Mein Führungskräfte Handbuch - Praxis für die Praxis - Siegfried Wüst - E-Book

Mein Führungskräfte Handbuch - Praxis für die Praxis E-Book

Siegfried Wüst

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Sachbuch Wirtschaft / Management / Führung

Das E-Book Mein Führungskräfte Handbuch - Praxis für die Praxis wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Kommunikation - Die Nr.1 Führung = Kommunikation, Präsentation - ist Überzeugungsarbeit. Konflikte lösen - Die Nr.2 sonst wird es teuer, Problemlösungstechniken …, Entscheidungen brauchen …, Verhandlungen WIN/WIN, Strategie und Vorbereitung, Situativer Führungsstil - Chancen und Nutzen, Optimale Führung-Die Nr.3, Gut mit Zeit umgehen, Unternehmen erkennen/optimieren, Vom Kollegen zum Chef, Die pers. Toolbox-Die Nr.4, Gute Führungskräfte sind ..., Teamarbeit für den Erfolgskurs, Vertrieb optimieren Nr. A1, Kunden sind das Kapital Wichtig: Gute Vertriebler

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Seitenzahl: 153

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Impressum:

© 2019 Siegfried Wüst

Umschlaggestaltung, Illustration: Siegfried Wüst

Lektorat:                                        Siegfried Wüst

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Sachbuch Wirtschaft / Management / Führung

978-3-7482-4325-0 (Paperback)

978-3-7482-4326-7 (Hardcover)

978-3-7482-4327-4 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Dieses Buch widme ich meinen Eltern E. und R. Wüst, die mir viel Liebe und eine soziale Sicht auf die Welt vermittelt haben, wofür ich ihnen sehr dankbar bin.

Vorwort / Prolog:

Die aktuelle Zeit ist für mich, mit meinem Berufs- und Lebensweg, so verunsichernd, dass ich etwas dazu sagen sollte - mit Lösungen:

1. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der meine Eltern das Land wieder mit aufgebaut haben, und so den heutigen Wohlstand und die Freiheiten ermöglicht haben.

2. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der man sich gegen aufkommende ungerechte politische (Art. 20GG) und wirtschaftliche Macht gewehrt hat.

3. Ich habe als Erkenntnis gewonnen - Menschen werden zu oft manipuliert und benutzt. Dies hat sich seit dem Jahr 2000 wieder sehr verstärkt.

Ich habe Aufschwünge, techn. Revolutionen, politische Umschwünge und interessante persönliche Erlebnisse erfahren. Trotzdem muss sich sagen, so etwas wie seit 2008 hätte ich nicht für möglich gehalten. Schlimm ist für mich das Gezerre zw. Finanzmacht und Wirtschaftsmacht auf Kosten der Menschen. Hierzu eine Politik, die unehrlich und überfordert ist. Medien, die wichtige Meldungen in Vierzeilern unterbringen und auch noch ohne Kommentar einfach weitergeben.

Ich verstehe nicht, wieso so viele Menschen schon wieder nach „Heilsbringern“ Ausschau halten, ohne einmal umfassend nachzudenken und selbst zur Demokratie beizutragen. Wenn ich höre, wen kann ich wählen, alles ist doch nutzlos. Auf der anderen Seite sagen VIELE: „Uns geht es doch gut, lassen wir alles beim Alten.“

Zukunft ist immer vorne und die Welt bleibt nicht stehen. In der globalisierten Welt kann sich Entscheidendes sehr schnell verändern. Denken Sie mal die SMS, vor einigen Jahren noch ein Geschäftsmodell, nach der App ein Nullsummenspiel.

Die Politik und Wirtschaft fordern ständig Wachstum und bilden dazu noch fragwürdige Kriterien. Es gibt jedoch kein grenzenloses Wachstum. Wir haben eine Erde mit begrenzten Ressourcen. Wenn der Lebensstandard von USA oder Europa allen Menschen ermöglicht werden soll, dann reichen schon Grundelemente wie Wasser und Energie nicht aus.

Worum es mir geht: „Menschen sind SYSTEMRELEVANT.“

Ein Unternehmen ist ein vernetztes Gebilde somit hat alles seine Konsequenzen. Es herrscht immer das Gesetz von Aktion und Reaktion.

Märkte der Zukunft, auch schon der Gegenwart, sind von ständigen Veränderungen gekennzeichnet. Wissen verdoppelt sich in kurzer Zeit und Globalisierung schreitet voran. Daher gilt es ständig achtsam zu sein und sich weiter zu entwickeln.

