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Mein stinknormales Leben in der geordneten Schweiz, mit Risiken und allen Nebenwirkungen die unser Rechtssystem zu bieten hat. Von meinen ärmlichen Vorfahren und Erzeugern, meiner Kindheit, meinen Jugendsünden mit beginnender Sexualität und Kriminalität, von Heirat und Kindern bis hin zu einer dreckigen Scheidung. Vom sozialen Absturz und Verlust von Familie Immobilien und Vermögen, bis zu Selbstmordgedanken. Unerwartete Wendungen und Umzug in eine Baustelle. Immobilien mit regionalen Risiken, in einer widerlichen Umgebung mit mehrheitlich unfreundlichen Leuten. Handwerkliche Herausforderungen und Höchstleistungen. Ein neues goldiges Hobby, neben vielen regionalen Räubern als Hotelier. Dann der Glücksfall dem rätoromanischen Kongo zu entkommen in eine freundlichere Region. Ein erneuter Umzug in eine Baustelle mit viel Arbeit, dafür mit bester Aussicht und angenehmer Umgebung. Schicksalsschläge im neuen Paradies. Meine Autobiografie, meine niedergeschriebenen Gedanken, in den unschönsten Worten, teilweise in Form der niedrigsten Fäkalsprache. Eine kleine Abrechnung mit verschiedenen Idioten die meinen Weg gekreuzt haben, nun sind Sie hart genug und bereit?
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Seitenzahl: 901
Veröffentlichungsjahr: 2025
Vorwort
Haben Sie sich auch schon gefragt, ob nur bei Ihnen alles verschissen läuft in ihrem Leben? Haben Sie auch dauernd das Glück, in der Schlange bei der Post oder im Laden gerade dort zu stehen wo es am langsamsten vorwärts geht? Haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass Sie niemand, aber auch wirklich niemand versteht, dass niemand Ih-ren Gedankengängen und Ihrem Handeln folgen kann? Dass am Schluss Ihres überzeugten Handelns, auf dem Weg zu Ihrem Ziel plötzlich die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, und zum Erfolg von allen blöden Nörg-lern und Zweiflern, sich die Ergebnisse Ihrer Taten zu deren idiotischen Voraussagen entgegen jeder Logik überflüssigerweise auch noch bewahrheiten? Könnten Sie manchmal auch jeden erschießen, der sich Ihnen in den Weg stellt, dürfen aber nicht, weil es das Gesetz in unserer Gesellschaft verbietet, solchen Arschlöchern auch nur ein Haar zu krümmen, die mit Ihrer blöden Fresse noch so saublöd lachen können, die mit ihrer angeborenen ekelerregender Art dauernd auch noch den Erfolg auf ihrer Seite gepachtet haben?
Haben Sie sich wiedererkannt, ist Ihnen auch schon passiert, Gott sei Dank. Ich dachte schon, ich wäre der einzige Idiot auf dieser Kugel in diesem manchmal ungerechten Universum, der dauernd in die Scheisse tritt, dauernd irgendeinen Kampf am Laufen hat gegen irgendeine Ungerechtigkeit oder gegen irgendeine verdammte Arroganz die sich gerade anbahnt.
Es handelt sich hier um ein verdammt stink normales Leben, das beginnt beim Ur-sprung, weitergeht mit Kindheitserinnerungen, Pubertät, dem sogenannten Erwachsen werden, Liebe, Heirat, Arbeit, Enttäuschung, Arbeitslosigkeit, Scheidungskrieg mit allen Schikanen in unserer heutigen geordneten Welt und der so genannten gerechten Gesetzgebung und deren Anwendung. Die Menschen sind alle ein bisschen von dem Trieb geleitet, zu schauen was andere machen. Die Spanner! Dabei ist jeder von uns in seiner Art ein Spanner, jeder versucht durch Beobachtung seiner Mitmenschen, deren Verhalten wenn irgendwie möglich zu begreifen, sich die-sem Verhalten soweit möglich anzupassen, um ja nicht aus dem gesellschaftlichen Rahmen zu fallen. Die große Masse ist durch dieses Verhaltensmuster sogar soweit verblödet, dass sie sich gar nicht mehr getrauen, sich selbst darzustellen, aus lauter Angst, es könnte irgend ein Spanner ein vernichtendes Urteil fällen, als ob so ein ein-zelnes Urteil von irgend einem Spinner das ganze weitere Leben negativ beeinflussen könnte, etwa so wie wenn man einen unsichtbaren Stempel auf das wenig verbliebene Hirn gedrückt bekäme.
So kommt es wie es kommen muss, jeder der einen bereits verblödeten Mitmenschen nachäfft, weil er dessen Verhalten als normal einstuft, wird zwangsläufig auch zum Affen der Gesellschaft. Es ist aber noch nicht alles verloren. Es gibt sie noch mitten unter uns. Die Anarchisten des stink normalen Lebens. Ich stufe mich nämlich so ein. Warum? Weil mir andere Meinungen und Verhaltensregeln zum größten Teil am Arsch vorbei gehen.
Jeder will mit seinen guten Ratschlägen mein Leben beeinflussen, will mich zu einem gewissen Verhalten vergewaltigen um mich endlich den oben erwähnten Gesell-schaftskreisen einordnen zu können, weil es einfacher wäre mich zu verstehen. All diese können mich dort lecken wo der Rücken seinen schönen Namen verliert! Diese Erzählungen basieren nicht aus einer Fantasie, dies ist das wahre Leben. Mein wirklichen Leben von der ganzen Ironie des Schicksals geprägt, und umschrie-ben mit den unschönsten Worten aus meinem persönlichen Fäkal-Vokabular. Ja den gibt es, aber die wenigsten getrauen sich, den in der Öffentlichkeit anzuwenden, weil man sonst sofort einen Weltverbesserer am Arsch kleben hat, der sich zum Ziel gesetzt hat, sich für die Verbreitung der sogenannten guten Ratschläge und der üblichen Ver-haltensregeln zu prostituieren.
Der Eine oder Andere wird sich hier wieder finden, der sich in Wülflingen und Win-terthur oder im Rosenberg herumgetrieben hat in seiner Jugendzeit. Auch andere Regionen sind Schauplätze, insbesondere von Immobiliengeschäften, Landbesitz oder Hauskäufen. Dazu gehören zwei Eigentumswohnungen in Diessenh-ofen im Kanton Thurgau, ein Zeitabschnitt in Wila im Tösstal, ein Haus in Theilingen, oder ein Baugrundstück in Schleitheim Schaffhausen. Einige Episoden aus Kirchberg im unteren Toggenburg, aus Bronschhofen in der Region Wil St. Gallen gehören eben-falls ins geografische Raster. Die unschöne prägende Zeit im Kanton Graubünden, na-mentlich der Surselva im Rätoromanischen Kongo, wie ich es nenne, erinnert dagegen eher an Erlebnisse aus einem Kriegsgebiet. Das spezielle Erlebnis, auf der Strasse vor der eigenen Hütte fast zu Tode geprügelt zu werden, prägt mich bis zum heutigen Tag, und erklärt meine rassistischen Äusserungen.
Viele wahre Geschichten aus dieser Zeit füllen einige Seiten, bis ich endlich die Flucht ergreifen konnte, in Richtung Onsernonetal im Kanton Tessin. Weiter der sogenannten Zivilisation entfliehen kann man innerhalb der Schweiz wohl kaum irgendwo besser, weil die Grenze zu Italien nur wenige Kilometer entfernt ist. Ihr dürft mich auf meiner Lebensreise begleiten, ich stelle Euch meine Erzeuger und deren Vorfahren vor und auch meine Verwandtschaft. Darum hier meine Warnung an Alle Zartbesaiteten der gesitteten Umgangssprache, dieselbe geht mir nämlich voll am Arsch vorbei, hier lest ihr meine Gedanken und meine Erlebnisse in den unschönsten Worten, und mich interessiert nicht ob einer dies unschön findet wie ich dies beschrieben habe, ich musste es erleben. Hiermit gebe ich mich der Großen Öffentlichkeit zu erkennen. Ich bin ein Anarchist, und öffne Ihnen mein Buch über mein stink normales Leben!
Eggehügerli live …
Inhaltsverzeichnis
1 Ursprung und Stammbaum
2 Beginn meines Lebens
3 Kindheit und Erinnerungen
4 Erste Motoren und Erwachsen werden
5 Ausbildung Arbeit und Militär
6 Heirat und Nachwuchs
7 Ein Neues Haus und viele Probleme
8 Sozialer Abstieg und Scheidung
9 Der Wendepunkt
10 Eine verfluchte Kneipe
11 Krieg im rätoromanischen Kongo
12 Aussortierte Räuber und Besucher
13 Ein B&B mit vielen Geschichten
14 Eine neue Liebe, ein Hund und Gold
15 Ein neues Opfer und ein Rückblick
16 Baustellen Operationen & Unwetter
17 Unsere Hochzeit und ein Todesfall
18 Ein Rückblick und Lebensweisheiten
19 Unsicheres Glück aus einer Erbschaft
20 Ein Rundgang und wohin geht’s weiter
Impressum
*********************************************************** 1 Ursprung und Stammbaum
*mein Vater*
Ein Kind aus einer Großfamilie aus dem St. Gallischen Rheintal, ganz genau von Grabs, lernt sehr früh das harte damalige Leben kennen. Als kleiner Bub wird er zu Pflegeeltern abgeschoben, weil das Geld in dieser Großfa-milie nicht reicht. Als sogenannter Kost Bub darf er sehr bald seinen dem Namen na-hekommenden Zweck ja nicht mehr erfüllen, er soll ja nicht nur kosten sondern auch etwas bringen, und dies ist mit harter Arbeit verbunden. Vom Frühsommer bis in den Spätherbst gibt es keine Schuhe, da wird Barfuß das Vieh zur Weide und in den Stall gebracht, auch zur Schule und überhaupt. Im Frühsommer und im Spätherbst, wenn die Temperaturen noch kalte Füße bescher-ten, wurde die mit der Arbeit verbundenen Annehmlichkeiten genutzt. Wenn eine Kuh frisch geschissen hatte, wurde kurzerhand in der noch warmen Kuhscheisse ein wär-mendes Fußbad genommen.
