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Mein Freund Ludwig Feuerbach Die Sache mit unseren geschaffenen Gott Wo stehen wir religiös? Wo stehen wir philosophisch? Wo stehen wir spirituell? Und so wie wir den Osterhasen eines Tages verlieren und das Christkind? So verlieren wir auch gewisse, ganz starke, infantile religiöse Projektionen und müssen andere Wirklichkeit gewinnen. Gott und Heilige, sagt Feuerbach, sind Projektionen des Menschen auf seiner eigenen geschlossenen Welt. Und natürlich hat Feuerbach etwas zu tun und er tut das in einer liebevollen Weise. Er hat auch etwas zu tun mit unserer eigenen Auseinandersetzung, mit unserem Kinderglauben ist doch eine lebenslange Auseinandersetzung. Wo stehen wir religiös? Wo stehen wir philosophisch? Wo stehen wir spirituell? Und so wie wir den Osterhasen eines Tages verlieren und das Christkind? So verlieren wir auch gewisse, ganz starke, infantile religiöse Projektionen und müssen andere Wirklichkeit gewinnen. Gott und Heilige, sagt Feuerbach, sind Projektionen des Menschen auf seiner eigenen geschlossenen Welt. Denke alles Göttliche ist das, was der Mensch von sich selbst denkt und fühlt, glaubt und hofft. Und deswegen ist es auch so anrührend, und deswegen ist es so kostbar. Und deswegen hat es Achtung verdient. Und er sagt In seinem großen Werk hat sich endlos in vielen weiteren Werken mit Religion auseinandergesetzt. So hat man nicht erst in der Moderne gedacht, schon in der Antike, im sechsten Jahrhundert vor Christus, schrieb der Dichter und Philosoph Novalis Ich zitiere Die Äthiopier behaupten, dass ihre Götter schwarz sind und stumpfen lasik, die trac, ja, dass sie blauäugig und rothaarig sind. Aber wenn Ochsen und Pferde und Löwen Hände hätten und mit ihren Händen malen könnten und Werke hervorbringen wie die Menschen, so würden die Pferde, die Gestalt der Götter, den Pferden, die Ochsen, den Ochsen ähnlich machen. Wir denken Sie mal an die Afrikaner, die einen schwarzen Jesus auf ihren Bildern malen.
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Seitenzahl: 75
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Mein Freund Ludwig Feuerbach
Die Sache mit unseren geschaffenen Gott
Wo stehen wir religiös? Wo stehen wir philosophisch? Wo stehen wir spirituell? Und so wie wir den Osterhasen eines Tages verlieren und das Christkind? So verlieren wir auch gewisse, ganz starke, infantile religiöse Projektionen und müssen andere Wirklichkeit gewinnen.
Gott und Heilige, sagt Feuerbach, sind Projektionen des Menschen auf seiner eigenen geschlossenen Welt.
Denke alles Göttliche ist das, was der Mensch von sich selbst denkt und fühlt, glaubt und hofft. Und deswegen ist es auch so anrührend, und deswegen ist es so kostbar. Und deswegen hat es Achtung verdient.
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
Einmal möchte ich euch um Geduld bitten, nicht auf meinem nicht ganz einfachen Gedanken weg zu begleiten. Es geht hier mit Hegel zu sprechen, um die Arbeit mit dem Begriff. Und zum zweiten ist mir wichtig, gerade bei diesem Vortrag über Ludwig Feuerbach, die große Religionskritik des 19. Jahrhunderts, dass sie die kritischen Gedanken und Fragestellungen mit Toleranz aufnehmen können. Ich habe mich außerordentlich bemüht, bei der Vorbereitung sehr achtsame und sorgsame Formulierungen zu wählen, um keine Gefühle zu verletzen.
Nichts liegt mir näher, als einen gläubigen Menschen zu verletzen. Ich denke, Feuerbach ist eine Brumm.
Nichts liegt mir ferner, als religiöse Gefühle zu verletzen. Aber Feuerbach ist eine Provokation. Ich denke, es ist eine Provokation für Gläubige wie für Ungläubige. Ich möchte es gern in drei Gedanken Schritten entwickeln einmal die politische Situation, die junge Hegel und der Vormärz. Zum zweiten das Wesen des Christentums, seine Hauptstraßen von 48. Und zum dritten Punkt Feuerbach und die Folgen, die Provokation Feuerbach, Feuerbach, der gelebt hat, von 804 bis 872.