Die verwendeten Grafiken oder Bilder sind aus meinem Fundus wuest-weiterbildung bzw. mit Quellenvermerk versehen.

www.wuest-weiterbildung.com

Zu mir:

Erfahrung mit / in Gruppen-, Abteilungs-, Bereichs- und Geschäftsleitung.

Zusatzqualifikationen: Führungstechniken, Psychologie in der Praxis, BWL, Konfliktmanagement, Verhandlungsfragen mit WIN/WIN, Marketing, Vertrieb

- es gilt immer eine gute ZUKUNFT abzusichern,

- fallweise Beratung, Coaching und Impulsvorträge, Neuausrichtungen,

- Zuletzt Gesellschafter-Geschäftsführer eines Elektro-Unternehmens,

- davor Mitgeschäftsführer Vertrieb und kaufmännische Verwaltung,

- davor Bereichsleiter Technik und Verkauf,

- davor Vertriebsleiter und Leiter der Verkaufsförderung,

- begonnen im Produktbereich, nach einem Doppel-Technik Studium.

Weitere Veröffentlichungen zum Thema Führungskräfte:

Führung in einer veränderten Geschäftswelt. Spitzenleistung mit Augenmaß. Menschen ermöglichen Erfolge - http://d-nb.info/1167648366

Konfliktmanagement für Führungskräfte. http://d-nb.info/117272394X

Konflikte müssen zeitnah gelöst werden, sonst wird es teurer.

Dieses HANDBUCH ist für FÜHRUNGSKRÄFTE und werdende Führungskräfte, auf allen Ebenen, in Firmen und Organisationen.

Ich möchte mit einem ZITAT aus der Polit-Satire Sendung „Die Anstalt“ vom 29.1.2019 zum Thema „Deutsche Bahn und Stuttgart 21“ beginnen – ZitatMax Uthoff:„Ich bin Vollblutmanager, Informationen verlangsamen nur meine Entscheidungen.“

Ich hoffe dieses Handbuch wird diese Meinung widerlegen. Mutig sein: Ab 51% beginnt der Erfolg.

Aus der Praxis für die Praxis. Von Siegfried Wüst.

Kunden sind unser Kapital & Mitarbeiter/Personal ist das Eigenkapital. Kundenbegeisterung ist Oberziel.

Es geht eigentlich immer um Märkte, Menschen, Möglichkeiten.

Menschen sind Kunden oder Handelnde somit SYSTEMRELEVANT.

Über Verständnis von Aktion und Reaktion, bzw. von Chance und Risiko erfolgreich sein. Ohne Checklisten, die Zusammenhänge verstehen.

Zu beachten:Schlechte Führungskräfte kosten Deutschland zwischen 70 und 100 Mrd. €. Blender verursachen mehr als 50% der Schäden.

Keiner ist allein Erfolgreich, daher sind immer Menschen, Handlungen und Umgangsfragen zu beachten.

Wichtig sind die eigenen GEDANKEN und DENKWEISEN.

Erfolgreiche Unternehmen haben:

• Organisationen die funktionieren.

• Werte und Kundenorientierung.

• Mitarbeiter die gerne, gut arbeiten.

• Führungskräfte die konfliktfähig. Sind,

• Neue Ideen werden bearbeitet.

Wie die Wirtschaftsmaschine funktioniert (Link zu YT).

30 Minuten die sich lohnen – das ist ein sehr guter Einstand ins Thema: https://www.youtube.com/watch?v=dJMiVGlnLSc

Ray Dalio, beantwortet in diesem Video auf anschauliche weise die Frage: „Wie funktioniert die Wirtschaft wirklich?“ Das Video erklärt die Bestandteile der Wirtschaft, wie zum Beispiel Kredite, Defizite und Zinsen. So lernt man die Triebkräfte der Wirtschaft, die Funktion der Wirtschaftspolitik und die Gründe für Konjunkturzyklen besser verstehen.

Meine einleitenden Bilder / Grafiken sollen die Situation vorab einmal aufzeigen, bevor wir uns an die Lösungen und Umsetzungen herantrauen.

Mein aktuelles Bild in Wirtschaft und Politik:

• Politik-Probleme : Einwanderung, Energie, Bahn, BER, Stg. 21, Klima, Finanzwelt, Digitalwelt, Bildung, Bundeswehr uam.

• Wenn D führend in der Wirtschaft bleiben soll, muss eine ERNEUERUNG kommen.