Als Pferdeknecht, Stall Bub, Hilfsarbeiter auf dem Bau bis zum damals angesehenen SBB Angestellten hat mein angehender Vater wohl sämtliche Stationen eines beschis-senen Lebens kennengelernt. Seine bescheidene Freizeit verbrachte er in den Bergen. Die Berge wurden zu seinen engsten Freunden, kalte und schweigsame Freunde, aber er liebte sie. Im Sommer zum Klettern und im Winter zum Ski fahren. Ab und zu fand er auch mal unter Lebensgefährlichen Umständen ein Edelweiß, das er dann mit Stolz in seiner Junggesellenbude wie einen kleinen Schatz hütete. Der junge Bursche war ein zäher Knochen, das bewies sich auf seinen winterlichen Ski-Touren die er meist Alleine unternommen hat, Stundenlanger Aufstieg an einem verschneiten Berg hoch hinauf, um dann im Tiefschnee hinunterzufahren. Keine Sesselbahnen und Skilifte, wenn damals schon irgendwo vorhanden, dann für den jungen Burschen nicht erschwinglich weil zu teuer. Auf zwei dieser Touren hatte er etwas Pech und er stürzte, und brach sich jeweils das linke Bein. Zu der damaligen Zeit ohne Mobiltelefon und weit ab vom Massentouris-mus eine Frage des Überlebens.
Er wickelte sich jeweils zwei Tannäste mit dem vorhandenen Ski-Fell um den Haxen um den Knochen etwas zu fixieren, und fuhr anschließend auf einem Bein ins Tal hinunter, unten angekommen humpelte er an den zwei Skistöcken zum nächsten Dok-tor und ließ sich verarzten. So einen harten Hund sucht man heute vergebens. Im Alter von schon 38 Jahren leistete er sich den absoluten Luxus von einer Einzim-merwohnung auf der 2. Etage im Hotel Wartmann hinter dem Bahnhof Winterthur, natürlich ohne Heizung, und die Bettflasche mit Ohrenläppchen war in dieser Zeit oh-nehin noch Tabu.
Dieser Luxus hatte noch ein paar kleine Einschränkungen, so zum Beispiel, dass das einzige Scheisshaus auf der Etage noch mit etwa 8 weiteren Mietern geteilt werden musste. Fließend Wasser im Zimmer Bestand noch aus der alt Bewährten großen Emailschüssel mit dem dazu gehörenden Wasserkrug, der natürlich erst selber gefüllt werden musste.
Wahrlich kein Lebemann, dieser junge Mann.
*meine Grossmutter*
Ein Mädchen aus einer nicht so großen Familie aus Winterthur-Wülflingen, durfte bei seinen Eltern aufwachsen.
Die Vorgeschichte dieser Mutter war in dieser Zeit weder Romantisch noch Rechtlich korrekt. Standesgemäß wuchs eine junge Frau, meine spätere Großmutter, bei einer Pflegemutter in Hefenhausen im Thurgau auf, mit vielen anderen Kindern die eben-falls von ihren leiblichen Müttern verstoßen wurden. Diese Meiers-Mutter, bei der meine spätere Großmutter aufgewachsen ist, wie sie ge-nannt wurde war eine spezielle Frau, von vielen auch als Hexe bezeichnet. Sie sagte zum Beispiel „hört ihr die Totenuhr“, die Kinder lauschten gespannt und hörten ein ticken aus der Wand obwohl nirgendwo eine Uhr hing. Ein paar Tage später haben sie erfahren dass tatsächlich jemand im Dorf verstorben war. Wenn die Meiers-Mutter mit ihren Pflegekindern an einem Acker vorbei ging um lie-gen gebliebene Kartoffeln einzusammeln, weil es sonst nichts zu essen gab, und sie eine Pflanze sah, die gelb gefärbt war aber voll im Saft, dann hat sie gesagt „in dieser Familie steht auch ein Todesfall bevor“. Kurz nach dieser Feststellung hatten die Be-sitzer des Ackers einen Todesfall in der Familie zu beklagen. Unheimlich mystisch nicht erklärbar, aber garantiert nicht meiner Fantasie entsprungen, sondern aus den Erzählungen meiner späteren Großmutter gespeichert.
*mein Grossvater*
Ein kleiner Zwerg, mein späterer Großvater, ein widerlicher von Frankreich geflüch-teter, leider dem Krieg entkommener, Vergewaltiger, hat mit eben diesem Vorgehen meiner späteren Großmutter den ersten Balg hineingedrückt, bei einem späteren er-zwungenen Fick entstanden dann noch die weiblichen Zwillinge. In der damaligen Zeit war eine Trennung kaum möglich ohne eine gesellschaftliche Ächtung, also blieb die vergewaltigte Frau bei ihrem Schänder Säufer und Schläger. Mit einer Zwillingsschwester und einem älteren Bruder war auch hier das Leben hart. Irgendwie hat es diese Mutter, meine spätere Großmutter, doch geschafft, mit etwa 3 Pünten, in denen das eigene Gemüse angebaut wurde, dem Haushalt zu Hause und mit vielen Jobs im Service und mit putzen in Fabriken, ein paar bescheidene Franken zur Seite zu legen.
Im damals neuen Sulzer - Hochhaus verdiente sie damals in einer Stunde mit harter Arbeit 90 Rappen. Sie hatte nämlich den Super - Job rein gerissen und durfte in diesem Hochhaus von ganz oben bis ganz unten die WC-Anlagen putzen. Also mit Traumjobs hat diese Mutter ihre Kohle wirklich nicht verdient. Ihr Leben war noch eine Stufe härter, weil dieser Vater, mein späterer Großvater, seine ganze Kohle lieber den verschiedenen Beizen im Dorf gebracht hat, speziell in der Blume Wülflingen, und daheim für seine drei Kinder und seine Frau keinen schäbigen Rappen locker machte.
Die meisten Kleider hat diese Mutter in der wenigen Zeit in der sie überhaupt zu Hause war, meist in der Nacht, anstelle zu schlafen, selber zusammen geschneidert, weil ein-fach kein Geld übrig war um welche zu kaufen. Sie hatte nämlich ein damals fast unmögliches Vorhaben im Kopf. Trotz dem das sie für alle Rechnungen aufkommen musste, hat sie es mit unermüdli-chem Fleiß geschafft, noch ein paar Franken zur Seite zu legen, über all die Jahre bis zum entscheidenden Tag.
Mit bewundernswertem Mut hat diese Mutter dann ein bescheidenes Häuschen in Win-terthur-Wülflingen erworben. So irgendwann im Jahre 1945 waren die Immobilien-preise noch erschwinglich im Verhältnis zu den heutigen Preisen. Aber einem Kauf-preis von nicht ganz 50'000 Franken standen auch die Stundenlöhne von damals zwi-schen 50 und 90 Rappen gegenüber. Rein rechnerisch mit 50 Rappen Stundenlohn rund 100'000 Arbeitsstunden zum eigenen Haus, oder etwa 2'500 Wochen oder etwa 48 Jahre bis zum Ziel. Wenn man mit heutigen Löhnen vergleicht könnte man dieses Ziel bereits in rund 10 Jahren erreichen.
Deshalb verdient diese Mutter, meine spätere Großmutter meinen allergrössten Res-pekt auf alle Ewigkeit für diesen mutigen Schritt. Sie sollte eines meiner geachtetsten Vorbilder werden.
*meine Eltern*
Nun, auch die Tochter von dieser bemerkenswerten Frau, meine spätere Mutter, lernte das Leben von seiner harten Seite kennen. Musste sie doch auch schon als Kind sehr viel im Haushalt und in den Pünten helfen um ab und zu einen Batzen zu bekommen, wenn zum Beispiel die Chilbi im Dorf war. Das höchste aller Gefühle war dann der Chilbi - Zwanziger der ausreichen musste für eine Fahrt oder etwas Süßes. Doch dieses junge Mädchen musste mit ansehen wie hart ihre Mutter für jeden Rappen gekämpft und gespart hatte. Meistens wenn dieses Mädchen von der Chilbi nach Hause kam, hatte sie den Chilbi - Batzen noch in der Rocktasche, weil sie die ganze Zeit diesen Batzen ganz fest in der Hand gedrückt hat, und nahe der Versuchung etwas zu kaufen, kamen wieder die Gedanken, wie hart die Mutter für diesen Batzen arbeiten musste. Somit machte es ihr die Allergrösste Freude, wenn sie wieder zu Hause ankam, und mit ganzem Stolz, ihrer Mami den Batzen wieder in die Hand drücken konnte, und zu sagen, weisst du, das gibt sicher wieder ein Brot, vielleicht musst du dann etwas we-niger arbeiten, und kannst etwas mehr Zeit bei uns zu Hause verbringen. Liebevoll wurde sie dann über den Kopf gestreichelt, weil sie es so gut meinte, und doch wurde sie ab und zu als „dumme Bäbe“ bezeichnet, weil sie sich doch das hätte gönnen dür-fen. Welchen schöneren Beweis der gegenseitigen Achtung, Anerkennung und Liebe kann es geben, ich weiß es nicht.