Sein Leben umspannt die Zeit vom Deutschen Bund noch unter den napoleonischen Befreiungskriegen bis hin zur Gründung des Deutschen Reiches und zur Gründung der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Nun mit Feuerbach sich zu beschäftigen heißt, sich mit der Frage nach Gott zu beschäftigen und deswegen ein Vorspiel erinnert euch in Martins Garten. Da ist es, als sich Gretchen ihr Herz fasst, und sie fragt ihren Heinrich Goethes Faust Nun sag mir, wie hast düs mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann allein. Ich glaub, du hältst nicht viel davon. Und es entwickelt sich ein Gespräch, in dem Gretchen sehr bange wird, und Faust wird immer philosophischer und philosophischer. Und die Religion wird immer dünner und dünner. Goethe selbst hat zur Religion ambivalente, wechselnde Einstellungen gehabt. Er hat sehr scharf getrennt zwischen Religion und der Gott des vorstellen. der inneren Religiosität.
Er war ein geistiger Schüler Spinozas. Er hat zur Amtskirche eine kritische Beziehung gehabt. Er sagt einmal im Egmont Die Religion, sagt man, sei nur ein prächtiger Teppich, in dem man jeden gefährlichen Anschlag nur desto leichter ausdenkt.
Das Volk liegt auf den Knien, betet die heiligen gewirkten Zeichen an, und hinten lauscht der Vogel Steller, der sie bedrücken will. Oder einmal der alte Goethe in den Wanderjahren sagt etwas ganz anderes über Religion. So bleibt die eigentliche Religion ein inneres, ja ein individuelles. Denn sie hat ganz allein mit dem Gewissen zu tun. Dieses soll erregt, soll beschwichtigt. Wir haben also eine sehr lutherische Auffassung. Wenige Tage vor dem Vortrag habe ich einen wundervollen, klugen Brief bekommen von einer Frau, mit der ich im Briefwechsel stehe, wie sie sich mehr mit Vornamen. Sie hat einen Brief geschrieben, der ich denke es aus dem Herzen gesprochen ist. Wir hätten ihn vermutlich jeder von uns ähnlich auch schreiben können, nämlich ihre Erfahrungen mit der Religion. Sie schreibt für die nächste Tagung haben Sie sich ein schwieriges Thema vorgenommen? Schwierig, wenn ich mir so die Todesanzeigen in der Zeitung anschaue. Der Begriff Gott Anführung, Abführung bedarf der Klärung. Was schreibt sie? Die Aborigines oder Aborigines sind plant, Atheisten, die Griechen und Indianer waren es auch. Sie waren entsetzt, als die Siedler mit dem Pflug Zitat den Leib der Mutter Erde. Zitat Ende auffressen. Die Griechen wiederum beseelten Quellen und Bäume. Die Aborigines haben ihre Traum Pfade.
Die Griechen gingen dann dazu über, die aus dem Kosmos wirkenden Mächte zu personifizieren und psychologischen Scharfsinn, den sie dabei bewiesen ist, bis auf den heutigen Tag zu bewundern. Dann schreibt sie uns, dass Alte Testament bekannt wurde als mir, war ich begeistert von dem großartigen Geschehen der Schöpfungsgeschichte. Dann kam die Geschichte von Kain und Abel. Das war im zweiten Schuljahr, als ich etwa acht Jahre alt war.
Daran missfiel mir die Ungerechtigkeit Gottes. Wieso, dachte ich, er hat es doch wohl erarbeitet. Als dann die Geschichte von Abraham kam, der auf Gottes Geheiß seinen Sohn Isaak opfern sollte, hatte ich von der biblischen Geschichte genug. Da fand ich mein neues Lehrbuch Lesebuch viel interessanter. Damit setzte ich mich vom Beginn der Religion Stunde unter den Tisch. Der Lehrerin fiel dann auf, dass die Kinder, die hinter mir saßen, immerfort zu mir hin sahen. Einst Petze, dann auch. Und so kam Frau Streichern umzuschauen. Verblüfft und ratlos schaute sie zu mir herab und ließ mich aufstehen. Sicherheitshalber gab sie mir eine Ohrfeige, und fernerhin hatte ich also am Religionsunterricht teilzunehmen. Ich habe sie. über die Geschichte von Kain und Abel haben aber schon viele Geister nachgedacht, unter anderem Hermann Hesse.
Ein philosophischer Landwirt aus England, Edward Heinz, deutete sie als Gleichnis dafür, dass es Ackerbau, Völker und Hirten Völker gibt.