• Einst legendäre Marken sind bereits Geschichte. Kennen Sie noch die AEG?

• Wissen sammelt sich immer an den Produktionsstätten.

• D ist zu 70% zu einem Dienstleistungsland geworden, wie soll das weitergehen?

Durch zahlreiche Produktionsverlagerungen in den Osten, insbesondere Asien, kommt noch eine weitere Gefahr hinzu : „Wissen sammelt sich immer an den Produktionsstandorten.“ Dadurch macht man eine Region auch zu einem künftigen Wettbewerber. Ich sage das seit vielen Jahren nun.

Eine weitere Problematik ist:

Die Realwirtschaft muss wieder mehr Beachtung und Bedeutung gewinnen.

Es darf nicht sein, dass am PC-Handel so viel Macht entsteht. Die Finanzwirtschaft muss mehr besteuert und kontrolliert werden.

Menschen sind KUNDEN und HANDELNDE.

Wenn Kunden keine ausreichenden Gelder haben, was dann? Gier nur zu Lasten … wird nicht funktionieren:

• 88% der strategischen Initiativen erfüllen nicht die gewünschten Erwartungen. (Q: Bund deutscher Unternehmensberater)

• Blender verursachen mehr als 50% der Schäden in der Weltwirtschaft.

Unser Finanzsystem - Grundlage einer Volkswirtschaft - ist marode:(https ://www.youtube.com/results?search query=Geheimakte+Finanzkrise+)

und konnte nach 2008 immer noch nicht genug abgesichert werden. Im Gegenteil, durch die EZB Politik ist nun die Fallhöhe noch größer.

Herausforderungen:

Wir stehen vor immensen, notwendigen Veränderungen,

einige Beispiele:

• Automobilindustrie: Neue Antriebsmodelle und Stückzahlanpassungen.

• Werften / Schiffsbau: Überkapazitäten und Energieverschwendung.

• Energie: Weg von Kohle-/Atomkraftwerken hin zu neuen Technologien.

• Bildung: Die neue digitale Welt muss besser genutzt und umgesetzt werden. Digitalisierung, Verfügbarkeit im Netz und in der Bildung.

• Wir müssen handeln. Die Zeit der Lehrbuchweisheiten ist vorbei.

• Wir brauchen Führungskräfte mit Erfahrung, Können und Weitblick.

• Wir müssen unsere Zukunft neu gestalten und die Menschen einbeziehen.

• Es müssen wieder mehr Fragen gestellt werden.

• Wir müssen wieder Kompetenz und Sachverstand zusammenführen.

• Wir brauchen mehr Alternativen und neue Losungen.

• Nicht nur Festhalten, aber sinnvolles Erhalten. AUSSITZEN geht nicht.

Sich nur etwas vorzumachen, indem man Statistiken wunschgemäß darstellt, hilft nur begrenzt. Irgendwann kommt die Realität auf den Tisch. Hierzu bitte auch mal kurz auf Seite 33 unten sehen.

Schaubild mit meinen Ergänzungen

Die Arbeit wurde umverteilt.

Das Arbeitsvolumen wurde umverteilt. Teilzeit, befristet usw.

Wir erleben ständig verschiedene Wirklichkeiten:

1. Ordnung – Realität – ist prüfbar mit/über Fakten

2. Ordnung - Meinungen, Standpunkte usw.Hier ist ein Konsens i.d.R. schwer zu finden.

Technischer Fortschritt ist unaufhaltsam:Geschäftsmodelle können sich rasch verändern:

Wie schnell sich ein Geschäftsmodell verändern kann, zeigte sich an der SMS-Kurzinforation. Durch Whats-App zur Bedeutungslosigkeit.

Eine SMS kostete etwa 0,2 € pro SMS. 20112 waren das somit 32.580.000 €/Tag. Dies ist bis 2018 auf nahezu 0 zurückgegangen.

Was man schon jetzt erkennen kann, es geht immer um Ursache und Wirkung – Gute Führung ist ganz wichtig.

Dieses Bild verdeutlicht – die Menschen stehen im Mittelpunkt:

Und da ist noch diese Problematik, Lernen / Vergessen:

Was auch oft vernachlässigt wird – das kommt:Die einzelnen Krisen—Stufen :

Die einzelnen Stufen zeigen die Problematik, vor allem bei schnell wachsenden Unternehmen. Die gezackte Linie deutet eine Krise an. Wichtig ist dies schnell zu erkennen, bevor es schlimmer wird.