Als junges Meitli durfte sie dann nach der Schulzeit ins Welschland um bei einer Fa-milie die Sprache zu erlernen, natürlich auch unter hartem Arbeitseinsatz in der dorti-gen Bäckerei und im Haushalt. Wieder zurück in Winterthur fand sie eine Stelle am Winterthurer Bahnhofskiosk. Für den Bus reichte das Geld trotzdem nicht, also genoss sie den damaligen Luxus mit dem Velo zur Arbeit zu fahren. Irgendwann an diesem Bahnhofskiosk tauchte dann ein junger hübscher Mann auf, der von einer Bergtour retour kam, und sich noch etwas Süßes kaufen wollte. Irgendwie fanden diese beiden jungen Leute gefallen an einander. Als dann einmal noch ein schö-nes Edelweiß durch Schenkung in zarte Hände vergeben wurde, war der Ursprung für mein heutiges Existieren nicht mehr aufzuhalten. Nach dem damaligen obligatorischen heiraten durften die beiden Eheleute dann auch im Elterlichen Haus die untere Wohnung beziehen, die gerade frei wurde. Durch den normalen Austausch von körperlichen Flüssigkeiten wie das damals bei verheirateten Leuten anscheinend auch schon üblich war, geschah das sogenannte Wunder oder wie auch immer man dies auslegen will, wenn man Alles gelesen hat.
2 Beginn meines Lebens
*meine Geburt*
Hurra, hier beginnt mein stink normales Leben, oder Scheisse, hier hat das ganze Elend begonnen und unaufhaltsam seinen Lauf genommen!
Irgendwie normal hat vermutlich auch dieses Leben begonnen, daran kann ich mich nun leider wirklich nicht mehr erinnern. Ich denke dass mir auch regelmäßig mein Schoppen und mein Müesli herein gehämmert wurden, dass ich mich anschließend mit einem erwarteten lauten Rülpser erkenntlich zeigen konnte. Aus unerfindlichen aber anscheinend unvermeidbaren gesellschaftlichen Gründen habe ich mich damals auch noch ganz normal verhalten, wenn ich ab und zu meine Eltern angekotzt habe. Die Begeisterungsstürme nach solchen Vorfällen hielten sich vermutlich auch in Grenzen.
Laut Erzählungen sollen solche Ereignisse bei speziellen Anlässen nicht besonders gut angekommen sein, nämlich dann, wenn Papi sich schon in Schale geworfen hatte und noch auf Mami wartete, die sich auch noch schnell schön machen wollte für den Sonntagsspaziergang.
Laut Zeugenaussagen soll ich mehrmals den geschalten Papi angekotzt haben, der mich dann nur noch mit ausgestreckten Armen wohl wissend mit gebührendem Ab-stand gehalten haben soll.
Die voll geschissenen Windeln allerdings waren nie ein Thema. Dieses obligatorische Programm wurde täglich Pünktlich zu aller Zufriedenheit erfüllt.
Eigentlich war es schön zu Hause im Garten zu kriechen und später zu laufen. Im Sommer beschränkte sich der Luxus einer Abkühlung im eigenen Swimmingpool in Form von einer alten blechernen Waschgelte, die mir jeweils zur Verfügung gestellt wurde. Wenn dann auch noch mein Cousin zu Besuch war, konnten wir erst richtig die Sau rauslassen und eine Scheisse nach der anderen produzieren. Vermutlich um mich etwas zu schonen, waren diese Besuche nicht all zu häufig. Dann war mal noch dieser Ausflug den ich ganz allein plante und durchzog, mit mei-nem Dreirad. Es gab da so eine schöne Steigung wo man das Dreirad hinauf stoßen konnte um anschließend die lästige Treterei wegfallen zu lassen. Das ganze ging dann doch etwas zu schnell ab, oder der Zaun war einfach zu nah am Weg. Jedenfalls hab ich das Scheiss - Dreirad stehen lassen und bin schreiend zu Mami heim. Die hat dann den Göppel wieder geholt und mich gepflegt. Auch hatten wir immer wieder mal ein zugelaufenes Büsi das man ab und zu am Schwanz ziehen konnte um es etwas zu ver-wirren, und erst die Mäuse, die diese Büsis stolz mit nach Hause gebracht haben, mit denen konnte man auch gut spielen, und wenn die Mäuse die Kurve kratzen wollten, und ich zu langsam war, dann waren die Büsis wieder zur Stelle, und brachten mir mein Spielzeug brav wieder zurück. Das ging dann jeweils so lange bis das Spielzeug kaputt war, aber von denen gab es ja auch genug, das war kein Problem. Einen schönen Sandhaufen hatte ich hinter dem Haus wo man den Sand schön über den Gartenzaun werfen konnte, zum Nachbarn hinüber. Der Kindergarten (Chindsgi), war gleich im Haus nebenan, das war cool, weil wenn ich zu lange mit meiner Ovi herum getrödelt hatte und die Zeit etwas knapp wurde, dann nahm ich einfach die Abkürzung über den Gartenzaun. Dass ging eigentlich immer gut, außer die Hosen blieben am Zaun hängen oder die Grosi hat‘s gesehen, dann hat sie immer hinterher gewettert, was mir aber ziemlich am Arsch vorbei ging, weil wenn ich wieder nach Hause kam war’s wieder vergessen. Manchmal musste ich im Chindsgi so eine blöde lange Pappnase anziehen und vors Publikum hocken, mitten in die Manege. Das musste irgendeine Belohnung sein wenn man wieder mal einen heldenhaften Einfall in die Tat umgesetzt hatte. Sonst war die Chindsgi Tante schon nett, die konnte ja nichts dafür dass ich damals teilweise meinen Zeitgenossen schon voraus war, in Bezug auf meine speziellen Einfälle, das wurde schließlich nicht jedem mit auf den Weg gegeben.
Manchmal war es schon langweilig weil ich keine Brüder und Schwestern hatte. Dafür war da eine etwa gleichalterige Tussi jenseits des Zauns. Die Nachbarsfamilie hatte eine Gärtnerei mit vielen Treibhäusern wo ich mit meiner Jugendfreundin wunderbar verstecken spielen konnte.
Ihr größerer Bruder war etwas blöd, der spielte nie mit, dem waren wir zu klein, selber schuld. Wir hatten jedenfalls viel Spaß zusammen wenn wir wieder mal unsere Seich-vorrichtungen (Geschlechtsteile), verglichen und feststellten, dass da etwas anders ist. Wenn ich jeweils irgendwo hingepisst habe, hat meine Freundin immer ganz interes-siert zugeschaut. Da musste ich anstandshalber jeweils auch mein Interesse zeigen, wenn sie auch mal musste. Weil dies etwas komplizierter war, um zuzuschauen, stieg sie jeweils auf eine Leiter die an einem Baum anlehnte, und streckte ihr Füdli zwischen den Sprossen durch, damit ich besser sehen konnte, wie das bei ihr funktioniert. Irgendwann haben ihre Eltern diese Gärtnerei verkauft weil es ein gutes Angebot gab. Ich schlich noch ein paar Mal durch das ganze Abbruchhaus als dieses nicht mehr verschlossen war, da gab es viele versteckte Ecken. Aber bald waren da so komische Leute mit Uniformen, die zündeten das Haus an um es anschließend wieder zu löschen, schön blöd diese Erwachsenen, die haben meinen privaten Spielplatz zerstört. Damit nicht genug, gegen Abend als ich schlafen sollte, grölten diese Idioten blöd herum, vermutlich waren sie besoffen. Bis in die Nacht hinein habe ich gehört dass diese Uni-formierten Süffel Steine in die Treibhäuser warfen, dass alle Scheiben kaputt gingen. Irgendwie komisch, das durften wir vorher nie, und wenn mal eine Scheibe kaputt ging, wurden wir zusammen geschissen. Irgendwie mit dem klirren der Glasscheiben in dieser Nacht ging auch ein Traum kaputt, eine schöne Erinnerung. Danach kamen große Maschinen mit einer großen schweren Kugel an einer Kette und machten die ganze Brandruine dem Erdboden gleich. Es wurden dann eine Garage und ein Wohnblock gebaut.
Bald darauf zügelte eine Familie ein mit so einem Hosenscheisser. Die Alten von mei-nem neuen Kumpel dem Hämpel, führten das Café Wülflingen das oben auf, und ne-ben der Garage gebaut wurde, das hatte wenigstens auch Vorteile. Weil seine Alten immer im Stress waren, hängten sie ihrem Kleinen einen Schlüssel um den Hals. Dieser passte auch zu diesem Spunten (Restaurant). Wenn die Beiz ihren Ruhetag hatte sind wir jeweils hinein geschlichen, weil da so eine Kühltruhe stand mit vielen Glaces. Das war besser als ewig betteln zu müssen, bis meine Eltern endlich genug genervt waren, und den Ischias Griff zum Geldseckel (Portemonnaie) wagten, um einem endlich so ein schnell vergängliches Glace zu bezahlen. 3 Kindheit und Erinnerungen
*meine Verwandtschaft*
Da mein Vater einige Schwestern und Brüder hatte, machte man Ausflüge um dieje-nigen zu besuchen. Meine Mutter hatte eine Zwillingsschwester in Neuenburg mit meinem Cousin Benjamin, seinem viel älteren Vater, einem Pfarrer mit drei Söhnen aus erster Ehe.
Da waren Armin und Marie, die Schwester von Papa, die in Göschenen wohnten weil Armin beim Wasserkraftwerk gearbeitet hat. Die hatten zwei Söhne, Armin Junior und Fredi meine Cousins.
Auf halbem Weg zur Göscheneralp war die Sandbalm, ein Höhlenlabyrint aus dem viele Kristalle heraus gehauen wurden, da sind wir mal hoch und haben uns umge-schaut, war anstrengend aber interessant.
