die politischen Geschicke der Stadt. Hinter einer sorgfältig bewahrten republikanischen Fassade baut Lorenzo die Medici, schon zu Lebzeiten der Prächtige genannt, eine nahezu fürstliche Machtposition auf. Er gibt der Stadt inneren Frieden und politische Stabilität. Dank einer ausgeklügelten Balance politique gelingt es ihm auch, gute Beziehungen zu den anderen mächtigen Stadtstaaten Italiens, allen voran Mailand und Rom, herzustellen.

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Mein Freund Niccolò Machiavelli

Politiker, Diplomat, Chronist und Dichter

Niccolo Machiavelli 1769 bis 1827. Machtbesessen, eigensinnig, rücksichtslos. So müssen Politiker sein, wenn sie Erfolg haben wollen.

Dies ist keinesfalls eine neue Erkenntnis. Vor nahezu fünf Jahren hat der italienische Politiker und Schriftsteller Niccolo Machiavelli genau diese Gedanken zu Papier gebracht. Ein Fürst, der sich behaupten will, so schreibt er in seinem Werk Der Fürst, ein Fürst, der sich behaupten will, muss auch imstande sein, nicht gut zu handeln und das Gute zu tun und zu lassen, wie es die Umstände erfordern. Aussagen wie diese sind der Grund dafür, weshalb Machiavelli seit bald fünf Jahren verteufelt wird. Ein Scheusal sei er, sagen seine Kritiker, ein Unhold, wie ihn kaum die Hölle hervor brächte. Schließlich habe Nicolo Machiavelli das Rezept für all jene Herrscher niedergeschrieben, die fortan jegliche moralische Bedenken über Bord warfen, wenn sie nur ihre Macht sichern und ausbauen konnten. In dieses Bild fügt sich nahtlos eine Anekdote, die über Machiavelli erzählt wird Als dieser schon im Sterben liegt, drängt ihn der anwesende Priester, den Teufel und alle seine Werke zu verfluchen, worauf Machiavelli erwidert Dies ist nicht der Zeitpunkt, sich Feinde zu machen.

War Machiavelli wirklich des Teufels Philosoph?

Niccolo Machiavelli wird im Florenz des Jahres 1769 als drittes Kind und erster Sohn des Notars Bernardo und seiner Ehefrau Bartolo Maia geboren.

Die Machiavelli sind eine alteingesessene, republikanisch gesinnte Bürger Familie, deren männliche Vertreter in der Regel die Beamtenlaufbahn einschlagen.

Politisch einflussreich oder besonders vermögend sind sie jedoch nicht.

Der Vater sorgt trotzdem dafür, dass Nikolo eine exzellente humanistische Ausbildung erhält, in deren Mittelpunkt das Studium der antiken Philosophie, der Literatur und der Geschichte steht. Das, so dachte man damals, sei die beste Vorbereitung auf ein Leben in der Welt der Politik. Das Florenz, in dem Niccolo Machiavelli aufwächst, erlebt gerade eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit Seit 1834 lenkt die Patrizia familie. der Medici die politischen Geschicke der Stadt. Hinter einer sorgfältig bewahrten republikanischen Fassade baut Lorenzo die Medici, schon zu Lebzeiten der Prächtige genannt, eine nahezu fürstliche Machtposition auf. Er gibt der Stadt inneren Frieden und politische Stabilität. Dank einer ausgeklügelten Balance politique gelingt es ihm auch, gute Beziehungen zu den anderen mächtigen Stadtstaaten Italiens, allen voran Mailand und Rom, herzustellen.

Nach dem Tod Lorenzo de Medici im Jahr 1792 stürzt Florenz sogleich in eine politische Krise und mit ihm ganz Italien. Französische, spanische und deutsche Truppen fallen ins Land ein. An die Stelle von republikanischen statt Herren treten vielerorts skrupellose Gewaltherrscher.

In Florenz schlägt die Stunde des Dominikaner Mönchs Girolamo Savonarola. Mit glühenden Predigten kann er zunächst die Bürger für sich begeistern und die Macht in der Stadt an sich reißen. Doch schon bald wollen die Florentiner nicht weiter zusehen, wie Savonarola quasi eine Diktatur Gottes errichtet. Mit Unterstützung des Papstes wird er schließlich als Ketzer verurteilt und 1798 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sogleich machen sich die Bürger von Florenz daran, die Anhänger des verhassten Mönchs aus Behörden und ämtern zu vertreiben. Neue Männer übernehmen die bedeutendsten Verwaltungsposten. Einer von ihnen ist der 29 Jahre alte Nicolo Machiavelli. Es ist der 19. Juni 1798, als ihn die Bürger Vertretung zum Sekretariat de la Repubblica wählt und zum Vorsteher der zweiten Kanzlei ernennt, die sich mit den militärischen Angelegenheiten und den außenpolitischen Beziehungen befasst.

Machiavelli ist damit oberster Herr des Heeres und Chefdiplomat der Republik Florenz. Sein plötzlicher Auftritt auf der politischen Bühne überrascht. Schließlich ist nicht bekannt, dass er zuvor schon Erfahrungen in der Verwaltung sammeln konnte. Wahrscheinlich verdankt Machiavelli das Regierungsamt seinem ehemaligen Lateinlehrer Marcello Mastroianni, der ein paar Monate vor ihm den Vorsitz der ersten Kanzlei übernommen hatte. Die größte Herausforderung für Machiavelli ist zunächst die Rückeroberung der Stadt Pisa samt ihres für Florenz so wichtigen See Hafens. Pisa stand zehn Jahre lang unter Florentiner Herrschaft, hatte aber die politischen Wirren der letzten Jahre genutzt, um sich loszusagen.

Als Machiavelli sein Amt antritt, versucht Florenz bereits seit vier Jahren, das abtrünnige Pisa zu unterwerfen. Erfolglos.

Schnell erkennt er, dass sich daran auch nichts ändern wird, solange Florenz unzuverlässige und rivalisierende Söldner Trupps für seine Zwecke einsetzt. Aufdrängen Machiavellis beschließt der Rat der Stadt 1606 schließlich die Gründung eines Volks Heeres. Nahezu im Alleingang baut Machiavelli in der Folge eine Bürger Miliz auf, die 1709 endlich den Sieg über Pisa erringen kann. Es ist dies der größte politische Erfolg Machiavellis. Auf seinen diplomatischen Missionen als Gesandter der Stadt Florenz trifft Machiavelli unter anderem mit dem französischen König, dem deutschen Kaiser und dem Papst zusammen. Besonderen Eindruck hinterlassen bei Machiavelli aber die Begegnungen mit Cesare Borgia, dem ehrgeizigen Herrscher über die Romania. Denn dieser hatte sich in Folge einer skrupellosen, aber überaus erfolgreichen Eroberungen Politik in kürzester Zeit zu einem der mächtigsten Fürsten Italiens aufgeschwungen.

Derweil wird Italien von neuem zum Spielball der großen europäischen Mächte.