Es geht also immer um:

• analysieren

• bewerten

• zerlegen

• neu bewerten

• Erfolgswege ausfiltern

• umsetzen

• kontrollieren

• optimieren und sich weiterentwickeln

Und dann ist noch wichtig ERTRAG zu erzielen.Der Deckungsbeitrag gibt hier eine Orientierung:

Wenn ich von Firmen höre, die Sozialleistungen sind zu hoch, dann frage ich mich, ist diese Firma denn überhaupt Wettbewerbsfähig?

Sozialleistungen, die später aus Steuermitteln zu lösen sind, ist das besser? Ausbeutung der Arbeitskraft ist kein guter Weg.

Und dann ist da noch die Erkenntnis der jährlichen Gallup-Studie: Der Wert hat sich die letzten Jahre kaum verändert. (Q: aus einer damaligen Pressemitteilung)

Hier erkennt man, welches Potential noch zu gewinnen ist.

So war der Verlauf in Technik und Wirtschaft:

Meine Sichtweise – was ist wichtig für gute Führungskräfte:

Haben Sie jetzt schon mal einen ersten Eindruck, wie wichtig und bedeutend eine gute Führung in Wirtschaft und Politik ist?

Ich sage in meinen Statements oftmals :

„Wir brauchen GESTALTER, keine VERWALTER und vor allem keine POPULISTEN.“

Der Weg zur Veränderung ist nicht einfach. Vor allem, wenn man erkennt, ein weiteres Flickwerk bringt nicht mehr den gewünschten Erfolg. Bestes Beispiel ist hier die Politik. Ich bin überzeugt, in der heutigen Zeit/Welt brauchen wir andere Politiker. Mindestens 5 Jahre Berufspraxis und bessere Qualifikation. Wie dieses Bild zeigt ist der Weg trotzdem beschwerlich.

„Wir sollten uns auf den Weg machen den Herausforderungen zu stellen. Wer stehen bleibt verliert.“ (SW)

In der Regel sind nicht die Löhne das Problem, eher Abläufe, Kundenorientierung, Qualität, Service und neue Weg zu gehen.

Um gleich zu Beginn meine Behauptungen über Blender, von Chance und Risiko und vor allem „alles hat Konsequenzen“ zu zeigen, habe ich dieses vergangene Beispiel, ganz aus meiner Nähe, vorangestellt.

Hier zeigt sich die Problematik von Politik, Medien und Wirtschaft.

Quelle der Einleitung auf dieser Seite - Auszug / Zitate aus:

https://www.cd-museum.de/94-produktion/presswerke/247-presswerk-pilz

Hier ist die reale Geschichte dazu (zeigt Politik & Wirtschaft).

Rainer Pilz machte einst weltweit Schlagzeilen. 1989 gelang es dem bayerischen Fabrikanten Reiner Pilz, das erste deutsch-deutsche Joint-Venture zu gründen. Gemeinsam mit dem DDR-Elektronik-Kombinat Robotron plante er im Thüringer Wald ein modernes CD-Werk. Pilz wurde zum Vorzeigeunternehmer des Aufbau Osts, umgarnt und gelobt von der Politik. Doch die goldene Ära währte nur kurz. Schon damals zeigte sich, wie Treuhand, Politik und Regionen überfordert waren.

Die Geschichte von Reiner Pilz beginnt im Osten. 1961 flüchtet er von Zwickau aus nach Bayern über die innerdeutsche Grenze. Im Westen arbeitet er sich auf dem Bau hoch. Er gründet bald eine eigene Firma. Bei Großprojekten in Saudi-Arabien macht er sich einen Namen im Baugeschäft. Das Geschäft läuft offenbar prächtig. Pilz gelangt zu Wohlstand und er will mehr.

1983 revolutioniert ein neues Produkt den Musikmarkt:Die mit Laser abgetastete Compact Disc wird geboren.

Noch scheuten viele Unternehmen den Einstieg in die als kompliziert geltende CD-Fertigung. Pilz erkennt seine Chance und wagt den Sprung in den verheißungsvollen neuen Markt. Mit seinem in wenigen Monaten gebauten Werk im bayerischen Kranzberg hat er sofort Erfolg. Pilz gilt in Deutschland bald als einer der wichtigsten Hersteller von Compact Discs. Mit günstigen Preisen kann er neben kleinen Plattenfirmen auch Branchenriesen wie EMI oder Bertelsmann als Abnehmer seiner Scheiben gewinnen. Außerdem gründet Pilz eine eigene Musikfirma.