Beni mein Cousin war bei diesem Ausflug auch dabei, der Sohn von Mamis Zwillings-schwester aus Neuenburg, sie waren ein paar Mal bei uns zu Besuch. Wieder unten angekommen haben wir einen Sack Pommes-Chips gekriegt und ange-fangen diejenigen genüsslich zu essen, dies blieb von den Ziegen in der Umgebung leider nicht unbemerkt und diese näherten sich, auch unsere Flucht auf einen größeren Stein beeindruckte diejenigen nicht und sie kletterten uns einfach hinterher. Es blieb uns schließlich nichts anderes übrig, als unsere Chips mit den arroganten Sch-eissviechern zu teilen, ein einschneidendes Erlebnis für zwei Einzelkinder. Auf dem Heimweg habe ich noch ein bisschen meine Reisekrankheit hochgespielt, da gab’s in Dürnten noch eine Cola in der Beiz mit einem Fischteich. Unweit oberhalb des Stausees in der Göscheneralp habe ich damals meinen ersten schönen glasklaren Bergkristall gefunden, etwa 4 cm lang mit einem kleinen Bruder daneben angewachsen, toll.
Einmal ging es auf den Kerenzerberg oberhalb Mühlehorn, da waren Gigi und Emmeli, auch eine Schwester von Papa, die hatten eine urige Alphütte für den Sommer, das war cool, aber wie bei den Neandertalern.
Einmal waren wir in Luzern eingeladen, bei glaube Hans und Ruth, eine weitere Schwester von Papa, die hatten ein damals gut gehendes Geschäft mit Früchte-Import und auch etwa 3 Söhne, meine Cousins. Ruth wurde 50ig und jeder hatte auf seiner Gästekarte einen glänzenden 50ger aufgeklebt bekommen, auch ich. Es war ein schö-nes Fest in einem großen Saal mit gutem Essen und gemütlichem Beisammensein und herumtollen mit vielen Cousins und Cousinen.
Da war noch Jean, ein Bruder von meinem Papa, mit seiner Frau drei Söhnen und einer Tochter, der hatte sich in Yverdon ein Antiquitätengeschäft aufgebaut in einer alten Remise mit alter Schmiede wo früher die Pferde von den Postkutschen ausgewechselt wurden. Auf verschiedenen offen Ebenen alles vollgestellt mit alten Sachen. Später hat er mit Partnern sogar ein Schloss gemietet und die exklusiven Sachen da angeboten und verkauft. Ein Wohnhaus in der Altstadt mir einer tollen Kellerbar war nicht weit entfernt. Er hatte auch eine Schreinerei in Concise wo er angefangen hatte, übernom-men, dazu eine kleine Ferienhütte „Le Nid“.
Das Nest, direkt am See mit Bootssteg, natürlich hatte Jean auch eine Segeljacht aus Mahagoni, ein tolles Teil. Wir durften einmal eine Woche Urlaub genießen in dieser kleinen schnuckeligen Hütte, und ich zuoberst in dem Etagenbett. Ein Ausflug auf dem Boot war auch ein bleibendes Erlebnis, wie der Grillabend, zu dem auch Kollegen und Geschäftsleute von Jean kamen. Da wurden auch das eine und andere gesoffen, und als einer auf den Steg ging um zu pinkeln ist er in den See gekippt mit seinen weißen Klamotten.
Als er wieder voll nass aus dem See kam, hat seine Frau nur noch gesagt „uh stinkst Du nach Fisch“. Ein schöner Urlaub.
*meine Verwandtschaft*
Während dieser ganzen Jugendzeit war der Kontakt mit der Verwandtschaft schwierig weil meine Mutter jeden Besuch und jede Einladung verweigerte weil sie angeblich zu scheu war. Somit verlor ich auch die Verbindung zu Cousins und Cousinen was ich im späteren Leben als Nachteil empfand.
Meine Mutter war es maßgeblich die uns von Allen Verwandten regelrecht isoliert hat, außer dem Kontakt zu ihrer Zwillingsschwester Nelly und meinem Cousin Beni, die zu einem späteren Zeitpunkt unser Leben positiv beeinflussen würden. Die einzigen Cousinen die ich noch ab und zu mal gesehen habe, waren die Töchter von Walti und Ludi.
Irgendwann ist Walti, der ältere Bruder meiner Mutter, mit Ludi seiner Frau und mei-nen zwei Cousinen Rosle und Brigitta nach Italien ausgewandert, die Eltern von Ludi hatten da irgendwo in der Pampa so einen Arbeiter- und Alkoholiker-Spunten. Da unsere Familie finanziell auch nicht üppig gesegnet war, entschloss man sich die Ferien da zu verbringen, Bella Italia in der hintersten vergessensten Gegend weit ab von Mare. Man reiste also mit dem alten VW-Käfer nach Italien, kaum jenseits der Grenze hingen überall Plastiksäcke in den Büschen und leere Petflaschen lagen in den Straßengräben, aha willkommen in Italien.
An dieser besagten Kneippe in der Pampa angekommen natürlich ein riesiges Geplap-per und Willkommenstheater, die Alten von der Ludi „parlare solo italiano“, bin ich bei den Neandertalern war mein erster Eindruck, nach dem ersten Gelati die Gewiss-heit wir sind in Italien.
Nach der ersten Nacht frühmorgens um 06.00 Uhr ein großes Geplapper vor der Hütte, Mussolini und Nazis in Gebietsabsprachen, nein, nur Schichtwechsel in der nahen Fab-rik, die Feierabendschicht frisst etwas vom Grill und säuft Bier dazu. Nur, was fressen die da.
Später am Tag wurden wir aufgeklärt, der Alte von Ludi nimmt uns mit zu seinem in der Nähe gelegenen Abbruchhaus, in Italien auch Wohnhaus genannt, da gibt es einen Raum wie eine Voliere, aber, Amsel Drossel Fink und Star, scheissen nie mehr auf ein Trottoir, weil, die wurden gefangen in Bäumen mit Netzen, die warten hier, bis sie in der Kneipe gerupft und auf den Grill geworfen und anschließend gefressen werden. Aha, das sind also die Spatzen-Fresser in Italien, naja Armut hat verschiedene Facet-ten, aber gleich so.
Den Vorplatz endgültig verlassen habe ich zu dem Zeitpunkt, als mich die freundliche Tschingen-Nona (Italienische Grossmutter) aufgefordert hat, mitzuhelfen. Die hockt da am Bach und rupft die Vögel, die danach für den Grill vorbereitet wurden, das war mir zu viel.
Dann doch lieber in die Kneipe rein zu den Cousinen, da regt sich die ältere, die Rosle, plötzlich auf wegen irgendwas, die fällt hin und schäumt aus dem Mund, ich im Schockzustand, welche Seuche grassiert hier, apokalyptische Zustände, kommt das vom Spatzenfressen.
Nein, so schlimm kann es dann doch nicht sein, die kleinere Cousine, Brigitta, läuft tiefenentspannt an ihrer am Boden liegenden Schwester vorbei, hinter den Tresen und zapft sich etwas Bier und kippt das genüsslich hinunter. Auf meine Anfrage was hier passiert, erhalte ich die beruhigende Antwort „das geht gleich wieder vorbei, die hatte nur einen epileptischen Anfall“, was es nicht alles gibt hier in Italien.
Beruhigt schmeiße ich eine Münze in den Flipperkasten und spiele ein bisschen. Während dem flippern mache ich mir so meine Gedanken, diese Armut hier, die fres-sen Spatzen aber bezahlen mit 1‘000 er Noten, für Kleingeld musst du jedem hinterher rennen weil es fast nicht erhältlich ist.
Naja, nachdem die Größere Cousine wieder aufsteht, hab ich’s hier gesehen, bei mei-ner Mutter eine Note betteln und wie ein Großer die kleine Straße hochlaufen mit einer Note, in die nächste Gelateria und wichtig bezahlen mit Note, das Retourgeld passt dann wenigstens wieder in den Flipperkasten bis zum Game Over. Wir waren glaube ich einmal kurz am Meer hier, hätte ich kein Foto gefunden, ich hätte es nicht mehr gewusst.
Gut ging der Urlaub vorbei, die Rückfahrt im alten Käfer mit den stinkenden Plastik-Sätteln stand noch bevor, da waren kleine Zwischenstopps obligatorisch, weil ich mich regelmäßig auskotzen musste, mit einer Cola ging es mir dann jeweils wieder besser, das war meine Reisemedizin.
*mein Waldbrandstifter-Kollege*
Im Verlaufe der Zeit musste ich auch in den Pünten (Gemüsegärten) helfen bevor ich mit dem Velo ins Schwimmbad durfte. Auch sonst ging immer etwas, manchmal auch in die Hosen. So zum Beispiel mit diesem Kumpel der im Nachbarsblock wohnte. An einem Sonntagvormittag beschlossen wir oberhalb Wülflingen in die bekannte Chöpfi zu gehen um etwas zu spielen.
Die Chöpfi ist eine von der Natur geformte Steingruppe mit Kugelrunden Steinho-ckern, Löchern, Tunnels und Brücken, einfach toll zum Herumturnen. Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, in welche Scheisse mich mein dämlicher Kumpel an diesem Tag noch rein reiten würde.
Dieser Idiot wollte unbedingt mit Zündhölzli spielen. Kaum waren wir bei den Felsen, begann er Streichhölzer anzuzünden und wegzuwerfen. Die zu diesem Zeitpunkt im Frühjahr noch dürre Wiese begann sofort zu brennen. Ich fluchte in an, er sei ein Arschloch und er soll aufhören mit diesem Scheiss. Statt aufzuhören, machte er munter weiter, er voraus mit anzünden, ich am hinterher rennen mit löschen.