Feindschaft ist zwischen ihnen bis auf den heutigen Tag. Möglicherweise hat Kain den Abel erschlagen, weil er seine Hammel Herde nicht hütete die Anpflanzungen zu fressen.
Hirten Völker brauchen immer weidegründe und das Alte Testament ist voll von Kämpfen darum. Deswegen komme ich mit Gott in Anführungszeichen nicht klar weiter.
Später fand ich dann im Neuen Testament in Jesus die heilende Ideal Gestalt, die meiner Art entsprach. Die Juden aber sahen in ihm lieber den Befreier von der römischen Besatzung und gaben ihn preis. Es gibt tatsächlich gläubige Katholikin, die die Juden als Mörder Christi hassten. Haben Sie endet? Ich glaube nicht an diesen Gott, in dessen Namen man Heilige in Anführungszeichen Kriege führen und Untaten begehen kann.
Die Inquisition, die Kreuzzüge, das heutige Christentum hat keine Ehrfurcht mehr vor der Schöpfung. Es ist Anthropozän, Trish. Es gibt göttliche Mächte. Rudolf Bahro, der kürzlich verstarb, ein sehr kenntnisreicher Mann, hat sich damit beschäftigt. Wie viel Zweifel, wie viel Fragen. Nichts ist hier dogmatisch verhärtet. Denke, so geht es wohl den meisten von uns gibt es Gott, und wenn es ihn gibt, wo gibt es ihn? Hat ihn die moderne Astronomen Wohnungsnot gebracht? Seit Jahrtausenden stellt die Menschheit die Fragen nach Gott, und seit Jahrtausenden ist die Frage letztlich und bündig und wissenschaftlich in Anführungszeichen nicht beantwortet. Die Theologie behauptet aber, sie kommt immer wieder in Schwierigkeiten der Beweisnot. Sie hat es auch nicht leicht, besonders die christliche Theologie. Ihr Hauptwerk ist ein mehrteiliges, zwischen dem fünften und zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entstandenes Werk Das Alte Testament mit einer Fülle von Redakteuren, deren Namen wir nicht kennen. Und bevor die Frage nach dem Kosmos überhaupt präzis gestellt werden konnte, hat das Testament Altes Testament die Fragen bereits vorweggenommen, die jetzt einfach sämtlich beantwortet. Heinz Zahrnt hat einmal gesagt in seinem Standardwerk Die Sache mit Gott 966. Da hat er gesagt Die Bibel redet in Härtester und Massivs Gegenständlichkeit. Zitat Ende von Gott. Ausgesprochen konkret Spee schreibt sie Gottes Zuständigkeitsbereiche. Die Erklärung für Tag und Nacht, für Blitz und Donner, für die Entstehung der Kontinente der Erde des Menschen. Nun, was ist passiert? Die Naturwissenschaft hat diesem solcherart produzierten Gott sozusagen das Heft aus der Hand genommen.
Tag und Nacht dreht die Erde selbst herbei. Blitze sind 10 000 PS starke funken Entladung zwischen verschieden geladenen Wolken. Das wissen wir heute. Die Kontinente sind ein Resultat von Plattentektonik und Verwitterung. Am meisten aber hat dieser engen dogmatischen kirchlichen Auffassung von Gott und seinem Werk die dogmatische Theodizee. Am schärfsten hat ihr die Evolutionslehre von Charles Darwin zugesetzt. Charles Darwin sprach von nichts von der Erschaffung des Menschen, sondern von der Entstehung des Menschen aus den humanen Hominiden aus der Affenart. Ganz abgeschafft sozusagen wurde dieser dogmatische Gott nach der langen Geschichte der Aufklärung wir haben es bei Voltaire etwa gesehen im 19. Jahrhundert. Gott erwies sich als eine, ich zitiere nicht vor mir, als eine unnötige Hypothese. So nannte es der berühmte französische Physiker Pierre de la Platz. eine unnötige Hypothese Wir brauchen ihn nicht für unsere monokausale Erklärung. Schema der Welt, aber auch die Theologie selbst, die ja immer stärker sich eine wissenschaftliche Denk und Argumentationsweise aneignen, vor allen Dingen in ihrer historisch kritischen Forschung der Bibel. Denken Sie an Albert Schweitzers Leben, Jesu Buch. Aber auch die Theologie nahm Gott je länger, je lieber immer flüchtiger wahr.