Der glanzvolle Aufstieg.

Bereits im Jahr 1988 nimmt er Verhandlungen mit dem Ost-Berliner Außenhandels-Ministerium auf. Die DDR will den Anschluss nicht verpassen, sie plant eine eigene CD-Produktion. Der Klassenfeind soll helfen. Im Dezember 1989 mitten in den Wendewirren steht der Entschluss zum Handeln.

Während Helmut Kohl seinen Auftritt in Dresden inmitten der Fahnen schwenkenden Massen genießt, vereinbaren die DDR und Pilz ihr Projekt. Zusammen mit dem DDR-Kombinat Robotron soll Pilz ein großes Werk in Thüringen errichten, die Kosten betragen fast 300 Millionen West-Mark. Pilz übernimmt ein Drittel des Werkes und der Verantwortung.

Der Weg ist frei für eine der modernsten CD-Produktionen der Welt, mitten im Thüringer Wald.

Ein halbes Jahr später, im August 1990, segnen Treuhandanstalt und Bayern die Finanzierung ab. Im August 1991 beginnt der Bau. Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann (FDP) kommt nach Thüringen und setzt den Grundstein für die Pilz-Robotron GmbH. 30 Millionen CD`s und 140 Millionen CD-Verpackungen soll das Werk alsbald herstellen. Möllemann ist optimistisch. Diese Baustellen seien deutliche Zeichen für die zunehmenden Aufwärtstendenzen. Thüringens Ministerpräsident Josef Duchac (CDU) pflichtet ihm bei. Der Aufschwung erhalte nun Konturen, es zeige sich eine „positiven Grundstimmung im Lande“.

1992 ist es so weit. Das Werk startet den Probebetrieb. 230 Mitarbeiter nehmen schrittweise ihre Arbeit auf. Die meisten stammen aus der Region, die mit zunehmender Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat. Der Unternehmer Pilz hat sie zunächst in seinem Stammwerk in Kranzberg auf ihre Aufgaben vorbereiten lassen. Am 5. Mai 1993 startet das Werk offiziell seine Produktion. Wieder ist die Politprominenz vor Ort.

Bundeswissenschaftsminister Matthias Wissmann (CDU / später Auto-Lobbyist) und Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) geben die Produktion frei. Alles ist noch gut.

Es ist scheinbar die Glanzzeit von Reiner Pilz, 1.200 Mitarbeiter beschäftigen er und seine Söhne in ihren verschiedenen Firmen. Rasant und unbemerkt jedoch geraten die Geschäfte des Aufsteigers immer mehr zu einem Desaster. Was die Öffentlichkeit nicht weiß: Reiner Pilz ist bereits 1993 fast pleite. Später wird er sagen, er sei gedrängt worden, das einmal angefangene Projekt weiter zu führen. Die Politik habe es so gewollt.

Ein Konkurs wäre ein politischer Skandal. Steuermillionen in unglaublicher Menge sind bereits geflossen. Also muss eilig ein Konzept für eine Sanierung her. Die Beamten in den Ministerien klügeln gemeinsam mit derlandeseigenen Aufbaubank ein Konzept aus: Die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft, ebenfalls ein Landesunternehmen, soll das CD-Werk übernehmen. Mit dem Nutzen, die Pleite wird abgewendet, nötiges Geld kommt vom Steuerzahler. Es sollen dreistellige Millionenbeträge aus Fördertöpfen genommen werden.Kommt Ihnen das bekannt vor? Was geschah 2007 / 2008 mit den Banken?

Im Oktober 1993 ist das - AUS für Pilz und seine Söhne- zumindest in Thüringen nicht mehr abzuwenden. Auf Druck der Banken müssen sie ihre Firmenanteile abtreten. Pilz verliert den Geschäftsführerposten.

Das Land Thüringen übernimmt das komplette Werk.Dem einstigen Vorzeige-unternehmer verbleibt lediglich die Aufgabe, für den Verkauf des angeschlagenen Betriebes zu sorgen. Pilz steht vor dem persönlichen Ruin. Es folgt der Konkurs seiner Kranzberger Firmengruppe.Und es kommt noch schlimmer. Längst ist er im Visier der deutschen Justiz. 1995 wird er verhaftet. Die ruhmreiche Ära Pilz ist vorbei.

Die Produktion in Suhl läuft trotz aller Schlagzeilen kontinuierlich weiter.