Irgendwann brannte einfach Zuviel, und ich vermochte unmöglich alles zu löschen. Als ich Fassungslos und verzweifelt dastand und kurz überlegte, was ich noch machen könnte, ist diesem Tubel auch schon der Groschen gefallen. Anfangs hat er selber auch noch kurz versucht seinen angerichteten Schaden zu beheben. Dann hat dieser blöde Löli angefangen zu heulen und zu jammern. Ich habe dann den Idioten stehen lassen und bin zur Straße unterhalb gerannt. Schreiend und winkend habe ich einen Autofahrer zum Anhalten gezwungen und im die Situation geschildert. Im nächsten Haus wurden dann die Polizei und die Feuer-wehr alarmiert, die auch schnell kam.
Die Feuerwehrleute mussten zu Fuß den Berg rauf rennen und mit Pickel und Schau-feln einen Graben ziehen unterhalb des nahen Waldes, weil sie mit einem Löschfahr-zeug nicht hochfahren konnten.
Das war verdammt knapp, ich musste mich auch beherrschen dass ich nicht in die Hosen geschissen habe, wäre ich doch am Ende fast mit schuld gewesen an einem riesigen Waldbrand.
Dann wurden wir mit dem Polizeiauto nach Hause gefahren, das war noch cool, was dann kam war hot, einen Satz heiße Ohren und einen Mega-Anschiss. Eine Woche später ruft dieses Arschloch von einem Kollegen von seinem Balkon her-unter „Waldbrandstifter, Waldbrandstifter“. Vermutlich einer meiner ersten Momente in meinem Leben, in dem ich am liebsten einen erschossen hätte. Gut habe ich den Tubel nicht erschossen, sonst wäre meine Geschichte schon fertig. Ich glaube nicht dass ich in der Kiste (Gefängnis), die Fortsetzung meines Lebens in gleicher Weise hätte schildern können. Auf der anderen Seite wäre mir auch viel er-spart geblieben. Naja, eine Lebenserfahrung mehr, wenn du solche Freunde oder Kum-pels hast, brauchst du keine Feinde mehr.
*Zeitungen und Harassen*
Anfangs versuchte man noch, sein Sack Geld aufzubessern indem man der Mutter half Zeitungen auszutragen, das war anstrengend und nicht sehr profitabel, immerhin be-kam man Einblicke in ein bis dahin unbekannte Quartiere, die Idee für eine neue Ein-kommensquelle entstand durch Blicke in die Keller und blöd herum stehende leere Harassen mit Pfandflaschen, damals immerhin schon etwa 11 Stutz. Man, also ich entschloss mich, eine neue Dienstleistung anzubieten, wohlbemerkt un-gefragt. Anfangs zu Fuss mit Veloanhängerli die Harassen die vor den Kellern abge-stellt waren einzusammeln, bis diese Querulanten die Harassen hinter der abgeschlos-senen Kellertüre verstauten um meine Dienstleistung zu verhindern. Zum Glück war man handwerklich begabt, die Vorhängeschlösser haben mich über-haupt nicht interessiert, weil die Scharniere so viel Luft hatten, dass man Problemlos die verschlossene Türe bei den Angeln aushängen konnte, die Harassen krallen und danach die Türe wieder ordentlich einhängen ohne einen Schaden zu hinterlassen, ja so waren wir halt damals, hoch Restanständig.
*Luftgewehre und Training*
Später habe ich dann eine anständigere Beschäftigung gesucht und einen Mittwoch-nachmittags Job bei einer Sägerei in Neftenbach an Land gezogen, teilweise auch am Samstag konnte ich so meine ehrliche Kohle verdienen und hat auch echt Spaß ge-macht. Der Seniorchef war so begeistert von meinem Fleiß, dass ich auch zuhause in seiner privaten Hütte putzen staubsaugen und den Garten pflegen durfte. Da wäre mir nie in den Sinn gekommen etwas zu klauen, obwohl da Geld herum ge-legen hat. Das hättet ihr sicher nicht erwartet von mir, ja so kann man sich täuschen. Dann war noch meine Leidenschaft zu den Luftgewehren. Diese Leidenschaft teilten sich auch die Perret-Brüder, die Söhne vom Hirschen in Wülflingen, jedes Mal wenn die Stress hatten, schossen die in der Garage nebenan mit Luftpistolen aufeinander.
Wenn es einmal Langweilig war, und ich mir zuhause die Zeit vertreiben musste, war da dieser Wäscheplatz vor meinem Zimmerfenster. Zwischen den Steinplatten war Dreck, und über diesen Dreck seckelten Heerscharen von Ameisen. Da bewegliche Ziele bekanntlich den Jagdinstinkt mehr anregen als Lei-chenhafte bewegungslose blöde monotone Zielscheiben, habe ich meinen Beitrag zur Ungezieferbekämpfung so geleistet, dass ich die Bestände der Ameisenvölker so etwas reguliert habe. Die nachträglichen Diskussionen mit meinem Grosi, wegen des mit Bleikügeli übersäten Platzes, habe ich jedes Mal mit Diplomatischem Geschick über-wunden. Wer will schon einen Krieg verlieren wenn ganze Heerscharen angreifen, da muss man sich halt wehren. Auf eine liquidierte Ameise sind mindestens Zehn Stück hinten drein zur Beerdigung gekommen, da war ich gezwungen, an so einem Nach-mittag zwischen 300 und 800 Schuss zu opfern. Wenn mein Waldbrandstifter-Kumpel der Hämpel im Block drüben die Langeweile packte, dann schoss er plötzlich mit seinem Luftgewehr zu mir rüber. Einmal hat er mich voll in den Arsch erwischt, und das war natürlich eine Kriegser-klärung. Sofort habe ich mein Gewehr geholt und habe das Feuer erwidert. Als plötzlich meine Kugeln zu ihm hinauf flogen, hat er Schiss bekommen um seine Fensterscheiben. Da hat die feige Sau jeweils die Rollläden bei den Fenstern herunter-gelassen, nur bei der Balkontüre hat er einen Spalt offen gelassen, dass er herunter schießen konnte. Das war natürlich eine echte Herausforderung, wofür habe ich so genau zielen gelernt in meinem Trainingscamp mit den Ameisen, also habe ich genau auf diesen Spalt gezielt.
Plötzlich hat er die weiße Fahne geschwenkt und Schreikrämpfe bekommen. Mit mei-ner Präzision habe ich es doch tatsächlich geschafft, in der Stubenwand ein Loch in die Tapete hineinzunieten, Bingo.
Da hat dieser Jammerlappen vom Balkon herunter gewettert. Ich habe im nur gesagt, er soll mich am Arsch lecken, das sei sein Problem, weil er angefangen habe.
Irgendwie mit Zahnpasta und seinen Bastelkünsten hat er es dann geschafft die Schuss-löcher so kosmetisch herzurichten, dass seine Alten nichts gemerkt haben. Mit benanntem Kollegen habe ich auch bewaffnete Ausflüge entlang dem Bach Eulach unternommen, ab und zu mal eine Ratte gesichtet und das Feuer eröffnet. Meistens ohne nennenswerte Erfolge, bis auf eine Gelegenheit die sich mir aufge-drängt hat, da wedelt eine schöne Forelle mitten im Bach und ich spiele John Wayne und schieße aus der Hüfte, die Forelle wedelt noch drei Mal und wechselt in den Rü-ckenschwumm, wow. Mein sonst so sorgloser Kollege bekommt Panik und springt in den Bach rein, holt besagte Forelle und versteckt sie in einem Abwasserkanal. Mit nassen Schuhen und Socken wird der Ausflug beendet und die Waffenbrüder zie-hen sich zurück. Aus heutiger Sicht keine wirkliche Heldentat, eher beschämend und rücksichtslos, ich hätte eigentlich eins an die Fresse verdient.
*der Sohn vom Skilehrer*
Mein Vater hatte ja auch seine kleine Werkstatt im Elternhaus wo er fleißig Ski an Leute verkaufte, und die Bindungen dazu montierte, schließlich war er auch Skilehrer. Wenn Kundschaft kam um ein paar solcher Latten zu kaufen, wusste ich genau, dass er am Schluss einen selber gemachten Heidelbeerlikör offerierte. Also passte ich denselben Moment ab, um im Pyjama aufzutauchen und zu behaupten ich hätte etwas Bauchweh, so kam ich jeweils in den Genuss ein kleines Likörchen als Schlaftrunk zu ergattern.
Bei der Skischule durfte ich natürlich nicht fehlen, jeden Sonntag musste ich mit nach Bäretswil und an der Skischule teilnehmen, damals noch Skischule Zürich. Mir wurde das dann zu blöd, weil immer Alle an mir Augenmaß genommen wie ich mich denn so auf der Piste bewege, der Sohn vom Skilehrer, ich bin dann anstelle im Slalom um die blöden Stöcke einfach schnurgerade heruntergefahren, ein Anarchist halt. Danach bin ich schon mal voraus in die Beiz (Restaurant) gegangen, in den Bären, und hab eine Cola bestellt mit der Ansage dass Papi der Skilehrer später bezahlt. Der kam dann später auch, und hat die ganze Gesellschaft nach der Skischule noch mit seiner Gitarre unterhalten, dazu wurden Lieder gesungen bevor es mit dem Car wieder zurück nach Winterthur und nach Hause ging.
Später als es Stress gab in der Skischule Zürich, hat mein Papa einfach eine eigene Skischule Winterthur gegründet und alles selber organisiert. Das war sein Winter-Hobbie. Jeden Mittwochnachmittag hat er zusätzlich im Gyrenbad Skikurse für die Kleinsten angeboten und Sugus verteilt um die Bande bei Laune zu halten, vorausge-setzt es hatte genügend Schnee.
*ein Schrebergarten*
Als Sommer-Hobbie kam irgendwann so eine Holzhütte dazu im Wolfensberg, hat glaub damals 5‘000 oder 10‘000 Franken gekostet, im Baurecht auf einem eingezäun-ten Acker, unterhalb vom Wald, hinter der alten Siedlung vom Schwimmbad Wolfens-berg. Jahresbeitrag pro Quadratmeter Land 1.- Franken, was dann etwa 250 Stutz im Jahr waren. Verein für Volksgesundheit hat sich glaub der Neider-Klub geschimpft, einer Ansammlung von Hobby-Liegenschaftsbesitzern, kleinkarierten Klugscheissern und Hobby-Polizisten. Das erste war die Hecken zu pflanzen um etwas gefühlten Ab-stand zu bekommen, trotzdem hat jeder auf die Uhr geschaut ob es schon fünf Minuten nach zwölf sei um die Mittagsruhe reklamieren zu können. Eigentlich wie ein DDR-Stasi-Club. Jeder der etwas angebaut hat, musste damit rechnen, dass der Nachbar in der Nacht mit dem Metermaß nachgemessen hat ob alles innerhalb der Vorschriften ist. Ein Verein bestehend aus Neidern Klugscheissern und Querulanten. Warm Duschen war nur möglich mit genügend 20igern im Badetuch, und Scheissen in einem Sammelbunker, von wo aus auch die Verlängerungskabel gezogen werden mussten um irgendeine Bohrmaschine benutzen zu können. Da kam es zu Stress weil es zu wenige Steckdosen hatte, und der eine dem anderen den Stecker gezogen hatte weil die Bohrmaschine grad Pause hatte. Aus der leeren Holzhütte wurde mit der Zeit eine kleine Bleibe mit überdecktem Vor-platz und Pergola, umrandet von einer schönen Natursteinmauer, die mein Papa in Eigenleistung erstellt hat.
Für die Inneneinrichtung kam nun der Bruder Jean aus Yverdon zum Zug, der dies aber zu einem günstigen Preis auf Mass angefertigt hat. Aber nun waren ein Etagen-bett, ein Einbauschrank und ein runder Tisch mit Eckbank vorhanden. Im Vorraum eine Küchennische, unter der Pergola ein großer Esstisch. Eine Dusche im freien und eine Abwaschecke, rundeten das ganze etwas ab, nebst dem Loch das unter der Hütte gebuddelt wurde und sich fortan Keller nannte.
Nach jedem größeren Regen war der Keller zwar geflutet und musste leer geschöpft werden, die Bierflaschen ohne Etiketten waren problemlos noch genießbar, bei den Konservendosen wurde es etwas schwieriger, und manchmal kam es zu einem Über-raschungs-Menu. In dieser Zeit habe ich meine vielseitigen handwerklichen Begabun-gen entwickelt, beim Abschauen wie Papa das alles macht und beim Mithelfen.
Da der Wald nahe war drängte sich auf, eine Baumhütte zu basteln, die dann einfach darin bestand, ein Stück Schalungsplatte auf zwei Ästen zu befestigen dass man hoch oben bequem hocken konnte, so auf 15 Metern oben. Da die Mutter Panik hatte man könnte plötzlich abstürzen, hat man sich darauf geeinigt dass ich ab und zu einen Taubenruf nachahmte um zu zeigen dass es mir gut geht. An einer der nächsten Versammlungen der Kleinkarierten Gartenhaus und Hobby Lie-genschaftsbesitzer, wurde dies natürlich zum grossen Thema wegen Belästigung, mit den dauernden Taubenrufen, so was von Idioten. Man zog sich dann weiter in den Wald zurück für die Freizeitgestaltung und das Inte-resse an dieser Hütte und den beschissenen Nachbarn hielt sich schwer in Grenzen. Zudem war es das Heiligtum meines Papas und eine Nutzung später mit Freundinnen war auch nicht zu denken.
4 Erste Motoren und Erwachsen werden
*Töffli Tuning und Motocross*
So mit etwa Vierzehn Jahren begann zum Leid meiner Eltern meine Leidenschaft zu motorisierten Vehikeln. Es gab kein Töffli das nicht noch etwas schneller laufen konnte als erlaubt war. Sogar die Kollegen mit den Dächlikappen und den schrägen weißen Hosenträgern am Straßenrand winkten begeistert hinterher, wenn ich meine Fahr- und Frisierkünste demonstrierte.
Aber es hat mich damals angeschissen, jedem Tubel zu erklären, was ich jetzt genau alles abgeändert habe an diesen Motoren, dass diese plötzlich diese Spitzenleistung erbringen, also habe ich einfach die Kurve gekratzt wenn’s möglich war, man hatte ja damals schon ein wenig Berufsstolz und wollte nicht jedem Trottel seine ganzen Er-kenntnisse zum Besten geben.
Dieser Gedankenaustausch war einigen wenigen Kollegen vorbehalten, die bei mir zu Hause die angenehme Atmosphäre des diskreten Töfflifrisierens schätzten. Im elterlichen Garten waren die optimalen Voraussetzungen gegeben. Direkt vor dem Zimmerfenster mit eigener gut gefüllter Bar, und einer beachtlichen Auswahl an Hochprozentigem, war der Werkhof. Ich hatte nun ja auch meine eigene Werkstatt in einem Neben-Schuppen. Durch das offene Zimmerfenster die laute Musik, Pink Floyd und Deep Purple, genie-ßen und auf dem Fenstersims ein Likörchen für die Anregung der letzten Hirnwindung um ja kein technisches Detail zu vergessen.
Auch die größeren Maschinen wurden getrimmt um anschließend in einer Kiesgrube gequält zu werden, sogenanntes Motocross wie dies in Fachkreisen genannt wird. Ich und Mäxel hatten die Erlaubnis beim Kieswerk in einem alten Schuppen unsere Karren zu parkieren. Beide Maschinen mit fetten Ketten abgeschlossen, und trotzdem kam der Tag an dem Alles geklaut wurde und wir standen blöd da. Restrisiko, weil unser Zeug war nicht versichert. Weil in diesem Lebensabschnitt die Begeisterung meiner Eltern für mein Hobby auch nur beschränkt bis ablehnend ankam, musste ich dies ja irgendwie finanzieren.
In diesem Bereich waren die Sponsoren rar, dafür die Häscher mit ihren weißen Autos und den orangen GT-Streifen, die Bullen, in der Überzahl, was ab und zu noch zusätz-liche Spesen wie Bussen verursachte, die natürlich aus elterlicher Sicht vom Standard-tarif des Sackgeldes zu berappen waren.
Also musste ich mir nebst meinem Mittwochnachmittagsjob bei der Sägerei noch eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen.
Für etwas geht man ja schließlich zur Schule und lernt da einiges, unter anderem auch logisches Denken.
Nach reiflicher Überlegung kam ich zum Schluss, dass wenn die Straßen mit mehr frisierten Mopeds verseucht wären, meine Chancen sich um das verbessern würden, nicht erwischt zu werden, wenn die Chäppli - Kollegen sich in dieser Zeit einen ande-ren Schnappen würden.
Dann war ja noch der Vorteil, wenn sie einen erwischt haben, dass dieser sich wieder neue jungfräuliche Teile besorgen musste, die nicht abgefeilt waren, und wenn es nur zur Überbrückung war, bis sein Töffli vom Strassenverkehrsamt als wieder korrekt anerkannt war. Danach konnte man die Teile ja wieder umbauen, das heißt wieder die frisierten Teile einbauen.
Somit erwachte mein Geschäftssinn und ich deckte mich mit Teilen ein aus allen er-denklichen zum Teil nicht näher beschriebenen Quellen ein, aber größten Teils aus Abbruchobjekten vom Schrottplatz. Die Aufnahme einer solchen Tätigkeit bedingte natürlich auch eine gewisse Flexibilität, dass manchmal halt auch am Abend oder an einem Sonntag ein Töfflifreak vor der Türe stand um sich Teile zu besorgen, dies nicht immer mit dem vollen Verständnis meiner geplagten Eltern. Das Geschäft lief jedenfalls gut, mit dem frisieren von anderen Töfflis und mit dem Verkauf von Ersatzteilen konnte ich gut die ab und zu anfallenden außerordentlichen Spesen zu Gunsten des Statthalteramtes finanzieren. Naja, wenn die Ausbeute auf Heiniger’s Schrottplatz mal etwas magerer ausfiel, kam wieder der Waldbrandstifter-Kollege zum Einsatz, der entpuppte sich als ungenierter Töfflidieb, ich sagte ihm einfach wo ein fast neuer Sachs vor der Hütte stand. Er holte den Sachs dann einfach umgehend ab, selbstverständlich für eine angemes-sene Abwrack-Prämie, ja das gab es damals schon. Ich zerlegte die Mofas bei Nacht und Nebel und zersägte die nummerierten Rahmen auf Transportgrösse wobei der Schrott wieder auf besagtem Schrottplatz landete. Aber nicht bevor ich noch die CM, eine Kontrollmarke des Strassenverkehrsamtes, mit Farblöser entfernt hatte, die ließ sich danach auf neu zusammengebastelte Mofas aufkleben ohne diejenigen beim Amt vorzuzeigen, das hat Zeit und Geld erspart, nebst blöden Fragen und der Umbau der frisierten Teile blieb auch erspart. Nebenbei bemerkt wurden die Bestohlenen von der Versicherung bezahlt und dies ohne Abschreibung, wir haben uns bemüht nur die neuesten Modelle zu klauen, Adel verpflichtet schließlich zu Qualität.
Nur mit den Eingeschriebenen Briefen von den Chäppli - Kollegen hatte meine Mutter etwas Mühe, sie wollte jedes Mal sterben um sich nicht mehr schämen zu müssen. Gott sei Dank, sie hat’s jedes Mal überlebt.