Das Werk bringt Gewinne. Doch schon droht neuer Ärger. Denn die Übernahme der Firma durch das Land war offenbar nicht mit der EU-Kommission abgesprochen und widerspricht dem europäischen Wettbewerbsrecht. Die Beamten in Brüssel verlangen einen Auszahlungsstopp für die öffentlichen Gelder.

DieThüringer Landesregierungreagiert. Sie gründet neue Firmen, die die Inhalte der alten jeweils aufkaufen. So will sie Spuren verwischen. Am Ende steht in Suhl das gleiche Werk wie ehedem. Die Betreiberfirma heißt zwar kurz CDA wie einst, doch ausgeschrieben handelt es sich um eine neue Firma: die CDA Datenträger Albrechts GmbH.

DieEU-Wettbewerbshüter in Brüsselbleiben hartnäckig. Im Jahr 2000 fordern sie wegen des Verstoßes gegen Subventionsbestimmungen die Rückzahlung sämtlicher gewährter Förderungen – insgesamt ca. 400 Millionen DM. Es geht um Beihilfen, Gläubigerforderungen und immer wieder um die Verantwortung des Landes Thüringen. Sicher ist nur, dass das CD-Werk in Suhl, was einst als Markstein des Aufbaus Ost gefeiert wurde, den Steuerzahler gigantische Summen gekostet hat.

Es zeigte sich hier, welche Begeisterung „ein Blender“ in der Politik anfachte, und wie fragwürdig schon damals die Kompetenz der Politik in Wirtschaftsfragen war. Der Gedanke des freien Marktes, sowie der Arbeitsplätze hat schon damals sehr beeindruckt und eine Analyse vernebelt.

Ich zitiere aus einer Zeitung von damals:

Ob die Wirtschaftsminister Haussmann oder Möllemann, ob die Ministerpräsidenten Duchac oder Vogel, alle kamen gern. Und vor Ort gab der Mann der ersten Stunde dann seine Ratschläge, was in Deutschland alles zu ändern sei. Journalisten verbreiteten die Klagen über lahme Bürokraten, zaudernde Banken und ungeduldige Ossis.

Für solche Auftritte hatte Selbstdarsteller Pilz aber bald keinen Anlass mehr. Es folgten Tiefschläge im Jahrestakt: Anfang 1994 musste der überschwänglich Gefeierte zunächst mangels Finanzkraft das Vorzeigewerk CDA an die landeseigene Thüringer Industriebeteiligung GmbH & Co. KG abtreten. Anfang 1995 geriet dann seine Stammaktivität in Kranzberg ins Schleudern.

Für die Ost-Pleite fand Pilz eine simple Erklärung: „Da drüben herrscht doch noch tiefster Sozialismus.“ Mit Konkursanträgen, die freilich abgeschmettert wurden, versuchte er sein Aufbau-Werk Ost in den Abgrund zu reißen.

Auch für das West-Desaster war der Schuldige schnell gefunden. Die Banken.

Der Verdacht: Beim Bau der CDA-Fabrik soll Pilz Fördergelder - die Rede ist von bis zu 62 Mio. DM - rechtswidrig abgegriffen haben?

Es folgte der tiefe Fall des einst gefeierten Investors Reiner Pilz.

Und die Folgen für einen Ort wie Kranzberg: Ich hätte natürlich auch andere Manager, wie z.B Zumwinkel (https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus Zumwinkel) oder Middlhoff (https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas Middelhoff) uvam. wählen können, jedoch an diesem rel. kleinen Ort lässt es sich sehr gut aufzeigen, was passieren kann.

Ca. 500 Beschäftigte haben ihren Job verloren, die Banken müssen Kreditausfälle in Millionenhöhe verdauen.

Die Folgen für den Ort Kranzberg waren beträchtlich:Kranzberg 2018 - 4150 Einwohner,https://de.wikipedia.org/wiki/Kranzberg

Kranzberg 1992 - 3200 Einwohner, 2900 im Jahre 1987, Steigerung ca. 11%

Ein Unternehmen mit ca. 500 Beschäftigten hat große Bedeutung für einen kleinen Ort, der sonst keinen derartigen Betrieb beherbergt.

Betroffen sind Bereiche, wie: Wohnungsbedarf, Verpflegung (Bäcker, Metzger), Gaststätten, Hotel, Post, Taxi um nur mal die Grundbedürfnisse anzusprechen. Nicht zu vergessen die Steuereinnahmen der Gemeinde, und die zusammenhängenden Möglichkeiten.