Aber ich glaube zu diesem Zeitpunkt habe ich angefangen, aus dem sogenannten nor-malen gesellschaftlichen Rahmen heraus zu kippen. Fast hätte ich mein Grosi vergessen, die hatte ja auch ihre Freude daran wenn meine Kollegen mit den ganzen Töffli auf dem Werkhof standen. Sie sagte nämlich jedes Mal, wenn wir eine größere Frisier-Orgie hatten, du machst mir wieder eine schöne Freude mit all den Ölflecken auf den Steinplatten. Naja, wo gearbeitet wird, entsteht schließlich etwas Dreck, diese Weisheit ist doch sicher noch älter als mein Grosi. Aber sie hat sich immer wieder beruhigt bis zum nächsten Groß Anlass, wo gut und gern bis zu sechs Teilnehmer kamen, von denen jeder Pauschal 30 Stutz bezahlte für die Fachliche Beratung beim Frisieren und fürs mithelfen beim wieder zusammenbauen. Aus solchen Workshops und dem Verkauf der Ersatzteile, konnte man Termingerecht die Bussen wieder bezahlen, ohne weitere Briefe vom Amt zu erhalten. Somit war der Sterbewille der Mutter auch wieder er-folgreich abgewendet. Blieb noch was übrig nach den bezahlten Rechnungen, sofort in den Spielsalon um eine Runde zu Flippern, oder bei Mutter Wolf im Restaurant Konkordia hinter dem Rosthaufen, der Berufsschule mal ein Bier zu kippen.
*Bushüsli Lindenplatz*
Treffpunkt der Wülflinger Jugend war zu dieser Zeit die überdachte Bushaltestelle mit öffentlicher Toilette, das Bushüsli am Lindenplatz. Da wir meistens etwas Werkzeug dabei hatten um abfallende Teile von unseren Töfflis wieder festzuschrauben, ist uns aufgefallen dass mit einem kleiner Imbus-Schlüssel die Türklinke innen entfernt werden könnte, das haben wir natürlich sofort ausprobiert. Es hat auch nicht lange gedauert bis das Erste ältere Opfer mit einem Stock anspaziert kam und in der Toilette verschwand. Komischerweise kam er nicht mehr heraus. Nach einer Weile machten wir uns Gedanken wer jetzt den Alten erlösen könnte, die Annahme er könnte ein bisschen austicken wenn wir die Türe öffnen bestätigte sich etwas später. Ein unverhoffter neu ankommender Kollege wurde gefragt ob er Mut hätte, der wollte sich natürlich keine Blöße leisten und sagte sofort ja klar. Wir sagten ihm er solle dann doch bitte die Türe vom Herrenklo öffnen, was er dann auch ahnungslos tat, danach hatten wir unseren Spaß beim Zuschauen wie der Alte den Stock schwingend etwa drei Runden ums Bushüsli herum unserem Kollegen hin-terher humpelte und schrie „huere Saugoofe“.
Fazit der Alte hätte auch ohne seinen Stock herumlaufen können.
*Schulsylvester*
Schul-Silvester wurde gegen Ende der Schulzeit immer etwas interessanter und die Nächte etwas länger. Im Vorfeld schaute man wo sich eine größere Baustelle befand, da hatten erfahrungsgemäß die Bauarbeiter einen Raum mit einem Kühlschrank, und man ahnt es schon, mit Bier drin. Da fühlten wir uns dementsprechend eingeladen, wir hatten ja immer den passenden Schlüssel im Sack, einen Schraubenzieher anstelle von Messern wie heute üblich, so haben wir uns in diesen Aufenthaltsräumen die nächtli-chen Stunden Promille mäßig versüßt, bis die Vorräte zur Neige gingen, die leeren Flaschen haben wir jeweils mitten auf dem Tisch stehen lassen, die mussten schließ-lich am nächsten Tag sofort erkennen dass die Vorräte verdunstet waren, die leeren Flaschen auch noch zu klauen wäre unter unserem Niveau gewesen, wir hatten schließ-lich einen Restanstand, danach haben wir die Tür wieder zu gemacht und sogar das aufgebrochene Vorhängeschloss haben wir wieder hingehängt. Ja so anständig waren wir damals.
Gegen morgen machte sich jeweils ein kleines Hüngerchen bemerkbar, da war zum Glück der Bäcker Lyner beim Lindenplatz, der jeweils um 05.00 Uhr die Gipfeli und Maisbrötchen zum Auskühlen hinter die Hütte gestellt hat. Da fühlten wir uns natürlich eingeladen und mussten zugreifen. En Guete! Schließlich mussten wir uns dann am frühen Morgen noch in der Schule zeigen, aber auch auf dem Weg dorthin waren wir nicht untätig, da stand doch das Auto vom Leh-rer, ein kleiner Fiat 850 Sport noch so blöd korrekt in einer Einfahrt, das haben wir umgehend im vorbei gehen noch kurz korrigiert und haben den Quer in der Einfahrt parkiert, war ja keine Kunst nach Speis und Trank noch so einen kleinen motorisierten Aschenbecher um 90 Grad zu drehen.
Ahnungslos und fast unschuldig sind wir dann im Klassenzimmer eingetrudelt, was der unfreiwillige Falschparkierer da vorne erzählte ging uns ziemlich am Arsch vorbei, wir haben unsere Schulranzen unter das Pult geschmissen als Kopfkissen und haben ein bisschen geschlafen, war schließlich eine anstrengende Nacht.
*Easy-Rider und Bullen*
Mein erster Versuch einen Easy-Rider zu basteln ging bis zur Probefahrt gut, von Wülflingen zum Rosenberg ins Cindy, eine Pizza reingeschoben und ein Bierchen. Nachdem alle Kollegen das Teil bestaunt hatten, war dann der geplante Rückflug nach Wülflingen, der aber kurze Zeit später ungeplant endete. Im Rückspiegel sehe ich drei Autos, das Erste fährt vorbei, das Zweite auch, das Dritte nicht, ein bisschen zurückschauen, ein bisschen mehr, ein Weißes Auto mit roten Strei-fen, Scheisse, die fahren langsam ran und der freundliche Bulle fragt blöd aus dem Fenster „was haben wir den da für einen Liegestuhl, fahren sie mal rechts ran“. Der unbegabte Idiot mit der Dächlikappe hat kein technisches Flair und fängt an am hochgezogenen Auspuff rum zu fummeln, der fällt natürlich ab und auf die Straße, ich war ja schließlich auch erst auf der Probefahrt, hat dann auch keine Rolex mehr ge-spielt. Vorausfahren zum Obertor, der Höhle der Bullen, Easy-Rider parkieren und als Fußgänger die Marktgasse runter bis zum Restaurant Salmen, ein paar Kafi Lutz bevor es mit dem Bus nach Hause ging. Showdown war in der Grüze, wo die konfiszierten Töffli gelandet sind, beim geselli-gen schrauben unter Aufsicht des Kollegen mit Dächlikappe und schrägem Hosenträ-ger, und seelische Unterstützung vom Küde inklusive etwas Schadenfreude.
Ein anderes Mal mit Küde unterwegs, es war Fasnacht und wir wollten nach Seuzach in die Sonne, in der Bar zeigten Sie „Schneeflittchen und die 7 Zwerge“. Es hatte geschneit und Schneemaden an der Straße auf der Höhe vom Einkaufszentrum Rosenberg, ich fuhr in der Straßen Mitte und hab mit Küde gequatscht der neben mir fuhr, und habe gequatscht und habe gequatscht, bis mir aufgefallen ist das Küde gar nicht mehr neben mir fuhr.
Also hab ich angehalten und zurück geschaut, da liegt einer über der Schneemade und das Mofa auf der Straße.
Da haben die unfähigen Straßenfeger doch tatsächlich die Straße nicht fadengerade gepflügt und der arme Küde hat mit der Pedale angehängt und einen Abflug gemacht. Nur noch mehr saufen, aber Gott straft sofort oder etwas später. Nun ja nix gröberes passiert dank unserem Schutzpatron „Don Promillo“ und es wurde ein gemütlicher Abend bei ein paar Bierchen und dem Comic-Sexfilmchen Schnee-flittchen in der Sonne Seuzach.
Ein anderer geplanter Flipperabend im Spielsalon an der Marktgasse verzögerte sich Aufgrund einer Groß Kontrolle der Chäppli-Kollegen, auf Höhe der Eulachhalle. Wir haben diese Wegelagerer zu spät bemerkt, die meine Fähigkeiten als Schrauber und Tuner nicht zu würdigen wussten.
Volles Programm mit einer Rolle um die Geschwindigkeit zu messen, so ein Scheiss-mikrofon um die Lautstärke zu messen
Mein Mofa wurde natürlich eingezogen, aber nicht bevor ich die Nummer abge-schraubt habe, danach kurz beim Waldbrandstifter-Kollegen aufhocken und die Rund 800 Meter zurück nach Hause.
Die Nummer wurde kurzerhand an ein Ersatzmofa montieren das nicht frisiert war, und keine 15 Minuten später sind wir wieder bei den Idioten vorbei gefahren mit freundlichem winken, die haben blöd aus der Wäsche geguckt, und wir sind endlich zum flippern gekommen.
Ein paar Wochen später kommt per Post die Busse von 100 Franken und das Aufgebot zum nächsten geselligen Schrauben unter Aufsicht der Dächlikappe im Strassenver-kehrsamt in der Grüze. Aber man lernt schnell dazu oder man stirbt dumm. Beim geselligen Schrauben in der Grüze steht nur ein Bulle rum zum Kontrollieren, also man nehme einen alten verfeilten Kolben und andere Schrottteile mit zu diesem Termin, man baue seine bewährten Teile aus und warte bis der Bulle den Rücken dreht. Dann blitzschnell die bewährten Teile gegen den Müll austauschen und der Däch-likappe rufen man sei fertig, die freundliche Dächlikappe entsorgt Deinen Müll, den Du sowieso nicht mehr brauchst.
Danach kannst Du Dein Mofa zum Bahnhof Grüze rüber schieben. Hinter der Hausecke schraubt man seine Altbewährten Teile wieder rein und schon geht’s wieder zu schnell nach Hause.
Nicht selten haben wir die Bullenwagen in Kolonne rechts mit 60ig km/h überholt, die konnten ja nicht ausscheren, dann Schwupp in ein Seitensträsschen rein wo kein Auto durchkam, und Tschüss.
Und da war noch der Kaiser, ein Bulle der uns das Leben schwer gemacht hat als Töfflibuben, aber der Küde wusste welches seine Pünt, also Gemüsegarten war, da hat der Bulle liebevoll seine Karotten und anderes Zeug angepflanzt. Immer wenn der Bulle einen von uns erwischt hat war Rache angesagt, ich glaube der hat nicht viel geerntet in seiner Pünt, des Öfteren haben wir dann unsere Stollenpneu an den Mofas montiert, um einen kleinen Gruß zu hinterlassen, wir sind dann abends in seine Pünt gefahren und haben die Reifen ein bisschen drehen lassen, bis die Ka-rotten mit dem Grünzeug an die Hütte geklatscht sind, wenigstens hatte er bereits die Gräben vorbereitet um Neues anzupflanzen, ja so waren wir halt damals. Später hat uns das wieder eingeholt weil viele von uns als Chauffeure angefangen ha-ben und mit LKWs unterwegs waren, da war dann der ehemalige Töffli-Bulle plötzlich für die Lastwagen zuständig, und hat uns wieder herausgefischt, unsoziale ausglei-chende Gerechtigkeit oder schlechtes Karma.
Man verbesserte sich ständig mit Schrauben, um nicht erwischt zu werden und der Fuhrpark wuchs auch ständig parallel mit der steigenden Nachfrage.
*Konfirmation mit Familie Bonsai*
Irgendwann in dieser Zeit war dann die Konfirmation, man hab ich da Scheisse aus-gesehen, zum Glück waren keine besseren Bilder mehr vorhanden, in diesen schwulen hellen Hosen, mit einem blauen Samt-Tschöpli, gelbem Hemd und Kitsch-Krawatte. Ich mitten zwischen meiner Familie Bonsai. Demütigende Momente, so ausgestellt zu werden, ohne Ölflecken an den Hosen, mit sauberen Pfote und ohne einen Schraubenschlüssel in der Hand. Nach dem Pfaffen-Schopf ging’s ins Restaurant Schloss in Wülflingen, das erste Mal richtig nobel und voll fett zum fressen.
*Gesundheit und Hellseherei*
Wenn es um gesundheitliche Rätsel und Fragen ging innerhalb der Familie, habe ich mitbekommen, das man eine Frau Hochstrasser in Wohlen angerufen hat, diese Frau hatte die Begabung mehr als üblich zu sehen und das Wissen was dagegen zu unter-nehmen sei, ob mit Ratschlägen ums Verhalten oder mit welchen Kräutern ein Leiden oder eine Seuche zu bekämpfen sei.
Kleinbusse voller Leute pilgerten sogar nach Wohlen um einen Rat zu bekommen. Das ganze wie erwähnt am Telefon ohne sich gegenseitig zu sehen oder gegenüber zu stehen. Damals eine unbegreifliche und außerirdische Erfahrung für mich, die ich ge-speichert habe und später darauf zurückkommen werde, um das Ganze für mich als Beweis und die Existenz einer solchen Gabe beweisen zu können.
*Ferien am Meer*
Ich hatte das damalige Glück, noch zwei Mal ans Meer in die Ferien zu Reisen mit meinen Eltern, diesmal mit dem Nachtzug nach Gabbice-Mare und Cattolica. Die Geräusche der Bahnschwellen die Dunkelheit der lauen Nacht und die Gerüche der weiten Felder, die nur entlang der Beleuchtung der Bahn Sichtbar waren, alles Toll, und die Gerüche habe ich heute noch gefühlt in der Nase. Leider inklusive mit denjenigen vom Zwischen- und Umsteigehalt in Mailand, ir-gendwo auf dem dreckigen weitläufigen Bahnhof sollte doch auch ohne Wander-schuhe ein Scheisshaus zu finden sein, tatsächlich gefunden, aber wie scheissen die hier. Kein Stuhl zum Hocken mit Loch in der Mitte. Fehlanzeige, in komischer Hal-tung in Hocke und freihändig eine hohe Trefferquote anstreben, und gleichzeitig schauen das man die eigene Hosen nicht gleich mit verscheisst und anpisst, Spülwasser scheint auch Mangelware zu sein wie Klopapier, diese Armut und der Gestank in Ita-lien, es kann nur besser werden. In der Billig-Unterkunft angekommen ist es besser, zwar wie mitten in einer Marktgasse mit außerirdischem Stimmenklang. Überall gibt es Gelati und Pizza, das Meer ist zu Fuss erreichbar, leider für Alle, wenn man vom Baden aus dem Meer zurückkommt sieht man nur Fleischmassen und Son-nenschirme, nur, wo bin ich hergekommen.
Nach einem längeren Strandspaziergang hat man dann irgendwann tatsächlich wieder seinen Ausgangspunkt gefunden.
An einem Abend ging es auf ein großes Schiff, die Donald Duck, da war so etwas wie ein Unterhaltungsabend, leider nur mit Cola ohne Rum, weil unter Aufsicht der Erzie-hungsberechtigten. Mit Rum in der Cola wäre es sicher gefühlt etwas lustiger gewor-den als nur mit einem oder zwei Bier.
Zum Glück konnte man da so kleine Motorroller mieten, Testi haben die glaub gehei-ßen und waren voll geil, die haben ganz ohne frisiert werden zu müssen etwa 60 Sa-chen geschafft. Sogar meine Mutter hat sich auf so ein Teil drauf gehockt, Sie hat aber etwas Angst gehabt um mehr Gas zu geben, im Gegensatz zu mir. Wir sind ein biss-chen durch die Prärie gedonnert so einen Hügel hoch in eine Kneipe und zurück. Einmal durfte ich einen jungen Löwen halten, neben Gelati-Stand und einem Bücher-laden war das damals in so einer Altstadtgasse im Angebot gegen ein paar Liras, für ein unvergessliches Foto.
Irgendwie lernt man kennen was man später nicht noch einmal erleben will, wenn man einmal etwas mehr Münz drauf legen könnte für einen Urlaub. Auch wenn es stellenweise nicht so klingen mag, ich habe Respekt vor meinen Eltern, die hart sparen mussten um diese Ferien zu finanzieren, und bin dankbar dass ich diese Erfahrungen sammeln durfte, die Guten und die Schlechten.
*Sexuelle Premiere*
Die letzte Rückreise im Nachtzug von Italien war da schon interessanter, irgendwann quatscht mein Alter mit einer Blondine am Fenster und zieht sich dann ins Abteil zu-rück, aha, freie Bahn und man stellt sich ein bisschen daneben und plaudert, das wär doch echt mal eine Matratze mit blonder Mähne um den ersten Geschlechtsverkehr auszuprobieren. Tatsächlich tauscht man die Adressen und schreibt sich später ein paar Briefchen mit Elvira.
In Zürich wohnt und arbeitet sie, sie kommt mit dem Zug von Zürich nach Winterthur, man verabredet sich zum ersten ficken, die Frage ist nur wo. Mit dem Töffli an die Töss wo ein alter Luftschutzbunker steht, den Regenschutz auf dem Boden, den ersten Pariser aufgezogen, und schon geht’s los, danach die ge-brauchte Nahkampf-Socke, den Pariser, elegant durch die Öffnung im Bunker nach draußen geschwungen, dann in die nächste Kneipe um den ersten Fick zu begiessen. Dann mal kurz aufs Klo weil die Knie etwas brennen, aufgescheuert vom ficken, es war doch nicht der bequemste und romantischste Ort, es hätte besser sein können. Wie wenn dies nicht schon genug wäre kommt noch so ein Kollegen-Trottel ins Klo und sieht meine wunden Kniescheiben und fragt, „bist mit dem Mofa auf die Fresse gefal-len“, ja klar war meine Antwort, ich war froh dass er mir gleich die Ausrede geliefert hat weil mir nix passenderes in den Sinn gekommen wäre vor lauter Glück, das erste Mal abgespritzt zu haben.
Einige Tage später musste ich das dann doch dem Küde F. erzählen von der geilen Elvira, der hat mir das nicht geglaubt, also fuhr man gemeinsam zum Bunker an der Töss um festzustellen dass der Pariser tatsächlich noch in den Büschen hing. Also sich als Schwätzer oder Lügner verdächtigen zu lassen ging nun wirklich nicht, das musste klargestellt werden ohne Rücksicht auf moralische Verluste. Die Romanze zu Elvira nahm so ihren vernichtenden Lauf, aufgrund der winterlichen Temperaturen in einem Neubau ohne Fenster, und scheissen hätte ich auch noch sol-len, hab ich wirklich keinen hoch gekriegt, nach diesem Fehlversuch ging man noch in die Kneipe, um an einem kühlen Bier die Hände zu wärmen, sie ging aufs Tram nach Zürich und wurde nicht mehr gesehen.
*fehlende Aufklärung*
Eine Aufklärung bezüglich Sex und vögeln, hat in dieser Zeit sowieso nicht stattge-funden, das musste ich in der Oberstufen-Schulzeit höchst blamabel erfahren, als ich zu einer Tussi sagte „he bist Du schwul“, man hat das halt gehört und wollte In sein, die Reaktionen und bleibenden Erinnerungen erübrigen sich hier zu erklären, an dieser Stelle nochmals einen Dank an meine Eltern.